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Die jetzt.de-Kettengeschichte, Teil 32

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Was bisher geschah: Anna jobbt an der Tankstelle und haut mitten in der Nachtschicht ab, um ihren Schwarm Gerwin Gewinner zu treffen. Doch Gerwin entpuppt sich als Verbrecher und er und seine Komplizin, die alte Liesel Maier, sperren Anna auf einem Dachboden ein. Annas Chef Paul, der sie retten will, kennt die Entführer schon - die drei haben gemeinsam Kunstwerke gestohlen, die magische Kräfte haben. 

In einer Parallelrealität hat Anna inzwischen einen Roman namens "Nachtschicht" gelesen und wurde in die Geschichte hineingesogen. Ihre Freundin Rana gerät in die Fänge der Entführer, Ranas Freundin Bernhard wird ermordet. Anna und Paul flüchten in die Tankstelle, werden von einer Zombie-Armee bedroht und von einem fliegenden Einhorn gerettet...


...und Anna erwacht in einer Redaktion als Autorin einer Kolumne namens "Nachtschicht", wird aber gefeuert. Vor dem Redaktionsgebäuse trifft sie auf einen geheimnisvollen Fremden und auf Gerwin - als Kapitän eines Raumschiffs. Anna wird ohnmächtig und wacht im Haus ihrer Urgroßtante auf. Dort bekommt sie die Möglichkeit, zu einem beliebigen Punkt der Erzählung zurückzuspringen und landet wieder in der Redaktion, die sie arbeitslos verlässt. Ihre nächste Mission: die Welt retten! Und eine erfolgreiche Journalistin werden! Just in diesem Moment ruft die Redaktion bei ihr an und bittet um Annas Mithilfe...

Alle vorigen Teile der Kettengeschichte kannst du hier nachlesen. Und hier kommt Teil 32 von jetzt-Userin Reikix.




"Jetzt hör aber selber mal zu! Ich hab keinen Bock zu springen, wenn ihr mich braucht und dann wieder gehen zu müssen, wenn jemand besseres vorbei kommt."

In diesem Moment betritt Vera den Raum. "Anna, jetzt hör aber mal zu: Du hast doch gesagt du willst an deiner Karriere arbeiten, also hopp hopp, jeder Job kann hilfreich sein!" Aber Anna denkt gar nicht daran zu helfen, sie hat jetzt schon so viel Arbeit in den Neuanfang gesetzt, dass sie den Start aus eigener Kraft schaffen möchte. Also sagt sie Steffie ab und legt auf. Vera würdigt sie keines Blickes und Anna macht sich nun doch auf den Weg zum Bäcker. Selbstzweifel überkommen sie und sie fragt sich, ob sie sich nicht lieber einen anderen Teil ihrer Geschichte zum Zurückspringen hätte aussuchen sollen… Außerdem ist ihr absolut nicht klar, wo das Leben für sie hinführen soll. Doch der leckere Apfelkuchen beim Bäcker reißt sie aus ihrer Sinnkrise. „Den hätte es an der Tankstelle nicht gegeben“, denkt sie und macht sich wieder auf den Weg nach Hause. Doch irgendwie ist die Lust zum Arbeiten verflogen und Anna überlegt lieber, wie sie ihren Abend verbringen sollte.

Es ist 22 Uhr, als Anna den Club betritt. Noch ist nicht viel los, aber das ist Anna egal, sie hat vorgetrunken und ist jetzt schon rotzevoll. Als sich der Club langsam füllt, stürmt Anna die Tanzfläche und tanzt sich den ganzen Frust aus dem Körper. Vera würde jetzt meckern, dass sie ihre Kraft lieber in die Jobsuche stecken sollte, aber irgendwie hat Anna das Gefühl, dass sie nichts richtiger machen könnte als an diesem Abend hier zu sein. Der Club um sie herum vibriert und alles tanzt ausgelassen. Anna ist völlig mit der Masse verschmolzen und denkt nicht mehr nach. Das ändert sich jedoch sofort, als sie auf der Toilette kurz auf ihr Handy schaut. Abgesehen von vielen verpassten Anrufen von Steffie ist da auch eine SMS von Vera: „Anna, pass auf dich auf, dieser Club, in den du wolltest, ist angeblich verrufen als absoluter Drogenumschlagplatz…“

Vera wieder. Was Anna aufschrecken lässt, ist nicht die Warnung - sondern ihr Journalistenherz fängt ganz schnell zu schlagen an. Vielleicht findet sie ja hier DIE Story mit der sie auch überregional bekannt werden könnte…

Du willst wissen, wie es weitergeht? Teil 32 der Kettengeschichte erscheint am 04. Dezember.

Kultur ist ihr Gemüse

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jetzt.de: Ihr wollt regionale Kulturboxen kuratieren. Warum könnt ihr das?
Nadja Dumouchel: Alain Bieber und ich haben uns bei Arte kennengelernt. Und Alexander Brauch hat vorher schon mit Alain zusammen gearbeitet. Ich bin in der Filmlandschaft aktiv, Alain kennt sich mit Independent-Kunst und urbaner Kultur aus und Alexander ist Experte für Grafik, Design und Foto. Im Grunde wollen wir in der Kulturbox das Beste aus Independent-Film, -Foto, -Kunst, und -Illustration, also aus allen unseren Bereichen, zusammenführen und für ein breites Publikum zugänglich machen.




Noch bis zum Ende Januar 2015 kann man das Kulturbox-Projekt von Alain Bieber, Nadja Dumouchel und Alexander Brauch auf startnext unterstützen.



Die erste Kulturbox kann man auf diekulturbox.de oder startnext.de schon bestellen. Was ist drin?
In der ersten Box ist jetzt ein Buch, „Eine Tonne für Frau Scholz“. Dann gibt es das neue Klebstoff-Magazin, mit ganz vielen Aufklebern, die von Künstlern gestaltet wurden. Außerdem gibt es noch eine CD von Tapete Records. Und für das Letzte war ich verantwortlich: Eine Freikarte für „Shortattack“, das ist ein Kurzfilmprogramm, das jeden Monat stattfindet und an verschiedenen Locations in Deutschland ausgestrahlt wird. Die Box wurde von einem Leipziger Künstler gestaltet und heißt „Best of Deutschland 2014“. Sie ist ein kleiner Sonderfall, weil sie noch nicht regional ist. Wir wollten erst einmal gucken, wie das Projekt ankommt.

