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SAUMENSCHEIFER

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SAUMENSCHEIFER

Als aber in den Medien stolzdreist gesagt wurde,
Es würde die Wurst nun allerorts in den Supermärkten noch billiger,


Weinten die demgemäß stets noch mehr gequälten Schweine:
Die Menschen (und deren Massentierhaltung) werden immer schlechter.


Antworteten die immerbösen und nur sprachgerechten Menschen:
Wir waren, sind und werden immer Schlächter sein.








Weizen - November-Weizen auf 9-Monats-Hoch

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Die Kurse an den Terminbörsen gingen am Mittwoch deutlich nach oben. In Paris erreichte der November-Kontrakt ein 9-Monats-Hoch. Die vorderen Termine an der CBoT legten jeweils um über 3% zu und durchbrachen die psychologisch und technisch wichtige Marke von 7-US-$/bu. Neben der politischen Situation auf der Krim beschäftigt die Sorge um die US-Weizenbestände die Marktteilnehmer. Wetterbedingte Ertragseinschränkungen in den Southern Plains scheinen immer wahrscheinlicher und veranlassen Fonds dazu, ihre Short-Positionen zu schließen und die Long-Positionen auszubauen. Nicht nur in den USA sondern auch in Teilen Europas und im Osten Australiens wird die Trockenheit mit Nervosität beobachtet. Es gibt Befürchtungen in Australien, dass die Aussaat durch die mangelnde Bodenfeuchtigkeit  beeinträchtigt werden könnte.


 



Wochenrückblick – KW 12

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Montag:

Ohne Musik
Marcels Frau war von dessen Plattensammlung beeindruckt. Ihm bereitet Musik eher Schmerzen. Der 38-Jährige hat Amusie, er kann keine Melodien hören. Die sanftesten Sonaten von Chopin, der abgefuckteste Shit von Marilyn Manson: alles Lärm. Caroline von Eichhorn hat ihn getroffen.

++++

Dienstag:

Neue Kleider
Du stehst bei H&M, trägst ein superschnittiges Baumwollhöschen und fragst dich, ob du das jetzt kaufen darfst oder damit Textilfabriken in Bangladesch zum Einstürzen bringst? Die Lösung: Zieh deine alte Hose an, geh sofort nach Hause und drucke dir Kathrins Eintrag im Lexikon des guten Lebens aus. Da steht ganz genau drin, wo es faire Kleidung gibt.

Neuer Könner
„Kalle“ nennen ihn seine Freunde und er kann’s – dachten sich manche. Oder sie dachten bloß: Alle anderen können’s nicht. Auf jeden Fall hat „Kalle“ im oberbayerischen Schongau ein kleines Wunder vollbracht. Als parteiloser, dreadlockiger 27-Jähriger hat der Bürgermeisterkandidat mehr Stimmen als die CSU bekommen. Und zieht in die Stichwahl ein. Wir haben ihn uns mal genauer angeschaut. 

++++

Mittwoch:

Ist "Happy" der Protestsong des 21. Jahrhunderts?
Nadja hat sich popkulturtheoretisch ausgetobt und erklärt hier, was einen Protestsong im Jahr 2014 ausmacht. So viel sei schon an dieser Stelle verraten: Es geht um Fröhlichkeit statt Jammerei, der Inbegriff des neuen Protestsongs ist „Happy“ von Pharrell Williams. Und: Die Intention des Autors zählt nicht. Das Volk bestimmt den Sinn des Liedes.  

Und wie kommt’s zur Männlichkeit?
Penis klingt ja schon primär mal sehr männlich. Vor allem klingt es mehr nach Testosteron als nach Elternteilzeit, oder? Daniel Schieferdecker hat bei Samy Deluxe nachgefragt, warum ein Lied auf seinem neuen Album "Penis" heißt, denn eigentlich wollte der Rapper ja eine Diskussion darüber anstoßen, was außer Testosteron noch männlich ist. Was das nun alles so ist, liebe Leser, erfahrt ihr hier.

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Donnerstag: 

Drehen, drehen, drehen – Tod? 

Es dreht sich und dreht sich, leuchtet in fröhlich bunten Farben, dreht sich weiter und doch: Wenn er ein Karussell sieht, fühlt sich Martin Schneider, als sähe er ihm beim Sterben zu. In der Herzensbrecherkolumne beschreibt er, wie es ihm jedes Mal wieder das Herz bricht, wenn er ein Kinderkarussell sieht. Tief im Westen in Paris ebenso wie ganz weit östlich in einer kleinen ungarischen Stadt. Die Kollegen bei sueddeutsche.de überlegten heute morgen, ob man denn von einem neuen Kalten Krieg sprechen könne. Vielleicht sollten sich die Leute einfach überall Karussells ansehen. Gerührt bekriegt sich’s nicht gut. 

Ohne Mama – trotzdem Spaß?
Bei Menschen mit Behinderung dreht sich die Pubertätsdynamik um, schreibt Lea Hampel. Wenn die Jugendlichen ausziehen, vermissen sie die Eltern. Die wiederum genießen ihre Freiheit. Auch die 18-jährige Marei verließ das Haus ihrer Mutter und zog in eine WG. Doch sie war nicht nur traurig, sondern hat die eine oder andere Freiheit kennengelernt.

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Freitag: 
 
Wissende Shopper
Im Elektromarkt gibt es zum Beispiel die Wissenden, die Dominanten und die Geführten. Und im Supermarkt, im Baumarkt? Peter Wagner hat Einzelhänder besucht, die wahren Beobachter unserer Gesellschaft. Und er hat gefragt: Wer kommt hier so vorbei?

Zockender Opa
Der Opa von Charlotte hat ja auch mal so angefangen wie Ulrich H. Er hat mit Aktien gezockt. Gerade deshalb sollte man sein Urteil zum Urteil wichtig nehmen und unbedingt lesen. Und auch sonst stellt sich die Frage, ob ihm nicht gerade so einiges bekannt vorkommt. Bei der Rhetorik von einem neuen kalten Krieg drängen sich solche Gedanken ja geradezu auf.

++++

Zur politischen Lage und Tierfoto der Woche zugleich:

Ein Vorbote? Ein verendete Ente auf der Krim, 2010.




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Und sonst so:

Vor den Küsten Italiens wird nun nicht mehr zugesehen, wie Flüchtlinge ertrinken. Sie werden gerettet. Grund ist das Programm "Mare Nostrum". Die Skipper passen sich diesen neuen Entwicklungen an und geben den Flüchtenden Satellitenhandys mit. So können die schon mal bei den Italienern anrufen, sobald sie in deren Gewässern sind. Mehr dazu, gibt's hier.
 
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Das Video der Woche:
War Papst Franziskus nur der Beginn einer Revolution? Im italienischen DSDS trat Schwester Cristina auf – und rockte.
http://www.youtube.com/watch?v=TpaQYSd75Ak#t=30 

Ein Stück 80er kehrt zurück

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1987 war ein seltsames Jahr, ein Jahr der kleineren Katastrophen. Gleich zu Beginn strahlte die ARD die Neujahrsansprache von Helmut Kohl aus dem Vorjahr aus. Der FC Bayern verlor das Europacup-Finale der Landesmeister in Wien gegen Porto. Und dann wurde das Dolomiti-Eis abgeschafft, einfach so verschwand es aus den Truhen.





Das Dolomiti war damals Kult mit seiner Trinität aus Zitrone, Himbeere in der Mitte und Waldmeister am Stil; die Zacken erinnerten an die Berggipfel der Dolomiten. Herrlich! Ein klebriges Versprechen in den italienischen Nationalfarben.Man konnte es von oben nach unten essen oder umgekehrt. Ein besseres Eis für Querschlecker konnte es nicht geben, auch wenn es im Sommer tropfte wie die Hölle.

