
1. Geboren wurde Kim Dotcom am 21. Januar 1974 unter dem Namen Kim Schmitz in Kiel.
2. Heute lebt er (in zweiter Ehe) mit seiner 14 Jahre jüngeren Frau Mona und fünf Kindern in Coatesville in Neuseeland.
3. Zu Hause ist Dotcom in einem Haus in der Nähe von Auckland, das RTL Ende 2013 als "30 Millionen Villa" beschrieb, im Spiegel wurde es ein "25-Millionen-Dollar-Anwesen" genannt.

4. Neuseeländische Medien nannten das Haus die teuerste Privatimmobilie des Landes.
5. In jedem Fall ist das Grundstück sehr groß, in zahlreichen Porträts spielt ein schwarzes Golfmobil eine große Rolle, mit dem Kim Dotcom sich auf dem Gelände fortbewegt.
6. Während des Besuchs des RTL-Reporters Jenke von Wilmsdorf ließ sich Dotcom beim Schwänefüttern filmen und gestand, in seiner Frühphase die private Kommunikation des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl gehackt zu haben.
7. Nach dieser Frühphase war der "sympathische Multimillionär" (Harald Schmidt) u.a. als "Kimble" unterwegs.
8. Später nannte sich der Mann, der die deutsche und finnische Staatsbürgerschaft hat, "Kim Tim Jim Vestor" und "Kimvestor".
9. Außer Wortspielen mit seinem Namen, mag Kim/Kimble/Kimvester auch Wortspiele mit Mega.
10. Megaupload war der Name des Sharehosters, der Dotcom im Jahr 2012 Ärger und anschließend großen Ärger einbrachte.
11. Mega heißt auch der Nachfolger der Site, der auf Verschlüsselung setzt.
12. Nach den Terror-Anschlägen vom 11. September setzte Kim Dotcom ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar für die Ergreifung von Osama bin Laden aus.
13. Das FBI (mit dem er zehn Jahre später in Kontakt kommen sollte) hatte eine Summe von fünf Millionen US-Dollar ausgeschrieben.
14. Etwa zur gleichen Zeit war der gebürtiger Kieler mit Meldungen über eine Pleite seiner Firmen in den Medien. Die Terror-PR passte also gar nicht schlecht.
15. Zu Beginn der Nullerjahre tauchte Kim häufiger im Zusammenhang mit juristischen Problemen in den Medien auf. Damals nannte er sich "Royal Highness Kimble the First".
16. Nach seiner Bewährungsstrafe wegen Untreue im Jahr 2003 wurde er vom Stern so beschrieben: "Noch bei seinem Prozess im Mai vergangenen Jahres spielte der damals aus der Untersuchungshaft vorgeführte Schmitz den lockeren Lebemann und plauderte über seine "Erfahrungen" mit den Töchtern des Gefängnisdirektors."
17. Auslöser für diesen marketingwirksamen Lebensstil war ein Autounfall, den Kim Dotcom vor zwanzig Jahren auf dem Weg von München nach Berlin hatte. Seitdem habe sich sein Blick aufs Leben verändert: "Ich mache, was mir gefällt, das Leben ist kurz und man weiß nicht, wie viel Zeit man hat. Ich will einfach ein tolles Leben."
18. Zu diesem Lebensstil zählten häufige Auftritte in der Klatschpresse, große Yachten und Kontakte zu Frauen, die zum Beispiel auch mit Dieter Bohlen bekannt waren.
19. Seit Kim Dotcom in Asien lebte, hat er sich nach eigenen Angaben komplett verändert. 2007 habe er in einem Nachtclub in Manila seine heutige Frau Mona kennengelernt.
20. Die beiden haben heute fünf Kinder - "alle durch künstliche Befruchtung", erklärt Kim Dotcom in einer Biografie, die 2013 in Neuseeland erschien.
21. Das Buch heißt "The Secret Life of Kim Dotcom" und lieferte einige Details, die 2013 in den deutschen Medien aufgenommen wurden.
22. Kim Dotcom hatte demnach eine schwere Kindheit. Sein Vater war Alkoholiker und habe die Mutter oft geschlagen.
23. Heute ist Kim Dotcom ein begeisterter Computerspieler, besonders erfolgreich ist er in "Call of Duty".
24. Ende 2011 war er der weltweit beste Call-of-Duty-Spieler. Laut Guardian sagt der Gamer Dotcom über sich selber: "I have a really good kill: death ratio."
25. Zur gleichen Zeit sorgte er auch als Musiker für Aufsehen. Anfang des Jahres erscheint sein zweites Album namens "Good Times".
26. Für seinen Megaupload-Song gewann er im Jahr 2011 zahlreiche prominente Musiker, die ihn unterstützten.
27. Im Sommer 2012 begann er dann selber zu singen. Zunächst erschien sein John-Banks-Song, mit dem er sich in eine neuseeländische Politiker-Debatte einschaltete.
28. In "Mr. President" machte Kim Dotcom dann seinen weltpolitischen Anspruch deutlich.
29. Zu Bildern von Martin Luther King und Anonymous singt Dotcom: "The War for the internet has begun". Der Song war als Antwort auf seine Verhaftung vor zwei Jahren gemeint.
30. Im Januar 2012 war Kim Dotcom in Neuseeland verhaftet worden. Die US-Bundespolizei FBI hatte die Aktion gemeinsam mit Behörden in Deutschland und Neuseeland gestartet. Seitdem ist sein Vermögen eingefroren. Monatlich bleiben ihm - nach Medienberichten - 30.000 Euro.
31. Der Vorwurf gegen den Betreiber des Sharehosters Megaupload, der Streamingplattform Megavideo und ähnlicher Angebote lautet: "massive weltweite Urheberrechtsverletzungen". Laut US-Justizministerium geht es um einen Schaden für die Rechteinhaber von mehr als 500 Millionen US-Dollar.
32. Dass Dotcoms Zeilen aus "Mr President" zwei Jahre später eine andere Bedeutung bekommen könnten, hat vermutlich niemand erwartet. Diesen Krieg ums Internet will Dotcom jedenfalls nicht mehr nur als Musiker, sondern jetzt auch als Politiker führen.