Ein Klebstoff-Magazin klingt ja schon etwas speziell.  Für wen ist die Kulturbox gedacht?
Alle Menschen, die sich für Kultur abseits des Mainstream interessieren, aber vielleicht keine Zeit mehr haben, sich selbst auf darüber dem Laufenden zu halten, was gerade in der Indie-Szene aktuell ist. Also alle, die trotz Zeitmangel Insider bleiben oder werden möchten.

Ein Jahresabo für vier Kulturboxen im Jahr kostet 189 Euro, eine einzelne Kulturbox 49 Euro. Ist das nicht ein bisschen teuer?
Ein neuer Roman mit 200 Seiten würde 15 bis 20 Euro kosten, das Klebstoff-Magazin und die CD kosten jeweils zehn Euro und eine Kinokarte kostet ja auch um die neun Euro. Wenn man sich das so überlegt, ist der Preis schon fair. Falls das Projekt gut angenommen wird, würden wir gern noch mehr Sachen in die Boxen der einzelnen Regionen packen.


"Wir haben auch Fernbeziehungs-Specials für Paare in unterschiedlichen Bundesländern!"



Ihr wollt für jedes Bundesland eine Kulturbox gestalten. Wie ernst nehmt ihr das, müssen die Künstler immer aus dem passenden Bundesland kommen?
Da orientieren wir uns wirklich an dem Modell der Gemüsekiste: nur saisonale und lokale Produkte. Wir werden es nicht von vorneherein schaffen, jedes Bundesland zu bedienen, aber das ist unser Ziel. Also auch das hinterste Sachsen-Anhalt. Wir haben in jedem Bundesland Experten, die uns dabei helfen, die richtigen Künstler oder Labels zu finden. Nimm zum Beispiel Berlin, da ist es nicht einfach, aus dem Dschungel an Angeboten das Beste herauszufischen.

Kann ich bei einem Jahresabo auch Boxen aus verschiedenen Bundesländern bestellen?
Ja, das kann man sich frei aussuchen. Wir haben zum Beispiel auch ein Fernbeziehungs-Special für Paare, die in verschiedenen Bundesländern wohnen. Dann kann man sich in beiden Städten, in denen man lebt, das kulturelle Angebot nutzen.

Kann man auch zu Mainstream sein, um in der Kulturbox zu landen?
Ja und Nein. Wir wollen nicht Indie-Kultur um des Independents Willen fördern. Unser erstes Kriterium ist, dass der Artikel sehr gut sein muss, originell, aber trotzdem zugänglich für ein breites Publikum. Der zweite Aspekt ist aber, dass er nicht von einem Major-Label vertrieben werden sollte.

Gemüseboxen werden ja meisten mit Rezepten angeliefert. Wird der Inhalt der Box bei euch auch irgendwie kontextualisiert?
Wir hoffen,  dass die Empfänger der Box auf unserer Internetseite, bei startnext, oder auf unserer Facebook-Seite miteinander über den Inhalt diskutieren werden. Die Box soll auch der Ausgangspunkt einer kulturellen Austauschbörse sein.

Wenn ich keinen Lauch mag, gebe ich das bei der Gemüsebox an und bekomme keinen. Kann man bei euch auch No-Gos angeben?
Nee, es geht ja auch darum, seinen Horizont zu öffnen. Im Moment ist die Kulturbox schon als kuratiertes Gesamtwerk gedacht. Und einzelne Sachen kann man ja immer auch weiter verschenken.

Tagesblog - 28. November

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16:51 Uhr: So, bevor ich gehe noch kurz eine Bildergeschichte, um den Freitag schön zu beenden. Sie handelt von den freien Tagen, die auf mich zukommen. Am Samstag bin ich auf eine Party eingeladen. Ich war schon so lange nicht mehr auf einer Party eingeladen. Ich weiß gar nicht, wie man sich da verhält...[plugin imagelink link="http://media.tumblr.com/189628558256d4e589e22ff9f0df3758/tumblr_inline_n8rjy8Lzvv1r79k32.gif" imagesrc="http://media.tumblr.com/189628558256d4e589e22ff9f0df3758/tumblr_inline_n8rjy8Lzvv1r79k32.gif"]

Was soll ich anziehen? [plugin imagelink link="https://media.giphy.com/media/eMZNjszIohwlO/giphy.gif" imagesrc="https://media.giphy.com/media/eMZNjszIohwlO/giphy.gif"]
Wird meine Musik kommen? [plugin imagelink link="http://www.reactiongifs.com/r/spirit.gif" imagesrc="http://www.reactiongifs.com/r/spirit.gif"]
Ich werde auch sehr zurückhaltend sein mit den Getränken. Ich schwöre!
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Trotzdem werde ich voraussichtlich folgendermaßen am Sonntag unterwegs sein: [plugin imagelink link="http://media.tumblr.com/bfe60e1c9a13e73584da63004f08e614/tumblr_n48v7fnsQG1tv7yt8o1_250.gif" imagesrc="http://media.tumblr.com/bfe60e1c9a13e73584da63004f08e614/tumblr_n48v7fnsQG1tv7yt8o1_250.gif"]
Doch am Montag werde ich wieder am Platze sein, bereit wie eine sprichwörtliche Brezn!
[plugin imagelink link="http://www.reactiongifs.com/r/slte.gif" imagesrc="http://www.reactiongifs.com/r/slte.gif"]






16:30 Uhr:
Uff. Diese Mädchenfrage war eine ausgesprochen schwere Geburt, eine - höhö - Steißgeburt geradezu. Aber jetzt ist sie da und fragt ganz unverdrossen: Jungs, was und warum und weshalb diese Faszination für unseren Hintern? Und ja, glaubt uns, alle verschwitzten Herrenwitze zum Thema wurden in den vergangenen Tagen in der Redaktion schon gemacht. Alle. Wirklich. Alle.

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15:41 Uhr:
Ich gerade so vor meinem Rechner: [plugin imagelink link="http://media.tumblr.com/4db5d4a62b7d0cae38f2c16af2f3585f/tumblr_inline_na7q20tt3C1sj0am8.gif" imagesrc="http://media.tumblr.com/4db5d4a62b7d0cae38f2c16af2f3585f/tumblr_inline_na7q20tt3C1sj0am8.gif"]


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 15:15 Uhr: ich will, dass sich alle wieder gerne haben, deshalb verteile ich jetzt mit meiner alten Zahnbürste Streicheleinheiten für alle..[plugin imagelink link="http://i.imgur.com/m92KH32.gif" imagesrc="http://i.imgur.com/m92KH32.gif"]
 

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13:57 Uhr:
Was ihr hier vor der Fleischerei-Theke nicht sehen könnt: Hinter den Kulissen wird ordentlich geschlachtet, filettiert, dilettiert, durch den Fleischwolf getrieben, geklopft und gehäutet. Damit gleich die allerschönsten Texte erscheinen. In der Zwischenzeit zeige ich dieses hübsche Video, das eigentlich so gar nicht meine Kragenweite ist, aber ohne Ton sieht es schon sehr hübsch aus. Oder?
http://vimeo.com/104786620

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13:06 Uhr:
Ich war beim Essen. Und habe echt saures Sauerkraut gegessen. Herrschaftszeiten, war das sauer! Und ihr alle so: [plugin imagelink link="http://www.pleated-jeans.com/wp-content/uploads/2014/11/JUwvO-1.jpg" imagesrc="http://www.pleated-jeans.com/wp-content/uploads/2014/11/JUwvO-1.jpg"]

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11:12 Uhr:
Hey Baby, wir haben was neues auf der Seite. Nadja "Baby" Schlüter hat sich Gedanken über das Wort "Baby" gemacht. Und weil die von der Nadja stammen, sind sie wahnsinnig gescheit und lustig. 



