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ein bisschen eichhörnchen


Was sind deine Spuck-Skills?

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Pfui gack!


Wir haben gestern in der Redaktionskonferenz kurz darüber gesprochen, warum Mädchen eigentlich nicht richtig spucken können. Eine Idee von Kollege Schmitzberger, der das für eine gute Jungsfrage hielt. Doch mit seiner These stieß er auf Gegenwind: Die anwesenden Redakteurinnen und Grafikerinnen zählten erstaunliche Fähigkeiten auf, die sie im Laufe ihrer Kindheit und Jugend im Zusammenhang mit ihrem Speichel erlernt hätten: Von der klassischen "Rotzschaukel", die man auch aus einem Meter Tiefe wieder hoch in den Mund ziehen kann, bis hin zu irren "Drüsen" an der Zungenunterseite, die im Stil einer Speikobra die Spucke meterweit spritzen lassen.

Die Jungsfrage war damit vom Tisch. Aber dafür eine Tickerfrage geboren. Denn egal, wie eklig man das Thema finden mag: Der Mund produziert das Zeug nunmal und der Umgang damit sagt einiges über uns aus. Rotzt man Speichel ungeniert über Fußballplätze und Bushaltestellen? Unterwirft man sich gesellschaftlicher Zensur und spuckt verdeckt in ein Taschentuch oder Waschbecken?

Was hast du schon Beeindruckendes mit deiner Spucke angestellt? Was kann dein Mund, was sonst keiner kann? Oder sagst du "pfui" und benutzt damit gar nichtsahnend die mittelhochdeutsche Lautmalerei des Geräusches beim Ausspucken?

Denn sie wissen, was sie tun

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Tote, überall Tote. An der Rückseite des Maidan-Platzes, neben einem zur Krankenstation umfunktionierten Café, liegen elf Leichen nebeneinander aufgereiht. Ein paar sind mit einer ukrainischen Flagge, andere mit Wolldecken zugedeckt, damit man nicht auf die schrecklichen Wunden der Männer starrt – und ihnen ein Rest Würde bleibt. Blut breitet sich auf dem Pflaster aus. Die roten Lachen werden größer und größer, während immer wieder jemand die Decken anhebt, um sich zu vergewissern: Diese Männer sind wirklich tot. Erschossen von Scharfschützen, gezielt ermordet – mit Schüssen ins Gesicht, in den Hals, in den Oberkörper.



Demonstranten in Kiew kümmern sich um Verletzte

Ein Priester betet laut. Zahlreiche Menschen stehen um die improvisierte Aufbahrungsstätte herum und weinen. Unter ihnen auch viele gestandene Kämpfer, abgehärtet in den vergangenen Wochen, aber nun zu Tränen gerührt über die Jungen, die dort vor ihnen liegen mit wächsernen Leibern. Über dem Platz liegt das schrille Jaulen von Krankenwagen, alle paar Minuten werden neue Verletzte abgeholt, auch mit Privatwagen, weil die Krankenwagen nicht mehr hinterherkommen. Gegen Mittag werden 35 Tote gezählt, vielleicht auch 50, keiner weiß das so genau. Unter ihnen sind auch zwölf Polizisten. Die Krankenhäuser sind überfüllt, sie nehmen keine zusätzlichen Verwundeten mehr an. Chaos, und Verzweiflung überall.

Die Auseinandersetzungen am Maidan waren am Donnerstagmorgen eskaliert, als Hundertschaften gut organisierter Demonstranten über ihre eigenen Barrikaden kletterten und die Polizisten ins Regierungsviertel zurückdrängten. Und sie eskalierten noch einmal mehr, als die Scharfschützen ihr grausames Werk begannen.

Das Innenministerium versichert zwar, seine Truppen seien nicht mit scharfer Munition ausgestattet und man habe keine Sniper postiert, aber es wird auch eingeräumt, dass das Ministerium die eigenen Leute vielleicht nicht unter Kontrolle habe. In der Präsidialkanzlei wird jede Verantwortung bestritten. „Sie haben angegriffen“, heißt es in einer an Zynismus kaum zu überbietenden Erklärung über die Demonstranten. „Es sind bewaffnete Gruppen, die töten. Die Sicherheitskräfte sind unbewaffnet und wenden ausschließlich spezielle Mittel an.“ Am Innenministerium selbst treffen derweil immer mehr Einsatzkräfte ein. In gelben Bussen – ausrangierten Schulbussen – rollen die Truppen heran, die Fenster sind mit Decken verhängt, damit man nicht sieht, wer da in die Stadt gebracht wird. Männer in Kampfuniformen mit Maschinengewehren klettern heraus. Wann sie wohl zum Einsatz kommen?

Gegenüber vom Ministerium steht die Klosterkirche St. Michael, eines der improvisierten Krankenhäuser der Regierungsgegner. Journalisten der Kyiv Post berichten, auch hier säßen Scharfschützen auf den Dächern. Sollen sie auf Verwundete und Ärzte zielen?

Kiew ist im Ausnahmezustand, die Menschen sind erschüttert, verängstigt, empört. Immer mehr verlassen die Stadt, die Bahnhöfe sind überfüllt, weil die Metro noch nicht wieder fährt, und auch die Autostraßen aus dem Zentrum heraus sind voll mit Fahrzeugen – bloß weg hier. Zeiten wie diese sind ein fruchtbarer Boden für fürchterliche Gerüchte: Alle Brücken über den Dnjepr sollen demnächst geschlossen werden. Russische Truppen sind im Anmarsch oder schon in der Stadt. Solche Dinge sagen sie sich weiter, auf dem Maidan und in den angrenzenden Straßen, wo die Zahl der Toten steigt, denn es muss ja eine Erklärung geben dafür, dass hier so viele Menschen sterben müssen. Der russische Außenminister hatte Stunden zuvor geätzt, die Europäer forderten immer eine freie Wahl für die Ukraine, aber diese Wahl sei in den Augen der EU automatisch eine Entscheidung für den Westen. Dieser Westen sehe die Schuld nur bei den staatlichen Autoritäten, er arbeite lediglich mit Extremisten zusammen.

Gleichzeitig drängt die russische Regierung den Präsidenten Viktor Janukowitsch massiv, die Ordnung in seinem Land wiederherzustellen. Dieser dürfe nicht zulassen, dass die Opposition über ihn wie über einen „Fußabtreter“ hinweggehe, sagte Ministerpräsident Dmitrij Medwedjew in Moskau. Russland könne nur mit legitimen und effektiven Regierungen zusammenarbeiten. In Kiew interpretiert man das nicht nur auf Regierungsseite, sondern auch bei den Demonstranten als eindeutige Warnung: Ordnung muss geschaffen werden im Land. Die Regierung solle endlich durchgreifen.

Aber es gibt kleine Zeichen der Hoffnung, es muss sie geben. Der von Janukowitsch eingesetzte Verwaltungschef der Millionenstadt kündigt Presseberichten zufolge an, er trete aus der Regierungspartei, der Partei der Regionen, aus, und er werde auch die seit Mittwochmorgen geschlossene Metro wieder fahren lassen. In einer Videobotschaft appelliert er an die Regierenden, auf die Euro-Maidan-Bewegung zuzugehen und das Blutvergießen zu beenden. Mehrere Parlamentsabgeordnete der Partei der Regionen kündigten ihren Austritt aus der Partei an, sie laufen, sozusagen, über. Sie erinnern die Polizisten daran, dass diese einen Eid geschworen hätten, das Volk zu beschützen, nicht die Regierung.

Offiziell bewegt sich auch die Regierung ein wenig. Der strategische Kopf hinter Präsident Viktor Janukowitsch, Andrij Klujew, lässt wissen, man sei eventuell bereit, über eine Verfassungsänderung zu verhandeln. Nachdem die Partei der Regionen sich am Dienstag noch geweigert hatte, eine Verfassungsdebatte überhaupt auf die Tagesordnung zu setzen, heißt es jetzt, der Oberste Rat, die Werchowna Rada, könne eventuell eine Resolution verabschieden, in der Grundprinzipien und Verpflichtungen dargelegt würden, das könne zur „Vertrauensbildung“ beitragen. Einige Parlamentarier deuten unterdessen an, sie könnten mit der Opposition für eine Verfassungsänderung stimmen. Darauf hatten Vitali Klitschko und die anderen Oppositionspolitiker immer gehofft, sie hatten auf eine Verbrüderung im Namen des Volkes gesetzt, aber zu der war es bisher nie gekommen. Ob die vielen Toten und das landesweite Entsetzen womöglich den Umschwung einläuten?

Am Donnerstagnachmittag trat das Parlament zu einer Sondersitzung zusammen. Am Morgen noch war das Parlamentsgebäude in aller Eile geräumt worden, als es so aussah, als könnten die Demonstranten sich weiter vorarbeiten, den Berg hinauf, zum Präsidentenpalast, zum Parlament. Aber nun will man dort die Arbeit wieder aufnehmen. Will das Land nicht in einen unerklärten, schleichenden Ausnahmezustand fallen lassen, ohne den Versuch der Gegenwehr.

Am Nachmittag verfliegt dann wieder die Hoffnung auf ein Ende der Gewalt. Ukrainische Medien melden, der Innenminister habe bekanntgegeben, dass der Polizei jetzt Waffen ausgehändigt würden, die sie entsprechend den geltenden Gesetzen anwenden müssten. Aber sind diese Waffen nicht vielleicht schon seit den Morgenstunden im Einsatz? Ist das die nachträgliche Erklärung dafür, warum schon am Morgen, wie zahlreiche unabhängige Augenzeugen berichten, von Polizeikräften gezielt auf Demonstranten geschossen worden war? Oder eine weitere Maßnahme im Rahmen jener ominösen „Antiterrormaßnahmen“, die die Staatssicherheit am Vortag angekündigt hatte? Der Terror, so viel ist klar, ist erst so richtig losgegangen in diesem unglücklichen Land.

