Quantcast
Channel: Alle Meldungen - jetzt.de
Viewing all 6207 articles
Browse latest View live

Profil: Stefan Sichermann

$
0
0
Als Stefan Sichermann, 33, vor wenigen Wochen einen Preis als bester Unterhaltungsjournalist des Jahres bekam, trat er wie die anderen Geehrten ans Pult. Der Saal schaute auf den Mann, der im Internet auf seiner Satireseite Der Postillon fast täglich einen neuen Witz veröffentlicht. Welchen Knaller hatte er für seine Dankesrede vorbereitet? Doch Stefan Sichermann spielte nicht den Hofnarren, er verlor nur ein paar höfliche Worte, gleich komme ja der Hauptgang des Abendessens, er wolle nicht bremsen. Danke und Tschüss, schnell setzte er sich wieder.




Stefan Sichermann ist Gründer und Chef des Postillon, fast alles, was auf der Internetseite steht, hat er geschrieben

So zurückhaltend sind die seltenen Auftritte Sichermanns. Das Lehramtsstudium hat er schon gegen einen anderen Studiengang getauscht, weil er nicht als Lehrer vor eine Klasse treten wollte. Der Mann steht nicht gerne in der Öffentlichkeit, seine Bühne ist das Internet. Dort verfolgt seit Jahren eine wachsende Fangemeinde, was Sichermann als Nächstes aufspießt. Seine Schlagzeilen: „Neue Zeitform Futur III eingeführt, um Gespräche über Berliner Flughafen zu ermöglichen.“ Oder: „FDP fordert bundesweiten Mindeststimmenanteil von fünf Prozent .“ Oder: „Fußball-WM 2018 in Russland: Kiew, Donezk und Charkow als zusätzliche Spielorte benannt.“ Fans leiten die Satire-Nachrichten an ihre Freunde weiter, seine Texte haben auf Facebook eine Reichweite, auf die andere Medien neidisch schauen.

Jetzt sendet Sichermann auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Von Ende April an läuft unter dem Namen „Postillon24 “ eine 15-minütige Sendung im NDR, immer freitags um Mitternacht. Vor der Kamera wird Sichermann natürlich nicht stehen. Das übernimmt der Comedian Thieß Neubert, der mit Anne Rothäuser die Sendung moderiert. Die Arbeitsteilung: Sichermann produziert die Gags, Neubert kümmert sich um die Verfilmung. Die beiden hatten das Videoformat entwickelt und zuerst auf Youtube getestet. Die Pilotfolgen zogen genügend Aufmerksamkeit auf sich, seit Kurzem sponsert der Internetkonzern Yahoo die Online-Ausstrahlung.

Sichermann hat nach dem Studium bei einer Werbeagentur in Hamburg gearbeitet und zog dann nach Fürth, um sich selbständig zu machen. Selten erscheint ein Text von Fremdautoren, der Postillon ist praktisch eine Ein-Mann-Redaktion, die sich auch um Vermarktung und IT kümmert. Sichermann hat nie programmieren gelernt, seine Homepage hat er sich wie ein Bastler zusammengeschraubt. Die Werbeflächen auf seiner Seite spielen sein Gehalt ein. Dazu kommen die Einnahmen aus Radio, den Internetfilmchen — und jetzt durch den NDR, der schon Heimat der Satiresendung „extra 3“ ist.

Letztens hat auch die Bild-Zeitung angeklopft. Ob der Postillon an einem „Austausch unter Kollegen“ interessiert sei. Sichermann ließ die Facebook-Fans Vorschläge für die fieseste Absage einschicken. Denn Zeitungen, die Lügen verbreiten, so Sichermann, könne er auf den Tod nicht ausstehen.


klau|s|ens betet für "die gerechtigkeit" im hoeneß-prozess

$
0
0

klau|s|ens, es ist ja toll, dass du als atheist betest.


in bayern gehört das “zum guten ton”. gott gehört dort dazu, in allen lebenslagen, auch in den schlechten. “grüß gott” steht ja bisweilen am geldautomat, wenn man sich einloggt.


was treibt dich um?


mich treibt die frage um, ob die gerechtigkeit gerecht ist.


das ist eine sehr tiefgehende frage.


der prozess gegen uli hoeneß wird sie wieder neu beantworten.


diese selbstanzeige: welch ein akt der größe!


spinnst du: es war seine einzige chance. die selbstanzeige war ja kein schritt, sondern nur eine notmaßnahme, um schlimmeres zu verhindern.


was wäre das gewesen?


dass man ihm noch mehr auf die spur kommt, als man ihm schon auf die spur war. dass man ihn ergreift und packt!


du findest der wert der selbstanzeige wird überschätzt?!


ich bitte dich: ja. nach den enthüllungen des “stern” war die sekunde nah, wo sehr bald und auch letztendlich der name “hoeneß” fallen musste. aber es ist klar, dass jetzt allerorten hervorgehoben wird, da in bayern, im umfeld, was für ein großartiger schritt das war: die selbstanzeige.


ja, alle in bayern lieben hoeneß. und gott.


aber wir lieben die gerechtigkeit.


wie gerecht ist die gerechtigkeit?


das weiß nut gott allein. (bei kleinen ladendieben ist sie sehr gerecht: diese gerechtigkeit.)


dann hat der hoeneß in bayern ja recht gute chancen. wenn die gerechtigkeit mit gott ist.


der steuersünder tut ja buße: das wort sagt es schon. “…sünder”. – also: da wird gott frohlocken.


und in dieser rotzeichnung (unten) wurde auch ein steuersünder erfasst.


steuersünder müssten viel nehr geschätzt werden.


was für ein zitat?! “steuersünder müssten viel mehr geschätzt werden.” (bezogen auf den charakter oder die geldsumme?)






HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS:
http://www.klausens.com

Zwischen vielen Stühlen

$
0
0
Da sitzt er nun in einem Genfer Nobelhotel und schaut ziemlich unglücklich drein. Ernst will Frank-Walter Steinmeier erscheinen und jede Geste vermeiden, die freundschaftlich wirken könnte. Zu groß ist die Sorge, dass jemand so etwas als Kotau gegenüber Russland noch mal gegen ihn wendet. Also sitzt der deutsche Außenminister an dem mit Nelken geschmückten Tisch und sieht aus, als hätte er in eine sehr saure Zitrone gebissen.




Außenminister Frank-Walter Steinmeier kommt an die Grenzen seines Amts

Ihm gegenüber steht Sergej Lawrow. Der russische Außenminister tritt an diesem Abend wie ein Anti-Griesgram in Erscheinung. Lawrow schaut freundlich, die Krawatte hat er beiseitegelegt. Als Nächstes wird er sich einen Drink nehmen und Zigarren reichen. Es ist nur ein kurzer Blick in den Raum, ein Minuteneindruck. Aber der spricht Bände: Die Herren kennen sich seit zehn Jahren. Aber sie sind sich an diesem Abend ferner, als sie es je waren.

Ob das dem russischen Karrierediplomaten Lawrow was ausmacht, kann niemand wirklich sagen. Für Steinmeier aber ist es der frühe und schmerzhafte Höhepunkt einer ziemlich erfolglosen Woche. Seine Mühen um eine Deeskalation in der Ukraine-Krise treten auf der Stelle. Er ist’s gewesen, der das Treffen mit Lawrow angestoßen hat, er wollte seine noch immer besonderen Beziehungen zu Russland für Gutes einsetzen. Also hatte er im Kreis der EU-Außenminister dafür geworben, noch keine Sanktionen gegen Russland zu beschließen. Und dann muss er in diesem kargen Konferenzraum erkennen, dass Lawrow nicht bereit ist, ihm auch nur ein klein wenig entgegenzukommen.

Für Steinmeier ist noch nicht die Welt zusammengebrochen. Aber sein Russland-Bild hat schweren Schaden genommen. Das ist ihm anzusehen in den Tagen danach, und so berichten es auch Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses, die ihn Ende der Woche erlebt haben. Es ist nicht lange her, da hat Steinmeier in Moskau für eine neue „Positiv-Agenda“ zwischen beiden Ländern geworben. Jetzt muss er lernen, dass solche Gesten, wenn es ernst wird, nicht viel zählen.

Eine Woche ist seit Genf vergangen. Am bitteren Gefühl, das sich damit verbindet, hat sich für Steinmeier aber nichts geändert. Kaum jemand hat auch danach noch so auf den fast bedingungslosen Start eines Gesprächs mit Russland gesetzt wie der deutsche Außenminister. Es verging kein Tag, an dem Steinmeier nicht mahnte, man müsse auch in Zeiten wie diesen „politikfähig“ bleiben. Man müsse das Gespräch mit der anderen Seite suchen, auch wenn es schwerfalle. Während eines USA-Besuchs vor zwei Wochen erklärte er, Diplomatie bedeute halt den Versuch, die Welt auch aus den Augen des Gegenübers zu betrachten. „Ich glaube, dass unsere Anstrengungen nur dann Früchte tragen, wenn wir diplomatische Kontakte offenhalten.“

Aus den Früchten ist bisher indes wenig geworden. Im Gegenteil muss Steinmeier immer wieder einräumen, dass sich die Lage nicht entspannt, sondern zugespitzt habe. Er muss das Verhalten Russlands auf der Krim als Bruch des Völkerrechts geißeln. Er muss ertragen, dass Moskau die OSZE-Beobachter behindert und die Idee zur Kontaktgruppe ignoriert. Und trotzdem kämpft er fast schon wie ein Sisyphos um einen Gesprächsfaden mit Moskau, weil er nichts gefährlicher findet als Schweigen. Als die EU-Staats- und Regierungschefs auf ihrem Sondergipfel am Donnerstag erste Sanktionen beschließen, erklärt der Außenminister, natürlich könne man „die Entwicklungen nicht unberücksichtigt lassen“. Zugleich aber sei er der Auffassung, dass „man nicht alle Türen zuschlägt, durch die wir vielleicht noch durchgehen müssen“. So wird im Lauf der Woche aus einem zuversichtlichen Außenminister, der den Nutzen gewachsener Beziehungen zu Moskau beweisen möchte, ein Diplomat, der gefährlich zwischen vielen Stühlen hängt und mühsam die Enden umklammert, um nicht abzustürzen.