Wie blöd muss ein Konzern sein, wenn er so ein Produkt vom Markt nimmt? 1994 kam das Dolomiti zwar wieder in die Läden, aber es schmeckte nun komisch und künstlich, irgendwie erdbeerig. Bäh. Nicht mal die Kinder mochten es. Auch dieses Eis war schnell weg, zum Glück. Nun ist es endlich wieder im Original zu haben: Langnese wagt ein Comeback, alles soll sein wie früher, also besser. Hat zwar ein bisschen lange gedauert, aber besser spät als nie. 2014 könnte ein gutes Jahr werden.

Noch einmal, bitte

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Die Frau hält was aus, die kriegt man nicht so schnell klein, wenn es sein muss, springt sie mit heftigen Zahnschmerzen auf die Bühne. In Köln, zum Beispiel, beim Auftakt ihrer Deutschlandtournee im November 2008, da war Gabriella Cilmi gerade 17. Und dann stand sie da in der Kulturkirche, mit eingefrorenen Gesichtszügen, weil ihr der Zahnarzt gerade eine Spritze verpasst hatte: "Das war der Wurzelkanal. Ich habe zwar nichts mehr gespürt, aber ich konnte das Publikum deshalb nicht hängen lassen. Was auch immer passiert, ich gehe raus und spiele."



Gabriella Cilmi 2008 in Sydney.

Sie muss laut lachen, wenn sie an das Konzert mit der Spritze zurückdenkt, und irgendwie ist es seltsam: Gerade jetzt, wo sie wieder nach Köln reist, um dort ihre Europatour zu starten, meldet sich der Wurzelkanal zurück, sie spürt da ein leichtes Ziehen, "kein schlechtes Zeichen", sagt sie.

Gabriella Cilmi kommt eine halbe Stunde zu früh zum Interview im Soho Hotel in London, und dann bestellt sie einen Wildbeeren-Cocktail. Sie ist auffallend hübsch mit ihren großen dunklen Augen, würde aber in ihrem schwarzen Blazer auch als distanzierte Jurastudentin vom King's College durchgehen. Das Gespräch mit ihr könnte kaum angenehmer sein, weil Cilmi mit größter Unangestrengtheit von einem Thema zum anderen springt, von ihren sizilianischen Vorfahren bis zu den japanischen Manga-Comics, die sie so liebt.

"Ein Typ von einer Plattenfirma fand es ganz gut"


Mit 22 Jahren hat sie mehr erlebt als viele Enddreißiger in der Popbranche. Schon als Kind im australischen Melbourne sang sie Rocksongs von Suzi Quatro und trug die Lederklamotten ihrer Mutter, sie hörte die alten Platten ihres Onkels, Led Zeppelin und solche Sachen. Mit 13 wagte sich die Tochter aus einer süditalienischen Einwandererfamilie bei der "Fiesta della Madonna" auf die Bühne. Sie sang "Jumpin' Jack Flash" von den Stones. "Das mochten die Leute nicht wirklich, aber ein Typ von einer Plattenfirma fand es ganz gut", erzählt sie.

Diese Stimme, die reifer und voller klang, viel lebenserfahrener, als ein Mädchen in diesem Alter sein kann, machte Eindruck, wahrscheinlich war beim Label auch Berechnung im Spiel. Gabriella sah einfach zu gut aus. Also bekam sie die große Chance: Umzug mit der Familie nach London, Plattenvertrag bei Island Records, das erste Album und die Single "Sweet About Me". Eine hübsche Illusion, dieses so süße Liedchen, in dem es um handwerkliche Verführungskunst und ein paar böse Lügen geht. Zum Deal gehörte, dass die Lizenz von "Sweet About Me" an einen Konzern verkauft wurde, um den Absatz eines Deodorants zu fördern. Bald lief der Deo-Song im Radio rauf und runter, ein Frischeversprechen auf Knopfdruck.

"Es kam alles über Nacht", erzählt die Sängerin. "Mein Vater hatte mich schon getröstet: ,Nur weil die Leute die Single nicht kaufen, heißt das nicht, dass du nicht singen kannst', sagte er. Und dann ging es auf einmal ab." Gabriella Cilmi, die manche Kritiker gar an Amy Winehouse erinnerte, galt jetzt als formbares Supertalent. Auf ihrem zweiten Album "Ten" lieferte sie hastig hergestellten Electro-Pop ab. Dancefloor-Sound, nicht peinlich, aber auch nicht prickelnd. War es das also schon wieder? Sollte die Blitzkarriere ganz undramatisch, fast unbemerkt zu Ende gehen? Sollte Cilmi als typisches One-Hit-Wonder enden, das nach ein, zwei Flops von der Musikindustrie rasch wieder fallengelassen wird?

"Die flippen nicht aus vor Begeisterung"


Damals war Gabriella Cilmi so unglücklich, dass sie nur mit größter Selbstdisziplin auftreten konnte. Sie sagt, sie sei immer in sich gekehrter, abweisender geworden. "Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Mut hatte zu rebellieren. Ich nehme vieles so hin, das liegt an meiner Persönlichkeit, aber dann kommt die Wut geballt hoch." "The Sting" heißt ihr neues Album. Drei Jahre hat sie daran gearbeitet, nachdem sie sich von allen getrennt hatte: von ihrem Freund, der Plattenfirma, dem Manager. Sie hat sich, auch unter Schmerzen, herausgelöst aus dem System, das ihr ein paar Jahre finanzielle Sicherheit geboten hatte.

Meist rebellieren junge Sängerinnen auf systemkonforme Weise, etwa durch drastische Posen oder extreme Outfits, wie Miley Cyrus oder Lady Gaga das auf der Bühne vorleben. Gabriella Cilmi hingegen hat ihren radikalen Schnitt, ihre Emanzipation backstage vorangetrieben. Sie lebt nun von der Substanz, von der Hoffnung, dass es auch ohne Apparat weitergehen kann. Manchmal ist es der Wahnsinn, etwa all die Termine zu koordinieren, eine Tournee zu starten, PR zu machen: "Mein Vater hat die Buchhaltung übernommen, aber ich brauche dringend einen neuen Manager", sagt sie.

Für Gabriella Cilmi ist die Platte eine "Befreiung". "The Sting", das ist für Cilmi auch der Stich, "den mir die Musikindustrie verpasst hat". Ist es nicht fahrlässig, nun auf alles zu verzichten, was einen groß gemacht hat? "Nein", sagt die Australierin, die ihre Musik jetzt in einem kleinen Studio in Mosville Hill aufnimmt, in ihrem Haus in Nordlondon. "Die Musikindustrie tut ja auch immer nur so, als würde sie zu dir stehen. In Wahrheit wollen sie nur das Beste für ihr Produkt, sie denken nur an den Umsatz. Das ist okay, aber nicht mein Ding." Sie trägt die Haare jetzt kurz, ihr Vater hat sie abgeschnitten, er ist Friseur. In ihren neuen Liedern wirkt sie nachdenklich, witzig, melancholisch, auch was Männer angeht: "If the devil were a woman, I wouldn't have to run away." Wenn der Teufel eine Frau wäre, müsste ich nicht davonlaufen.

Beim Gespräch ist Cilmi die Liebenswürdigkeit in Person, sie hat noch dieses Mädchenhafte. Kürzlich sei sie eingeladen worden zu einem dieser Gigs, mit denen man Geld verdienen könne, erzählt sie. Ein reicher Israeli ließ sie einfliegen für ein 45-Minuten-Konzert in seinem Haus in Tel Aviv. 30 Partygäste, mäßiges Interesse an der Musik, der Typ hieß Valerie. "Ich dachte, das ist eine Frau, deshalb habe ich auf der Bühne nach dem Birthday Girl gefragt. Komisch, nicht?", sagt sie lachend.