Es ist noch nicht entschieden

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Seit Edward Snowdens Enthüllungen der umfassenden Überwachung (fast) aller Kommunikation, lässt es sich nicht mehr leugnen: Die Internet-Revolution, die in den Neunzigerjahren angetreten war, um durch Dezentralisierung, Kooperation und Transparenz neue Möglichkeiten individueller und kollektiver Freiheit zu schaffen, ist in ihre gegenrevolutionäre Phase eingetreten. Es gibt immer mehr Bestrebungen, die eben realisierten Freiheitsgewinne durch neu ausgerichtete Kontrollmechanismen wieder einzufangen. Standen in der ersten Phase die Möglichkeiten der Kommunikation im Fokus der Aufmerksamkeit, so sind in der zweiten Phase das Sammeln und Auswerten von Daten ins Zentrum gerückt. Es ist eine Eigenart digitaler Technologie, dass jede Handlung, die wir durch sie und mit ihr ausführen, auf zwei Ebenen gleichzeitig stattfindet: auf der menschenlesbaren Ebene der Kommunikation und der maschinenlesbaren Ebene der Daten. Auch wenn Kommunikation und Daten gemeinsam entstehen, könnten ihre sozialen Möglichkeiten kaum unterschiedlicher sein.



Ein Mitglied der Bürgerbewegung Avaaz trägt eine Maske, die das Gesicht von Edward Snowden zeigt - mit seinen Enthüllungen ist das Internet in eine gegenrevolutionäre Phase eingetreten.

Vereinfacht gesagt, Kommunikation ist Austausch zwischen Menschen. Dabei sollten die Formen und Inhalte nicht übermäßig standardisiert sein, denn sonst lässt die Aufmerksamkeit rasch nach. Kommunikation hat immer ein horizontales Moment: Eine Person spricht mit einer anderen. Auch wenn allerlei hierarchische und vermittelnde Instanzen zu berücksichtigen sind, so will doch immer ein Sprecher den Zuhörer erreichen. Kommunikation ist daher im Kern offen. Der Sprecher muss sich zumindest überzeugen können, dass der Zuhörer auch zuhört, und das macht ihn, den Zuhörer, selbst zum Sprecher – wenn auch nur im Ansatz. Entsprechend ist Kommunikation auch transparent. Der Zuhörer muss verstehen, was der Sprecher sagt. Die kommunizierenden Akteure müssen sich irgendwie begegnen, was aber auch zu Konflikten führen kann. Entsprechend ist gute Kommunikation immer plural und dezentral. Auch unter den Bedingungen der Massenmedien ist Vielfalt ein hohes Gut, das zur Qualität der gesellschaftlichen Kommunikation beiträgt.

In der ersten Phase des Internets wurden nun alle diese Eigenschaften der Kommunikation extrem erweitert. Die neuen Technologien ermöglichten es, horizontale, dezentrale, offene und transparente Kommunikationsformen in einem noch nie dagewesenen Umfang zu realisieren. Neue Organisationsformen entstanden, die sich durch Freiwilligkeit, Partizipation und Selbstorganisation auszeichneten, durchgeführt auf Basis umfassender, für alle zugänglicher, meist archivierter und damit referenzierbarer Kommunikationsflüsse. Involvierende, flexible und offene Strukturen, die bisher nur in Kleingruppen funktionierten, konnten auf viel größere Phänomene übertragen werden. Die „Community“, eine Gruppe Gleichgesinnter, die sich freiwillig zusammenschließt, um kollektiv zu handeln, wurde der Leitbegriff dieser Phase. Communities schufen freie Software, Wikipedia, die Remix-Kultur, die Occupy-Bewegung und andere Nischen des kollektiven Handelns – quer durch das gesellschaftliche Spektrum.

Daten sind anders. Sie sind, wieder etwas vereinfacht, die Domäne der Maschinen. Dazu müssen sie hochgradig standardisiert sein. Abweichung, Inkonsistenzen, inkompatible Klassifikation und Formatierungen müssen unter allen Umständen vermieden werden. Der Wert der Daten entsteht auf Basis ihrer Einheitlichkeit. Daten sind ihrem Wesen nach vertikal. Sie entstehen auf einer anderen Ebene als die Ereignisse, die sie hervorbringen. Das macht es überaus einfach, die Daten verschlossen zu halten, denn sie entstehen für die Handelnden unsichtbar. Was mit den Daten danach geschieht, wie sie ausgewertet werden, das steht in keiner für den Einzelnen nachvollziehbaren Verbindung zu seinen eigenen Tätigkeiten. Datensätze gewinnen mit zunehmender Größe an Wert. Das löst eine starke Tendenz der Zentralisierung aus. Die Verwaltung riesiger Datenmengen ist komplex und teuer, was Zentralisierungstendenzen nochmals verstärkt. Es ist eine Eigenart digitaler Daten, dass sie problemlos ihren Aggregationszustand wechseln können. Mussten wir einst Karten in verschiedenen Maßstäben kaufen, die jeweils fixe Sichtweisen boten, so können wir heute bruchlos von der galaktischen Perspektive auf den ganzen Planeten zur „Street View“ einzelner Gassen wechseln. Datenzentralisierung und Aggregierung bedeuten heute nicht mehr Informationsverlust, sondern freies Skalieren von einer Sichtweise zur anderen. Insofern sind mehr Daten immer besser als weniger. Es gibt keine Grenzen der Sammelwut.

Das Symbol dieser zweiten Phase ist das Datencenter: eine Blackbox mit industriellen Dimensionen, kapitalintensiv, komplex und opak. Das Datencenter brachte anderes hervor. Etwa die Cloud, in die unsere Daten verschwinden, um allgegenwärtig zu werden; oder die Personalisierung, die uns verspricht, den Kommunikationsüberfluss wieder in den Griff zu bekommen; oder das „Profil“, das zunehmend bestimmt, wie wir uns durch Welt (offline und online) bewegen können; und es kam auch noch der „große Bruder“ zurück, jene allwissende Obrigkeit, von der wir glaubten, wir hätten sie hinter uns gelassen.

Aus großen Datenbeständen lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die auf der Ebene der Kommunikation nicht existieren. Es lassen sich Muster erkennen und Wahrscheinlichkeiten zukünftigen Handelns ermitteln. Auf dieser Erkenntnis werden Strategien aufgebaut, um diese Wahrscheinlichkeiten zu manipulieren. Das können freundliche, unterstützende Eingriffe sein, die dem Nutzer jene Dinge, die er von sich aus machen möchte, leichter machen und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sie gelingen. Das können aber auch repressive Eingriffe sein, um Menschen mit Gewalt daran zu hindern, ihre Pläne umzusetzen.

Repression ist aber die Ausnahme. Mit großen, guten organisierten Datenmengen lassen sich Menschen steuern, ohne dass ihnen diese Steuerung bewusst wird. Die Polizei kommt nur im Notfall – wenn alles andere versagt. Die Daten bieten die Grundlage, um die Handlungsräume der Menschen vorzustrukturieren, bevor sie handeln. Dadurch wird der Eindruck der individuellen Freiheit erhalten, obwohl diese darauf reduziert ist, aus Optionen auszuwählen, die sich andere ausgedacht haben. Und zwar aus eigennützigen Motiven. Amazon wird nie ein Buch empfehlen, das nicht über Amazon bestellt werden kann.

Facebook interessiert sich nicht für Kommunikation

In der Folge entsteht ein neues Machtgefälle. Auf der einen Seite dieses Gefälles befinden sich jene, die Zugang zu den Daten und somit einen Wissensvorsprung haben; auf der anderen Seite sind diejenigen, die auf der Ebene der Kommunikation verharren. Unterm Strich bleibt übrig, dass die Kommunikationsmöglichkeiten extrem vielfältig sind – während Kommunikation als solche aber an Relevanz verliert. Sie dient zunehmend nur als Anreiz, Daten zu produzieren. Facebook interessiert sich nicht für Kommunikation. Es versucht möglichst nicht einzugreifen, wie und worüber sich Nutzer unterhalten, denn alles generiert verwertbare Daten. Diese Entwertung der Kommunikation ist keineswegs ein Phänomen, das sich nur auf das Internet beschränkt. In unseren zunehmend post-demokratischen Gesellschaften kommuniziert Macht nicht mehr offen. Sie macht sich unsichtbar. Und wenn sie spricht, spricht sie in Zahlen. Das folgenreichste Projekt der EU der letzten Dekade ist eine Zahl: drei Prozent. Das ist die Obergrenze der Neuverschuldung.

Um an dieser Situation etwas zu ändern, müssen wir uns Gedanken über institutionelle Strukturen machen, die das Gewicht wieder hin zur Kommunikation verschieben. Die Open Data Bewegung versucht dies, indem sie fordert, dass jeder Zugang zu den Daten bekommt. Sie wären dann menschenlesbar. Bisher zielt diese Bewegung leider noch zu sehr auf nützliche, aber harmlose, meist kommunale Datensätze. Da geht noch mehr. Grundsätzlich müssen wir dahin kommen, dass Daten, die zentral anfallen, offen gelegt werden, damit die Gesellschaft insgesamt von den Erkenntnissen, die sich daraus gewinnen lassen, profitieren kann. Daten, die nicht offen sein sollten, weil sie etwa die Privatsphäre betreffen, sollten möglichst dezentral verwaltet werden. Dazu sind in den letzten Monaten interessante neue Projekte gestartet worden. Der Kampf der Daten gegen die Kommunikation ist noch nicht entschieden, aber ohne angepasste, demokratische Infrastrukturen, online und offline, wird die Kommunikation unterliegen.