Wie heikel das Unterfangen ist, zeigt sich im Verhältnis zu engsten Verbündeten wie den Vereinigten Staaten. Die Beziehungen, wegen der NSA-Abhöraffäre ohnehin angeschlagen, haben diese Woche einen weiteren Knacks bekommen. Jedenfalls, wenn stimmt, was europäische Diplomaten von der Libanon-Konferenz berichten. Die fand am Mittwoch in Paris statt und lieferte die Kulisse, hinter der intensiv um eine Basis für erste Gespräche zwischen Moskau und Kiew gerungen wurde. Dabei hat die deutsche Seite offenbar versucht, in kleinerem Kreis und ohne die USA eine erste Verständigung mit Moskau zu erreichen, bevor Amerikaner und Briten dazukommen sollten. Zu harsch empfand man Washingtons Rhetorik, um den seidenen Faden nach Moskau spinnen zu können. Doch nachdem die Gespräche auf hoher Beamtenebene über die ganze Nacht hinweg erfolglos geblieben waren, kamen die forscheren Amerikaner und Briten dazu, was die Lage, wie es heißt, auch nicht besser machte. Niemand würde das so öffentlich sagen, aber das Ergebnis ist kein gutes gewesen: Die Amerikaner waren verschnupft über die Deutschen. Die Russen waren verschnupft über die Amerikaner. Und die Deutschen waren verschnupft über beide.

Vor drei Monaten sprach Steinmeier von mehr deutscher Verantwortung, und man hatte sofort den Eindruck, er freue sich darauf. Jetzt steckt der 58-Jährige mittendrin in einer Welt, die durch unersprießliche Verstimmungen mit den USA und einen scharfen Konflikt mit Wladimir Putins Russland geprägt ist. Steinmeier bekommt schneller als gedacht zu spüren, wie sensibel alle auf die neuen Berliner Vorzeichen reagieren. Noch schneller als früher schon wächst auch bei Partnern Misstrauen, sobald dieses Deutschland von der großen Linie der meisten anderen abweicht. Dass Steinmeier so viel über unverzichtbare Gespräche und so wenig über konkrete Sanktionen sprach, wurde als russlandlastig empfunden. Kein Wunder, dass die Kanzlerin und mit ihr Steinmeier Ende der Woche schärfere Töne anschlugen. Immerhin ist nun ein Boykott des G-8-Gipfels in Sotschi Anfang Juni in der Diskussion. Was sich Steinmeier darüber hinaus vorstellen könnte, ist offen – und lässt so weiter Raum für Spekulationen.

Doch was manche Verbündete irritiert und unsicher zurücklässt, löst in Deutschland bisher allenfalls vorsichtige Kritik aus. Norbert Röttgen etwa, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, warnt vor Uneinigkeiten im transatlantischen Bündnis. Omid Nouripour (Grüne) konstatiert, dass „die alte sozialdemokratische Einbindungspolitik gegenüber Putin nach jedem Tag der Krim-Krise weiter in sich zusammenfällt“. Für Steinmeier ist das unangenehm, aber nicht gefährlich. Zumal alle Umfragen ihn zu bestätigen scheinen. Seine persönlichen Werte steigen weiter; zum zweiten Mal ist er der beliebteste Politiker von allen. Außerdem suggerieren weitere Befragungen, dass die große Mehrheit der Deutschen die meisten Sanktionen genauso ablehnt wie militärische Aktionen – und die Gesprächsbemühungen lobt.

Und Steinmeier? Er will auch in dieser Woche viel reisen, vor allem in Osteuropa. Und er will mit Merkel eine große Koalition gegen Moskaus Kurs schmieden. Putin soll sehen, wie sehr er politisch isoliert ist, wenn er nicht einlenkt. Entschlossen soll das klingen. Das ist die Hoffnung.

Hillary vs. Clinton

$
0
0
Oft spricht Hillary Clinton so gelassen wie jemand, der alles schon hinter sich hat. Vor Kurzem sah man sie auf der Bühne ihrer Stiftung, der Clinton Foundation, im Kostüm, mit Brille und ihrer neuen, schwer definierbaren Frisur. Sie gab Mädchen und Frauen guten Rat. „Man braucht eine dicke Haut“, sagte sie. „Kritiker können deine besten Freunde sein, solange du von ihnen lernst, aber sie dürfen dich niemals nach unten ziehen.“




Wie viel Clinton verträgt das Land?

Gäbe es in den USA so etwas wie die klassische deutsche Bundespräsidentenfamilie, dann wären dies die Clintons. Bill, Hillary und Tochter Chelsea erklären mal altersmilde, mal idealistisch die Welt oder das Leben, mal in Rio de Janeiro, mal in Philadelphia. Eine Familie, die scheinbar längst über Krisen und Gemeinheiten des politischen Alltags steht. Aber genügt das auf Dauer, oder zieht es Hillary Clinton doch wieder zurück an die echte Macht?

Gut zweieinhalb Jahre vor der nächsten Präsidentenwahl beschäftigt keine politische Frage die Amerikaner so sehr wie diese: Wird Hillary die Nachfolgerin Barack Obamas und damit die erste US-Präsidentin? Darin liegen in Wahrheit zwei Fragen: Möchte sich Clinton das wirklich antun? Und möchten sich die Amerikaner noch einmal die Clintons antun?

Einerseits hätte Hillary Clinton im Jahr 2016 alles, was sich Kandidaten für das höchste Amt nur wünschen können. Sie ist landesweit bekannt und beliebt. Sie besitzt ein konkurrenzloses Netz aus Beratern, Unterstützern, Spendern. Sie kennt alle Bühnen Washingtons und deren Kulissen, das Weiße Haus, das Parlament, die Diplomatie. Sie genießt breite Sympathie und Bewunderung in der größten Gruppe des Landes – unter Amerikas Frauen.

Andererseits aber schleppt kaum jemand so viel Ballast mit sich herum wie sie: uralte Vorurteile über ihren Charakter, die Affären ihres Mannes Bill, ihre eigene Bilanz, und schlicht auch die Tatsache, dass sie schon so lang berühmt ist, wie sie es eben ist.

Jüngst hat die Washingtoner Gazette Free Beacon im Nachlass von Diane Blair gewühlt, einst eine der besten Freundinnen Hillarys. Aus dem Fundus alter Gesprächsnotizen Blairs haben rechte Medien eine Fülle neuer Geschichten gefertigt; sie pflegen darin das Vorurteil, das sie über Hillary Clinton immer hatten: Die ehemalige First Lady, Senatorin und Außenministerin sei falsch, ohne Skrupel, vom Ehrgeiz zerfressen. Als Beleg gilt etwa eine alte Umfrage von 1992, in der es heißt: „Was die Wähler bei Bill Clinton clever finden, finden sie bei Hillary rücksichtslos.“

Tausende Seiten neue Unterlagen hat dieser Tage auch die Präsidenten-Bibliothek Bill Clintons veröffentlicht. In dem Vermerk einer ihrer Beraterinnen heißt es, Hillary Clinton müsse sich auch mal von der lustigen Seite zeigen, nicht nur ernst und verbissen.

Zugleich geißeln rechte Moralisten jetzt abermals Bills einstige Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky. Der republikanische Senator Rand Paul sagte kürzlich, Bill Clinton sei ein sexueller „Jäger“; die Demokraten als Freunde der Frauenrechte müssten deshalb endgültig mit ihm brechen.

Hillary Clinton, 66, hat offenbar noch nicht beschlossen, ob sie es noch einmal versuchen soll. Es wäre dann, nach zwei erfolgreichen Wahlkämpfen für ihren Mann und einem erfolglosen für sich selbst, der vierte Wahlkampf. Aus dem Kreis ihrer Vertrauten heißt es, sie werde sich erst 2015 entscheiden.

Schweigen hat für sie im Moment nur Vorteile. Allein die Möglichkeit, dass sie für die Demokraten antreten könnte, schreckt innerparteiliche Rivalen ab. Sie ist auf den Bühnen der Clinton-Stiftung immer wieder sichtbar, aber sie hat es auch nicht nötig, sich ständig überall zu zeigen, sie ist ja bekannt genug. Sie führt Vor-Vor-Wahlkampf, ohne es so nennen zu müssen.