Sie kann hemmungslos schwärmen


Gabriella Cilmi plaudert nicht nur gerne, sie ist auch raffiniert. Ein Profi, der zwar nicht die Schule abgeschlossen hat, weil die Karriere vordringlich war, aber wichtige Lektionen fürs Leben gelernt hat. Sie will wissen, was der andere denkt, nicht nur von ihr. Sie kann das, was viele Selbstvermarkter im Showgeschäft nicht mehr schaffen: ein Gespräch ohne divenhaftes Getue oder gelangweiltes Genöle führen. Sie kann hemmungslos schwärmen von ihren persönlichen Vorbildern, von Robert Plant, Janis Joplin, Tina Turner. Sie kann leidenschaftlich schimpfen, etwa über ihren ersten Klavierlehrer in Melbourne, der ihr aufs Auge drücken musste, sie sei komplett unmusikalisch.

"Ich habe jetzt wieder genügend Selbstvertrauen", sagt sie. In Deutschland gibt sie drei Konzerte, dann geht es nach Italien, in das Land ihrer Vorfahren, das sie schon immer fasziniert hat. In Cassino und in Valvori in den Bergen von Lazio hat sie das Video zu ihrem Song "Sweeter in History" gedreht, im harten Schwarz-Weiß-Stil der Fünfzigerjahre. "Ich liebe den Neorealismus", sagt die Sängerin. Das Züchtig-Verspielte, das Schwermütig-Sanfte steht ihr eindeutig besser als der Luder-Look des letzten Albums.

Das Berghain in Berlin oder die Home Rock Bar in Treviso sind ganz gut, um sich auszuprobieren, um sich warmzumachen, bevor sie dann in ihrer Wahlheimat auftritt. In London, wo jeden Abend die Weltstars konkurrieren. Gabriella Cilmi glaubt, ihr Publikum zu kennen: "Die flippen nicht aus vor Begeisterung, aber sie haben Respekt, wenn man gut ist. Die Londoner haben dieses Pokerface."

Das Pokerface beherrscht sie selbst auch ganz gut. Sie spielt jetzt volles Risiko, sie kann dabei auch verlieren. Aber das Tolle daran ist: Es ist alles ihre ganz eigene Entscheidung.

Eine Viertelmillion nebenbei

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Sechs Monate nach der Wahl hat der Bundestag am Freitag die Nebentätigkeiten seiner Abgeordneten veröffentlicht. Auf der Internetseite des Parlaments sind jetzt die Nebeneinkünfte für jede Tätigkeit einzeln einsehbar. Dabei gelten zum ersten Mal die verschärften Transparenzregeln. Bisher mussten die Abgeordneten ihre Einkünfte nur in drei Stufen angeben: Bis 3500 Euro, bis 7000 Euro - und mehr als 7000 Euro.



Der Bundestag in Berlin

Es war also nicht ersichtlich, ob ein Abgeordneter für eine Tätigkeit 7001 oder mehrere Hunderttausend Euro erhielt. Deshalb wurde die Zahl der Stufen auf zehn erhöht. In Stufe zehn fallen Einnahmen von mehr als 250.000 Euro. Es gibt mehrere Bundestagsabgeordnete, die jetzt Einkünfte in dieser Größenordnung angegeben haben. Zu ihnen zählen Peter Gauweiler (CSU), Albert Stegemann und Stephan Harbarth (beide CDU). Gauweiler erhielt das Geld für ein Mandat, das er als Rechtsanwalt übernommen hat. Der CSU-Politiker muss nicht veröffentlichen, wer der Mandant war. Das gilt auch für die anderen 18 Mandate, die Gauweiler angegeben hat. Diese sind allerdings schlechter entlohnt als das erste.

Auch JU-Chef Mißfelder verdient gut


Eine besonders gut bezahlte Nebentätigkeit hat auch Philipp Mißfelder. Der Vorsitzende der Jungen Union gibt an, als Historiker bei der "teNeues Verlag GmbH & Co. KG" Einkünfte der Stufe acht zu beziehen. Diese umfasst die Spanne von 100.001 bis 150.000 Euro.

Peer Steinbrück, der in der vergangenen Legislaturperiode mit seinen Millionen-Einnahmen für Aufsehen gesorgt hat, meldet bisher nur eine entgeltliche Nebentätigkeit. Für seine Mitgliedschaft im Kuratorium der "Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius" hat der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat jährliche Einnahmen zwischen 7001 und 15.000 Euro angegeben. In den vergangenen Jahren hatte Steinbrück sein Geld vor allem durch Vortragshonorare verdient.

Auch in diesem Bereich gibt es jetzt eine Änderung der Regeln. Bisher musste nur offengelegt werden, wer das Honorar bezahlt hat. Wenn ein Politiker über eine Redneragentur gebucht wurde, war also nicht ersichtlich, für wen er einen Vortrag hielt. Jetzt muss immer der eigentliche Auftraggeber ausgewiesen werden. So hat der ehemalige Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) jetzt offengelegt, dass er von der HSH Nordbank und der "KGAL Capital GmbH & Co. KG" gebucht worden ist.

Die 10 Gebote der Partnerschaft

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Das 1.Gebot:

Ich bin die eine  Frau
Du sollst keine anderen Frauen  haben neben mir.


eigentlich ganz einfach, wenn man eine Beziehung eingeht, dann mit einer Frau nicht mit zwei der drei oder fünfzehn!

Das 2.Gebot:
 
Du sollst dir kein Perfektion ausmalen  oder  sie irgendwo anders suchen
vergötternung von anderen Frauen zeigt mir nur wie unperfekt du mich findest


Auch ganz einfach, wer steht schon lieber im Schatten als in der Sonne? Und ganz eindeutig ist eine selbstbewusste Frau, angenehmer  zuhause sitzen zu haben als eine gebrochene!


DAs 3. Gebot:

Du sollst meinen Namen  nicht missbrauchen oder schlecht machen;
denn ich werde  das  nicht ungestraft lassen,


 Tut Nicht euere Fehler auf uns abwelzen, kein:  "Sorry ich wollte doch so gern, mit der ganzen Verwandschaft die Urlaubsdias ansehen,  aber meine Frau fühlt sich nicht si gut!" Warum uns den Spielverderber spielen lassen? BAdet eueren mist selber aus! Fühlt euch selsbt nicht so gut oder sagt das ihr keinen Bock habt


Das 4. gebot
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Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun.
Aber am siebenten Tage ist der
TAg der deinen liebsten gehört!

kurz und knapp, geh arbeiten aber nehm dir wenigstes einen tag die woche  Zeit für deine Frau

Das 5.Gebot:

Du sollst dich mit mir gegen VaterMutter wehren .., oder sie ehren.“

stell dich nicht gegen mich auch, und auch nicht auf die seite  meiner  Eltern, Stehe weder dem verhältniss meiner eltern und mir im Weg noch, versuch es zu lenken!

Das 6.Gebot:

Du sollst nicht töten.

klar, liegt auf der hand,  egal wie Frau zickt und dir gehen strich geht töte sie nicht


Das 8.Gebot:

Du sollst nicht stehlen.

Deins ist meins, meins is auch meins!!


Das 9.Gebot:

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden  und den ruf nicht ruinieren

Auch wenn man Streitet oder SAuer ist hat man nicht schlecht über seine Frau zu reden und auch nicht gegen seinen mann ! Auch wenn sie oder er völlig "Banane" "Beleidigend" oder Irre" war, sollte man nicht die Geschichten verbreiten!
Sich selbst ins bessere Licht zu rücken ist kein kavaliersdilikt

Das 10.Gebot:

Du sollst nicht begehren deines Kumpels Haus.
Du sollst nicht begehren deines Kumpels  Weib,
...
noch(auch nicht)alles, was dein Kumpel hat.