Eier sind keine Bücher

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Mit Tempo braust der gelb-orange Lieferwagen über die Landstraße, vorbei an Seen und Wäldern. Bis er dann endlich nach langer Fahrt weit draußen vor den Toren der Stadt den Bauernhof erreicht. Dort wird der Fahrer sehnsüchtig erwartet. Geschickt klettert er von seinem Sitz, in der Hand ein schweres Paket, gefüllt mit Lebensmitteln. Das übergibt der Kurier der gut gelaunten Bäuerin. Und weiter geht die Fahrt. Zu einem Hochhaus. In der obersten Etage wartet eine ältere Dame; sie freut sich, dass der Bote die Lieferung bis zur Haustür wuchtet. Willkommen in der schönen neuen Einkaufswelt – in einem Zeichentrickfilm des Online-Lebensmittelhändlers Allyouneed.



Lebensmittel sollen bald wie Bücher im Netz gekauft werden

„Geh’ nicht mehr in den Supermarkt. Lass den Supermarkt zu dir kommen“, fordert die Tochter der Deutschen Post den Zuschauer auf. Das machen immer mehr Verbraucher, meist aus Neugier. Weil sie es gewohnt sind, Bücher, Filme und Sportartikel online zu bestellen, ordern sie probehalber auch mal Nudeln, Süßigkeiten und gelegentlich sogar Frischeprodukte wie Milch und Käse.

Eine größere Stammkundschaft haben die Internet-Verkäufer aber bislang noch nicht gewonnen. Es wird geschätzt, taxiert und prognostiziert im Geschäft mit dem Lebensmitteleinkauf per Klick. Klar ist: Vom Umsatz in Höhe von 175 Milliarden Euro, den Edeka, Aldi, Real und all die anderen Food-Anbieter im vergangenen Jahr erwirtschafteten, entfiel deutlich weniger als ein Prozent auf Online-Bestellungen. Zwischen 0,2 und 0,3 Prozent sollen es gewesen sein, heißt es in der Branche.

Verglichen mit anderen Warengruppen ist das minimal. Zumal ein Großteil der Erlöse aus dem Verkauf von Spirituosen und Delikatessen resultierte und weniger aus Gütern des täglichen Bedarfs. Bei Unterhaltungselektronik, Büchern und Spielwaren dagegen wird bereits jeder vierte Euro im Netz umgesetzt. „Der Lebensmittelhandel scheint eine letzte Bastion des stationären Handels zu sein“, sagt Thomas Harms, Handelsexperte bei der Beratungsgesellschaft Ernst & Young.

Wird diese Bastion fallen? Und werden damit vielen Lebensmittelgeschäften die Kunden abhanden kommen? Branchenkenner schätzen, dass jeder Bundesbürger innerhalb von nur sieben Minuten einen Laden erreichen kann. Ein so dichtes Verkaufsstellennetz gibt es nirgendwo sonst in Europa.

Doch damit könnte bald Schluss sein, wenn das Online-Geschäft mit Lebensmitteln erst einmal Fahrt aufnimmt. Aber wird das tatsächlich passieren? Ja, sagen die Experten von Ernst & Young. Harms prognostiziert eine „regelrechte Explosion der digital beeinflussten Lebensmitteleinkäufe.“ Schon 2020 würden zehn Prozent des Branchenumsatzes von dann etwa 200 Milliarden Euro im reinen Online-Geschäft erlöst. Weitere 20 Prozent, so Harms weiter, entfielen dann auf sogenannte Cross-Channel-Einkäufe. Dabei kombiniert der Kunde bei seinem Einkauf stationäre und digitale Kanäle. Etwa, in dem er seinen Warenkorb zu Hause zusammenstellt und später im Geschäft abholt.

Behält Harms recht, werden in den kommenden Jahren etwa 30 Prozent des Lebensmittelhandels oder 60 Milliarden Euro Umsatz neu verteilt. Und das in einem Markt, der kaum wächst und in dem – angetrieben von den mächtigen Discountern – ein gnadenloser Preiswettbewerb herrscht.

Unter den vielen Studien und Befragungen zur Zukunft des Online-Handels mit Lebensmitteln, die gegenwärtig kursieren, ist die Untersuchung von Ernst & Young die Spektakulärste. Niemand sonst prognostiziert eine solche Revolution. Aber alle in der Branche sind sich einig, dass es nicht bei den 400 oder 500 Millionen Euro bleiben wird, die gegenwärtig im Internetgeschäft erlöst werden. Deshalb herrscht Aufbruchstimmung.

Es ist ein Wettbewerb um die beste Lösung. Etablierte Supermarkt-Betreiber wie Edeka, Rewe oder Tengelmann haben Versuchsballons gestartet. Mit regional tätigen Lieferdiensten aus den Filialen heraus oder in Form eines sogenannten Click-and-Collect-Service, bei dem der Verbraucher online bestellt und die Ware selbst in der Filiale oder einem Zentrallager abholt. Zudem beteiligen sich die Ladenbetreiber an jungen Internet-Firmen aus anderen Branchen, um zu lernen, wie das Geschäft im Netz funktioniert.

Dahinter stehen noch keine riesigen Investments, wie Michael Gerling, Geschäftsführer des Kölner EHI Retail Institute beobachtet. Zu groß ist offenbar die Angst, Geld zu verbrennen, weil die teure Logistik die schmale Marge auffrisst. Aber die Großen im stationären Geschäft wollen gewappnet sein – für den Fall, dass der Markt anspringt und Branchenfremde ihnen Marktanteile abjagen wollen. Geldverdienen hat derzeit keine Priorität. Es geht um Kundenbindung und Marktanteile.

Doch der Zwang zum Wandel könnte schneller kommen als gedacht. Denn: Amazon, das weltgrößte Online-Kaufhaus hat angekündigt, sein Lebensmittelsortiment massiv auszubauen. Getränke, Knabbereien, Gewürze, Müsli und dazu „das längste Nudelregal der Welt“ – ein solches Angebot lässt aufhorchen. Als das Unternehmen vor Jahren begann, Bücher und CDs über das Internet zu verkaufen, hatten die Ladenbetreiber die neue Konkurrenz zunächst nicht ernst genommen – und dafür später teuer bezahlt. Auch andere Branchenfremde sind am Start. Wie Allyouneed mit seiner finanzstarken Mutter Deutsche Post. Oder Lebensmittelspeditionen wie die Nagel-Gruppe.

Klar ist: Die Schlacht entscheidet sich über die Logistik. Und die birgt bei Lebensmitteln besondere Herausforderungen. Tiefkühl- und Kühlprodukte müssen getrennt gelagert und transportiert werden – ohne Unterbrechung der Kühlkette. Obst und Gemüse sind druckempfindlich und müssen sehr viel sorgfältiger und aufwendiger verpackt werden als Non-Food-Produkte. Die meisten Verbraucher trauen den Online-Verkäufern das nicht zu. In einer Befragung der Unternehmensberatung A.T. Kearney lehnten Verbraucher Online-Einkäufe vor allem deshalb ab, weil sie Zweifel an der Produktqualität haben und die Produkte vor dem Kauf nicht begutachten können. Die Verpackungsfrage lässt sich lösen, sagen Experten – über neue Materialien. Und Vertrauen lässt sich aufbauen – über verlässlich gute Qualität. Bleibt das Problem der Zustellung. Pakete mit Schuhen oder Büchern lassen sich beim Nachbarn abgeben, wenn der Besteller nicht zu Hause ist. Oder sie wandern zur nächsten Paketstation, wo sie der Adressat abholen kann. Bei Lebensmitteln geht das nicht so einfach. Da ist es wichtig, dass der Bote den Kunden antrifft. Aber das lässt sich vielleicht mit weiter verbesserter Technik in den Griff bekommen – in dem die Zusteller exakte Zeitfenster angeben, in denen sie die Ware liefern.

Doch wie wirtschaftlich lässt sich das Online-Shopping betreiben? Die Margen im Lebensmittelgeschäft sind äußerst gering. Eine Belieferung ohne Aufpreis ist nicht zu machen – auch wenn die Nachfrage kräftig steigt. Denn mehr Bestellungen bedeuten auch höhere Personalkosten, mehr Stopps für die Lieferwagen, längere Wege, komplexere Systeme. Aktuell verlangen die meisten Anbieter Pauschalen. Ein paar Euro für die Zustellung und ein paar Euro mehr, wenn es sich um kühlbedürftige Ware handelt. Da kommen leicht zehn Euro zusammen. Werden die deutschen Verbraucher, die beim Lebensmitteleinkauf so auf den Cent schauen wie sonst kaum jemand in Europa, das annehmen? Wo es doch gleich um die Ecke einen Supermarkt oder Discounter gibt, bei dem sie selbst einkaufen können. Ohne Zustellungsgebühr und mitunter gar bis 22 Uhr am Abend.

Niemals werden die Verbraucher kräftige Aufpreise akzeptieren, sagen Skeptiker wie Gerrit Heinemann, Leiter eWeb Research Center an der Hochschule Niederrhein (siehe Interview rechts). Andere Experten vermuten, dass es vor allem Senioren, Familien und beruflich stark engagierten Menschen durchaus ein paar Euro wert sein wird, Fleisch, Getränke oder Obst an die Haustür geliefert zu bekommen. Ob das ausreicht für eine Revolution im Lebensmittelhandel?

