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Willst du dich beim Sex sehen?

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Dient das "Sex with Glance"-Programm nur zur Selbstbeweihräucherung oder zur Entdeckung ganz neuer Perspektiven beim Sex?

Mit der Performance ist das ja so eine Sache. Manchmal ist sie egoistisch und hart, manchmal zärtlich, oft zweisam, aber auf jeden Fall ausgelöst durch die körperliche Nähe, die Ausstrahlung des anderen. Nur eines ist sie nicht: selbstverliebt. Bisher.  

Drei Londoner Grafikstudenten könnten das bald ändern. Google Glass ist noch nicht einmal auf dem Markt, schon hat das Team die erste Sex-App für den Minicomputer entwickelt, „Sex with Glance“. Das „Sex“ darf dabei gern wortwörtlich genommen werden. Während des Liebesspiels können die Partner die Augmented-Reality-Brille tragen und die Perspektive des anderen streamen. Per Sprachbefehl „Ok, Glass, it’s time“ geht es los und die Sicht des anderen wird auf der eigenen Brille abgespielt. Soll heißen: Man beobachtet sich selbst, sieht wahlweise den eigenen Speck oder das Sixpack, seinen Bauchnabel oder den Venushügel. Der Spiegel an der Zimmerdecke in Nahaufnahme sozusagen.  

Nun ist Google nicht gerade für sein Engagement in Sachen Datenschutz bekannt. Darum kann man nach dem Sex fünf Stunden lang sich und die ganze Sache begutachten, bevor die Videos endgültig gelöscht werden. Sagen die Hersteller. Auf ihrer Website versichern sie, dass der Suchmaschinenriese sie weder um die Entwicklung gebeten habe, noch dass die Sex-Videos auf Servern gespeichert werden.  

Die Frage ist: Willst du dich überhaupt beim Sex selbst sehen? Willst du deinen kleinen Makel, deine Zellulite oder deinen Bierbauch beim Höhepunkt vor Augen haben? Ist das nur Selbstbefriedigung 2.0 oder ein weiterer Kick beim Liebesakt? Und würdest du dein Sexleben auf Video speichern, obwohl Google ein riesiger Datensammler ist?   

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