Ständig vergleiche zu ziehen wie "Ja schau bei Kurt is es doch auch kein Problem das er Zocken geht Ilse hat nichts dagegen!" Ist absolut nervig! Und auch wenn Ilse für alle Männer noch Käsebrote in die Spilo bringt und Kurt beim Zocken einen Ferrarie gewonnen hat ändert sich nichts! So wird Frau nur gezeigt das Mann eigentlich nicht zufrieden ist! Automatisch nervt Mann Frau und Frau zickt nur noch rum


Baderegeln für das Meer aus Gefühlen


Kühle dich ab, ehe du ins Wasser gehst und verlasse das Wasser sofort, wenn du frierst!
Geh nicht sauer oder Hitzig in ein klärendes Gespräch, beende oder Pausiere den Streit wenn du merkst es wird fies oder kalt


Bei Gewitter ist Baden lebensgefährlich!

Wenn Frau oder Mann schon auf 180 sind sollte man nicht noch tiefer eintauchen! Sich irgendwo eine Pause gönnen und warten bis der Sturm sich gelegt hat


Nimm Rücksicht auf andere Badende, besonders auf Kinder!

Ziehe nicht Leute mit rein die eben gerade da rum stehen! auch kinder, eigentlich ganz besondern Kinder sollen raus gehalten werden






Fifty Ways

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Paul singt entspannt während ich weniger entspannt am Schreibtisch sitze und staunend den Stapel an Notizen, Papieren und Büchern betrachte. Er säuselt mit einem Grinsen in der Stimme: "There must be fifty ways to leave your lover" - bitte, kann mir die jemand nochmal ganz langsam erklären?

Die Sturmnacht vor einigen Wochen hat Klarheit in mein kleines, eigentlich übersichtliches Leben gebracht, aber jetzt setzt der Drache mit fröhlichem Flügelschlagen zur Landung an und der Vielflieger hat eine Thermik gefunden, die ihn in die Richtung meines leichten Segelschiffchens geweht hat und ein bisschen panisch wedle ich mit den Kellen, um ihnen beiden die Landeerlaubnis zu verweigern, aber der Drache schaut nur ernst drein und schüttelt den Kopf und der Vielflieger schickt Gedichte.

Mehr als 5.000 Kilometer und ein ziemlich großer Atlantik reichen immer noch nicht, die Hintertür klemmt ganz böse, die neuen Pläne sind längst gemacht und mitgeteilt, und das auch ohne Schüchternheit, statt Bus habe ich schon längst und mehrmals das Flugzeug genommen und die Schlüssel sind seit Monaten schon nicht mehr in meinem Besitz und trotzdem hat das alles noch nicht gereicht. Wütende Auseinandersetzungen, Tränen und schwerwiegende Unterhaltungen haben betretenes Schweigen gebracht und nur die Heimkehr diverser Außenposten kann noch jede Rettung vereiteln und zum ersten Mal sehne ich diesen Tag herbei. Zumindest für den Drachen und mich, denn man streicht nicht einfach so jemanden aus dem eigenen Leben, mit dem man fast 15 Jahre verbracht und den man mehr als 10 Jahre geliebt hat. Da sind alle Drohungen halbherzig und über alle Pläne lacht man dann doch zusammen. Also, Außenposten, komm heim und ihr zwei streicht mich am besten aus eurem Leben und euren Erinnerungen.

Und der Vielflieger lacht, aber neu erfinden kann auch er sich nicht und so machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben - vor fast zwei Jahren und ich wünsche mir, wir würden uns wieder um Stille anschreien und ich wünsche mir, er wäre hier, damit ich ihm eine verdiente Ohrfeige verpassen kann, damit ich ihn in der großen Stadt ohne Geld und Kreditkarte aussetzen kann, damit ich ihn am nächsten Tag in ein Flugzeug nach Madagaskar (Pest) oder Sizilien (Pfeffer) verfrachten kann, um ihn so schnell nicht mehr in meinem Mailaccount zu finden.

Am liebsten würde ich den lichtmeer-geaugten Seefahrer zur Hilfe rufen, aber er weilt in Südamerika, schlägt sich mit Strömungen herum und schläft unter Deck auf meinem kleinen Segelschiffchen ganz gemütlich, weil die Wellen ihn auf die vertraute Weise in den Schlaf gewiegt haben. Und so wie wir uns letztes Jahr und das Jahr davor um einige Tage oder Stunden verpasst haben, schaffen wir es auch wieder dieses Jahr zur unsinnig großen 825. nordischen Frivolität. Ganz faustisch spiele ich selbst den guten, alten Mephisto und werde als Lily Marleen an seiner Pier stehen. Das alles macht es nicht besser, sondern nur humorvoller und vielleicht sollte ich mir einfach angewöhnen, über mich selbst zu lachen mit dem Schuss an Selbstironie, der mir gerade so sehr fehlt, und kopfschüttelnd anzuerkennen, dass ich für die Falschen unwiderstehlich bin.

Also, lieber Paul, willst Du noch einmal für mich singen - ganz langsam und ganz deutlich, damit ich über Weg Nummer 37 in Ruhe nachdenken kann? Danke.

und wenn du denkst es geht nicht mehr... - falsch- schlimmer geht immer

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Optimieren, das ist seine Lebensphilosophie.

Sein Job langweilte ihn und er wünschte sich eine Gehaltserhöhung, die er nicht bakam. Also wechselte er den Job. Nun ist er reich (ohne sich darüber bewusst zu sein) und parkt bzw. vermehrt sein Geld auf dem Aktienmarkt ohne etwas damit anfangen zu wissen.
Kirchensteuern fand er doof, denn die Kirche interessierte ihn nicht. Also trat er aus der Kirche aus und erzählte allen, er würde das Geld lieber gezielt spenden. Was er nie tat.
Er postete Links von Greenpeace Aktionen "Save the Arctic", "Rettet die Bienen"... denn das war cool und ihm gefiel das Image eines Umweltaktivisten zu haben. Doch sein Geld investierte er in Shell Aktien, denn die gaben so gute Rendite.
Sein Leben langweilte ihn, also begann er sich auf Parties Pillen einzuwerfen und gleich war alles fröhlich und bunt.

Optimieren, das wollte er auch mich. Wollte, dass ich mich auf Jobs bewerbe, bei denen ich die Firmen verachte, obwohl er mich früher für meine soziale und faire Ader geschätzt hat.
Wollte, dass ich mich im Bett wie eine Pornodarstellerin erniedrige, obwohl er mich eigentlich als starke Frau schätzte.
Wollte, dass ich gleichzeitig arbeite, studiere, mich bewerbe und den Haushalt schmeisse, denn für letzteres war er sich zu schade.
Doch ich lies micht optimieren und da war er weg. Tauschte mich aus, gegen eine neuere Version. Girlfriend 3.0

Aus dem Käfig ausbrechen

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Nesrin, 24, lebt in Istanbul und arbeitet in der Textilbranche. 

„Ich gehe hauptsächlich über mein Smartphone ins Internet. In der vergangenen Woche wurde Twitter geschlossen. Erdoğan hat sich einfach eine Argumentation gesucht, mit der er die Sperre gut begründen kann und trotzdem gut dasteht. Also erzählt er von gefälschten Twitter-Accounts, über die Personen imitiert werden und gegen die man vorgehen müsse. Twitter wurde darum gebeten, das zu unterbinden, das ist aber nicht passiert. Danach kam die Sperre.   