Ein Blick nach Großbritannien könnte ein Blick in die Zukunft des Online-Verkaufs sein. In keinem anderen Land haben große Ketten wie Tesco in den vergangenen Jahren so viel in den digitalen Handel investiert. Und nirgendwo werden inzwischen so viele Lebensmittel per Klick gekauft. Knapp sechs Milliarden Euro setzten die Internet-Verkäufer im vergangenen Jahr um. Gut verdient haben sie dabei nicht, im Gegenteil. In vielen Fällen haben die Kosten die Erträge aufgefressen. Der stationäre Handel hat das Online-Geschäft subventioniert. Und das, obwohl die Margen in Großbritannien sehr viel größer sind als in Deutschland.

Die schöne neue Einkaufswelt ist eben doch komplizierter als sie in dem launigen Spot von Allyouneed dargestellt wird.

Sehnsucht längst vergessener Tage!

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Die Rose in meiner Hand verzehrt sich nach Ihr,
Gedanken lassen nicht los und steigern die Gier.
Wundervolle Jahre ziehen durch den Nebel des Verstands,
Momente ziehen vorbei, wie Sand rieselt durch meine Hand.  

Der erste Gedanke am Morgen immer noch bei Ihr,
wie ein Feuer in der Sonne brennt noch Liebe in mir.
Sie zu vergessen zu können erscheint eine Qual,
Wie Parzival, doch ohne Erfolg auf der Suche nach dem heiligen Gral. 

Der letzte Wimpernschlag und die Nacht mich umgibt,
und wie ein Schatten Sie sich in meinem Traume schiebt.
Erinnerung an längst vergessenen Tagen erscheinen in dem Dunst der Zeit.
Wir beide auf Äonen in Liebe, Verlangen und Sehnsucht vereint.  

Und für einen kurzen Moment meines Herzens Schlag,
in dem ich Sie in alle Ewigkeit nicht vergessen zu mag,
Wünsche ich mir trotz alle dem immer noch so sehr,
Die Welt stehe still und drehe sich nicht mehr!

Der große Daten-Handel

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Wieder werden zwei junge Männer mit technischem Verstand und Unternehmergeist im Silicon Valley über Nacht zu Milliardären, wieder zahlt ein Unternehmen phantastische Summen für eine Firma, die noch keinen Cent Gewinn gemacht hat. Und wieder betrifft der Deal die Kommunikation von Millionen, wenn nicht Milliarden junger Menschen auf der Welt.

Am Mittwoch gab Facebook, der gerade einmal zehn Jahre alte Anbieter eines mittlerweile ubiquitären sozialen Netzwerks, den größten Deal seiner kurzen Geschichte an: Für nicht weniger als 19 Milliarden Dollar erwirbt das Unternehmen den gerade einmal vier Jahre alten Text-Messaging-Dienst Whatsapp mit heute mehr als 450 Millionen Nutzern. Das ist selbst nach den Standards des Silicon Valley atemberaubend. Die amerikanischen Wettbewerbsbehörden müssen den Kauf noch genehmigen. Das Geschäft soll im Laufe dieses Jahres rechtskräftig werden.



Facebook kauft Whatsapp - ein Mega-Deal im Silicon Valley. Allein in Deutschland gibt es mehr als 30 Millionen aktive Nutzer.

In einigen Aspekten ist der Kauf von Whatsapp einer der teuersten Deals in der Geschichte des Silicon Valley. Whatsapp verlangt für die Nutzung seiner Software wenig Geld, verzichtet bisher auf Werbung und verspricht dies auch weiterhin zu tun. Das 2009 von Jan Koum und Brian Acton, zwei ehemaligen Yahoo-Ingenieuren, gegründete Unternehmen hat ganze 55 Mitarbeiter, was bedeutet, dass Facebook pro Mitarbeiter umgerechnet 344 Millionen Dollar bezahlt.

Und auch dies ist ein Novum: Noch nie hat auch nur ein Start-up, das bisher von einem klassischen Wagnisfinanzierer gestützt wurde, einen so hohen Verkaufserlös gebracht. Der Finanzierer ist in diesem Fall Sequoia Capital, eine etablierte Größe in der Hightech-Szene an der amerikanischen Westküste. Sequoia hat bisher 60 Millionen Dollar in Whatsapp investiert, dank des Deals dürfte der Anteil jetzt drei Milliarden Dollar wert sein – mit Sicherheit die beste Investition in der Geschichte von Sequoia. Im einzelnen überweist Facebook zunächst vier Milliarden Dollar in bar an die Eigentümer von Whatsapp, also im Wesentlichen die Gründer Jan Koum und Brian Acton sowie an Sequoia Capital. Insgesamt zwölf Milliarden Dollar sollen in Form von Facebook-Aktien entrichtet werden. In den kommenden vier Jahren sollen die Gründer und Mitarbeiter der übernommenen Firma weitere Aktien im Gegenwert von drei Milliarden Dollar erhalten.

Was ist die Logik hinter dem unglaublichen Deal? Am besten kann man sie wohl als eine Art Versicherung für Facebook verstehen, als Versicherung dagegen, irrelevant zu werden und Millionen zukünftiger Kunden an Konkurrenten zu verlieren, zum Beispiel an Google. Google war nach Informationen des Magazins Fortune ebenfalls an Whatsapp interessiert und wäre bereit gewesen, zehn Milliarden Dollar zu zahlen. „Whatsapp ist auf dem besten Weg, eine Milliarde Menschen miteinander zu verbinden“, sagte Facebook-Gründer Zuckerberg am Mittwochabend. „Dienste, die eine Milliarde Nutzer haben, sind unglaublich wertvoll“, begründete Zuckerberg den hohen Kaufpreis während einer Telefonkonferenz mit Börsenanalysten. Und noch konkreter: „Whatsapp wird uns dabei helfen, unsere Mission zu erfüllen, die ganze Welt zu vernetzen.“ Eine ähnliche Logik stand dahinter, als Facebook vor zwei Jahren für eine Milliarde Dollar den Foto-Dienst Instagram erwarb. Facebook selbst hat 1,23 Milliarden Nutzer. Die erste Reaktion der Anleger auf den Deal war eher skeptisch. Der Kurs der Facebook-Aktie ging in New York am Donnerstag zunächst zurück, erholte dann sich aber und stieg gegen Abend um zwei Prozent.

Whatsapp – der Name ist ein Wortspiel mit dem amerikanischen „What’s up?“ („Was gibt’s?“) – liefert eine Software, mit der man von Smartphones aus Texte, Fotos und Videos verschicken kann, ohne auf eine Telefongesellschaft angewiesen zu sein und dieser Gebühren zahlen zu müssen. Alles geht praktisch kostenlos über das Internet. Wer die Software von Whatsapp nutzt, bekommt die Dienste ein Jahr lang frei, danach muss er in den USA 99 Dollar-Cent im Jahr zahlen, in Deutschland 89 Cent. Whatsapp ist jenseits der amerikanischen Grenzen noch erfolgreicher als im Inland. Nach einer Aufstellung des Technik-Portals Techcrunch nutzen in den USA nur sieben Prozent aller Besitzer eines iPhones Whatsapp. In Frankreich sind es 14 Prozent, in Großbritannien 39 Prozent und in Deutschland 83 Prozent. Die Daten für die Aufstellung stammen aus dem Dezember 2012.

Was Whatsapp ebenfalls attraktiv macht, ist das vergleichsweise hohe Niveau an Datenschutz. Texte werden, wen sie einmal verschickt wurden, auf den Servern von Whatsapp gelöscht. Dadurch wird es für Überwacher von der NSA oder vergleichbaren Institutionen in anderen Ländern schwerer, Messages zu verfolgen. Dieser Schutz war ein besonderes Anliegen von Jan Koum, der in der seit 1991 unabhängigen Ukraine aufgewachsen ist, dort bis 1992 lebte und die Allgegenwart des sowjetischen Geheimdienstes KGB kannte. „Jans Kindheit half ihm dabei, den Wert einer Kommunikation zu schätzen, die nicht angezapft oder aufgezeichnet werden kann“, erklärte Jim Goetz, ein Partner von Sequoia Capital auf der Website des Finanzierers.

Facebook hat bereits einen eigenen Messaging-Dienst mit ähnlichen Funktionen. Dieser soll parallel weiterentwickelt werden. Whatsapp dagegen bleibt als Marke erhalten. Für die Nutzer soll sich durch den Kauf überhaupt nichts ändern. Firmengründer Jan Koum soll in den Verwaltungsrat von Facebook einziehen. Auch die derzeit populäre Foto-App Snapchat, bei der Bilder von alleine verschwinden, wollte Facebook dem Vernehmen nach vor kurzem für drei Milliarden Dollar kaufen, die Gründer hätten jedoch abgelehnt, hieß es.

Facebooks jüngster Deal zeigt eines: Das Wichtigste in der jetzigen Phase des Internet- und Smartphone-Booms sind Menschen und ihre Daten, selbst wenn man heute noch nicht weiß, wie mit ihnen Geld zu verdienen ist. Ein wichtiger Faktor für Facebook war zum Beispiel die Tatsache, dass 70 Prozent der Whatsapp-Nutzer mindestens einmal am Tag den Dienst nutzen. Bei Facebook sind es dagegen nur 61 Prozent. Ob es sich bei den abenteuerlichen Summen, die für Jungunternehmen ohne nennenswerte Erlöse gezahlt werden, bereits um den Ausdruck einer Spekulationsblase wie 1999/2000 handelt, kann niemand sagen, die Gegensätze zu den im Rest der Wirtschaft üblichen Preisen sind schon gewaltig. Die elf Milliarden Dollar, die die New York Stock Exchange – immerhin die wichtigste Börse der Welt – vor zwei Jahren erlöste, verblassen gegenüber den Preis, den ein Neuling wie Whatsapp heute erzielen kann.