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11:06 Uhr:
Irgendwie ist hier heute sone müdetrübe Stimmung. Könnt ihr mal bitte alle aufwachen? Hey! HEY!!!
http://www.youtube.com/watch?v=1xejqI-u6JU

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10:37 Uhr:
So, die nächste Konferenz ist um, jetzt hau ich mich aber echt mal kurz aufs Sofa, ich bin sowas von fertig, ey...[plugin imagelink link="http://www.pleated-jeans.com/wp-content/uploads/2014/07/After-five-minutes-of-cleaning.gif" imagesrc="http://www.pleated-jeans.com/wp-content/uploads/2014/07/After-five-minutes-of-cleaning.gif"]

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9:48 Uhr:
Leute, ihr werdet es kaum glauben, aber ich konnte gerade einen Blick in die sagenumwobene Gay Agenda werfen. Hat mich echt umgehauen, was ich da gesehen habe..
[plugin imagelink link="https://fbcdn-sphotos-a-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xpa1/v/t1.0-9/10300530_747697015317019_2558589584591058883_n.jpg?oh=697ba044d5626fd27263874e25740278&oe=54D2D4F3&__gda__=1427584331_1d4b9ceae9435ca997f20c29069201b9" imagesrc="https://fbcdn-sphotos-a-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xpa1/v/t1.0-9/10300530_747697015317019_2558589584591058883_n.jpg?oh=697ba044d5626fd27263874e25740278&oe=54D2D4F3&__gda__=1427584331_1d4b9ceae9435ca997f20c29069201b9"]

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9:16 Uhr:
Damit hier nicht so viel nüchterner Weißraum herrscht, noch kurz eine bildliche Darstellung meiner Reaktion, wenn ich mich in dieser illustren Tagesblog-Runde umsehe. [plugin imagelink link="http://www.pleated-jeans.com/wp-content/uploads/2014/07/when-you-catch-yourself-in-the-mirror-after-a-new-haircut.gif" imagesrc="http://www.pleated-jeans.com/wp-content/uploads/2014/07/when-you-catch-yourself-in-the-mirror-after-a-new-haircut.gif"]

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9:04 Uhr:
So, jetzt ist die erste Konferenz des Tages geschafft, ich werde mich kurz aufs Sofa hauen - wir sehen uns in zehn Stunden wieder...

Nee, Quatsch, kann sich ja heutzutage keiner mehr leisten in dieser durchökonomisierten Welt. Deshalb hier ganz schnell die News des Tages:

+ Der Papst reist heute in die Türkei.

+ In Frankreich wird heute voraussichtlich unser klitzekleine Freund Nicolas Sarkozy wieder das politische Parkett betreten, wenn seine Partei einen neuen Vorsitzenden (nämlich ihn) wählt.

+ Der Bundesrat befasst sich heute mit dem Asylbewerberleistungesgesetz und dem angeblichen Sozialmissbrauch von EU-Bürgern.

+ Außerdem ganz große Aufregung in der Nerd-Kurve: Der Trailer zum neuen Star Wars-Film wird heute veröffentlicht.


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8:32 Uhr: 
Guten Morgen, ihr besten aller möglichen User! Ich bin total aufgejazzt, weil ich durch die Eiseskälte mit dem Radl in die Arbeit gedüst bin. Jetzt ist mir an den Ohren schrecklich kalt, aber im Herzen sehr warm (es geht doch nichts über eine gediegene Dosis Selstzufriedenheit am Morgen). Wie geht es euch?

Der Aufstieg der Doofköppe

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Eine Umfrage, die Forsa im Auftrag der Gesellschaft für deutsche Sprache durchführte, legt das nahe. Es ging um das, was nur der Berliner hat: seine Mundart. 1001 Männer und Frauen haben Auskunft darüber gegeben.



Zuzug hat Berlin viel gebracht, das Image des Dialekts wird er nicht verbessern.

Ja, man berlinert noch, aber das Image von „icke, dette, kieke ma“ scheint ramponiert zu sein. So würde das ein Sprachwissenschaftler natürlich nie sagen, aber die Fakten sind eindeutig: „frech, witzig, intelligent“ wirkte das Berlinern 1983. Einundzwanzig Jahre danach klingt es nur noch „schlagfertig, frech, ehrlich“. Und die Intelligenz? „Intelligent“ ist auf den neunten, den letzten Platz gefallen in der Rangliste der Eigenschaften, die man mit dem Berlinischen verbindet. „Intelligent“ steht noch hinter „liebenswürdig“ und „pöbelhaft“. So urteilen, wohlgemerkt, Bewohner der Stadt, was man außerhalb meint, will man dann schon gar nicht mehr wissen. Passenderweise lautet der bekannteste Ausdruck des Berliner Dialekts „Doofkopp“.

Was ist da geschehen? Und was bitte ist mit einer Schlagfertigkeit gemeint, die eher nicht intelligent wirkt. Möglicherweise ist die Berliner Frechheit in formelhaften Wendungen erstarrt. Was auch immer geschieht, erst mal Konter geben: „Watt soll’n dit – Ick kann’s nich glob’n“. Das wirkt ehrlich, aber eben nicht besonders helle.