Seither konnte ich die Seite nicht mehr aufrufen - ich habe nicht direkt verstanden, wie ich die Sperre umgehen kann, also habe ich andere soziale Netzwerke genutzt. Facebook und Instagram zum Beispiel. Dort habe ich Protestbilder gepostet und auf diese Weise an der Diskussion teilgenommen. Da Erdoğan ohnehin gerade gegen jegliche sozialen Netzwerke wettert, passt das auch ganz gut, denke ich.  

Erdoğan mag Twitter schon seit langer Zeit nicht, mit den Protesten im Gezi-Park hat alles angefangen. Mittlerweile gibt es auch einen Account, der angeblich direkt aus dem Umfeld von ihm kommen soll und über den Interna aus der Politik ausgeplaudert werden. Ob das alles so stimmt, ist zur Zeit aber unklar.  

Mittlerweile habe ich mir eine App auf mein Handy geladen, mit der ich die Sperre einfach umgehen kann. Ich surfe anonym und über Umwege. Dadurch kann ich inzwischen auf Twitter zugreifen und ganz normal weitermachen. Die Sperre hat effektiv nicht besonders viel gebracht. Jetzt wurde das Twitter-Urteil aufgehoben. Die entsprechende Stelle hat 30 Tage Zeit für die Umsetzung. Noch ist Twitter geblockt.  

Sie haben jetzt auch Youtube gesperrt. Da sind in den vergangenen Wochen sehr viele Audioaufnahmen nach außen gedrungen, zum Beispiel ein abgehörtes Gespräch von Regierungsvertretern. Sie haben vermutlich Angst, da könnte noch mehr kommen. Darum haben sie den Zugang zu der Seite erschwert.“  


Protokoll: Hakan Tanriverdi


[seitenumbruch]

Mohammad*, 21, studiert Elektroingenieurwesen in Teheran  

„‚Banned, Not available in you area, criminal contents’, ich will diese Meldungen nicht mehr sehen. Sie erscheinen, sobald wir eine Webseite anklicken, die verboten ist. Das sind besonders solche mit politischen ‚Inhalten, die westlich-demokratische Ideen aufzeigen oder sonst irgendwie im Widerspruch zu den monarchistischen Idealen der Regierung stehen. Aber auch Pornografisches, soziale Netzwerke und alle Videoseiten, wie zum Beispiel Youtube. Wir umgehen die Sperrung mit Software wie Psiphone, Freegate, Proxyfiltern oder VPN. Das Problem: Dadurch wird das Internet noch langsamer, als es ohnehin schon ist. Ich weiß nicht, wie viele Leute sich teures, schnelles Internet leisten können, vielleicht einer von 500, für alle anderen ist es sehr langsam. Skype zum Beispiel geht unmöglich. Um Emails zu checken, muss man hier ewig warten.  

Was uns an der Zensur stört ist, dass wir uns wie Dummköpfe fühlen müssen, die nicht unterscheiden können, was gut und was schlecht ist. Wie glaubt ihr, dass es sich anfühlt, wenn jemand sagt: Ich entscheide, was gut für dich ist und was nicht?  

Die Sperrungen umgeht fast jeder. Deswegen steht darauf auch keine Strafe. Wenn die Regierung anfinge, uns dafür zu bestrafen, müsste sie alle bestrafen. Wer allerdings politische Inhalte veröffentlicht, der wird belangt. Ein Freund von mir wurde verhaftet, weil er gepostet hat, wie ihn der Geheimdienst bei einer Befragung behandelt hat. Sie hätten ihn innerhalb einer Stunde zu sich beordert und scharf angegangen. Heute geht er kaum noch aus. Als ich ihn neulich treffen wollte, sagte er: ‚Nein, Mohammad, ich möchte dich nicht in Gefahr bringen.’

Wegen solcher Vorfälle zeigen die Leute in sozialen Netzwerken nicht ihr wahres Gesicht. Sie tragen dort zwar ihren richtigen Namen und laden Fotos von sich selbst hoch. Aber was sie veröffentlichen, verleugnet ihre Einstellung. Für mich ist die schlimmste Folge der Zensur und Überwachung, dass die Leute im Internet lügen. Sie verstecken sich und stellen sich anders dar, als sie es sind – und sein wollen.“  

*Name geändert
 


Protokoll: Anne Kratzer
   
[seitenumbruch]
Liang, 23, studiert in ShanghaiInternationale Wirtschaft. 

„Als ich für ein Auslandssemester in Salzburg gelebt habe, war ich jeden Tag auf Facebook und Wikipedia. Zurück in China fühlte ich mich plötzlich abgeschnitten von der Welt, da Facebook, Twitter, Youtube und ‚heikle’ Artikel bei Wikipedia gesperrt sind. Darunter fallen zum einen die drei großen Tabus - Tian’anmen, Tibet, Taiwan -, zum anderen vor allem Kritik an Partei und Zentralregierung. Kritik an einzelnen Missständen oder an unteren Regierungsebenen ist dagegen oft erlaubt, weil sie eine wichtige Ventilfunktion erfüllt. Die Regierung kann dann so tun, als sei sie offen, ohne es wirklich zu sein und das Volk kann etwas Dampf ablassen.   

Es gibt natürlich VPN-Programme, mit denen man die Sperren umgehen kann, aber sie kosten in der Regel etwas. Lange Zeit war ich zugegebenermaßen zu faul, um mir eins zuzulegen. Es gibt ja für jede Seite eine chinesische Version. Weibo ist das chinesische Twitter, Baidu das chinesische Google und Youku das chinesische Youtube. Wer sich nicht für Politik interessiert, und das sind die meisten, merkt selten, dass es die Sperren überhaupt gibt. Die Betreiber von Weibo zum Beispiel haben eigentlich auch kein Bock auf die Zensur. Wenn's nicht um die großen Tabus geht, die schon per automatischer Schlagwort-Filterung aussortiert werden, lassen die Betreiber die Kritik meistens erstmal laufen. Natürlich können sie nichts machen, wenn von oben die Order kommt, dass man dieses und jenes löschen muss. Die Nutzer denken sich aber ständig neue Wege aus, wie sie die Zensur austricksen können. Das Tian’anmen-Massaker vom 4. Juni 1989, als das chinesische Militär in Peking gewaltsam Proteste niederschlug, bezeichnen sie zum Beispiel als 35. Mai. Oder sie stellen einen Text als JPEG online, dann können die Computer kritische Begriffe nicht automatisch rausfiltern.   

Bis vor kurzem waren viele ausländische Nachrichtenseiten wie die Financial Times und Wall Street Journal gar nicht blockiert. Zur Sicherheit habe ich trotzdem meistens Artikel gleich per Copy-Paste in Word kopiert. Man weiß ja nie. Seit etwa einem Jahr zensiert die Regierung das Internet aber immer stärker, heute sind die Seiten von New York Times, FT und WSJ in China nicht mehr aufrufbar. Das und die Tatsache, dass ich mit meinen ausländischen Freunden Kontakt halten wolle, hat mich letztendlich dazu bewegt, endlich ein VPN zu kaufen, für sieben Dollar im Monat. Seitdem surfe ich wieder stundenlang im Netz und kann alles lesen, was mich interessiert. Ich fühle ich mich wie ein Vogel, der aus dem Käfig ausgebrochen ist.“  


Protokoll:
Xifan Yang   

Nummer Drei

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Nicht nur die berufliche, sondern auch die private Probezeit geht in diesen Tagen ihrem Ende entgegen. In bisher sechs Monaten Pärchenwohnung hat es weder Massaker noch Enthüllungen schrecklicher Geheimnisse gegeben. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass mein Liebster und ich uns auch innerhalb derselben vier Wände vertragen. Ein guter Zeitpunkt also, um leichtsinnig zu werden und den beiden Bewohnern der drei Zimmer endlich einen dritten hinzuzufügen? Nein, ich meine damit nicht, dass ich ein Kind haben will. Mir geht es eher um ein anderes K-Wort – K wie Katze oder Kater. An sich wäre K wie Köter (okay, jetzt wird die Alliteration arg strapaziert) auch nicht schlecht, aber mein Liebster mag keine Hunde.