Auch im Silicon Valley sprengt der Deal alle bisherigen Maßstäbe. Gerade einmal zwei Jahre ist es her, da galt der Preis von einer Milliarde Dollar, den Facebook für Instagram zahlte, bei vielen Analysten noch als hoffnungslos überteuert. Ähnlich war es, als der Softwarekonzern Microsoft für den Telefon- und Chatdienst Skype acht Milliarden Dollar zahlte. Heute gelten andere Maßstäbe südlich von San Francisco.

Tagesblog - 21. Februar 2014

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9:42 Ich bin stark dafür, dass Juri Gottschalls Schaufensterkolumne bald als Bildband, Posteredition und Postkartenblock zu haben sein sollte. In Museumshops. Oder vielleicht auch im Waffenladen.





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9:21 Mmmmh, great: In unserem Ticker diskutieren wir heute auf höchstem Niveau über die Kulturtechnik des Spuckens. Es lebe die Unappetitlichkeit!

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9:11 Lieber Kosmos, liebes Tagesblog, heute bin ich dran! Was ich heute schon erlebt habe: Viel zu frühes Aufstehen wegen neuem Tagesablauf bei jetzt.de, frösteln unter der Dusche, Anziehprobleme, dafür aber guter Espresso, Spaß am Autofahren, Spaß am dabei Radio hören. Dann süddeutsche.de-Konferenz im 22. Stock. Groooo-hoooo-ßes morgendliches Streit- und Zickthema unter den Redakteuren: Sind die Kriegsbilder aus der Ukraine zu ästhetisch und deshalb gewaltverherrlichend?


Stress ohne Grund

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Der Mann mit dem Künstlernamen Bushido ist als ein sogenannter Gangsta-Rapper mit einer starken Neigung zu derben Ausdrücken berühmt geworden. In den Liedern des 35 Jahre alten Berliners tauchen häufig Ausdrücke wie „Schlampe“ oder „Nutte“ auf. Der Name des Rappers wird verbunden mit gewaltverherrlichenden Musikvideos und Liedern mit frauen-, schwulen-, und judenfeindlichem Inhalt.



"Voll wenig Presse im Gericht", twitterte Bushido vor der Verhandlung. Stimmte natürlich nicht.

An diesem Donnerstagmorgen im Amtsgericht Tiergarten zu Berlin berichtete er von der Sorge um den Mittagsschlaf seiner kleinen Tochter. Der Rapper, der unter seinem bürgerlichen Namen Anis Mohamed Youssef Ferchichi vom Richter begrüßt wurde, erklärte, wie wichtig so ein Mittagsschlaf sei, und dass die Tochter ohne Mittagsschlaf ziemlich unleidlich werden kann. Das wisse jeder, der Kinder habe. Nur die Burschen, die an einem Sonntag im letzten Mai bei ihm klingelten, die wüssten das nicht. Die seien selbst noch Kinder.

Ein Prozess wegen gefährlicher Körperverletzung war angesetzt. Ein Nachbar von Bushido soll einem jungen Mann nach einem Streit eine Ohrfeige versetzt haben. Bushido, so die Anklage, habe den 17-Jährigen kurz darauf mit seinem Schuh geschlagen, auf den Kopf. Das vermeintliche Opfer erstattete Anzeige.

So kam es zum Verfahren, dessen Verlauf dem Rapper, der ja schon mit ärgeren Vorwürfen umgehen musste, Freude bereitet haben dürfte. Vor Beginn twitterte er: „Voll wenig Presse im Gericht“. Tatsächlich suchte das Gericht wegen des Andrangs im letzten Moment einen größeren Saal. Dort lernte man, dass Bushido drei kleine Kinder hat, „was mit Musik“ mache und zur Höhe seines Einkommens „so ad hoc“ nichts sagen könne. Bald begann Bushido, der ein blaues Sportblouson trug, ausführlich zu erzählen, wie er an diesem Sonntag im Mai daheim von ein paar Jugendlichen gestört wurde.

Die kleine Tochter habe ihren Mittagsschlaf gehalten. Es klingelte, seine Frau sei zur Tür gegangen. Sie habe durch die Gegensprechanlage geantwortet: „Nee, nee, der ist nicht da.“ Das habe sich zweimal wiederholt. Beim vierten Mal sei er zur Tür gegangen und habe durch die Kamera einen jungen Mann erkannt, der nicht nur ihn schon häufig belästigt habe, sondern auch seine Mitarbeiter. Er habe gehört: „Ja, Bushido, äh, Bushido. Wa, wa, wa.“ In der Anklage hieß es, die Jungs wollten Autogramme, ein Video mit ihm drehen.

Bushido ging hinaus. Er bat einen 45 Jahre alten Nachbarn hinzu. Der ist arbeitslos, Bushido beschreibt ihn als früheren Türsteher einer Diskothek, der wisse, wie „man deeskalierend vorgeht“. Unaufgeregt habe er dem Jugendlichen erklärt: „Kollege, ganz ehrlich, ich will nicht mit dir reden.“ Und, als der nicht ging, habe er die Polizei gerufen. „Ich wollte meine Ruhe haben.“ Weder er noch der Nachbar hätten Gewalt angewendet. Und der Schuh? Seine Schuhe habe er die ganze Zeit angehabt, „alle Schuhe befanden sich an den Füßen“.

Als die Polizei kam, habe er sich bei den Beamten entschuldigt, „die haben gewiss Besseres zu tun“, sagte Bushido. Dass er selbst angezeigt wurde, habe er erst viel später erfahren.

Es hätte doch alles anders laufen können. Hätten die Jungs nur gesagt, dass sie Autogramme wollten: „Ein Foto wäre es mir wert, den Mittagsschlaf meiner Tochter zu schützen.“

Vor Gericht hatte sich die Lust der Jugendlichen, Bushido zu beschuldigen, in Luft aufgelöst. Schon das angebliche Opfer, ein 17-Jähriger, wollte nicht reden. Was er beruflich tue? Nix. „Rumhängen?“ fragte Richter Torsten Dube. „Ja“, sagte der Junge, und sein Anwalt habe ihm geraten, nichts zu sagen. Der Richter warnte ihn zum Abschied, dies sei ja nun kein Kindergeburtstag. Wenn er mit dieser Einstellung weitermache, werde er vielleicht nicht mehr lange in Freiheit leben. Nun erfuhr man, dass der 17-Jährige tatsächlich gerade in Haft war.

Auch die Zeugen, darunter zwei schmächtige Schüler, mochten nicht aussagen. Das Ganze wurde komisch. Einer nach dem anderen wurde nur aufgerufen, weil er nun schon mal da war, und sagte dann außer Namen und Alter nichts. Nach knapp einer Stunde war alles vorbei. Der Staatsanwalt sprach von „einem unschönen Klingelstreich“. Er warf Bushido nur vor, dass er nicht gleich die Polizei gerufen habe, und beantragte Freisprüche. Nichts sei geblieben von den Vorwürfen, sagte der Richter. „Wenn man das Verhalten der Zeugen heute sieht, zieht es einem schon die Schuhe aus.“ Bushido verschwand, kommentarlos.

Papa in der Krise

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Papa Stromberg gibt erst mal ein Bier aus. Für seine Mitarbeiter im Bus, die mal nicht grauen Büroalltag, sondern eine tiefgraue, winterkalte Tristesselandschaft ertragen müssen, deren Attraktionen vom übereifrigen Kollegen am Mikro aufgezählt werden: Hier ein riesiger Schweineschlachthof, dort die blutigen Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges, und die Pinkelpause machen sie vor einem gigantischen Atommeiler.



Bernd Stromberg - einer Chef, der mit anpackt

Die Stimmung ist im Eimer. Bier ist das Einzige, was hilft, und Stromberg (Christoph Maria Herbst) weiß das – aus Erfahrung. Denn wer sein Leben in einem Büro wie jenem verbringt, in dem die Mitarbeiter der Abteilung „Schadensregulierung“ der Capitol Versicherung ihr Dasein fristen, und dann auch noch unter seiner väterlichen Leitung, der kennt schon die bedrückende Atmosphäre, die sonst nur Weltkriegsopfern und Schweineschlachthäusern vorbehalten ist. Die Grenzen des Büros sind die Grenzen ihrer Welt – das zeigt sich gerade beim Betriebsausflug.

Im Büro spielte sich schon die Fernsehserie ab, die bis 2012 in fünf Staffeln auf ProSieben lief und jetzt – teilweise finanziert von „Stromberg“-Fans durch Crowdfunding – mit dem Kinofilm von Arne Feldhusen fortgesetzt wird, das Drehbuch stammt vom Serienautor Ralf Husmann. Wenn hier nun die Belegschaft das Büro verlässt und zum großen Firmentreffen der Captiol-Versicherungsgruppe fährt, dann deswegen, weil Stromberg von einer bevorstehenden Entlassungswelle erfährt – die Feier könnte eine Möglichkeit sein, die Mitarbeiter abzulenken, vor allem aber, den eigenen Job zu retten. Mit anderen Worten: Schadensregulierung, Krisenbewältigung.