Eine zweite Umfrage dieser Tage führt zu einer möglichen Erklärung. Das Stadtmagazin tip sucht wie beinahe immer seit 1999 die „100 peinlichsten Berliner“. Jeder kann Vorschläge machen für das alljährliche „Ranking der größten Nervensägen, schlimmsten Wichtigtuer, ärgsten Dummschwätzer und größten Dilettanten“. 2012 hat Klaus Wowereit gewonnen, konnte den ersten Platz aber überraschenderweise nicht verteidigen, 2013 eroberte ihn Bushido. Meckern, peinlich finden, motzen scheinen bevorzugte Arten zu sein, den Zustand Berlins im Ganzen wahrzunehmen, sich irgendwie ihm gegenüber in Stellung zu bringen. Und ja, Gründe dafür finden sich genug, auch ist die Auswahl an Doofköppen ausreichend groß. Daher hat die Berliner Gesamtseele in den turbulenten Neunzigern beschlossen, den Stolz auf die eigenen Unzulänglichkeiten zu kultivieren. Allet jeht schief, aber das macht nichts, man ist ja schließlich Berliner.

Wer die 45 noch nicht erreicht hat, meint häufiger als die Älteren, dass Berlinern „pöbelhaft“ klinge, von denen über sechzig meinen das nur 21 Prozent. Trübe Aussichten, auch wenn man in Rechnung stellt, dass der Berliner Dialekt noch nie eine Mundart der gehobenen Kreise gewesen ist. Zuzug hat der Stadt immer viel gebracht, das Image des Dialekts wird er nicht verbessern. Wo feine Pinkel und die Boheme wohnen, wird mehrheitlich nicht berlinert. Jens Bisky

Überdüngt

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Im Fachblatt Science beschreiben Forscher um Kitack Lee von der Pohang University of Science and Technology in Korea, dass der Stickstoffgehalt im Nordpazifik in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen ist (Bd. 346, S. 1102, 2014). Ihre Ergebnisse sind erschreckend: Etwa ein Drittel des im Meer aufgenommenen Stickstoffs hat demnach die Menschheit zu verantworten. Nach Flüssen und Seen, die unter dem Dünger der Landwirte leiden, könnten also nun auch Meere großflächig überdüngt sein – mit unabsehbaren Folgen für das Leben im Ozean.



Die Weltmeere werden immer sauer und der Grund dafür kommt aus der Luft.

Anders als Binnengewässer, in die Dünger-Rückstände und damit Stickstoff meist direkt aus dem Boden gespült werden, nimmt der offene Ozean den Stickstoff in erster Linie aus der Luft auf. Gerade in den Ländern in Asien um den Nordpazifik ist jedoch die Luftverschmutzung zuletzt dramatisch angestiegen. Stickoxide aus der Industrie belasten nicht nur die Luft in Peking, sondern werden auch aus den Industriezentren über das Meer geweht. Aus der Landwirtschaft gelangt zusätzlich Stickstoff aus der Düngung direkt in die Luft.

Für die Studie haben die Wissenschaftler Tausende Wasserproben analysiert. Zwar gibt es keine älteren Vergleichsdaten, aber anhand einiger Chemikalien lässt sich bei jeder Probe neben dem Stickstoffgehalt bestimmen, wann das Wasser zuletzt an der Oberfläche war. Daraus vermochten die Forscher abzuleiten, dass der Stickstoffeintrag in den vergangenen 40 Jahren massiv angestiegen ist, parallel zum Wirtschaftswachstum in Asien.

Die Folgen der zusätzlichen Düngung sind absehbar: Das Leben im Nordpazifik ist durch Stickstoffknappheit bestimmt, anders als etwa im Nordatlantik, wo eher Phosphat fehlt. Mehr Stickstoff wird also im Nordpazifik wohl zu mehr Wachstum etwa von Algen führen, die wiederum herabsinken und in tieferen Zonen abgebaut werden. Das aber verbraucht Sauerstoff, sodass sich die extrem sauerstoffarmen Todeszonen im Ozean ausdehnen dürften.

Wie gravierend der Eingriff in das globale Gleichgewicht ist, kann man schwer absehen. „Der Effekt ist wahrscheinlich noch nicht mit der Versauerung und der Erwärmung der Ozeane vergleichbar“, sagt Nicolas Gruber, Biogeochemiker an der ETH Zürich, der an der Studie beteiligt war. „Aber er kann sich noch verstärken, wenn der Stickstoff sich weiter anreichert.“ Womit zu rechnen ist, solange die Luft nicht deutlich sauberer wird.

Realität und Vorurteil

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Die Zuwanderer in Deutschland bringen dem deutschen Sozialstaat viel mehr Geld, als sie kosten. Dies zeigt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. 6,6 Millionen Menschen ohne deutschen Pass leben in Deutschland, durch sie konnten die Sozialkassen laut der Studie allein im Jahr 2012 einen Überschuss von insgesamt 22Milliarden Euro verbuchen. Jeder Ausländer zahlt somit pro Jahr und im Schnitt 3300 Euro mehr Steuern und Sozialabgaben, als er an staatlichen Transferleistungen zurückerhält. Dieses Plus sei in den vergangenen zehn Jahren um mehr als die Hälfte gestiegen.



Zuwanderung lohnen sich kulturell und wirtschaflich - in den Köpfen vieler ist das noch nicht angekommen.

Die Studie tritt damit der Ansicht entgegen, Zuwanderer seien eine Last für Fiskus und Sozialkassen. Laut einer Meinungsumfrage der Bertelsmann-Stiftung waren im selben Jahr zwei Drittel der Deutschen davon überzeugt. Dieses Bild entsteht auch durch die Tatsache, dass Zuwanderer ohne deutschen Pass mehr als doppelt so häufig arbeitslos sind wie Deutsche und auch öfter Hartz-IV-Leistungen beziehen. Allerdings nehmen sie insgesamt dennoch weniger Sozialleistungen in Anspruch – etwa, weil sie nur eine geringe Rente beziehen. Sie sind auch deutlich jünger als die heimische Bevölkerung. Diese Bilanz ändere sich auch nicht, wenn man berücksichtige, dass auch Zuwanderer altern, betont der Autor der Studie, der Wirtschaftsprofessor Holger Bonin. Allerdings beteiligen sie sich weniger am Erhalt weiterer Staatskosten, wie der Finanzierung von Straßen und Bundeswehr, als die Deutschen.


Die Zuwanderer könnten nach seiner Ansicht noch deutlich mehr zum Sozialstaat beitragen, wenn sie besser ausgebildet wären. Dann wären sie seltener arbeitslos, würden mehr verdienen und mehr Steuern zahlen. Hierzu stellt Bonin folgende Rechnung auf: Wenn die bereits heute in Deutschland lebenden Ausländer unter


30 Jahren im Schnitt das gleiche Bildungsniveau erreichten wie die Deutschen, so würden sie über ihre gesamte Lebenszeit 118400 Euro pro Kopf mehr an Steuern und Abgaben zahlen. „Gute Bildungspolitik ist die beste Integrationspolitik“, sagte Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann-Stiftung. Seine Botschaft: Selbst wenn der Staat viel Geld in die Bildung von Migranten investiert, lohne sich dies finanziell.