Ein Haustier also wäre schön, oder vermutlich sogar zwei, denn eine Katze in einem berufstätigen Haushalt wird sich allein langweilen. Ich komme aus einer Familie, in der einfach alle Tiere haben, entweder Hund oder Katze oder beides, und so einige haben dazu noch Hühner, Gänse und Pferde (muss ich noch erwähnen, dass die alle auf dem Land leben?) oder gehen auf die Jagd (tote Tiere haben sie also auch noch). Ich lebe dagegen seit meinem Auszug aus dem Elternhaus tierlos und finde das nach sieben Jahren immer noch äußerst ungewohnt. Der Nebenjob im Tierheim, mit dem ich dieses Mangelgefühl beschwichtigen wollte, hat die Sache natürlich kein bisschen besser gemacht, weshalb ich nun regelmäßig nachts von Katzen und Katern träume, die ich kenne oder mal kannte.


Der Fall ist also eindeutig, und ich habe sogar schon meinem Liebsten davon berichtet, der sich erfreulich entgegenkommend zeigt. All das nützt aber wenig, da wir zwei Probleme haben. A) Wohnen wir in einer Gegend, in der man prima freilaufende Katzen halten könnte, denn es gibt Grünflächen und nur harmlose Straßen – aber unsere Wohnung liegt im dritten Stock. Kann man sich mit einer Katze täglich um 18 Uhr unten an der Haustür verabreden? Wir können ja schlecht einen Aufzug an unserem Balkon anbringen. Tipps und Tricks werden gern entgegengenommen.


Alternativ kann man über reine Wohnungskatzen nachdenken, auch wenn mir diese Vorstellung instinktiv gegen den Strich geht, da ich zwar viele sehr glückliche Freigängerkatzen, aber nur eine sehr neurotische Wohnungskatze kenne. Außerdem kommt hier Problem B) ins Spiel: Mein Schatz und ich haben zwar nicht dauernd Dienstreisen, aber wenn ja, finden die aus irgendeinem blöden Zufall häufig gleichzeitig statt. Vom Urlaub mal ganz zu schweigen, den ja jeder mal machen möchte. Es ist vielleicht denkbar, ein- bis zweimal im Jahr Freunde zum Katzenfüttern zu verdonnern, wenn man sich die in einer noch fremden Stadt erstmal erarbeitet hat, aber gleich sechs- bis achtmal? Meine aktuelle, egoistische Hoffnung ruht auf unseren neu eingezogenen Nachbarn im relativ jugendlichen Alter: Für morgen Nachmittag haben die zum Kaffee eingeladen…

Pulverschnee in Maseben

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Der Urlaub hat gerade erst begonnen, und so unwirtlich sich das Wetter tags zuvor beim Schlittenfahren von der Ochsenbergalm gezeigt hatte, so dermaßen schön präsentierte es sich heute.





Zuerst muss man die ersten 400 Hm auf der Piste hinter sich lassen um schließlich nach der Maseben-Alm ins Gelände zu gehen.





Nachdem die Hauptsaison eigentlich fast vorbei war, durften wir heute als erste in diesen wunderschönen Hang steigen.





Und die 10-Jährige unserer Freunde war Feuer und Flamme.





Wir hatten zwar ein Ziel vor Augen...





...aber letztlich hätten wir einen Felsriegel umgehen sollen, den wir allerdings konsequent angepeilt hatten, wohl in der Hoffnung, das dies der Gipfel sei. War jedoch halb so wild. Wir genossen die Aussicht, schnallten unsere Skier an und stoben nach unten...





...butterweiche...





...einfach herrlich!!!

Kreta - Die "Wiege Europas" im Wandel der Zeit

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Kreta bezeichnen wir als die „Wiege Europas“ und  als die „Wiege des Christentums in Europa“,  wie wir aus der Apostelgeschichte ( 2,11) lernen, auch wenn der Begriff  Wiege kulturwissenschaftlich umstritten ist.


Zeus und Europa, Minos und Minotauros, Theseus und Ariadne sind Gestalten des Mythos Griechenlands, der „eine allgemeine Voraussetzung des  griechischen Daseins ist“, wie Jakob Burckhardt sagte. Ihnen begegnet jeder ernsthafte Kreta-Besucher.


Der Logos, die Rationalität, steckt im Mythos: in der phönizischen Königstochter der Orient, in Theseus das griechische Festland.


Die Begegnung mit dem griechischen Festland hatte machtpolitische Folgen extremster Art:


die Königspaläste gingen durch den Angriff der Mykener endgültig zu Bruch und die kretisch-mykenische Misch-Kultur nahm ihren Anfang (zwischen 1500/ 1400 v. Chr ).  Etwa 3500 Jahre später entdeckten namhafte Wissenschaftler aus Westeuropa diese kretisch-mykenische Kultur wieder, aus England den Palast von  Knossós, aus Italien den von  Phaistós, aus Frankreich den von Mállia in der Reihenfolge ihrer Größe. Man fand unendlich viele Schrifttäfelchen, welche die vernichtenden Brände überstanden hatten. Aber was war auf diesen Tontäfelchen zu lesen?


Schlaue Schriftkundler haben sie entziffert, aber nicht alle, bis zum heutigen Tage nicht. Nur die sog. Linear B Schrift, nicht Linear A kann man verstehen. 1952 entzifferten die Briten Ventris und Chadwick diese Frühform der mykenisch-griechischen Sprache, die gleichsam als


Mutter des Griechischen auch auf der Peloponnes und dem Festland in Gebrauch war. Aber der Ertrag war dürre: nur wirtschaftliche und verwaltungsmäßige Notizen, sonst nichts. Enttäuschend. Erst im 8.Jh sah man klarer: Homer beschrieb autonome, individuelle Persönlichkeiten: zB Odysseus, Agamemnon, Achill und Hektor  mit ihren eigenen Schutzgottheiten.


Auch Kreta, das „Land im dunkel wogenden Meere… und Knossós, die große Stadt, wo Minos geherrscht hat“ fehlen bei ihm nicht (vgl.Od.19,172 ff). Platon (4.Jh) sagt einmal sehr schön, was für die Griechen aller Zeiten gilt bis zur Gegenwart: sie saßen wie die Frösche um den Teich. Das Meer bildet Raum, der immer trennt und verbindet, ein gemeinsames, freies, höchstens im nächsten Umkreis zu beherrschendes Element. Das Meer bestimmte und bestimmt ihren Ort in der Welt, nicht nur das Geld.


Während auf Kreta im 5.Jh in der Stadt Gortýn Ansätze zu einer liberalen Gesetzgebung sich in die mächtigen Steinquader eingemeißelt finden, erhebt sich Athen unter Themistokles und Perikles zu einer kultur- und weltgeschichtlichen Leistung ohnegleichen. Die Demokratie, freilich begrenzt, wird gegründet und bei dem großen Seesieg gegen die riesige persische Despotie  480 bei Salamis unter dem Strategen Themistokles rudern in den Trieren freie Männer, keine Sklaven wie später.