Ihre Partei wiederum sehnt sich anscheinend danach, ein weiteres Mal Geschichte zu schreiben und nach dem ersten Schwarzen nun auch die erste Frau ins Weiße Haus zu befördern. Ihre Anhänger führen längst Schatten-Wahlkampf, gründen Pro-Hillary-Gruppen, sammeln Geld, rekrutieren Experten, einige aus der Wahlkampfmaschine Barack Obamas. Clinton lässt es laufen; weder scheint sie es zu fördern noch zu missbilligen. Alles nimmt wie von selbst Gestalt an.

Eine Kandidatur Clintons ist also, wie es aussieht, unausweichlich. Nach neuesten Umfragen würde sie jeden möglichen Rivalen in und außerhalb der Partei schlagen. „Kann jemand Hillary stoppen?“, fragt das Time-Magazin.

Aber genau darin könnte ihre Schwäche liegen. Es erinnert an ihren gescheiterten Versuch im Jahr 2008, als die Demokraten am Ende Barack Obama nominierten. Auch damals galt Clinton lange Zeit als unbezwingbar. Sie vermittelte weniger den Eindruck, sich zu bewerben, als vielmehr Anspruch auf etwas zu erheben, das sie sich verdient hatte. Im Jahr 2016 könnte diese Botschaft („Jetzt bin aber ich dran“) noch mehr mitschwingen. Heutige und frühere Berater Obamas warnen schon, dass Clinton dieselben Fehler wiederhole, die sie schon 2008 den Sieg gekostet hätten. Statt einer Botschaft baue sie eine Maschine auf, und weil sie jetzt schon als sichere Kandidatin der Demokraten gelte, könne die Partei in zwei Jahren, wenn es ernst werde, abermals an Clinton-Müdigkeit leiden.

Es ist ein Gefühl, das Barbara Bush schön beschrieben hat – die Frau des

41.Präsidenten George Herbert Walker Bush und Mutter des 43.Präsidenten George Walker Bush. Man hat sie gefragt, ob ihr Sohn Jeb im Jahr 2016 antreten solle. Nein, es gebe in Amerika nicht bloß ein paar Familien, die das Staatsoberhaupt stellen könnten. „Wir hatten genug Bushs.“

Womöglich hatte das Land auch genug Clintons. Sie stehen seit mehr als zwanzig Jahren beinahe ununterbrochen auf der Bühne Washingtons.

Kommen Hillary Clinton deswegen Zweifel? Sie hat immer mal wieder gezögert, wenn sie vor der nächsten großen Herausforderung stand. Im Jahr 2004 hätte sie gegen George W. Bush antreten können, aber sie wollte ihr Mandat als Senatorin nicht vorzeitig aufgeben. Besonders müde und verwundbar zeigte sie sich Ende 2008, als Obama sie für das Außenamt verpflichten wollte. Sie sei erschöpft, klagte sie.

Am Ende siegte doch ihr Pflichtgefühl. Es hat ihr höchste Anerkennung eingebracht, dass sie sich nach der bitteren Niederlage gegen Obama in den dessen Dienst stellte und loyal ihren Job erledigte. Es hat das alte Vorurteil widerlegt, dass sie immer nur am eigenen Erfolg interessiert war.

Selbst der politische Gegner hat sie gelobt. „Erst graut es einem, mit ihr zu tun zu haben, dann beginnt man, sie widerwillig zu respektieren, dann respektiert man sie so richtig wegen ihrer unglaublichen Arbeitsmoral, und am Ende mag man sie sogar, denn sie ist charmant, lustig und interessant“, sagt ein Vertrauter des früheren republikanischen Verteidigungsministers Robert Gates über sie. Das Zitat stammt aus der neuen Biografie „HRC“ und beschreibt die Überraschung vieler, besonders rechter Politiker darüber, dass Hillary Clinton nicht das kalte, feministische Monster ist, für das man sie auf der Rechten immer hielt. Im Sommer wird sie ihre eigenen Memoiren über die Zeit als Chefdiplomatin veröffentlichen.

Aber es sind in ihrer Zeit als Ministerin auch neue Angriffsflächen entstanden. Ihre Falkenrolle in der Libyenkrise, als sie Obama zu einer Intervention drängte, oder das Fehlen bleibender diplomatischer Erfolge, etwa in Afghanistan oder Nahost. Außerdem war sie das Gesicht des diplomatischen Neustarts mit Russland: Damals drückte sie ihrem Moskauer Kollegen Sergej Lawrow einen „Neustart-Knopf“ in die Hand. Aber dieser Neuanfang wirkt spätestens seit der jüngsten Auseinandersetzung um Ukraine und Krim hinfällig bis naiv.

Die größte Altlast aber ist der Angriff von Extremisten auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi 2012, bei dem Botschafter Christopher Stevens und drei weitere Amerikaner starben. Hillary Clinton war deren Dienstherrin, und die Republikaner dürften im Wahlkampf – wie schon bisher – versuchen, sie deswegen als nachlässig, desinteressiert und kaltherzig darzustellen.

Allgemein ist sie von zwei Seiten angreifbar. Der linke Parteiflügel findet sie zu mittig-rechts und träumt von einer echten Linken wie etwa der Senatorin Elizabeth Warren. In einer landesweiten Abstimmung wiederum stünde Clinton weit links; ein gemäßigter rechter Widersacher wie Chris Christie würde sie mit Obamas vermeintlichem Sozialismus verbinden, etwa mit der umstrittenen Gesundheitsreform, die sie in ihrer jetzigen Form zwar nicht verantwortet, aber im Grundsatz doch immer befürwortet hat.

Verwundbar aber ist sie vor allem deswegen, weil sie so etabliert ist. Sie kann nicht als Außenseiterin gegen „die in Washington“ antreten, denn sie gehört selbst zu diesem System. Sie ist in ein solch großes Netzwerk verstrickt, dass sie sogar Mühe haben dürfte, mit frischem Personal und frischen Ideen aufzuwarten. Die Republikaner wiederum werden ihre Rückschläge aus drei Jahrzehnten aufwärmen – von Lewinsky bis Bengasi, von Bill bis Barack. „Wir haben einen Lastwagen voller Vorwürfe“, prahlt der Republikaner Reince Priebus.

Clinton wird 2016 beinahe 70 Jahre alt sein und sie wird sich fragen, ob sie sich das wirklich noch einmal antun möchte. Ihre Disziplin ist legendär, aber sie hat oft auch mit dem Gedanken gespielt, sich endlich mehr Zeit zu nehmen für die Familie, für ihre einzige Tochter Chelsea, die inzwischen ihre engsten Vertraute und Beraterin ist, und, vielleicht, für ein Enkelkind.

Andererseits: Warum hätte sie sich diese dicke Haut zugelegt, all diese Demütigungen ertragen und Krisen gemeistert, all diese Männer gestützt – wenn sie sich am Ende nicht selbst belohnen würde?

"Auch Tupac tanzte Ballet"

$
0
0
Man muss sich das Video „Wut“ des Rappers Le1f einmal ansehen und dabei drei Jahrzehnte HipHop-Geschichte im Hinterkopf mitlaufen lassen. Muss die Macho- und Gangstarapper, die es in diesen Jahren in die Charts geschafft haben, gegenschneiden mit den Hot-Pants und den Arschwackel-Posen des New Yorkers. Dann wird der Kulturschock offensichtlicher, den offen homosexuelle Rapper noch immer für die Szene bedeuten. Khalif Diouf, wie Le1f bürgerlich heißt, lehnt es dennoch ab, in die Schublade „Queer HipHop“ gesteckt zu werden: „Es gibt kein Ding namens Gay Rap“, sagt er. Am 12. März erscheint seine EP „Hey“ auf XL Records.
 
jetzt.de: In deinem millionenfach geklickten Video „Wut“ posierst du auf dem Schoß eines gut gebauten und halbnackten weißen Mannes, der eine Pikachu-Maske trägt, während du Schmähworte für Schwule aneinanderreihst. Ist diese Selbstinszenierung eine Kampfansage an den im HipHop immer noch verbreiteten Schwulenhass?
Le1f: Nein, ich wollte kein Video über Homosexualität drehen, sondern einfach auf aggressive Weise provozieren – und dabei alles Schrille, was mich ausmacht, in den Mix werfen. Früher hätte ich mich das nicht getraut. Ich habe als Jugendlicher lange mit meiner Stimme und meiner vermeintlich schwulen Aussprache gehadert. Und schwor mir noch vor zwei Jahren, nie einen Song über Sex zu schreiben. Es geht also darum, endlich zu mir zu stehen, nicht um eine Schwulen-Hymne.
 
Trotzdem spielst du explizit mit schwulen Klischees: Wie du im „Wut“-Video deine Haare kämmst, mit dem Mund eine Kaugummischlange vom Finger wickelst oder in kurzen Höschen tanzt . . .
Schwule Klischees? Ach was! Ich tanze und flirte einfach so, wie ich es auch in einem New Yorker House-Club tun würde. Das ist Teil meines Lebens. Aber eben längst nicht alles. Warum betrachtet denn niemand mein Video mal unter dem Aspekt einer Kunst-Installation? Warum beschäftigen sich die Kritiker immer nur mit meinem Aussehen statt mit meinen Raps? Ja, als Schwuler ist man schnell eingeordnet. Viele Menschen tun sich schwer, über meine sexuelle Orientierung hinweg zu schauen, und die Musik als solche auf sich wirken zu lassen.

http://www.youtube.com/watch?v=Nrnq4SZ0luc

Andererseits hat sich doch in Großstädten wie New York längst eine queere HipHop-Szene mit Rappern wie Zebra Katz oder Mykki Bianco etabliert.
Warum unterscheiden zwischen HipHop und queerem HipHop? Ich wiederhole das schon seit eineinhalb Jahren: Es gibt kein Ding namens Gay Rap. Ich bin schwul und rappe darüber, in Clubs zu gehen, zu tanzen, Spaß zu haben, wie alle anderen Rapper auch. Zum Glück gibt es auch HipHop-Kollegen wie Spank Rock oder Danny Brown, die mich ganz einfach wegen meiner Reime und meinem Flow schätzen und deshalb mit mir zusammen Tracks produzieren.