Mit dieser Vermessung der Zuwanderer greift die Bertelsmann-Stiftung in die Debatte über Armutszuwanderer ein. Viele leben mangels Qualifikation und Sprachkenntnissen auch in Deutschland in prekären Verhältnissen und stocken ihre Hungerlöhne durch Hartz-IV-Leistungen auf. Die Union hatte eine „Zuwanderung in die Sozialsysteme“ stets abgelehnt. Die Studie macht nun zweierlei deutlich: Trotz der hohen Arbeitslosigkeit unter Zuwanderern sind sie unter dem Strich keine Belastung für die Sozialkassen. Zweitens sollte die Politik die Zuwanderung jedoch so steuern, dass möglichst viele qualifizierte Menschen ins Land kommen.


Tatsächlich geschieht dies bereits seit Jahren, Deutschland zieht immer mehr Hochqualifizierte an, etwa aus den Krisenstaaten Südeuropas. Durch eine Zuwanderung, die sich an Bildung und Arbeitsstellen orientiere, lasse sich die heimische Bevölkerung spürbar entlasten, schreibt Bonin. Die Politik müsse zudem erreichen, dass „von Anfang an günstige Integrationschancen bestehen“ und das Land attraktiv sei – was wiederum mit den verbreiteten Vorurteilen zu tun hat.

Das Experiment

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Es gibt Worte, die verstören. Karrierefrau ist so ein Wort. Es wird viel öfter gebraucht als das Wort Karrieremann. Noch. Im Online-Duden kommen beide Wörter vor: Karrieremann und Karrierefrau. Die Erläuterungen geben einen tiefen Einblick in gesellschaftliche Rollenbilder.

Karrieremann: Mann, der Karriere gemacht hat oder dabei ist, Karriere zu machen. Für Karrierefrau gibt es zwei Deutungen: a) Frau, die dabei ist, Karriere zu machen bzw. die eine wichtige berufliche Stellung errungen hat. b) (oft abwertend) Frau, die ohne Rücksicht auf ihr Privatleben und ihre Familie ihren Aufstieg erkämpft hat.




EIne Frau als Chef muss normal werden.

Deshalb mag Annika Farin, 43, das Wort Karrierefrau nicht mehr so recht. Weil es ein Schimpfwort geworden ist, und sie nichts getan hat, wofür sie sich beschimpfen lassen müsste. Farin, eine der vielen Teilnehmerinnen des SZ-Gipfels, hat Betriebswirtschaft studiert, war sieben Jahre bei McKinsey („kein Männerladen“), dann Personalchefin bei dem Halbleiter-Konzern Infineon („eher ein Männerladen“). Seit zehn Jahren ist sie „ihr eigener Herr“.


Redensarten sagen viel aus über die Art einer Gesellschaft.


Das wissen auch die drei Frauen, die auf dem SZ-Wirtschaftsgipfel über die Frage diskutieren: „Ist Innovation weiblich?“: Stephanie Bschorr, Steuerberaterin, Rechtsanwältin, Geschäftsführerin der HTG-Gruppe und Präsidentin des Verbandes deutscher Unternehmerinnen, Delia Fischer, Gründerin des Online-Möbelhändlers Westwing, und die Personalberaterin Angela Hornberg. Frauen bewegten sich in einer von „männlichen Sozialisierungs- und Kommunikationsstrukturen“ beeinflussten Arbeitswelt, sagte Hornberg in der Auftaktrunde des Kongresses am Mittwochabend in Berlin. „Frauen sind in den oberen Stockwerken eine Minderheit.“ Gar nicht so einfach, dort Karriere zu machen, wo „die Jungs“, wie Hornberg sie nennt, unter sich sind. „Die verstehen sich“, sagt sie. Soll heißen, sie sprechen die gleiche Sprache – und das ist eine andere als die Sprache der Frauen.


Die Personalberaterin Farin mag zwar nicht pauschalisieren, aber ein paar Unterschiede hat sie schon ausgemacht zwischen den Geschlechtern. „Frauen wollen gefallen. Sie wollen keine Fehler machen, meiden Kritik und Konfrontation. Sie halten sich an die Regeln, die die Firma setzt. Frauen springen sofort auf den Inhalt. Die wollen eine gute Arbeit machen. Das ist alles nicht falsch“, sagt Farin. „Aber es bringt sie auch nicht weiter.“ Männer sind anders. „Sie knüpfen Netzwerke, orientieren sich an Machtströmen. Wer, beispielsweise, nimmt welche Rolle im Aufsichtsrat ein?“, hat sie beobachtet: „Ein wenig von diesem Verhalten sollten sich auch Frauen zu eigen machen“, rät Farin im SZ-Gespräch.


Alle kennen die Stereotypen. Frauen sind sensibler, teamorientierter, intuitiver, fürsorglicher. Männer sind aggressiver, emotional stabiler, dominanter. Frauen wollen gestalten. Männer wollen Macht und Geld. Manche Argumente klingen so, als stammten sie aus einer anderen Generation. Fischer ist mit 30 Jahren die Jüngste auf dem Podium. 2011 „konnte ich keine Frau dazu bewegen, mit mir zu gründen.“ Ein Start-up war vielen zu unsicher, es passte nicht in die Familienplanung.


Hornberg schlug einem Klienten zwei Frauen für eine Führungsposition vor, einfach weil sie am besten für den Job qualifiziert waren. Der Auftraggeber beschied ihr: „Wir wollen keine Experimente machen.“ Die Frau, das Experiment. „Es gibt Frauen, die haben keine Lust auf da oben“, sagt Bschorr: „Da ist es auch nicht so lustig. Die Spitze ist anstrengend – für Frauen und für Männer.“


Kulturen wandeln sich nur langsam, weil sich erst die Menschen wandeln müssen. Es gibt ein paar Erkenntnisse, auch in der Frauenrunde beim SZ-Wirtschaftsgipfel, die sind nicht neu und sie wären von schmerzhafter Banalität, wenn sie in den Unternehmen Alltag wären. Sind sie aber nicht, deshalb sind sie nicht banal. „Das Arbeiten in gemischten Teams mit Frauen und Männern ist mit einem höheren Kreativitätspotenzial verbunden“, sagt ESCP-Rektorin Marion Festing in ihrem Vortrag: „Und das führt zu einem höheren Unternehmenserfolg.“ Der Mangel an Frauen in Führungspositionen sei kein Frauenproblem, sondern ein Business-Problem. „Innovative Unternehmen müssen Diversität ganz oben auf die strategische Agenda setzen.“ Der Chef muss sie sich zu seiner Aufgabe machen, nur dann bewegt sich etwas.