Nach Jahrhunderten taucht das Christentum auch auf Kreta auf, in welcher Weise und durch wen, das liegt im Dunkel. Die griechische Orthodoxiemeint Genaueres zu wissen. Paulus und Titus, sein Schüler, sind die Hauptpersonen. Das für den großen Völkerapostel Kreta nur eine höchst gefährliche Durchgangsstation auf seinem letzten Weg nach Rom war, das berichtet sein Begleiter und erster Biograph Lukas (vgl.Apg 27-28). Titus wurde erster Bischof  von Kreta mit Sitz in Gortýn. Die Basilika-Reste entstammen dem 6.Jh. Sicher bezeugt ist das Christentum auf Kreta in späteren Jahrhunderten. Die Verbreitung des Griechischen durch den Hellenismus ist eine wichtige Voraussetzung für den Missionserfolg der christlichen Apostel.


Doch das Christentum ist durch die arabische Invasion im 9./10. Jh  sehr bedroht.  Der „Siegesbringer“ Niképhoros Phokás (963-69) startete mit einer Riesenflotte und dem Griechischem Feuer die Rückeroberung für den byzantinischen  Kaiser und die Christen. Zweieinhalb byzantinische Jahrhunderte endeten mit einem neuen, nun nicht muslimischen, vielmehr christlichen Schock: mit dem 4.Kreuzzug. Römisch-katholische Christen aus Venedig und dem französische Rittertum eroberten 1204 Konstantinopel. Kreta fiel bei der Verteilung der Beute an Bonifatius II. von Montferrat, der die große Insel dann an Venedig weiterverkaufte. Die Machtspuren sind in den gewaltigen Verteidigungsanlagen in Heráklion, Rhéthymnon  und Chaniá bis zum heutigen Tag zu besichtigen. Grauenhaft der erste Teil ihrer Herrschaft, ihr zweiter Teil gemäßigter in Ausbeutung und Bedrückung.


Kunst und Bildung aus West und Ost begannen sich gegenseitig zu durchdringen. Kleinod der byzantinischen Kunst des 13.bis 15.Jh´s ist die Panajia Kerá -Kirche Kritsá, nahe Agios Nikólaos. In Ostkreta sollte man sie nicht versäumen. Doch die grauenhafte Unterdrückung und Besatzung, von 1204 bis 1669, fand mit den Osmanen kein Ende, sondern eine noch schrecklichere Fortsetzung, als  nach 21 Jahren Belagerung Heráklions der venezianische Kommandant Francesco Morosini die Stadt dem Großwesir Achmed Kiuprulüübergeben musste. Die türkische Herrschaft von 1669-1898 war die brutalste, die Kreta je erlebt hat. Ein Buch von Nikos Kazantzakis hat den treffenden Titel: „Freiheit oder Tod“. Im Kloster Arkadi  ging es eben darum bei einem der unzähligen Aufstände gegen die türkische Besatzung.


Erst Ende des 19.Jh´s winkte die Freiheit (elefthería). Ein Name eines prominenten Kreters leuchtet: Elefthérios (der Freie) Venizélos (1864-1936).Am Ende des griechisch-kretischen Freiheitskampfes  ließ er am 1.12.1913 auf der venezianischen Festung von Chaniá die griechische Fahne hissen und damit die Zugehörigkeit der „Wiege Europas“ zu Griechenland und zu Europa besiegeln.


Im 20. Jh musste Kreta noch einmal unter der nationalsozialistischen Herrschaft Deutschlands von 1941 -1945 seine elefthería  aufgeben. Etwa 1000 Jahre fremder Besatzung sollten mit Ende des 2.Weltkriegs endlich ihr Ende finden. Die Griechisch-Orthodoxe Akademie inKolympári, westlich von Chaniá, arbeitet seit über 40 Jahren an der Versöhnung unter den Völkern.


 


Der Text wurde uns von Pfarrer.i.R. Dr. Eckhard Schendel für ECC-Studienreisen zur Verfügung gestellt.





"Und ich kam nicht umhin, mich zu fragen"

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Liv, für welche Fernsehsendung hast du als Kind alles stehen und liegen lassen?
„Eine schrecklich nette Familie" habe ich immer gerne geguckt. Und „Mr. Bean". Und „Die Olsenbande". Das alles übrigens noch auf einem sehr kleinen Schwarz-Weiß-Fernseher, so einem, den man sich damals eigentlich eher ins Auto gestellt hat. Schön old school.

Und die Sendungen ganz schön jugendlich. Keine Lieblingssendungen für Kinder gehabt? Keine „Sendung mit der Maus" geguckt?

Doch, die habe ich zu Hause geguckt, auch so Sachen wie „Pokémon" und „Gummibärenbande". Alles andere habe ich bei meiner Oma geguckt. Wenn meine Schwester und ich bei ihr waren, haben wir immer viel fern gesehen. Wir hatten sogar ein geheimes Zeichen dafür, wenn wir uns vor dem Fernseher treffen wollten: zum Quadrat gelegte Daumen und Zeigefinger.

Und in deiner frühen Jugendzeit? Was lief da so bei dir?
Ich habe viel von dem geguckt, was mein Vater geguckt hat. Zum Beispiel habe ich sehr oft die Tour de France mitverfolgt. Von meinem Vater habe ich auch die Angewohnheit übernommen, gezielt zu schauen, was läuft und was man davon wirklich sehen möchte. Außerdem hat er mir gezeigt, wie toll die große Leinwand ist: das Kino. Wir sind sehr oft zusammen ins Kino gegangen. Ich weiß noch, dass ich damals durch den Film „Crazy" eigentlich erst richtig aufgeklärt wurde.




Voll oldschool, die Liv Lisa Fries.

Gab es in deiner Jugend ein Thema, das dich im Fernsehen besonders interessiert hat? Kitsch? Krimis? Gameshows? Erotik? Musikfernesehen?
Ganz klare Antwort: „Sex and the City"! Das war voll meine Jugend.

Was mochtest du daran?
Ich war fasziniert von der Hauptfigur Carrie und davon, was die so schrieb. Sie hatte immer diese Redewendung „Und ich kam nicht umhin, mich zu fragen ...", die habe ich dann in meinen Sprachgebrauch übernommen. Ich fand auch diese Oberflächlichkeit der Serie total gut. Zu der Zeit war ich schon sehr auf Inhalte aus. Alles, was ich mir ansah, musste irgendeine Aussage haben. Und bei Carry und ihren Mädels ging es ganz einfach und fast nur um Äußerlichkeiten. Eine angenehme Abwechslung.

Bist du aus der Serie irgendwann rausgewachsen?
Den ersten Kinofilm habe ich mir noch angesehen, den zweiten aber schon nicht mehr. Mein Interesse daran hat sich einfach verloren. Und „Sex and the City" hat sich ja auch verändert, wurde immer bunter und noch kommerzieller. Das brauchte ich bald nicht mehr. Außerdem habe ich mich irgendwann gefragt: Die haben da allen super viel Kohle, tragen ständig die krassesten Klamotten und Schuhe – aber von was leben die eigentlich?

Wann hast du deinen ersten eigenen Fernseher bekommen?
Ich hatte noch nie einen eigenen Fernseher, bis heute nicht.

Wolltest du auch nie einen haben?
Nein. Es gab zwar Phasen, in denen ich meine Eltern dafür verflucht habe, dass ich nicht so viel fern sehen durfte, aber dafür habe ich das dann eben bei meiner Oma und bei Freunden nachgeholt und auch ziemlich ausgereizt.

Jetzt haben wir einen Fernseher da, ich habe die Fernbedienung, es ist früher Abend. Ich schalte durch, und du sagst stopp. Los geht's: ARD: „Verbotene Liebe".
Nee, weiter.

Magst du generell keine Soaps?
Nein.

Stattdessen die „Simpsons" auf ProSieben?
Ja, der Klassiker. Können wir ein bisschen gucken.

Danach weiter zu RTL, es kommen Nachrichten: „RTL aktuell".
Die Art von Nachrichten brauche ich nicht.