Du hast mal beklagt, man würde ganz anders über deine Kunst reden, wenn du ein schwarzer Hetero-Mann wärst. Wie passt dazu, dass du dich selbst in deinen Raps als „Fag“, also Schwuchtel, charakterisierst?
Das ist meine Retourkutsche an alle, die mich bereits in der High School als „Nigger“ und „Fag“ beschimpft haben. Kann man effektiver zurückschlagen, als sich so ein Wort anzueignen und mit Stolz zu tragen? Ich hatte für mein letztes Mixtape eine Menge kritischer Raps geschrieben – Raps gegen Rassismus, Homophobie, Islamfeindlichkeit. Aber dann schmiss ich sie alle wieder raus.
Warum?
Will ich predigen? Oder den Leuten Spaß bereiten? Meine Art von Aktivismus ist es, mein Hetero-Publikum von der Bühne herab als „faggots“ zu beschimpfen . . .
. . . oder auf deiner neuen Platte das Schwuchtel-Jahrhundert auszurufen: „Batty man time now, batty man century/educated black hotties make ’em all envy“.
Ich fühle mich nicht als Opfer. Hey, wir jungen schwarzen Schwulen sind gebildet, genießen das Leben, schaffen Kunst: Wer das nicht abkann, muss neidisch sein!
 
Deine EP „Hey“ erscheint auf dem britischen Label XL Records, Heimat von Adele, Dizzee Rascal oder Vampire Weekend. Hattest du Schwierigkeiten, auf einem US-HipHop-Label unterzukommen?
Nein, ich wollte immer zu den Briten. Weil mich bizarre Rapper wie Dizzee Rascal inspiriert haben. Meine grünen Haare, die violetten Zöpfchen: Das hat ja alles erst mal nichts mit meiner Sexualität zu tun. Ich fühle mich weder weiblich noch männlich, eher wie ein Alien. Außerirdisch – dieses Etikett gefällt mir viel besser als „schwul“. 
 
Du rappst auf deiner neuen Single „Boom“: „They wanna see me blend in like real tea/But I can’t do that, I gotta be me“. Hat dieses Fremdsein, von dem du sprichst, auch mit deiner Herkunft zu tun?
Du meinst die vornehme senegalesische Familie meines Vaters? Gut, aus ihrer Sicht ist der Musikerberuf niederen Klassen vorbehalten, sie hätten mich lieber als Doktor oder Anwalt gesehen. Zum Glück aber bin ich mit meiner amerikanischen Sänger-Mutter aufgewachsen. Sie hat meine musischen Begabungen gefördert, schickte mich schon mit drei Jahren ins Ballett.
 
Du hast es bis zum Ballett- und Modern Dance-Profi gebracht. Das ist ja quasi das Gegenteil der HipHop-Straßenkultur.
Das ist doch nur einer dieser dummen Mythen. Auch Tupac tanzte Ballett und besuchte eine Kunsthochschule, bevor er zum HipHop-Superstar avancierte. Er tut mir manchmal leid. Weil er seine weichen Seiten hinter einer Gangster-Persona verstecken musste.
 
Zumindest geraten die einst starren homophoben Fronten in letzter Zeit in Bewegung. Seit dem Coming-out von Frank Ocean wird offen über Ausgrenzungen diskutiert. Hat sich seitdem etwas verändert?
Frank Ocean rappt nicht – und er hat sich nicht als schwul, sondern als bisexuell bezeichnet. Das macht einen großen Unterschied. Denn queere Sänger haben im Rhythm and Blues schon seit Jahrzehnten Karriere gemacht. Merkwürdigerweise kommt aber niemand auf die Idee, da eine Art Normalität herzustellen und mich oder ihn in eine Reihe mit Little Richard und Sylvester zu stellen.
 
Andererseits scheint es ja gerade chic zu werden, sich für die „gay community“ zu engagieren. Sogar straighte Rapper wie Macklemore machen sich für Schwulenrechte stark.
Ich begrüße es natürlich, dass breite liberale Allianzen für die Rechte von Homosexuellen kämpfen. Der öffentliche Druck ist dadurch so gewachsen, dass sich sogar ein paar Dancehall-Musiker für ihre homophoben Texte entschuldigt haben, um weiterhin auftreten zu dürfen. Schwulenfeindlichkeit gilt nicht mehr als cool. Das bedeutet nach all den Gangstarap- und Eminem-Tiraden einen großen Fortschritt. Bei Macklemore hätte ich mir nur gewünscht, dass er auch mal seine Privilegien als weißer Hetero-Mann eingesteht.
 
Was bedeuten die schwulen Zuschreibungen für deine Fan-Basis? Sprichst du vor allem ein queeres Großstadtpublikum an?
Nein, zum Glück überhaupt nicht. HipHop ist doch viel größer als uns die Industrie glauben macht. Zu meinen Fans gehören viele weiße Hetero-Männer aus Kleinstädten. Diese Menschen identifizieren sich mehr mit meiner Kunst als mit irgendwelchen Vorurteilen. Sie sagen einfach: „Der Typ hat Swag“. Das macht mich glücklich.

Och nö.

$
0
0
Ein Tischbein tritt den kleinen Zeh. Die Gala schneidet Finger. Und Kaffee brüht die Zunge.

Was für ein Tag.

Das Rad ist geplättet. Der Bus ungeduscht. Und die Backfrau croissantlos.

Was für ein Tag.

Mein Chef untervögelt. Die Suppe ist Meer. Und das Phone legt sich schlafen.

Was für ein Tag.

Ein Monsun spült die Stadt. Mein Schirm ist geknickt. Und der Bus ungeduscht.

Was für ein Tag.

Wein kühlt das Mütchen. Das Bad ist Jasmin. Und mein Katerchen schnurrt.

Ach. Scheiß auf den Tag!

Mein Kissen will schmusen. Der halbe Mond strahlt. Und das Bettgestell bricht.

LECK.MICH.AM.ARSCH!!!

Wisch, wisch. Wortschatz in Bewegung.

$
0
0
Es ist so. Sie kennen bestimmt noch „Was bin ich?“, das heitere Beruferaten mit der typischen Handbewegung. Das spielen wir hier. Nur anders – ich bin die Jukebox und der Zwack steht vor mir, sagt „Mama! Erde!“ und macht eine Handbewegung. Dann schaut er mich groß an und wartet, bis ich das richtige Lied ausspucke.

Ja, ich darf wieder, ich soll sogar singen. Der Zwack mag Musik. Letzten Sonntag rockte er beim Frühstück auf seinem Hochstuhl zu barocker Orgelmusik. Morgens um fünf. Aber auch sonst wird fast jeder Jingle mit Tanzbewegungen begleitet. Überhaupt, Bewegung. Es existiert eine Unzahl von Kinderbewegungsliedern. Und in der Kita lernen sie sie alle. Das hat eben zur Folge, dass der Zwack zu Hause am Tisch sitzt, mit dem Arm durch die Luft wischt und sagt: „Mama! Erde!“ Dann dieses großäugige Warten. Tja.

Einiges habe ich schon entschlüsselt. „Mama! Mond!“ bedeutet, ich soll „Der Mond ist aufgegangen“ singen. Wenn der Zwack „O-wak“ sagt und einen Kreis in die Luft zeichnet, meint er das Frösche-Lied. „U-u Drago“: Bruder Jakob. Hockt er zusammengekauert auf dem Boden, spielt er Häschen in der Grube, wankt er von einem Bein aufs andere: der Tanzbär. Und weil der einen Freund braucht, musste gestern Strizzi auch mittanzen. Und wenn etwas klingt wie „Schlange“, handelt es sich eigentlich um einen Schneemann, der bald geschmolzen sein wird. Hier kann ich nur den Text, nicht die Melodie, was mir regelmäßig kritische Blicke einbringt.

Nun aber „Mama! Erde!“ Ich kenne aber kein Lied mit „Erde“, beziehungsweise nur welche, die der Zwack nicht kennt – denke ich jedenfalls. Jetzt sitzt der Zwack vor seinem Müsli, kurz nach der barocken Orgel, wischt durch die Luft und ruft „Mama! Erde!“ und Jukebox Mama versagt. Ich singe ein anderes Erde-Lied, er schaut skeptisch und dann: „Nein! Mama! Erde! Mau!“ Wisch, wisch.

