Freunde können mit Buchempfehlungen ziemlich daneben liegen. Aber auch die Algorithmen von Amazon und anderen Buchportalen kennen uns meistens schlecht. Von wem nimmst du Empfehlungen an?
Linear abhängig zur Sommerzeit wachsen die Buchempfehlungen. Erst ist nur die Leipziger Buchmesse im März, auf der bereits die Werke wuschelköpfiger Jungautoren als Sommerlektüre angepriesen werden. Dann kommt eine Beilage in der Wochenzeitung "Die Zeit", in der neben ganzseitigen Autorenfotos Leseempfehlungen verteilt werden. Und schließlich kommt das Sommerloch und so ziemlich jede Redaktion packt einmal ihre Sommerbücher aus. Zumindest, wenn sie nicht komplett identisch mit jener der Großbuchhandlung um die Ecke sind. Die zahlreichen Empfehlungen von Freunden, die vergangenes Jahr dieses und jenes tolle Buch gelesen haben, mal ausgeklammert.
Die Buchempfehlungen der anderen können oft ziemlich danebenliegen. Wem vertraust du?
Ein neues Internetprojekt aus dem Karlsruher Raum haut nun genau in diese Kerbe der Buchempfehlungen: Auf Lokibo.org kann man seine Lieblingsromane bewerten und danach angeben, welche Eigenschaften das nächste Leseobjekt haben soll. In der Theorie spuckt einem der Algorithmus dann den neuen Lieblingsroman aus, was in der Tat eine ziemlich gute Idee für Baggersee-Nachmittage und lange Bahnfahrten ist.
Praktisch funktioniert das bei mir leider nicht. Sogar der verdammte Algorithmus scheint nicht in der Lage zu sein, mir ein meinem Geschmack entsprechendes Buch zu nennen. Anders kann ich mir nicht erklären, warum alle Welt mir Nora-Roberts-ähnliche Bücher mit lilafarbenen Cover und Titel wie "Flammen/Mond/Feuer/Hitze im Morgengrauen/Abendrot/irgendeinem englischen Cottage" andrehen möchte. Denn das ist genau die Art von Buch, die ich nicht lesen möchte. Auch Amazon reitet seit Jahren auf einer Anna-Gavalda-Bestellung von mir rum und sogar meine Mutter scheint mittlerweile in Algorithmen zu denken. Auch von ihr bekam ich letztes Jahr zum Geburtstag ein blaues Cecilia-Ahern-Werk mit Schnörkelschrift und Wattewolken. Mein Fazit: Vielleicht sollte ich auch Leseempfehlungen meiner Mutter zukünftig eher vorsichtig genießen, wenn sie mich so schlecht kennt.
Nun sind schlechte Buchempfehlungen ja noch harmlos. Bei manchen Freunden kann es sogar sehr hilfreich sein, wenn sie einem etwas empfehlen, weil man dann genau weiß, was man nicht lesen sollte. Aber es gibt ja auch wichtige Entscheidungen neben den Büchern: Zu welchem Restaurant sollte man gehen? Welche Ärztin ist gut? Und wo sollte der nächste Urlaub hingehen? Wie ist das bei dir? Vertraust du bei solchen Entscheidungen deinen Freunden? Eltern? Oder doch lieber einem Online-Portal?
Linear abhängig zur Sommerzeit wachsen die Buchempfehlungen. Erst ist nur die Leipziger Buchmesse im März, auf der bereits die Werke wuschelköpfiger Jungautoren als Sommerlektüre angepriesen werden. Dann kommt eine Beilage in der Wochenzeitung "Die Zeit", in der neben ganzseitigen Autorenfotos Leseempfehlungen verteilt werden. Und schließlich kommt das Sommerloch und so ziemlich jede Redaktion packt einmal ihre Sommerbücher aus. Zumindest, wenn sie nicht komplett identisch mit jener der Großbuchhandlung um die Ecke sind. Die zahlreichen Empfehlungen von Freunden, die vergangenes Jahr dieses und jenes tolle Buch gelesen haben, mal ausgeklammert.
Die Buchempfehlungen der anderen können oft ziemlich danebenliegen. Wem vertraust du?
Ein neues Internetprojekt aus dem Karlsruher Raum haut nun genau in diese Kerbe der Buchempfehlungen: Auf Lokibo.org kann man seine Lieblingsromane bewerten und danach angeben, welche Eigenschaften das nächste Leseobjekt haben soll. In der Theorie spuckt einem der Algorithmus dann den neuen Lieblingsroman aus, was in der Tat eine ziemlich gute Idee für Baggersee-Nachmittage und lange Bahnfahrten ist.
Praktisch funktioniert das bei mir leider nicht. Sogar der verdammte Algorithmus scheint nicht in der Lage zu sein, mir ein meinem Geschmack entsprechendes Buch zu nennen. Anders kann ich mir nicht erklären, warum alle Welt mir Nora-Roberts-ähnliche Bücher mit lilafarbenen Cover und Titel wie "Flammen/Mond/Feuer/Hitze im Morgengrauen/Abendrot/irgendeinem englischen Cottage" andrehen möchte. Denn das ist genau die Art von Buch, die ich nicht lesen möchte. Auch Amazon reitet seit Jahren auf einer Anna-Gavalda-Bestellung von mir rum und sogar meine Mutter scheint mittlerweile in Algorithmen zu denken. Auch von ihr bekam ich letztes Jahr zum Geburtstag ein blaues Cecilia-Ahern-Werk mit Schnörkelschrift und Wattewolken. Mein Fazit: Vielleicht sollte ich auch Leseempfehlungen meiner Mutter zukünftig eher vorsichtig genießen, wenn sie mich so schlecht kennt.
Nun sind schlechte Buchempfehlungen ja noch harmlos. Bei manchen Freunden kann es sogar sehr hilfreich sein, wenn sie einem etwas empfehlen, weil man dann genau weiß, was man nicht lesen sollte. Aber es gibt ja auch wichtige Entscheidungen neben den Büchern: Zu welchem Restaurant sollte man gehen? Welche Ärztin ist gut? Und wo sollte der nächste Urlaub hingehen? Wie ist das bei dir? Vertraust du bei solchen Entscheidungen deinen Freunden? Eltern? Oder doch lieber einem Online-Portal?