Dafür muss sich der Papa schwer ins Zeug legen. Denn der Krisenherd ist nicht mehr länger nur das Büro, sondern überall. Als der Busfahrer, ein übermüdeter, totenschädelbleicher Angestellter bei „Arschloch-Reisen“ (Stromberg) seinen zum Berufsbild passenden Aufgezehrtheitspathos auslebt und partout nicht weiterfahren will, muss eben Stromberg ran und die Belegschaft zum Hotel kutschieren, in dem die Firmenfeier stattfindet.

Auch da lässt die Krise nicht lange auf sich warten. Frau Berkel, eine alte Konkurrentin Strombergs, zeigt einen ziemlich bescheuerten, menschelnden Werbespot, den sie sogar „mehrfach getestet“ habe. Stromberg weiß natürlich, dass das nichts heißt: „Die Atombombe wurde auch zweimal getestet.“ Und Ernie (Bjarne Mädel), der die Belegschaft schon im Bus mit Depri-Bildung genervt hat, lässt jetzt ein Streichquartett von Schumann spielen: „Mit solcher Musik vertreibt man normalerweise Junkies aus dem Hauptbahnhof.“ Zum Glück hat Stromberg seinen eigenen Werbeclip mitgebracht, der die Belegschaft zwar desavouiert, aber einen Hit-Song hat er auch dabei: „Lass das mal den Papa machen / der Papa macht das gut.“ (Das Lied stammt von Stefan Raab.) Die Leute sind begeistert.

Brot und Spiele für dem Untergang geweihte Arbeitnehmer – das können nicht alle. Ebenso rar ist jene andere große Stromberg’sche Kernkompetenz, nämlich die gnadenlose Benennung von Risikofaktoren: Einerseits Frauen (in Führungspositionen) oder die Türken, „eine Risikogruppe an sich“.

Danke, Stromberg, dass das mal jemand ausgesprochen hat! Der Mann macht deutlich, dass man Probleme „anfassen muss wie Titten“. Das ist genau sein Ding. Da geht es weder um Kompetenz, und schon gar nicht um Titten, Frauen oder Türken, sondern darum, dass Krisen einfach in eine nette Metapher gepackt werden müssen, um sie vergessen zu können. Die Chefs sind beeindruckt. Bestimmt wird er der Belegschaft so auch die bevorstehenden Rationalisierungen verkaufen können.

Im Sinne des Wortes wird Stromberg die Titten nie anpacken. Jedenfalls nicht die, die man ihm auf der Vorstands-Sexorgie im nahegelegenen Schloss kredenzt – wahrscheinlich erinnert er sich an den Skandal um die Lustreise von Ergo-Vertretern nach Budapest. Von da ist es dann nur noch ein kleiner Schritt, bis aus dem Kleinkrisenmanager ein Großkrisenmacher wird, der den Aufstand gegen die Chefetage anführt und sich dann der wichtigen gesellschaftlichen Probleme annehmen will.

Bald ist er die neue Ikone des deutschen Protestbürgertums, das gegen den Kapitalismus, Bahnhöfe, Anti-Homo-Petitionen und Massenüberwachung auf die Straße geht. Es ist an diesem Punkt, an dem das „Wir sind Stromberg“-Gefühl, das Stromberg mit einem „Ich bin Leute“ quittiert, seinen Höhepunkt erreicht. Und dieses „Wir“ trägt statt Che Guevara oder Guy Fawkes nun eben Stromberg.

Es ist ein „Wir“ von Fernsehserienguckern, für die Politik dann auch so eine Kleinkrise auf der Mattscheibe ist, die Schadensregulierer wie Stromberg braucht: Der Papa macht das schon. Und da hat man den Eindruck, als hätte Stromberg, der Revoluzzer, kapituliert. Wenn man hier konsequenzlos aneinandergereihte Gags ohne Aufmerksamkeit folgen kann, da die besten Sprüche längst im Netz stehen, dann bleibt nicht nur der Film, sondern auch Stromberg letztlich hinter seinem Potenzial zurück. Wofür er zum Schluss von Frank-Walter Steinmeier einen dankbaren Händedruck erhält.

Schaufensterkritik: Der Lenz ist da!

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Der Frühling: Sturmgewehr- und Drangzeit

Frühling wird’s! Und auch in Münchens Schaufensterlandschaft beginnen die Blumen zu blühen. Wie bei allen jahreszeitlichen Dekorationen gilt es auch hier, die präsentierte Ware möglichst gut mit dem aktuellen Anlass zu kombinieren. Ganz hervorragend schafft diesen Spagat „Waffen Krausser“ in der Orleansstraße, wo sich Handfeuerwaffen und Maschinengewehre zwischen Krokussen finden und kleine glückliche Eulen auf jungen Ästen frühlingshaft blühender Bäume sitzen. Ein Idyll – wenn auch sicherheitshalber lieber hinter Gittern.

Männer, die alleine essen

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Es ist Mittag oder Abend, ganz egal, Hungerzeit jedenfalls. Das Restaurant ist gut gefüllt, zur Hälfte mit Menschen, zur anderen Hälfte mit Geräuschen. Stimmen murmeln, Gläser tocken auf Tischplatten, Tassen klirren auf Untertassen, hin und wieder bricht Gelächter aus. Nur an einem Tisch sitzt ein Mann, der weder lacht noch spricht. Das einzige Geräusch, das von ihm kommt, ist das Klicken seiner Gabelspitze auf Porzellan.

Der Mann redet nicht und lacht nicht, weil da niemand ist, mit dem er reden oder lachen könnte. Der Mann sitzt allein am Tisch. Er isst. Bedächtig und konzentriert. Nicht eher so nebenbei, wie die anderen Menschen im Raum, deren Hauptbeschäftigung trotz des Essens auf dem Teller das Gespräch mit ihrem Gegenüber ist. Der Mann tut nur das: Kauen, schlucken, schneiden. Gabeln, kauen. Schlucken. Zwischendurch nippt er am Bier oder an der Apfelschorle.  



Knack!

Vielleicht sieht der Mann etwas ungekämmt aus; noch schlimmer aber ist es, wenn er mit gebügeltem Hemd oder Anzug auftritt. Vielleicht ist er mächtig, ein abgeklärter Chef, ein Abteilungsleiter, vielleicht auch nur ein betriebsamer, fleißiger Mann. In dem Moment, in dem er alleine isst, ist er einfach nur ein Mensch, der etwas essen muss, weil jeder essen muss. Er ist zurückgeworfen auf die Aufnahme von Nährstoffen. Der Energiebedarf treibt ihn dazu, ob er will oder nicht. Es geht in diesem Moment nicht um Stolz und Würde, um Worte oder Gesten, mit denen er einen Schutzwall um sich errichten könnte. Es geht um: Hunger.

Der Mann hat kein Gegenüber, kein Publikum, keine Nebenbeschäftigung, die die Nahrungsaufnahme als soziales Event ummanteln würde. Der Esser ist in diesem Moment so bei sich selbst, als säße er auf dem Klo. Man fragt sich, ob er keine Freunde hat, keine Frau, keine Kollegen, die mit ihm Mittagessen wollen. Warum isst er nicht zu Hause? Kann er möglicherweise gar nicht kochen? Warum wirkt er nicht so, als würde er sich gerade genießerhaft etwas gönnen, wie es allein essende Frauen in Restaurants fast immer hervorragend hinbekommen? Und ist ihm das egal, oder schämt er sich dafür, was die Sache nur noch schlimmer machen würde?

Der einsame Esser bündelt einen Moment lang die ganze Sinnlosigkeit menschlicher Existenz. Den ewigen Kreislauf aus Fressen und Verdauen, der uns antreibt und doch irgendwann umbringen wird, wenn die Organe abgewetzt und morsch sind und sowieso niemand mehr lebt, der mit uns essen will. Der Mann, der in der Öffentlichkeit alleine isst, sticht einem kurz die Vergänglichkeit der ganzen Welt ins Herz.

Lieber anderer,

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ich würde so gerne mit dir reden, obwohl ich gar nicht weiß, was ich zu sagen habe. Ich will dich aber auch nicht unter Druck setzen und ich will nicht immer diejenige sein, die sich meldet. Ich hoffe so sehr, dass wir uns heute Abend sehen. Ich hoffe, dass du mich fragst und ich nicht die Entscheidung treffen muss, ob ich dich schon wieder frage. Ich mag einfach dieses Gefühl nicht alle fünf Minuten auf mein Handy gucken zu wollen, ob du geschrieben hast.


Ich würde gerne definieren, was glaube ich momentan gar nicht zu definieren ist. Mir würde es ja schon reichen zu wissen, dass alles gut ist und du nur deine freien Tage brauchst. Ich will nicht jedes Mal denken, dass du dich anders besonnen hast. Viel schlimmer noch ist es, wenn die Gedanken aufkommen, dass es für dich nur ein nettes Geplänkel ist und wenn ich mich melde, du das gerne wahrnimmst und ansonsten ist es dir egal. Dabei erscheint mir das ungerecht dir gegenüber. So bist du nicht und dafür ist dir glaube ich auch unsere Freundschaft zu wichtig. Vielleicht bist du auch grade wieder in deiner Phase mich nicht unter Druck setzen zu wollen, aber das funktioniert so leider nicht. Nein, du verunsicherst mich.


Ich will doch einfach nur wissen was du denkst, aber ich will dir nicht hinterherlaufen und ich will nicht alles auf so eine ernste Schiene bringen. Eigentlich will ich die Zeit mit dir einfach nur genießen. Ich will nicht daran denken, wohin das führen könnte. Leider kann ich so scheinbar nicht sein. Momentan möchte ich einfach einen schönen Abend mit dir, oder zumindest die Gewissheit, dass du dich schon auf den nächsten Abend mit mir freust, wann auch immer der sein mag. 