Neben dem wirtschaftlichen Erfolg gibt es noch andere handfeste Argumente für Frauenförderung. Deutschland verspiele seine Zukunftsfähigkeit, wenn Frauen weiter ignoriert würden, sagt Festing (s. Interview). Der Fachkräftemangel ist schon heute ein drängendes Problem. Hornberg hasst das Argument. „Müssen wir dauernd mit der ökonomischen Notwendigkeit argumentieren?“ Das klinge nach Rechtfertigung. „Wir gehören dahin. Ich hoffe, die Herren sind einverstanden.“


Bschorr, Fischer, Hornberg und Farin haben Karriere gemacht wie viele andere Frauen auch schon. Das sollte nichts Besonderes sein, sondern normal. Teil b) im Online-Duden ist hinfällig.

Der Volltreffer

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Am Ende des Films, wenn die Stimmen von Mosab Hassan Yousef und Gonen Ben Itzhak verstummen und man Mosab am Strand von Los Angeles sieht, bleibt eine Frage: Warum hat er das gemacht?



Mosab Hassan Yousef war 17, als er begann, seine Familie auszuspionieren.

„The Green Prince“ erzählt die unglaubliche Geschichte des 17-jährigen Palästinensers Mosab aus dem Westjordanland, der 1997 beginnt, für den israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Bet zu spionieren. Zehn Jahre lang horcht er Familie, Freunde, Bekannte aus und liefert wertvolle Informationen an seinen Führungsoffizier Gonen. „Ich habe meine Familie und meine Verwandten auf einem Altar geopfert“, sagt Yousef im Film, seltsam emotionslos, „ich habe sie dem Schlachtmesser ausgeliefert.“ Tränen kommen ihm nur einmal: Als er davon erzählt, dass er sich im US-Exil vom israelischen Geheimdienst im Stich gelassen fühlt.

Sein Vater ist Hassan Yousef, Mitgründer der Terrorgruppe Hamas. Jahrelang führt der Sohn ein Doppelleben: als Assistent des Vaters und als Assistent des Schin Bet. „Mosab für uns zu gewinnen, war ein Volltreffer“, sagt Itzhak. „Das war, als hätte ein Geheimdienst den Sohn des israelischen Premierministers rekrutiert.“

Im Film des israelischen Regisseurs Nadav Schirman reden nur die zwei, unterbrochen von Archivmaterial und nachgestellten Szenen. Man gewinnt einen faszinierenden Einblick in die Arbeitsweise des Schin Bet. Yousef erzählt, wie er seinen Vater erst anhimmelt („Für mich war er ein Gott“) - und dann, in einem israelischen Gefängnis, von israelischen Agenten abgeworben wird. Mosab Yousef lässt Selbstmordattentäter auffliegen und platziert mit Mikrofonen präparierte Tische bei Hamas-Treffen. Er horcht in israelischen Gefängnissen Hamas-Gefangene aus und nimmt Anrufe von Hamas-Funktionären aus Syrien entgegen. Wenn er ausgelaugt war vom Doppelleben, bekam er einen Mietwagen, durfte nach Tel Aviv fahren und bekam eine Hotel-Nacht spendiert. Geriete der Kollaborateur heute in Hamas-Hände, würde er wohl exekutiert.

Yousef ist bekannt. Der heute 36-Jährige veröffentlichte vor vier Jahren seine Geschichte als „Sohn der Hamas“. Das Buch wurde zum Besteller – und wäre ihm fast zum Verhängnis geworden: Die US-Sicherheitsbehörden wollten ihn ausweisen, weil er der Hamas nahegestanden hat. Gerettet wurde er 2010 von seinem Führungsoffizier Itzhak. Als der von Mosabs bevorstehender Ausweisung erfährt, setzt er sich ins nächste Flugzeug und überzeugt die Richter in Kalifornien, dass Mosab Yousef kein Hamas-Terrorist ist, sondern für Israel spioniert hat. Der Freundschaftsdienst funktioniert: Mosab Yousef darf in Kalifornien bleiben. Itzhak wird zu Mosab Yousefs Ersatzvater. Einmal in der Woche telefonieren sie. Schirmans Film will vor allem diese Geschichte erzählen: Von der Freundschaft zwischen einem muslimischen Palästinenser und einem jüdischen Israeli.

Unbeantwortet allerdings bleiben diese Fragen: Warum hat Mosab seinen Vater und seine Mutter, seine Geschwister und seine Verwandten verraten? Warum ist er zum Christentum übergetreten? Wovon lebt er? Weshalb hat er sein Gesicht komplett verändern lassen und zeigt es doch?

Geld, sagt er, sei nicht der Grund fürs Spionieren gewesen. Die Lust auf ein Leben als James Bond wohl auch nicht: Er klagt, dass es kein Leben gewesen sei mit zwei Identitäten, weil er sich nie jemandem anvertrauen konnte. Er sagt auch: „Mit Israel zu kollaborieren ist die größte Schande für einen Palästinenser.“ Die Selbstmordattentate hätten ihn Hamas zu hassen gelehrt. aber ist das wirklich die ganze Wahrheit? Um einen Palästinenser zum Kollaborieren zu bewegen, sagt Gonen Itzhak, „musst Du seinen Schwachpunkt finden. Eine verwundbare Stelle in seinem Leben, um ihn für uns zu gewinnen.“ Welche das bei Mosab Yousef ist, erfährt der Zuschauer nicht. Leider.

Man erfährt, er sei im Alter von fünf Jahren von einem Onkel vergewaltigt worden und habe nie jemandem davon erzählt habe. Man erfährt, es habe ihn geschockt zu sehen, wie in israelischen Gefängnissen angebliche Kollaborateure von Hamas-Gefangenen gefoltert worden seien. Aber Yousef sagt auch: „Niemand hat mir eine Waffe an den Kopf gehalten und gesagt, wenn du nicht für uns arbeitest, töten wir dich.“

Schirmans Film ist eine Retrospektive. Doch spannend wäre auch: Wie geht es Mosab Yousef heute, zehn Jahre nachdem er aufgehört hat zu spionieren ? Er lebt in Los Angeles. Man hört, er macht eine Ausbildung zum Yogalehrer, eine Beziehung hat er gerade nicht, und seine Familie hat ihn verstoßen. Am Ende des Films sieht man ihn am Strand von Santa Monica mit riesiger Sonnenbrille, als wollte er unerkannt bleiben. Im Abspann kommt der traurige Satz: „Mosab lebt allein in den USA. Nach mehreren Todesdrohungen musste er mehrmals umziehen.“

Guter Stoff für einen Film.