Lieber „Das!" im NDR? Auf dem roten Sofa sitzt Moritz Bleibtreu.
Ja. Neulich habe ich mir auch mal gezielt „Das!" angeguckt, als Lars Eidinger da war.

Der 20-Uhr-Gong. „Tagesschau?"
Ja, können wir gerne gucken.

Um 20.15, hast du die Wahl: „Germany's Next Topmodel", der Spielfilm „Inception" mit Leonardo DiCaprio oder eine Doku über Flüchtlinge in Berlin auf Arte.
„Inception" ist super! Und Leo sowieso, ein grandioser Schauspieler, schon immer gewesen. Aber die Doku möchte ich mir auch ansehen, wie so vieles auf Arte. Den Sender liebe ich allein für das Format „Durch die Nacht mit" ...

... wo du auch mal mitmachen würdest?
Klar, wahnsinnig gerne!

Wer wäre dein Wunschpartner für den Abend?
Ich glaube, am liebsten würde ich mich überraschen lassen. So wie ich von den „Durch die Nacht"-Konstellationen als Zuschauer auch immer überrascht werde.

Was könnte dich denn heute noch zur Anschaffung eines Fernsehers bewegen?
Eigentlich nichts. Weil man sich ja fast alles auch online ansehen kann. Außerdem bin ich großer Kino-Fan und sehe mir oft lieber dort einen Film an. 

das kleine Monster hat das ♥ am rechten Fleck.

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... und fühlt sich auf Blumenwiesen sehr wohl!





genäht im März 2014 für eine Freundin.




Prokrastination für echte Pros

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Zeit verplempern will gelernt sein.

Kennt ihr das, wenn der Stapel an Arbeit auf dem Schreibtisch mindestens so hoch zu sein scheint wie der K2. Wenn die To-Do-Liste einem nicht enden wollenden Marathon gleicht? Ein allzu lähmendes Gefühl ist das. Es nimmt einem jeglichen Arbeitswillen. Die Motivation, etwas anzufangen oder gar zu Ende zu bringen? Sie ist futsch, im Keim erstickt. Und wo findet man sie wieder? Dazu gibt es diverse Theorien. Es lohnt sich, sie mal auszuprobieren…wirklich, ihr werdet schon sehen!


Könnte die Motivation nicht vielleicht in einer Dose Red Bull stecken? Der Energieschub durch eine Überdosis Koffein und Taurin könnte ja dazu führen, dass man sich plötzlich wacher und fitter denn je fühlt, und den ganzen Arbeitsberg an einem Tag in einem Zug ohne Pause abarbeitet…FALSCH! Die Dose Red Bull ist eine Idee, ein Hirngespinst, das dazu verhelfen soll, das Haus und den Schreibtisch und alles, was darauf liegt, schnell zu verlassen und einzukaufen, denn wenn man sie braucht, ist sie natürlich nicht im Kühlschrank. Und wo man sich den schon anschaut: er könnte ein Mehr an Füllung vertragen. Und bei einem klitzekleinen Einkauf kommen einem ja vielleicht auch ganz neue Ideen. Ganz bestimmt. Zum Beispiel Ideen, die einem verraten, wie man noch besser Zeit totschlagen kann. Sie füllen das Hirn so schnell wie Lebensmittel und Krimskrams die Einkaufstasche.


Beim großen Frühjahrsputz kommt er sicher zurück, der unbändige Arbeitswille! Jeder weiß doch, dass man zum Lernen und Arbeiten auch die richtige Umgebung braucht. Chaos und Dreck in der Bude verursachen Unordnung in jedem noch so strukturierten Geist. So kann man nicht arbeiten! Dem muss man Abhilfe verschaffen, durch Aufräumen, Staub saugen und Staub wischen, putzen, Wäsche waschen und vielleicht sogar Bügeln, Bücher, CDs und DVDs alphabetisch ordnen, etc. Da muss man kreativ sein! Das kann alles sooo hilfreich sein, und das Beste ist: man kann Tage damit verbringen.  Tage, an denen man für nichts anderes mehr Zeit hat. Morgen aber dann…


Wenn nichts anderes etwas bringt, könnte Alkohol der Kreativität auf die Sprünge helfen. Er könnte die Schreibblockade lockern, die Ideen nur so sprudeln lassen. Wenn man schon dabei ist, kann man aber auch gleich zum Feiern gehen. Nur ganz kurz, ein kleines bisschen, alles mit Maß und Ziel. Bis 6 Uhr morgens scheint mir ideal. Ein paar Stunden später ist man wach, der Schädel dröhnt mehr oder weniger, ein flaues Gefühl im Magen gesellt sich dazu. Ein wundervoller Tag zum Nichts tun: irgendwann etwas essen und fernsehen ist ja genug Programm für solche Tage. Sonstiges morgen dann wieder, ist ja noch genug Zeit!


Strahlend schönes Frühlingswetter und/oder Neuschnee auf den Bergen präsentiert sich bester Retter des Aufschiebewilligen. Es kann so beflügelnd wirken, nur beflügelt es nicht zum Schreibtischsitzen, sondern eher zum Verlassen des Selbigen. Am besten ganztägig, denn wenn der Berg oder die nächste Wiese oder das Eiscafé ruft, dann darf man in keinem Fall weghören. Das wäre Verrat. Und überhaupt: Frühlingswetter und verschneite Berge muss man nützen, ist ja kein Dauerzustand, oder?


An schlechten Tagen braucht der Mensch für einen guten Start in einen arbeitssamen Tag ein prächtiges, ausgedehntes Frühstück. Das kann schon mal zwei Stunden dauern, denn ein wenig Musik oder sonstige Unterhaltung in Form von langen Gesprächen, Lieblingsserien oder auch das Lesen von Onlinezeitungen gehören dazu. Nach dem Essen kann man dann auch nicht sofort mit der Arbeit loslegen. Ein voller Bauch studiert ja bekanntlich nicht gern. Da liest man vorher lieber noch 10-20 interessante Artikel – ist ja auch Bildung – oder ein Buch oder zieht sich noch ein bis drei Folgen einer beliebigen Serie rein. Wer gut ist beschäftigt sich damit so lange, bis er wieder Hunger verspürt. Hurra! Und danach ein schöner Spaziergang und noch auf einen Kaffee/ ein Bier gehen.


Huch, der Tag ist schon wieder einfach so an einem vorbeigezogen? 100 Punkte auf der Prokrastinations-Skala! Man sollte sich einen Orden für jeden vergeudeten Tag basteln! Aber morgen wird dann richtig losgelegt. Vollgas, voll motiviert! Morgen auf jeden Fall…


Wenn kein schönes Wetter ist…


Wenn der Berg nicht ruft…


Wenn keiner anruft, der was unternehmen will…


Wenn die Fenster geputzt sind…


Wenn man endlich das Projekt Jeanskauf erledigt hat…


Wenn keiner unbedingt Trost und Ablenkung braucht…


Wenn das spannende Buch zu Ende ist…


Wenn nichts Gutes im Fernsehen läuft und man alle guten Serien schon gesehen hat und…


Wenn nicht gerade wieder Wochenende ist.


Ja, morgen wird’s endlich mal was, das habe ich im Gefühl! Morgen schreibe ich meine Seminararbeit ganz sicher fertig. Morgen verfasse und verschicke ich 20 Bewerbungen, mindestens. Morgen mache ich dazu bestimmt auch noch zwei Stunden Yoga. Morgen nehme ich mein Leben in die Hand – siempre mañana, baby! Heute schreibe ich lieber mal einen Artikel, übers Aufschieben… ;)

336 JLow

337 - Monica Bellucci

338 - sara ramírez

335 Nordlicht - Lord nicht

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