Später frage ich in der Kita nach. Ob es ein Lied mit „Erde“ gebe, bei dem man mit dem Arm durch die Luft wischen müsse. Wisch, wisch. Eventuell komme auch eine Katze vor. Die beiden Damen sehen mich genauso groß an wie der Zwack, wenn er auf ein Lied wartet. Außerdem sind sie verwundert, dass der Zwack zu Hause Lieder einfordere. Er sei doch sonst immer eher ruhig, beim Singen. Wenn sie Instrumente verteilten, bekäme er immer die Trommel, weil er sonst so ein ruhiges, zurückhaltendes Kind sei.

Das ist ohnehin interessant, dieser andere Zwack der Gruppendynamik. Schon im letzten Elterngespräch war ich kurz davor nachzufragen, von welchem Kind sie die ganze Zeit eigentlich spreche. Hier jedenfalls klopft er begeistert mit Löffeln auf Metallschüsseln und ruft gleichzeitig:“Waut! Waut! Mama! Waut! Papa! Waut!“ Und sie geben ihm die Trommel, weil er so ein zurückhaltendes Kind sei.

Wie dem auch sei. Mir wird das Geheimnis hinter „Mama! Erde!“ entschlüsselt und wisch, wisch, der Zwack ist froh. Schließlich trage Singen zur Wortschatzentwicklung bei, betont die Erzieherin. In meiner Erinnerung betont sie das an dem Tag, an dem sie zu Fasching ein neues Lied gelernt haben: „Rucki-Zucki“.

Heute Nacht habe ich auch den zwackschen Wortschatz entwickelt. „Mama! Mond! Nein! Mama! Erde!“ Wisch, wisch. Eineinhalb Stunden lang. Bis halb fünf. Dann wollte er lieber aufstehen. Ein bisschen zur Orgelmusik auf die Metallschüssel klopfen. Manchmal bin ich mir nicht sicher, was ich von musikalischer Früherziehung halten soll. Oder ob sich „früh“ auf die Uhrzeit bezieht. Aber ich tröste mich mit der Wortschatzentwicklung. Und einer typischen Handbewegung. Wisch, wisch.

ich mag Montage jetzt noch weniger

$
0
0
Ich weiß, sich über den Montag zu ärgern ist nicht grade außergewöhnlich. Würde ich all meinen Kollegen heute den ganzen Tag über lauschen, würde wahrscheinlich jeder einmal irgendetwas über den Montag fluchen. Dabei ist es wohl egal, ob es wirklich einen Grund gibt, oder ob es nur einfach gut passt den Montag zu beschuldigen.

Ich mag den Montag aber wirklich nicht. Das Wochenende ist noch so frisch. Sich nicht verstellen müssen ist noch so nah. Sich berühren können ist fast noch spürbar auf der Haut. Es fällt schwer nicht Gespräche vom Wochenende in die aktuellen Unterhaltungen einzuflechten. 

Montags überkommt mich Unsicherheit, weil mein Kopf meinem Körper erst wieder erklären muss, warum jetzt schon wieder alles anders ist. Morgen wird es vermutlich schon besser gehen. Der Arbeitsalltag wird wieder normaler. 

Wird es schlimmer werden, je schöner die Wochenenden, je vertrauter das Wir wird? Werden sich die getrennten Welten noch lange trennen lassen? 

3834

$
0
0


Der unvermeidlliche Bahnhof. Diesmal noch mit Zugverkehr.








DVÖ als Zukünftige Regierung von Vorarlberg?

$
0
0
Heute morgen fing es auch in Österreich an genauer gesagt, im Bundesland Vorarlberg.
Die Forderung nach einem Autonomiestatus, und das die derzeitige Regierung Ihren Posten räumt.

Mittlerweile zählen sich mehr als 8.000 Menschen auf den Straßen von Bregenz, die einen Autonomiestatus für Ihre Bundesland wollen.
Dafür wird auch die DVÖ gefordert eine Partei in Österreich die sich zum Schweizer Model bekannt gab.
Vorarlberg war schon immer das Österreichische Pulverfass, nun ist es Explodiert und die Menschen in Vorarlberg wünschen sich den Autonomiestatus.
Mit einem eigenen Präsidenten und einem eigenen Parlament, dass sie Vertreten soll in der Zukunft.
Der Landeshauptmann Vorarlbergs wird Öffentlich aufgefordert, den Posten als Landeshauptmann zu räumen.
Die kurz bevorstehenden Wahlen werden Boykottiert, und man fordert das eigene Parteien aus Vorarlberg nun das Bundesland vertreten sollen.

Die rufe nach der DVÖ werden immer lauter auf den Straßen von Bregenz, denn die Vorarlberger sehen in der jungen Partei Ihre Zukunft, und auch eine Zukünftige Regierung.
Die Geschichte von Vorarlberg geht bis nach dem 1. Weltkrieg zurück, wo die ersten Forderungen zum Anschluss zur Schweiz gefordert worden sind.
Doch jetzt sehen die Vorarlberger die Chance sogar zur einer Unabhängigkeit Ihres Bundeslandes.
Die Zukunft ist DVÖ wie die rufe schon lauter werden, auch die Demonstranten rufen "Wenn es die Krim kann können wir das schon längst".

Landeshauptmann Makrus Wallner, ist im Telefonischen Kontakt mit dem Bundeskanzler und Bundespräsidenten.

Schallmauer

$
0
0




Wikipedia spricht vom bis zu drittbesten Techno-Club Deutschlands. Als ich das erste Mal hier war, waren mir sogar die Mädels völlig egal. Die Musik war viel besser. Da kamen Brüste einfach nicht ran.

Jetzt stehe ich wieder hier. Direkt vorm Harry Klein. Neben mir die Litfaßsäule und ein paar andere wartende Personen.  Ich schaue nach drüben über den Bürgersteig zum Eingang. Einige laufen vorbei und sagen zu ihren Freunden: „Ach guck mal, hier ist das Harry Klein.“ Wahrscheinlich vergehen 10 Minuten. Dann fasse ich meinen Mut zusammen und gehe rein. Den Tunnel entlang bis zum Eingang. Zwei Türsteher warten dort auf mich.

Der linke will wissen: „Bist du alleine?“ 
„Jep.“, sage ich.
„Warst du schon mal hier?“, fragt der rechte.
Ich sage: „Ja, heute das dritte Mal in den letzten 4 Tagen.“
Er grinst: „Viel Spaß.“

Das vierte Mal innerhalb dieser Woche soll bald folgen. Drinnen ist noch nicht viel los. Es ist gerade mal 12. Aber so langsam wird das. Wodka-Energy macht die Gelenke schön geschmeidig zum Tanzen. Das ein oder andere Mädel muss ich erstmal dazu animieren sich mal locker zu machen, weil sie so aussieht als hätte sie Wurzeln auf der Tanzfläche geschlagen.
Überall bekommt man kleine Schubser wenn es voll wird. Links, rechts, vorne, hinten. Manchmal sind auch ganz schöne Grobmotoriker auf der Fläche. Die nächsten denken dann die Tanzfläche wäre ein Durchgangszimmer. Sie kämpfen sich bis nach vorne durch, um dann zu merken dass sie doch wieder raus wollen.

Hin und wieder werden aus den kleinen Schubsern längere Berührungen. Ab und zu treffen sich Finger wie durch Zufall und bleiben aneinander hängen. Und vereinzelt lassen sich zwei Hände dann gar nicht mehr los. Oder aber man macht es wie die kleine blonde Ina: Durchquert zielstrebig den Raum und zieht die Aufmerksamt aller männlichen Besucher auf sich, um mir dann ihre Eiswürfel ins T-Shirt zu stecken.

Meine Sachen riechen nach Rauch, Alkohol und fremden Deo's. Nach guter Party eben.

Auf wiedersehen, soziale Phobie!

Abendlicht

$
0
0
Wenn das Abendlicht in genau dieser Farbe ist
dann ist ein Loch in der Luft wo du standest.

Kosmoshörer, Folge 6

$
0
0
Montag 

Die Woche beginnt mit einem absoluten Knaller. Am Sonntag habe ich auf dem Flohmarkt einen großartigen Fund gemacht – ein Geschenk für die Freundin mit dem Faible für ausgefallene Plattencover.

Andy Gibb – After Dark.   





Zum Aufstehen höre ich mir das Schmuckstück endlich an. Eine schnelle Googlerecherche ergibt, dass Andy der jüngere Bruder von den BeeGees ist und mit Textzeilen wie "I’ve been watchin' you all evenin' with the teardrops in your eyes. And it touches me much more than I can say" schleicht er sich sofort in mein Herz. Eigentlich hatte ich die Platte aus Quatsch gekauft, aber dem Siebziger-/Achtzigerjahre-Charme dieses haarigen, gut frisierten jungen Mannes kann ich mich nur schwer entziehen.  

http://www.youtube.com/watch?v=DI2gnIdM4Es  

Leider bleibt abends nicht so viel von der morgendlichen Euphorie übrig. Ich komme von der Arbeit und habe schlechte Laune. Brauch 'nen elektronischen Seelenstreichler!  

http://soundcloud.com/parraforcuva/loco-weare-fading-parra-for  

Dienstag 

Aufbruch: Ich fahre zu Besuch in eine andere Stadt. Während die karge ostdeutsche Landschaft an mir vorüberzieht, spielt mein kaputter MP3-Player Dry and Dusty von Fever Ray.Seit das Display nicht mehr funktioniert, ist es jedes Mal eine Überraschung, welches Lied als nächstes kommt. Und dieses Mal ist das zum Glück die heimliche Hymne meiner Rumänienreise im letzten Sommer, die ich auch dort immer im Zug gehört habe.

http://www.youtube.com/watch?v=J3PPOuuep7Q  

In der Stadt angekommen, ist der Rest des Tages natürlich Andy Gibb gewidmet, schließlich muss das Geschenk gebührend gewürdigt werden.    