Weltgästeführertag am 21. Februar

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Heute ist Weltgästeführertag und daher bietet sich am Wochenende die Gelegenheit, den ein oder anderen Ausflug zu unternehmen. Vielerorts werden gratis Führungen und Touren durch Museen, Burgen oder Städte angeboten.

Kostenlose Führungen am Samstag, 22. Februar

Das Motto des diesjährigen Weltgästeführertages ist „Feuer und Flamme“. Passend dazu finden im Schweriner Schloss Führungen zum großen Schlossbrand 1913 statt. In Stralsund bieten Gästeführer einen „Feuer-und-Flamme“-Rundgang durch die historische Altstadt an.

In Ingolstadt können Neugierige ebenfalls an einer Führung unter dem Motto „Feuer und Flamme“ teilnehmen. Die Tour startet um 14 Uhr am Alten Rathaus. Erlebnisreich gestaltet der Gästeführerzunft e.V. Bad Langensalza seine Tour, die am Samstag um 17 Uhr am Friederikenschlösschen startet.

Eine ausführliche Liste mit den Terminen in den einzelnen Städten hält der Bundesverband der Gästeführer bereit.

Die eigene Stadt neu entdecken

So eine Gästeführung ist nur nicht etwas für Ortsfremde. Auch die eigene Stadt kann spannende Geschichten bereithalten. So lohnt es sich also, am Wochenende einmal die eigene Stadt unter einem ganz anderen Blickwinkel zu erkunden und die Attraktionen neben den gängigen Touristenrouten auszukundschaften.

Häufig schärft man auf diese Weise seinen Blick für jene Details, die einem bei alltäglichen Strecken leider viel zu oft entgehen.

Foto: MAIRDUMONT



Das Emoji-Rätsel des Tages

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Welcher Film ist das?








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Und wen suchen wir hier?








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Zum Schluss noch eine Filmfigur:






Auf der nächsten Seite findest du die Lösung.
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Nymphomaniac




Prinzessin Madeleine




Stromberg

Abartige Alliterationen

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Natürlich gibt es ein paar Ebenen, auf denen sich dieses Video diskutieren ließe. Auf der künstlerisch-ästhetischen zum Beispiel: Braucht’s das? Geschwindigkeit als Maßstab für Raps? Man fragte sich das bislang ja vor allem bei diesen sehr anstrengenden Speed-Gitarristen – den Vais und Satrianis und den ganzen Mutanten, die nach ihnen kamen. Zurecht ja auch. Oder auf einer technischen: Manipuliert er ein bisschen an der Abspielgeschwindigkeit des Videos herum? So unnatürlich, wie seine Augen etwa ab der Hälfte das Flattern anfangen, ist das nicht sehr unwahrscheinlich. Die SZ-Video-Kollegen meinen jedenfalls: Fünf Prozent schneller geht, ohne nennenswerte Tonhöhenveränderung. Und sonst halten diese schnellzüngigen Heinis ja auch gerne eine Stoppuhr ins Bild, die beweist, dass nicht getrickst wird. Die fehlt hier. Möglich ist’s also.  

http://www.youtube.com/watch?v=RvLmcRZte78

Aber Himmel, ob nun HipHop- oder Videokunst: Was Mac Lethal da erschaffen hat, macht einfach narrisch Spaß. Spinnt der Beppi! Sein „AMAZING TONGUE TWISTER RAP“ dürfte also sehr bald die Timelines der Welt geflutet haben: Etwa 700.000 Menschen haben sich in nicht mal zwei Tagen auf YouTube bereits angesehen, wie der MC aus Kansas City (Missouri) durch das Alphabet pflügt und dabei die irrwitzigsten Alliterationen auf jeden Buchstaben erbricht. Beispiele?  

„I...Adamantly attack the alphabet with an anecdotal algorithm made of Adamantium“. Oder: „Googling googly-eyed girls to get inside/golly gee from GlasGow to Guatemela's gentrified/a hippopotamus is high on heroin he heckles me/and hires Haitian Hank to hand his hoe a hysterectomy“. Für die Zeile „really getting ready for the revolution reeled a rotten rhythm ring around a Russia Ronda Rousey resort serve a simple sentiment a simile that's smokin like a sheet of Sudafed i'm swiftly swimming like a seahorse“ braucht er keine sechs Sekunden. Verhaspelfrei. Immerhin wird am Anfang des Videos behauptet, es sei der 67. Take. 

Es ist übrigens nicht der erste virale Coup, der dem „rapper, videographer, and entrepreneur“ (er über sich) gelingt. Auch sein Blog „textsfrombennett“, auf dem er hauptsächlich Screenshots von Textnachrichten zeigt, die er sich mit seinem Cousin Bennett hin und her schickt, wird millionenfach besucht. Und auch diskutiert. Zum Beispiel, ob es Bennett wirklich gibt. Und auch der Vorwurf, er würde in seinen Videos gerne die Fast-Forward-Taste drücken, taucht nicht zum ersten Mal auf. Auf die Kritik antwortete er 2011 mit dem Video unten. Man wird also auf eine Alphabet-Rap-Version mit Stoppuhr warten können. Wunsch: Dann mit Making-of aus den ersten 66 Takes - stellen wir uns amüsant vor.

http://www.youtube.com/watch?v=G9xlJ_9GlCw

Und wer mag: Auf der nächsten Seite gibt's noch einen sehr hörenswerten Alphabet Rap von DeStorm.
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Hier noch eine andere Version eines Alphabet Raps:
http://www.youtube.com/watch?v=rL1nCHRwLJI

Wochenrückblick - KW 8

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Montag:


Aufregung um sexuelle Erregung
Stacy „Nympho“ Martin, die Hauptdarstellerin in Lars von Triers neuem Streifen, versteht nicht, warum so viel Wirbel um „Nymphomaniac“ gemacht wird. Der Film erzählt lediglich die „Geschichte eines Lebens, und es ist eine Auseinandersetzung mit unserer Gesellschaft, unseren Konventionen, unseren Werten.“ Das haben sich die Macher von „Schneeflittchen und die geilen Zwerge“ wohl auch gedacht. Warum Stacy nie wieder eine Intim-Protese von sich anfertigen lässt und in welchen Momenten des Drehs sie sich „Hui, ich gehe dann jetzt besser mal einen Tee holen“ gedacht hat, erfährst du hier.

Russisches Eier-Roulette
...ist weniger anstößig als du denkst. Schau dir diesen Softporno-Art-House-Oma-Schocker lieber an, wenn du ihn nicht aus dem Kopf bekommst! Warum sich Tom Cruise ein wenig vor den Kopf gestoßen fühlt, nachdem er bei Jimmy Fallon zu Gast war, kannst du in unserem neuen Fünf-Filme-Spezial erfahren. Weil Jimmy „don’t call him Kimmel“ Fallon die „Tonight Show“ von Jay Leno übernimmt, haben wir dir fünf Highlights aus seiner bisherigen Karriere zusammengestellt.

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Dienstag:

Du tust es immer noch
Du denkst immer noch an Sex. Kannst du eigentlich auch etwas anderes? Na gut. Ein Häppchen kriegst du noch: Die Topsexliste „POlympia Spezial“ von Kollegin Kolber. Jetzt ist aber genug!

Psychologen und junge Ärzte
Um dir deine jugendlichen Flausen aus dem Kopf zu schlagen, gibt’s jetzt erstmal ne ordentliche Portion Kultur. In unserer Literaturkolumne hat Dorian diesmal mit Andreas Stichmann über zwei Bücher gesprochen. Unter anderem mit „Der Ego-Tunnel“, dem ersten Sachbuch, das in der Rubrik gesprochen wird.

Gegessen wird, was unter den Tisch fällt
Für Essen, das auf den Boden gefallen ist, gibt es eine Regel, die besagt, dass es noch zum Verzehr geeignet ist, wenn es nicht länger als drei Sekunden dort liegt. Dieser Leitsatz konnte bis jetzt von noch keinem Experten bestätigt werden. Mein Schreibtischnachbar Piet van Riesenbeck hat dafür mit zwei Experten gesprochen, die ihm erklärt haben, wann man Nahrungsmittel aus den Müllcontainern von Supermärkten entwenden kann, ohne mit ernsthaften Konsequenzen rechnen zu müssen. Das Thema des Lexikon des guten Lebens diese Woche: Containern.





Von Agrarminister zum Bauernopfer?
Im Bundestag rollen die Köpfe. Fans von "House of Cards" wittern da schnell Intrigen. Ob der Fall Friedrich/Edarthy eine Intrige ist, wie viel Heimtücke eine Karriere braucht und was das Ganze mit dem Bau des Berliner Flughafens zu tun hat, erfährst du im Interview mit Stefan Rippler, der ein Buch zu dem Thema geschrieben hat.

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Mittwoch:

„Klitschkos Rolle ist nicht so stark“
Kiew brennt. Als Außenstehender findet man schwer Worte für das, was gerade in der Hauptstadt der Ukraine passiert. Wir haben mit Marina Weisband, ehemalige Geschäftsführerin der Piratenpartei und gebürtige Ukrainerin, die während den Protesten in ihrer Heimatstadt war, über die aktuellen Geschehnisse gesprochen.

Erst das Büro, dann die Welt
Stromberg kommt jetzt auch in die Kinos. Kein Wunder, wenn man erfährt, dass das Fernsehen für Christoph Maria Herbst nie eine große Rolle gespielt hat. In unserer TV-Kolumne haben wir mit ihm über Hausaufgaben, Hans Moser und den „Tatortreiniger“ gesprochen.