The Green Prince, D/UK/Israel 2014 – Regie und Buch: Nadav Schirman.. Kamera:Hans Fromm, Giora Bejach, Raz Dagan. Rapid Eye Movies, 95 Min.




Zwölf Schüsse im August

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Als Darren Wilson vor den Geschworenen aussagte, bat er um Erlaubnis, ein Schimpfwort zu sagen. Der Polizeibeamte, Dienststelle Ferguson in Missouri, schilderte gerade, wie ihm am 9. August der 18-jährige Schwarze Michael Brown begegnet war. Brown ging mit einem Freund mitten auf der Straße, Wilson hielt in seinem Auto vor den zwei Männern und fragte, ob denn der Gehsteig nicht in Ordnung sei. „Brown entgegnete...“, sagte Wilson, bevor er innehielt und die Geschworenen warnte: „Äh, also die Sprache ist vulgär.“

Die Staatsanwältin, die Wilson befragte, sagte: „Sagen Sie es.“ Wilson fuhr fort. Brown habe gesagt: „Fuck what you have to say“ – „Scheiß auf das, was du sagst.“




Schock, Trauer, Wut: Seit August gehen die Menschen in Amerika für Gerechtigkeit auf die Straße.

Wilson sagt, diese Worte hätten seine ganze Aufmerksamkeit auf Brown gelenkt. „Es war eine sehr ungewöhnliche und nicht erwartete Antwort auf eine einfache Bitte“, sagte der Beamte. Es folgte eine Auseinandersetzung, die sofort eskalierte und außer Kontrolle geriet, die mit dem Tod Browns endete sowie einer neuen Debatte über Polizeigewalt und Rassismus.


Wilson stellte damals seinen Streifenwagen quer auf die Straße, um den beiden Männern den Weg abzuschneiden. Er hatte inzwischen erkannt, dass sie der Beschreibung zweier Verdächtiger entsprachen, die wegen eines Ladendiebstahls gesucht wurden. Brown aber näherte sich – Wilson zufolge – dem Polizeiauto und drückte von außen die Tür zu, weshalb Wilson nicht aussteigen konnte. Der Polizist hat ausgesagt, er habe Brown angeherrscht mit den Worten „get the fuck back“ – tritt verdammt noch mal zurück. Bei der Vernehmung Wilsons fragte die Staatsanwältin hier nach. „Sie sagten, er solle verdammt noch mal zurücktreten?“ Ja, antwortete Wilson.


Als der Zwischenfall vorüber war, hatte Wilson insgesamt zwölf Kugeln abgefeuert, und Brown lag tot auf dem Asphalt. Der Polizist Darren Wilson wurde zum Symbol. Für viele Schwarze und Linke verkörpert er eine weiße Staatsgewalt, die sich in schwarzen Wohngebieten wie eine Besatzungsmacht aufspielt – autoritär, herablassend, schießwütig. Aus der Sicht weißer Konservativer dagegen ist Wilson ein Held, wenn auch ein tragischer: Wie so viele Polizisten in einem Land, das vor Waffen strotzt, setzte er sein Leben aufs Spiel und wurde auch noch von den linken Medien geschmäht. Im Internet wurden Spenden für Wilson gesammelt, es kam etwa eine halbe Million Dollar zusammen.


Seit Montag steht fest, dass Wilson nicht angeklagt wird. Die zwölf Geschworenen in Missouri haben Wilsons Tat als Notwehr eingestuft, entscheidend waren aus ihrer Sicht Zeugenaussagen, wonach Brown den Polizisten angriff, als der die letzten, tödlichen Schüsse abfeuerte.


Wilson hat dem Sender ABC gesagt, er quäle sich in Gedanken nicht mit dem Vorfall: „Ich habe ein reines Gewissen, weil ich weiß, dass ich meine Arbeit richtig gemacht habe.“ Browns Mutter Lesley McSpadden entgegnete in einem Interview mit CBS: „Er hat nicht getan, was er tun musste, er hat getan, was er tun wollte. Ich glaube nicht, dass er meinen Sohn töten wollte, aber er wollte jemanden töten.“


Wilson war, so legen es jedenfalls seine Aussagen vor der Grand Jury nahe, überrascht von Browns Kraft und Aggressivität. Brown soll auf Wilson eingeschlagen haben, während der noch im Auto saß, durch das offene Fenster. Der Polizist trug sichtbare Rötungen im Gesicht davon. Wilson sagt, er habe Browns rechten Arm gepackt und dabei erst gespürt, wie kräftig sein Widersacher war. „Ich fühlte mich wie ein Fünfjähriger, der (den Wrestler) Hulk Hogan festhält“, sagte Wilson. Als er Brown gedroht habe, auf ihn zu schießen, habe Brown geantwortet, Wilson sei ein Schlappschwanz und traue sich nicht.


Seit die Staatsanwaltschaft die Ermittlungsakte veröffentlicht hat, analysieren Sicherheitsexperten die Begegnung zwischen Wilson und Brown. Viele sagen, dass Wilson sich so verteidigen durfte, wie er es tat. Polizeibeamte haben breites Ermessen in der Frage, ob ihnen Gefahr droht und wie sie reagieren. Es soll sie davor schützen, im Einsatz gegen bewaffnete Verdächtige selbst zu Gewaltopfern zu werden.


Wilson feuerte den tödlich Schuss auf Browns Kopf ab, als der in aggressiver Pose auf ihn zuging. Wilson sagt, dass er einen echten Treffer Browns mit der Faust wohl nicht überlebt hätte. Er wäre mindestens bewusstlos gewesen, „und wer weiß, was dann mit mir passiert wäre“. So gesehen stand ihm das Recht zu, auf Brown zu schießen, um sich selbst zu retten. Konservative Kommentatoren haben angemerkt, dass Brown noch leben würde, hätte er den Spruch befolgt, den viele schwarze Demonstranten jetzt ständig wiederholen: „Hände hoch, nicht schießen.“


Allerdings geben Polizeiexperten auch zu bedenken, dass Wilson mehrere Gelegenheiten verpasst habe, die Lage zu entschärfen. Zum Beispiel hätte er den Männern mit Abstand folgen können, bis die Verstärkung eingetroffen wäre, die er über Funk bereits angefordert hatte. Eine harmlosere Waffe, etwa ein Elektroschockgerät, hatte Wilson nicht dabei, weil er es seiner Aussage zufolge für unpraktisch hielt.


