Indien hat mich umgehauen. Jeder hat mich vor dem sogenannten Kulturschock gewarnt, ich habe immer abgewinkt. Kulturschock, was soll das schon sein? Jetzt weiß ich es. Die ersten Tage hier waren so voll mit den verschiedensten Eindrücken, mit Dingen, die ich noch nie gesehen habe, Szenen, die mich sprachlos gemacht haben, dass ich nicht wusste, wie ich das in Worte fassen soll. Noch nie hat ein Land so starke Emotionen bei mir ausgelöst. Es war, als ob Indien mit zeigen wollte: Ha, du kommst eben doch nicht mit allem klar. Ich habe Bilder gesehen, Blogs gelesen, Erzählungen gehört.aber wenn dann plötzlich wirklich jemand neben dir auf dem Bürgersteig unter lautem Geschrei einen Zahn gezogen bekommt, ist das nochmal ein ganz anderes paar Schuhe.
Schon der erste Tag hier kam mir vor wie eine ganze Woche. Obwohl ich erst um zwei Uhr nachts angekommen bin, wache ich morgens um halb sechs auf um mit Pravash und seiner Nichte zum sonntäglichen Morgensport zu gehen. Nachdem ich mich von joggen innerlich für die nächste Zeit verabschiedet hatte, war ich überrascht, als Pravash vorschlug, mit mir rennen zu gehen.
Fünf Kilometer und dreiundzwanzig Minuten Reizüberflutung
Ausgerechnet an diesem Sonntag fand auch noch eine riesige Demonstration statt, zu der tausende Menschen aus den umliegenden Dörfern in die Stadt geströmt kamen. Überwältigt von diesen Massen an Menschen, von den tausenden Farben, von den Geräuschen und Gerüchen, laufe ich wie in einem Traum hinter Pravash her, unfähig, all das aufzunehmen. Rikschas, Fahrräder, Tuktuks, Autos und Busse bahnen sich hupend ihren Weg durch die Massen. Ziegen werden über die Straße getrieben, Saris flattern im Wind, Marktschreier preisen ihre Waren an, ein Strauß toter Hühner, die von einer Lenkstange baumeln, streift meinen Arm und ein blinder Bettler kauert sich an die staubige Mauer. Der Rückweg führt eine Weile am Ufer des Ganges, dem heiligen Fluss Indiens, entlang, in den Männer, Frauen und Kinder bis zu den Knien hinein waten, sich Körper und Gesicht waschen, die Zähne putzen und Wäsche ausspülen.
Zurück im Sport-Club setzte ich mich an den Rand des ausgelassenen Swimminpools, in dem noch die Überreste eines verschwenderischen Banketts vom Vorabend stehen, und starre Löcher in die Luft. Ohne Vorwarnung laufen mir plötzlich Tränen die Wangen hinab und ich versuche nicht einmal, sie zu stoppen. Das ist also Indien.
Schon der erste Tag hier kam mir vor wie eine ganze Woche. Obwohl ich erst um zwei Uhr nachts angekommen bin, wache ich morgens um halb sechs auf um mit Pravash und seiner Nichte zum sonntäglichen Morgensport zu gehen. Nachdem ich mich von joggen innerlich für die nächste Zeit verabschiedet hatte, war ich überrascht, als Pravash vorschlug, mit mir rennen zu gehen.
Fünf Kilometer und dreiundzwanzig Minuten Reizüberflutung
Ausgerechnet an diesem Sonntag fand auch noch eine riesige Demonstration statt, zu der tausende Menschen aus den umliegenden Dörfern in die Stadt geströmt kamen. Überwältigt von diesen Massen an Menschen, von den tausenden Farben, von den Geräuschen und Gerüchen, laufe ich wie in einem Traum hinter Pravash her, unfähig, all das aufzunehmen. Rikschas, Fahrräder, Tuktuks, Autos und Busse bahnen sich hupend ihren Weg durch die Massen. Ziegen werden über die Straße getrieben, Saris flattern im Wind, Marktschreier preisen ihre Waren an, ein Strauß toter Hühner, die von einer Lenkstange baumeln, streift meinen Arm und ein blinder Bettler kauert sich an die staubige Mauer. Der Rückweg führt eine Weile am Ufer des Ganges, dem heiligen Fluss Indiens, entlang, in den Männer, Frauen und Kinder bis zu den Knien hinein waten, sich Körper und Gesicht waschen, die Zähne putzen und Wäsche ausspülen.
Zurück im Sport-Club setzte ich mich an den Rand des ausgelassenen Swimminpools, in dem noch die Überreste eines verschwenderischen Banketts vom Vorabend stehen, und starre Löcher in die Luft. Ohne Vorwarnung laufen mir plötzlich Tränen die Wangen hinab und ich versuche nicht einmal, sie zu stoppen. Das ist also Indien.