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Donnerstag:

Großformatig in den Alltag eingreifen
Das Münchner Street-Art-Duo Herakut hat vor kurzem mit syrischen Kindern in einem jordanischen Flüchtlingslager gearbeitet. Urbane Kunst bedeutet für die beiden vor allem Verschönerung. Warum Street-Art in München nervt und anderswo ein Lächeln auf die Gesichter malt, erfahrt ihr in Jakob Biazzas Interview mit Akut, einer Hälfte des Duos.

Die DJ-Welt trauert
Expedit, IKEAs Plattenregal, wurde aus dem Sortiment genommen. Selbst als DJ sollte dich diese Tatsache nicht sonderlich stören – Charlotte und Jan haben nämlich vier Regale von jungen Designern gesammelt, die du dir einfach selber bauen kannst. Wenn du ihnen dann noch einen lustigen Namen gibst, wie „Aufbewara“ oder „Regalök“, wirst du den Unterschied kaum merken.

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Freitag:

Essende Männer und gebrochene Herzen
Wenn Frauen alleine in Bars sitzen und lesen, wollen sie meistens von Männern angesprochen werden. Wenn Männer alleine im Restaurant, wollen sie meistens nur eins: Essen. Weil das für jetzt.de-Autor Jan Stremmel die „ganze Sinnlosigkeit menschlicher Existenz“ versinnbildlicht, sind einsame Männer bei der Mahlzeit unser Herzensbrecher der Woche.

Rap ABC
Alphabet-Rap – klingt  wie eine gescheitertes pädagogisches Konzept aus den Neunzigern. Ist es aber nicht. Wer mehr wissen will, muss sich entweder vor Facebook setzten und warten bis jemand „Amazing Tongue Twister Rap“ auf seiner Timeline postet oder sich einfach unseren neusten Redaktionsblog ansehen.
 
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Die Stastik der Woche
270 Frauen pro Jahr erst bei der Geburt ihres Kindes fest, dass sie überhaupt schwanger waren. Sie tragen trotzdem weiter Kleidergröße 34 und haben auch ihre Menstruation. Das hat jetzt.de-Mitarbeiterin Charlotte durch einen Zeit-Online Artikel erfahren. Wieder ein Grund, grundlos Panik zu schieben. Schwangerschaftstest gibt’s in jeder Drogerie, also los!

Was wir nicht behalten müssen, aber trotzdem nicht mehr vergessen werden
Mit dem Geld, das Facebook für die Übernahme von Whatsapp gezahlt hat, könnte man auch 64 Milliarden Chicken McNuggets kaufen. Eine skurrile Liste von anderen Dingen, die 16 Milliarden Dollar wert sind, gibt’s hier.

Gedanken zur Nachrichtenlage
Dieses Bild zeigt den Maidan, Kiews Hauptplatz, vor und nach den Protesten. Wir fragen uns, wann die Europäische Union endlich einschreitet, um weiteres Leid zu verhindern.




Das Tierfoto der Woche
Zeigt ein Milchschaumtier! Weitere solche Tiere findest du hier.




Das Video der Woche
Mittlerweile hat es ja doch jeder gesehen, aber was solls, wir sorgen gern noch mal für etwas Nerventerror in deinen Kniefasern. Die mittlerweile altbekannten zwei Kletterrussen haben wieder zugeschlagen:

http://www.youtube.com/watch?v=gLDYtH1RH-U

Und dann war da noch
Die Kollegen vom SZ-Magazin beschäftigen sich in ihrer heutigen Ausgabe mit dem Phänomen Kreuzworträtsel. Parallel starten wir eine neue Rätsel-Serie. Hier kommst du zu unserem Emoji-Rätsel des Tages.

Sex –Überlebensstrategie und Massenentertainment

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Hüsteln, beschämt lächeln, errötend abwenden. Weil das Thema Sex jeden Menschen so persönlich angeht sind die Reaktionen auf die Ansprache desselben oft abwehrend und beschämt. Gewesen. Immer populärer wird das einstige Tabuthema und dreister der Umgang damit. 
Anzügliche Bemerkungen, sexistische Witze und Doppeldeutigkeiten, deren doppelter Boden unter dem Bodensatz des menschlichen Umgangs sedimentiert ist, finden sich in allen Altersgruppen. Von der ersten Stunde Sexualkunde in der Schule bis zur Entlassung aus dem Altersheim.
Die Sprache, besonders die der Jugendlichen, adaptiert immer mehr Wörter, die ursprünglich nur hinter vorgehaltener Hand verwendet wurden. Dabei ändert sich die Bedeutung oft drastisch. So bedeutet unter Jugendlichen der Ausdruck "gefickt werden“ erwischt werden. Dass jedoch ausschließlich die Jugend einen so respektlosen Umgang mit dem Thema hegt widerlegen viele Millionen Videos im Internet.
Auch in Film und Fernsehen hat Sex in vielen Variationen eine dominante Rolle eingenommen. Kaum ein Kinofilm, kaum eine Fernsehserie, die noch ohne intimste Szenen Erfolg hat. Dabei verschwimmen Charaktere und verwandeln sich in Objekte der Begierde ohne weiter Funktion. Ähnlich die Werbung, von Psychologen darauf ausgelegt, starke Emotionen auszulösen, die wohl durch ihre Freizügigkeit mancher Prostituierten aus vergangenen Jahrhunderten die Schamesröte ins Gesicht treiben dürfte. Die Mode diktiert heute tiefe Ausschnitte, bauchfreie Tops und knappe Miniröcke.
Doch wie verändert sich unser Bewusstsein, unser Handeln und Denken, wenn Intimstes veröffentlicht wird? Welche Auswirkungen hat es, wenn Sex nicht mehr nur der Fortpflanzung, der Befriedigung und der sozialen Interaktion, sondern auch der medialen Massenunterhaltung dient?
Werden wir zu Östrogen und Testosteron gesteuerten Wesen, ständig darauf bedacht dafür zu sorgen, ein Sinken des Hormonspiegels zu vermeiden? Kaufen wir nur noch Produkte, die assoziativ mit Sex verbunden sind? Schließt sich der Papst mit der, auf Hormonpillen und pornographischen Videos basierenden, Weltregierung zusammen und predigt Präservative und offen gelebten Geschlechtsverkehr in allen Lebenslagen? Werden wir gar Sprache und Schrift, wie sie heute kultiviert werden, vollständig aufgeben und stattdessen über Stöhnen und obszöne Gesten in Videobotschaften kommunizieren?
Sex ist bei Menschen nicht mehr rein instinktgesteuert und dank Gentechnik und Petrischale nicht mehr zwingend zur Erhaltung der menschlichen Rasse erforderlich. Dennoch ist die Öffentlichkeit überladen von diesem Thema, das auch immer mehr in Verbindung mit Verhaltensstörungen gebracht wird. Manch eine Person des öffentlichen Lebens kostet es den Beruf und etwa 8000 geahndete Vergewaltigungen pro Jahr in Deutschland, sowie verschiedenste Skandale um Abscheulichkeiten verdeutlichen die Auswüchse des Ganzen.
Doch Sex muss nichts Krankhaftes haben und auch nicht den Alltag dominieren.
Es ist an der Zeit das Thema der Öffentlichkeit zu entziehen und Sex wieder zu etwas Privatem, Persönlichem, Besonderem werden zu lassen.

Was ist dein Mentalkoffein?

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Teile der jetzt.de-Redaktion brauchen Hilfe. Vor zwei Wochen haben wir unseren Tagesablauf umgestellt. Der Tag fängt jetzt eine Stunde früher an und das ist für einige ein Problem. Besonders schlimm hat es Kollegin H. getroffen, die berichtet, nun noch häufiger mit plötzlichen Müdigkeitsattacken zu kämpfen, als zuvor. Es geht ihr nämlich sowieso schon relativ häufig wie dem klassischen pseudointeressierten Operngänger: So bald es nicht mehr ganz so spannend ist, machen ihre Augen leise "Klapp" und sie nickt weg.

Schlaf und Müdigkeit sind an sich keine gesellschaftlichen Tabuthemen, dennoch fällt jemand, der in einem Seminar, einem Vortrag, in einer Konferenz plötzlich wegnickt, ähnlich dumm auf, als hätte er grade lautstark einen wehen lassen. Das liegt auch daran, dass Müdigkeit häufig mit Desinteresse gleich gesetzt wird. Selbst das öffentliche Gähnen wird oft schon als Beleidigung aufgefasst.

Klar: Ist was dran. Schließlich schläft niemand ein, der gerade den spannendsten Vortrag seines Lebens hört. Doch angenommen man kann nicht anders und verliert trotzdem in einem unpassenden Moment die Kontrolle über Körper und Geist, was hilft dann noch dagegen, wenn es Kaffee, frische Luft oder Bewegung nicht präventiv getan haben? Muss es wirklich gleich der chinesische Lerngalgen sein?

Auch simplere Tricks sollen gegen Sekundenschlaf helfen. Manche schwören darauf, bei akuter Gefahr einfach einen schweren Schlüsselbund als eine Art Alarmglocke in der Hand zu halten, der einen beim Herunterfallen weckt, sobald man weggenickt ist. Aber auch das ist nicht die eleganteste Lösung. Man stelle sich diese Technik etwa in einer Konferenz mit den Herren der obersten Etage vor. Da müssen schon andere Tricks her!

Was machst du, wenn du plötzlich ins Reich der Träume abdriftest? Kennst du (legale) Wundermittel oder Mindtricks, die den Geist wach halten? Sagst du dir ein Mantra auf? Beißt du dir in die Hand? Wie hältst du dich wach?

Gabriel Miller Phillips.

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