Mittwoch 

Beim Duschen höre ich im Radio die vernichtende Kritik eines Dradio-Redakteurs über die Soloplatte des Incubussängers. Ich kenne weder diesen Typen, noch diese Band, aber amüsiere mich über den Vergleich: "Seine Musik ist wie Eierlikör, sie geht gut runter, aber davon wird einem auch sehr schnell schlecht." Ich stimme zu und übertrage den Satz in Gedanken auf Andys Herzschmerzplatte.  

Zum gemütlichen Frühstück in der sonnendurchfluteten Küche plätschert dann eine angenehm entspannte Neuentdeckung im Hintergrund: Nova fliegt zum Mond.

http://vimeo.com/60880065  

Donnerstag 

Weiter geht’s heute mit der deutschen Musik. Morgens stöbere ich in der Küche meiner Freundin und finde eine alte CD, die unsere Schulhofzeiten bestimmt hat: Die Raketen. Wir durchforsteten damals die Musikläden nach CDs mit interessanten Covern und machten die ein oder andere wirklich gute Entdeckung. Das hier ist eine davon:  

http://www.youtube.com/watch?v=ETmcmLy4UG8  

Freitag 

Die Tage in der anderen Stadt vergehen wie im Fluge. Morgens fahre ich immer mit dem Fahrrad zur Unibibliothek und bemühe dafür meinen ollen MP3-Player. Während die geliebte Stadt an mir vorüberzieht liefert er mir den perfekten Soundtrack:

Sun Ra – Lanquidity. 

http://www.youtube.com/watch?v=y3sa-5_rPm0  

Der Abend ist geprägt von langen Gesprächen über Politik und den immer gleichen fünf Liedern von Sophie Hunger, die in Endlosschleife laufen. Eines davon fällt mir während der Diskussion immer wieder auf. Ihr wunderbares Cover von Noir Désir:

Le vent nous portera. 

http://www.youtube.com/watch?v=AyUp1rnv7rY  

Samstag 

Manchmal wache ich auf und habe sofort eine Melodie im Kopf, die mich dann im Verlaufe des Tages so lange quält, bis ich sie mir endlich anhöre. Heute ist das aus unerklärlichen Gründen ein Lied von einer russisch-ukrainischen Band, die ich vor ein paar Monaten beim Russischlernen entdeckt und seitdem auch nicht mehr gehört habe: Вода von 5Nizza. Zwischen Korrekturlesen und Borges-Geschichten-Wälzen durchforste ich Youtube nach ihren Liveperformances und bin ziemlich begeistert.  

http://www.youtube.com/watch?v=y88BUnimjGY    

Sonntag 

Wieder wird auf Deutschlandradio Mainstreammusik gedisst. Andreas Müller (der gleiche Rezensent wie Mittwoch?) redet über die deutschen Charts und sagt: "Wolfgang Petri ist so einer, der sagt: 'Ich hab' Bock auf Rock.' Und seine Musik klingt ungefähr so, wie die Jungsumkleide von Neuntklässlern riecht." Ich bin mir nicht sicher, ob seine sprachlich ausgeklügelten Analogien mich nicht zu einem ähnlichen Vergleich anregen.  
Dafür liegen alle seine Sympathien bei Platz 6 der Deutschen Charts: Dem neuen Album von The Notwist– was ich nur sehr unterstützen kann.  

http://www.youtube.com/watch?v=qOOB8q8pX88  

Am Nachmittag zu Besuch bei meiner Großtante, die erzählt, dass sie seit ihren 15 Jahren Arbeit an der Oper zu Hause einfach nur die Stille genießt. Sie hört in ihrer Freizeit nie Musik, ihre Wellensittiche zwitschern leise im Käfig.

Auf der nächsten Seite: Der ausgefüllte Musik-Fragebogen von better_dressed. 
[seitenumbruch]

"Gute Musik” - was ist das für dich?  
Wo Herz und Hirn sich treffen. Und Spontanität und Einfallsreichtum und keine Angst vor Fehlern.  

Wie hörst du Musik: Klassisch im CD-Spieler, auf dem Handy, über Streaming-Portale?

Ich liebe das Geräusch der kratzenden Nadel auf der Vinylscheibe. Das ist für mich grad das Höchste aller Gefühle. Ansonsten gilt morgens mein erster Griff in der Küche dem Radioknopf, der mir DeutschlandradioKultur einschaltet. Alles andere kommt von iTunes oder Soundcloud.  

Wo hörst du Musik? Vor allem unterwegs, nur daheim, zum Einschlafen?

Dauerbeschallung ist mir ein Graus. Ich höre Musik demzufolge meistens zu Hause oder auf Konzerten. Im Hintergrund beim Abendessen oder beim Abwasch darf gerne Tom Waits laufen, sonst will ich Ruhe und Konzentration. Das klappt übrigens auch sehr gut auf langen Zugfahrten durch schöne Landschaften.  

Hast du eine Lieblingsband oder Musiker, von denen du alles hörst?
In den letzten Jahren hat sich meine Künstlerverehrung vor allem in exzessiven Phasen manifestiert, in denen ich zuerst wirklich alles auf Youtube erhältliche Material in Dauerschleife höre und dann irgendwann die Platte erwerbe. Danach kann ich die Künstler dann in der Regel erstmal ein dreiviertel Jahr lang nicht mehr hören und die Platte verstaubt im Regal. Es gibt jedoch ein paar Musiker, bei denen das nicht so läuft, und der wichtigste davon ist Conor Oberst. Den höre ich schon lange und entdecke immer noch Neues auf seinen (sehr vielseitigen) Alben. Auch hier kommt meine Begeisterung meistens in Phasen, aber seine Melodien und Texte sind in meinem Kopf, auch wenn ich die Musik ein halbes Jahr lang nicht aktiv höre.  

Welche Musik magst du gar nicht und warum?

Vielleicht Metal. Halt alles, was zunächst chaotisch und laut und aggressiv für die Ohren anmutet. Wobei ich da nicht so pauschal wäre – in bestimmten Situationen (z.B. Konzerten) kann ich mich eigentlich auf alles einlassen (und ich war auch schon mal auf einem Metalkonzert).  

Was war deine erste eigene Platte - und wohin ging dein Musikgeschmack von da aus?
Hmm, irgendwo dunkel schwirren bei mir auf jeden Fall die Backstreetboys herum, aber die habe ich höchstwahrscheinlich nicht selbst gekauft (kann aber immer noch alles mitsingen). So richtig einen Musikgeschmack zu entwickeln begonnen habe ich mit „By the Way“ von den Red Hot Chili Peppers, die ich an warmen Sommertagen auf dem Schulhof rauf und runter hörte. Von da an ging es zielstrebig über die Indie-Schiene (Strokes), die Smashing Pumpkins und Bright Eyes hin zu dem, was ich jetzt mag: Jazz, Folk, Hiphop, Elektronisches aller Art... Ach, ich mag das jetzt gar nicht in Kategorien ordnen.  

Gehst du gern auf Konzerte, und auf welche zuletzt?

Jedes Jahr an Pfingsten gehe ich mit Freunden aufs moersfestival in Nordrhein-Westfalen. Festival für experimentelle Jazzmusik im weitesten Sinne. Das sind mir die liebsten Konzerte: Wo etwas passiert, wo Musiker live miteinander improvisieren. Wo man sich angucken kann, wie Musik entsteht. Mein letztes Konzert war in einem kleinen russischen Theater in Berlin, ein skurriles Konzert der Gruppe The Real Baba Dunyah mit höchstens 20 Zuschauern. Begeisterung! Aber man muss sie echt live sehen.   http://www.youtube.com/watch?v=BwAONiLK1BA 

Wie entdeckst du neue Musik und was ist deine neueste Entdeckung?

Meistens durch FreundInnen, auf langen Abenden mit Bier und Wein, aber auch über das moers, das Radio und Soundtracks. Und über die jetzt-Mixtaperunde hab ich einiges Schönes entdeckt. Meine Lieblingsneuentdeckung ist auf jeden Fall Soap Kills, die Band von der libanesischen Sängerin Yasmine Hamdan, die in Jim Jarmuschs neuem Film einen großartigen Auftritt hat.        

Verrate uns einen guten Song zum...
  
Aufwachen:

Soundproviders ft. Maspyke – The Throwback
http://www.youtube.com/watch?v=YhOG0s-qWfs  

Tanzen:
Grimes – Genesis
http://www.youtube.com/watch?v=1FH-q0I1fJY   

Traurig Sein:
Soley – Blue Leaves
http://www.youtube.com/watch?v=9EcHYB_hr_4    

Sport:
 
nix    

Als nächsten Kosmoshörer wünsche ich mir:
robstar3001, weil er mir die besten Mixtapes gemacht hat. Und no_twist. Aus dem gleichen Grund.

Möchtest du auch Kosmoshörer werden und deine Musik-Gewohnheiten dokumentieren? Dann schreib eine jetzt-Botschaft an teresa-fries oder eine Mail an teresa.fries@sueddeutsche.de!