33. Bei den neuseeländischen Parlamentswahlen wird eine von Dotcom gegründete Partei antreten, deren Logo er via Twitter verbreitete.

34. Kim Dotcom selber kann nicht kandidieren, weil er nicht neuseeländischer Staatsbürger ist.
35. Dass er die Fähigkeit zum Politiker allerdings hat, zeigte er im Sommer 2013 bei einer Auseinandersetzung mit dem neuseeländischen Premierminister.
36. Eigentlich sollten die Parteigründung und der Geburtstag mit einer großen Party gefeiert werden. Aus Sorge um negative Folgen für die Wahl wurde die Party aber abgesagt.
37. Politsch will sich Dotcoms Internetpartei für das Netz und gegen Überwachung einsetzen.
38. Wie glaubwürdig das ist, werden die neuseeländischen Wähler entscheiden. In dem Buch No Copy von Jan Krömer und Evrim Sen gibt es aber ein in diesem Zusammenhang interessantes Porträt des noch jungen Hackers Kimble. Man kann den Text hier online nachlesen. Darin kommt es zu folgendem Dialog:
»Da meine Mailbox für viele Computerfreaks die erste Anlaufstelle war, konnte ich von dem Insiderwissen der Leute profitieren. Ich selbst brauchte nicht viel zu tun. Ich habe einfach die Hardware zur Verfügung gestellt und alles am Monitor beobachtet.«
»Sie konnten die Mails von anderen lesen?«
»Na klar, ich war doch der Verwalter meines eigenen Systems. Jeder Systemoperator hat höchste Privilegien, die kein anderer Benutzer im System hat. Ich konnte Mails lesen, User rausschmeißen, Accounts sperren. Du warst Systemgott, wenn du Op warst.«
»Dann wussten die Leute, dass Sie ihre Mails lasen?«
»Natürlich nicht, sonst hätten die kein Vertrauen mehr in die Box gehabt. Es war damals so, dass man dem Sysop vertraut hat. Das war eine Art Ehrencodex, dass der Sysop die Mails der anderen nicht liest. Die Leute waren eben bescheuert.«
39. Seine musikalische Karriere ist ihm ebenfalls wichtig. Im Interview mit dem Guardian berichtet er davon, mehrmals bei den Aufnahmen zu seinem Album geweint zu haben. Der kreative Prozess des Musizierens sei emontional sehr aufwühlend.
40. Das Ergebnis namens "Good Times" erscheint rund um Geburtstag und Parteigründung am 20. Januar. Herzlichen Glückwunsch!