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Die Raketenrutsche und das Herzklopfen – ein 28-Jähriger über(windet) seine Ängste im freiem Fall

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So muss sich eine Hinrichtung anfühlen. Als einziger muss ich in die Kabine gehen, die so klein ist, dass ich stehend gerade noch reinpasse. Derselben Prozedur habe ich vorher einige Male zugesehen. Ich weiß also, was mich erwartet – und dann doch wieder nicht. Was passiert, nachdem sich die Klappe unter mir geöffnet hat? Das einzige, was man vorher weiß: Es geht im freien Fall runter, wie weit, das sieht man nicht, ich weiß aber durch die Vorabinfo, dass es acht Meter sind.

Ich befinde mich in der Therme Amadé im österreichischen Altenmarkt und erlebe gerade, dass „Therme“ nicht nur Entspannung bedeutet. Das, was ich hier durchmache, ist laut Broschüre eine „in Österreich einzigartige Einzel-Looping-Rutsche mit Raketenstart“, umschrieben mit „Nichts für Angsthasen!“. Eine Warteschlange von Nicht-Angsthasen, darunter sehr viele Teenager, hat ebenso Lust auf Raketenstart mit acht Meter freiem Fall und anschließendem Looping.
Und ich?



Scheinbar idyllisch, so eine Therme mit Rutsche...
(Bild: Therme Amadé)

Eigentlich würde ich mich dann doch eher als Angsthasen bezeichnen; die meisten Volksfestattraktionen sind mir schon vom Zusehen her zu wild. Aber nun stehe ich in der Kabine und es gibt kein Zurück mehr. Mein Herz fängt an, erstaunlich schnell zu pochen, und die wenigen Sekunden in der Kabine, bevor sich die Klappe öffnet, fühlen sich an wie die Ewigkeit.


Neben meiner Kabine steht ein Mann, vor ihm eine Vielzahl von Knöpfen. Einer Person nach der anderen, die in die Kabine gegangen ist, hat er mit einem Knopfdruck die Klappe geöffnet – ohne eine Miene zu verziehen. Der mechanische Countdown ertönt: „10, 9,...“
[seitenumbruch]

Eine Einzelrutsche mit Looping – eigentlich nichts für Angsthasen. (Bild: Therme Amadé)

Ohne bis „0“ zu warten, drückt der Mann an den Reglern auf den Knopf zum freien Fall... Es zieht im Magen und dann kommt auch schon der Looping. Mit unheimlichem Schwung geht es rein, ein letztes Mal wird eine große Menge Adrenalin frei, und dann macht es laut „Platsch“. Noch etwas betäubt steige ich aus dem Becken. Aber die Mutprobe ist geschafft!


Jetzt bin ich gerüstet für all die anderen Mutproben, die mir noch bevorstehen... Wie wär's mit einer Achterbahnfahrt auf dem nächsten Oktoberfest?

Und hier ein einminütiges Video von meiner Raketenrutsche und ihrem freien Fall:
http://www.youtube.com/watch?v=aQIat588FUo

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