Windows 7 Update-Funktion

$
0
0
Seit einiger Zeit nervt mich bei Win7 im Infobereich der Taskleiste das kleine weiße Fähnchen mit der Warnung, ich möge doch bitte die Update-Einstellungen auf "Automatisch installieren" ändern - allerdings habe ich das erstens von Anfang an so eingestellt, und bin auch ungefähr 20 mal der Aufforderung, obwohl ja eigentlich redundant, nachgekommen, und nochmals auf automatisch gestellt. Updates werden, wenn verfügbar, auch tatsächlich automatisch installiert.
Es hilft alles nix, das dumme Fähnchen kommt bei jedem Neustart wieder. Google hat mir ebenfalls keine brauchbare Antwort ausgespuckt, scheinbar nutze ich die flaschen Stichworte.

Hat jemand eine Ahnung, wie ich das dauerhaft behoben bekomme?

Schummel-Schnippler?

$
0
0
Warum regen sich alle so auf?
Weil man zum ersten Mal in Deutschland ein komplettes Medizinstudium absolvieren kann, ohne das jemand in Deutschland den Studiengang oder die Lehre kontrolliert hat. Der Studiengang wird von der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg (PMU) angeboten und läuft komplett nach österreichischem Recht. Das Wissenschaftsministerium in Wien hat den Studiengang genehmigt. Die Niederlassungsfreiheit in der EU erlaubt diese sogenannten Franchise-Studiengänge. Das heißt: Ein österreichischer Studiengang in Deutschland ist völlig legal.

Vor allem der Medizinische Fakultätstag– ein Zusammenschluss von medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätten – ist damit aber gar nicht einverstanden. „Wir bleiben bei unserer Kritik und lehnen den Studiengang in Nürnberg ab“, sagt Generalsekretär Volker Hildebrandt. Es müsse europaweite, einheitliche Standards für die Akkreditierung geben. „Die Standards der Akkreditierungs-Agentur in Wien sind niedriger als in Deutschland. Mit drei Promovierten, von denen einer zum Professor berufen werden kann, können Sie ein Kunststudium anbieten, aber kein Medizinstudium“, sagt Hildebrandt.



Kann bald jeder Arzt werden - mit dem nötigen Kleingeld?

Was unterscheidet den Studiengang in Nürnberg von anderen Medizinstudiengängen?
Zunächst einmal die Zulassung. Wer Medizin studieren will, muss sich normalerweise bei der Stiftung für Hochschulzulassung (besser bekannt unter hochschulstart.de, früher ZVS) bewerben. Diese vergibt die knapp über 9000 Medizinstudienplätze (Wintersemester). 20 Prozent werden über die Abiturbestenquote ausgewählt, weitere 20 Prozent der Studenten bekommen über die Wartesemester einen Platz. Die restlichen 60 Prozent der Plätze werden nach Kriterien vergeben, die die Hochschule selbst bestimmt, allerdings mit der Vorgabe, dass die Abiturnote eine herausragende Rolle spielen muss.

Die PMU wählt ihre 50 Bewerber selbst aus. Es wird ein Test durchgeführt, in dem neben Fachwissen in Biologie, Physik und Chemie auch „Intelligenz, Lernfähigkeit, Arbeitshaltung und Persönlichkeit“ abgefragt werden. Vor allem aber muss man in der Lage sein, die Studiengebühren von 13 500 Euro pro Jahr zu zahlen. Die Universität bietet Förderungen an, die nach „sozialen Kriterien“ vergeben werden. Zudem kann man auch seinen künftigen Verdienst als Pfand einsetzen. Das Studium selbst dauert nur fünf Jahre, die Regelstudienzeit an staatlichen Universitäten in Deutschland beträgt dagegen sechs Jahre und drei Monate. Nach dem Studium tragen die Absolventen den Titel „Dr. med. univ.“ – ein österreichischer Abschluss, der in Deutschland anerkannt wird und der zur Tätigkeit als Arzt berechtigt.   

Aber ist die Ausbildung deswegen wirklich schlechter?
Die PUM selbst gibt gerne zu, dass sich das Studium „in wesentlichen Punkten vom Medizinstudium an öffentlichen Universitäten“ unterscheidet. Es sei praxisorientierter, die geringe Anzahl an Studierenden erlaube eine bessere Betreuung, zudem würde beim universitätseigenen Auswahlverfahren auch die „soziale Kompetenz“ der Bewerber berücksichtigt. Der Medizinische Fakultätstag kritisiert hingegen, dass das Städtische Klinikum Nürnberg – an dem die Ausbildung stattfinden soll – kein Uniklinikum ist. Eine Verzahnung von Praxis und Forschung sei so nicht möglich. „Das Medizinstudium sollte mehr sein als Unterricht am Krankenbett“, sagt Präsident Heyo Kromer und bezeichnet die Ausbildung als „Ärzteausbildung light.“  

Ist das Prinzip der privaten Medizinuniversität neu?
Nein, das Prinzip gibt es schon seit einigen Jahren. Wo die Nachfrage größer ist als das Angebot, entwickeln sich meistens Geschäftsmodelle. In Deutschland hat sich die Zahl der Bewerber fürs Medizinstudium in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, das Angebot ist aber ungefähr gleich geblieben. Dadurch stieg der Nummerus Clausus an, wer sofort einen Medizinstudienplatz haben will, braucht aktuell einen Abischnitt von mindestens 1,3. Einzige Alternative: Wartesemester. Derzeit sind es mindestens 13. Zwar vergeben die Universitäten 60 Prozent der Plätze nach eigenen Verfahren, allerdings spielt auch hier die Abiturnote eine sehr große Rolle.

Im Ausland (beispielsweise in Rumänien und Ungarn) bieten viele Universitäten Medizinstudiengänge in deutscher Sprache an. Kostenpunkt: meistens ebenfalls um die 6000 Euro pro Semester. Auch Österreich war für Deutsche „NC-Flüchtlinge“ ein beliebtes Ziel, allerdings werden nur 20 Prozent der Plätze an EU-Ausländer vergeben und um die zu erhalten, muss man bei einem schweren Aufnahmetest unter den Besten sein.

Was hat Red Bull mit der ganzen Sache zu tun?

Der Brausehersteller ist ein großer Sponsor der PUM. Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz investierte 2012 70 Millionen Euro in ein neues Forschungszentrum für Querschnittslähmung. Auch sonst finanziert sich das Haus nicht nur über Studiengebühren, sondern über viele Firmen und Gönner der Universität.

Botschaft ohne Empfänger

$
0
0
Etwas ohne Bezug auf sich zu beziehen ist zweifellos vermessen, doch ohne mich mit Blumen schmücken zu wollen ist "das Vermessen sein" zweifelsohne eine meiner prägenden Charaktereigenschaften. Die betreffende Person, als auch meine Wenigkeit, wissen gut genug das es etwas liebenswertes an und für sich hat.
Ich liebe Lobpreisungen meiner Person. Wenn juckt das schon? [Grinst]

Wichtige und aufrichtige Worte finden letzten Endes immer den Weg zu dem bestimmten Ohr, soviel ist sicher.

Und so möchte Ich Bezug auf Gesagtes nehmen:

Ob nun Subjektiv oder Objektiv letztlich entscheidet immer das Gefühl nicht der Verstand, denn:
"Zartheit und Würde lehrt uns das Herz, nicht der Tanzmeister".
So wird alles Gute schlecht und alles Schlechte gut. Die Medaille hat schließlich mehr als nur zwei Seiten.

Meine Gedanken kreisen fortwährend um ein und denselben Pol und das ist gut und recht so.
Jeder Tag, jede Nacht und jeder Moment beginnt und endet auf die selbe Art und Weise, mit dem Gedanken an sie und die Zeit die damit unweigerlich verbunden ist.
Das alles zu vergessen käme dem Vergessen des höchsteigenem Selbst gleich und wer kann und mag das schon verantworten?
Sei dir versichert das weder die Person noch die Zeit, die sie hervorgebracht hat, jemals vergessen wird.
Für mich bedeutet vergessen werden zu sterben, das weiß sie als auch Du und letztlich weiß auch Ich das.
(Der Fairness halber muss Ich gestehen, dass Ich nicht genau weiß wie es in dem Zusammenhang mit Zombies o.Ä. steht [Lacht])

Die Quintessenz ist und bleibt das sie immer und ewig einen Platz an der Sonne in meiner kleinen verschrobenen Welt haben wird.

Letzten Endes bleibt nur um Verzeihung zu bitten:
Für die eigene Schwäche das Schweigen, auf welch absurde Art auch immer, zu brechen und erneut Öl in das Feuer zu gießen.
Doch am Ende der Worte bleibe auch Ich nur Mensch, was auf die einen oder andere Weise mehr als schmerzhaft ist, mit seinen Fehlern, Hoffnungen und Schwächen.

Auf mehr als eine Weise hoffe und bete Ich das dieser Erguss niemals sein Ziel erreicht genauso wie Ich hoffe das er dort ankommt wo er hingehört. Und das meine Vermessenheit und Intuition nicht vollends falsch lag.

Grüße von einem verblendetem und verlassenem Wanderer.

[Keine ihrer Worte werden sich im Sand verlaufen solange Ich zuhören darf.]

328

YourTaskToday 75: Be ... Doping!

$
0
0



Aber Sicktitled versucht es trotzdem mal... ^^


Rückenschmerzen unterer Rücken - worunter leide ich?

$
0
0
Viele Ärzte teilen heutzutage mit, dass die Schmerzen im unteren Rückenbereich oft bei Patientengesprächen angegeben werden. Bei stressbedingten Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule können sicherlich im Behandlungsverlauf Schmerzmittel eingesetzt werden und zwar jede, die Entzündungen hemmen und akute Schmerzzustände lindern. Durch diese Art der Schmerzlinderung ergibt sich eine normale Beweglichkeit und Haltung und du als Patient kannst dich anderen Methoden etwas entspannter widmen. Denn eine Behandlung soll nicht in erster Linie die Symptome, sondern die Ursachen heilen. Diese sind durch Akupunktur, Verhaltenstherapie oder Krankengymnastik zu erzielen. Man will die Muskeln im Rückenbereich wieder aufbauen und Verspannungen lösen. Vorbeugungen in diesem Zusammenhang sind es, sich im Alltag rückenschonender zu bewegen, weniger zu sitzen und mehr zu schwimmen, zu gehen bzw. zu laufen. Welche Ideen in diesem Zusammenhang interessant sind, damit beschäftigt sich diese Webseite. Für Rückengeplagte soll diese Homepage Anregungen geben, bereits selbst Maßnahmen für die eigene Gesundung zu ergreifen. Es gibt spezifische Übungen (Mehr zum Thema), die nicht schwer sind, aber einen großen Effekt haben, wenn sie täglich angewendet werden. Der Rücken und Tipps für den Alltag - unter diesem Motto stehen alle Informationen, die du dieser Homepage entnehmen kannst.

Eine Diagnose wird nur nach gründlicher Betrachtung getroffen

Wenn du mit Rückenschmerzen im unteren Rücken einen Arzt konsultierst, wird dieser eine eingehende Untersuchung vornehmen. Denn es ist immer möglich, dass eine noch nicht erkannte Grunderkrankung vorliegt. Der erste Verdacht bei der Anfrage "Rückenschmerzen unterer Rücken" besteht in einer Verspannung der Muskeln. Möglich ist es, dass sich Lendenwirbel verbogen haben oder dass ein Bandscheibenvorfall vorliegt. Im letzteren Fall werden Nerven gereizt - dies erzeugt über den Schmerz hinaus auch Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen, zu denen genau diese Nerven leiten.

Bei Rückenleiden ist Bewegungsmangel am wahrscheinlichsten

Heutzutage haben viele Menschen Schreibtischjobs und vernachlässigen die notwendige Bewegung, die für den menschlichen Körper unerlässlich ist. Denn dieser ist für das Gehen gebaut und nicht für das Sitzen. Wenn man sich zu lange pro Tag in derselben Position befindet, entstehen Fehlhaltungen, Verkrampfungen und Verspannungen. Dies löst Rückenschmerzen aus. Ausgleichsbewegungen werden empfohlen - der Spaziergang in der Mittagspause und die gesundheitsorientierte Sitzhaltung (möglichst auf einem Sitzball) bringt Erholung. Niemand wird mehr über das Krankheitsbild "Rückenschmerzen unterer Rücken" klagen. Und wer sich körperlich wohl fühlt, dessen Stimmung bleibt positiv – komme, was wolle.

Rückenschmerzen unterer Rücken – Schlimmeres soll stets ausgeschlossen werden

Die Gelenke in der Wirbelsäule unterliegen über die Jahre hinweg gewissen Abnutzungs- und Alterungserscheinungen – insbesondere dann, wenn die Patienten oft Lasten tragen. Dies kann mit Entzündungen oder auch gravierenderen Schädigungen verbunden sein. Wenn z. B. die Knochendichte im Alter abnimmt, verringert sich auch die Belastbarkeit oder im schlimmsten Fall auch die Form einzelner Wirbelknochen. Dies hat u. U. schmerzhafte Fehlhaltungen zur Folge, die jedoch medizinisch konkret ausgeglichen werden können. Verringert sich die Höhe der Bandscheiben, sind überlastungsbedingte Nervenschmerzen die Folge. Die Facettengelenke verbinden zwei Wirbelknochen. Werden diese „aus dem Gleichgewicht gebracht“, entstehen ebenso Schmerzen. Weiterhin wichtig: Auch Tumorerkrankungen können – überall im Körper – zunächst scheinbar unerklärliche Schmerzen auslösen; insbesondere Krebserkrankungen, bei denen krankes Gewebe streut, können die Wirbelsäule bedrohen. Der Mediziner will bei dem Krankheitsbild "Rückenschmerzen unterer Rücken" weiterhin Infektionen ausschließen, die mit einfachen Mitteln behandelt werden können.

Rückenschmerzen unterer Rücken – nur der Arzt kann entscheiden

Eigentlich müssen Rückenschmerzen wie andere gesundheitliche Problemstellungen behandelt werden: Es kann keine „Blind“-Diagnose (insbesondere von dir selbst) getroffen werden. Gerade dem Laien, auch wenn er sich mit medizinischen Phänomenen beschäftigt, ist die Komplexität der modernen Medizin nicht bekannt. Nur der Arzt kann entscheiden. Wenn er „nichts“ oder nur die Spuren einer „Zivilisationskrankheit“, nämlich dem kontinuierlichen Sitzen im Schreibtischstuhl findet, ist dies noch eine sehr gute Nachricht. Durch bestimmte Veränderungen des Lebensstils, des täglichen Verhaltens, durch die Befolgung nachvollziehbarer und einfacher Ratschläge kann in diesen Fällen schon nach wenigen Tagen eine Verbesserung der Beschwerden und eine beträchtliche Erhöhung der Lebensqualität erzielt werden. Ist der Patient dazu nicht aus eigener Kraft in der Lage, stehen interessante und heilsame Angebote und Ideen aus der Physiotherapie zur Verfügung. Wenn Schlimmeres bei dem Beschwerdebild "Rückenschmerzen unterer Rücken" noch vermieden werden kann, führt ein aktiveres Leben auf den Weg zur Schmerzfreiheit, die wiederum die innere Einstellung zu den täglichen Herausforderungen positiv steigert.

Rückenschmerzen unterer Rücken – auch asiatische Heilmethoden helfen

Doch wenn – wie erwähnt – kritischere Diagnosen gestellt werden, ist ein medizinischer Eingriff unaufschiebbar. Dieser kann in der Vergabe bewährter Medikamente, Spritzen oder auch in operativen Eingriffen bestehen. Doch das ist nur die eine Wahrheit, nämlich die Sichtweise der westlich orientierten Medizin. Die andere Möglichkeit ist es, auch asiatische Heilmethoden in Anspruch zu nehmen. Insbesondere führt Akupunktur als Schmerztherapie regelmäßig zu beachtlichen Genesungserfolgen, wenn es um anhaltende Schmerzen auch im unteren Rückenbereich geht. Wenn du deinen Ärzten misstraust, was oft vorkommt, solltest du andere Heilungsansätze immer mit in Betracht ziehen. Diese können ebenfalls langfristig helfen und dir eine zweite Chance für deinen Rücken geben. Wer früh auf die Signale des eigenen Körpers reagiert – und Schmerz ist eines der wichtigsten Warnzeichen -, dem kann rechtzeitig und effektiv geholfen werden.

Gute Tools für einen fitten Rücken findest du auf dieser Webseite:
http://astore.amazon.de/medcenwor-21

Gespenster

$
0
0

Manchmal wäre ich gerne unsichtbar. Unsichtbar für ihre gehässigen Blicke. Abschätzig, von oben nach unten. Eine Schusswunde im Vorbeigehen. Ich will mich verbergen, verstecken, Schutz suchen. Ich verschanze mich hinter großen Kopfhörern und eiligem Gang, keine Zeit, die Blicke zu sehen, taub für jeden Kommentar, mit meiner eigenen Filmmusik im Ohr.


Die ganze Stadt wirkt wie ein Mahnmal meines Versagens an solchen Tagen. Allein muss ich mich hindurch kämpfen, ohne mich meinerseits hinter Gehässigkeit verstecken zu können. Denn alleine kann man nicht gehässig sein, zu stark riecht man die Einsamkeit aus jeder Pore. Die Buslinie, die ich mit diesem Kerl nahm, aus dessen Wohnung ich danach schnell flüchtete, verängstigt, aber unversehrt. Das Studentenwohnheim, indem ich jemanden geküsst habe, der mir nicht gefällt. Die Haltestelle, in deren Nähe der Mann wohnt, der mich nie angerufen hat. Das Cafe, in dem ich mich so unglücklich verliebt habe. Da hilft auch die Frühlingssonne nicht, sie lässt die zufriedenen Menschen nur noch heller erstrahlen und wirft längere Schatten auf mich.


Ich möchte unsichtbar sein an solchen Tagen. An jeder Ecke sehe ich Gespenster. Sie sind nicht wirklich da, existieren nicht, die Blicke, die Beleidigungen und Beschimpfungen, es sind nur Nachwehen meines schwarzen Herzens und Vorboten der Bitterkeit. Sie können mir keine Wunden zufügen, doch manchmal sickern sie in meine Adern, färben mein Blut, versteifen meine Glieder und schreien in meinem Kopf.  

Viewing all 6207 articles
Browse latest View live