Als Brown und Wilson am Autofenster kämpften, gab Wilson zwei Schüsse ab und schlug Brown damit zunächst in die Flucht, der 18-Jährige, der selbst nicht bewaffnet war, lief davon. Wilson hätte in diesem Augenblick auch einfach auf seine Kollegen warten und dann eine Fahndung einleiten können. Stattdessen stieg er aus und lief Brown hinterher. Der drehte sich irgendwann um und kam Wilson entgegen. Wilson hat mehrmals gesagt, dass ihn die Situation völlig überrascht habe. Nie habe er „so schnell so viel Aggressivität“ erlebt nach der schlichten Bitte, auf dem Gehsteig zu laufen. Kritiker Wilsons weisen allerdings darauf hin, dass der Polizist die Aggressivität Browns selbst geschürt haben könnte, indem er von seinem Auto aus Befehle erteilte, noch dazu in aggressivem Ton. Diese Haltung drücke die Überheblichkeit einer Polizei aus, die immer auf Abstand bleibe zu den Menschen, die sie eigentlich schützen solle.


Wilson wird ein freier Mann bleiben, aber die Frage ist, wie frei. Er wird ein Symbol bleiben, als Polizist wird er zumindest in Ferguson nicht mehr arbeiten. Er hat kürzlich geheiratet und sagt, er wünsche sich jetzt ein normales Leben. Die Mutter Browns wundert sich über sein reines Gewissen: „Wie kann man ein reines Gewissen haben, wenn man jemand getötet hat, selbst wenn es unabsichtlich war?“



"Baby, ich brauch dich nah bei mir!"

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Wanda, die österreichische Band der Stunde, singt ein Lied für eine Frau namens „Luzia“: „Tu mir weh, Luzia, oder irgendwer anders tut’s statt dir!“ Ein verzweifelter Ruf nach Sex oder Liebe oder etwas dazwischen. Die Verzweiflung und das Dreckige daran werden vermischt mit der sehr guten Laune, die das Lied musikalisch macht. Und diese Mischung aus Verzweiflung und guter Laune kulminiert in dem Kosenamen, mit dem Wanda ihre Luzia anraunzen: „Baby, ich brauch dich nah bei mir!“ heißt es einmal und „Mein Glied unterwirft sich der Diktatur deines Mundes, Baby!“





Wanda singen sehr oft „Baby“, in fast jedem Song. Sie übertreiben es fast ein bisschen damit. „Ich fall in ein tiefes Loch hinein – Baby, hilf mir raus“; „Wir haben so viel Zeit, Baby“; „Weil niemand weiß, dass es uns überhaupt gegeben hat, Baby“; „Baby, komm nicht zu spät nach Haus“; und immer so weiter. Und auch ansonsten taucht das Wort in der deutschsprachigen Popkultur gerade ziemlich oft auf. So zum Beispiel: „Eines Tages Vegas, Baby“ (Casper – XOXO). Oder so: „Baby, bitte mach dir nie mehr Sorgen um Geld“ (Cro – Einmal um die Welt). Oder so: „Ich komm aus Karl-Marx-Stadt, bin ein Verlierer, Baby“ (Kraftklub – Karl-Marx-Stadt). Und wenn man hinhört oder mal rumfragt, dann merkt man: Freunde und Bekannte und Kollegen sagen es jetzt auch. Zum Partner oder zur besten Freundin.

„Baby“ ist eigentlich so ein Wort das hier bei uns immer fehl am Platz war. Es war ein amerikanisches Wort. Es hatte diesen Achtziger-Jahre-Pop-Charme, Männer mit zu hohen Stimmen sangen es auf den Radiosendern, die das Beste der Achtziger, Neunziger und von heute spielten. Es tauchte in romantischen Filmen mit traditioneller Rollenverteilung auf, da sagten es die Männer zu den Frauen oder die Frauen hießen gleich so, siehe „Dirty Dancing“. Und: Es war auch ein Wort aus Pornofilmen. Da sagten es auch die Männer zu den Frauen, „Baby, fuck, yeah!“, so ungefähr. Darum war „Baby“ auch immer ein bisschen schmierig. Es schwang „Ich bin der große, starke, männliche Typ und du bist die süße Kleine, die beschützt, aber auch durchgenommen werden muss“ mit und man konnte es in einem deutschen Satz nicht ernsthaft verwenden. Aber jetzt scheint „Baby“ angekommen zu sein, bei den jungen und coolen und unschmierigen Menschen. Es ist der Kosename der Stunde, so wie Wanda die Band der Stunde ist. Wie ist das passiert?

„Baby“ ist, wie so vieles, den Weg von der Geschmacklosigkeit über die Ironie zur Mode gegangen. Erst waren da, wie gesagt, der Achtziger-Pop, die romantischen und die Porno-Filme. Doch dann kamen die Paare, die ironisch „Baby“ zueinander sagten. Das hatte etwas Trashiges, über das andere die Nase rümpften oder die Stirn runzelten oder lachten. Es hieß: „Wir sind so was von kein ‚Dirty Dancing’-Paar, beim Versuch gemeinsamer Hebefiguren würden wir einfach zusammenbrechen – wir fahren stattdessen besoffen zu zweit auf einem Fahrrad und fallen dabei um oder werden von der Polizei angehalten.“ Und trotzdem war da immer der Wunsch nach der „Dirty Dancing“-Romantik, nur eben rübergerettet ins 21. Jahrhundert, mit weniger Frau so, Mann so, aber sehr viel Leidenschaft. Wer „Baby“ sagte, der fühlte sich weit weg von Beziehungen, die von Anfang an pragmatisch auf Hauskauf und Kinder ausgerichtet sind, in denen man nur noch „wir“ sagt und nie mehr „ich“. „Baby“ sagen, das war eben doch wie Anlauf nehmen und in die Hebefigur springen, nur dass die Hebefigur jetzt das gemeinsame Kiffen oder Spontan-ans-Meer-fahren war.

Weil sich dieses Konzept von Beziehung, dieser moderne Entwurf von zwei unabhängigen Individuen, immer weiter durchgesetzt hat, ist „Baby“ in den urbanen Beziehungs-Mainstream eingezogen. Es ist der Gegenentwurf zu „Schatz“ und „Maus“ und „Hase“, den süßlichen, braven Kosenamen aus den Doppelhaushälften und Vorgärten der Speckgürtelsiedlungen. Es verhält sich zu ihnen wie „Fuck!“ zu „Verflucht!“ Es ist heftiger, härter, irgendwie sexier. In den Songs von Wanda und Cro und Casper und Kraftklub hat es immer etwas Raues, Verzweifeltes oder Abenteuerliches, etwas von gemeinsamem Ausbruch. In der deutschsprachigen Popkultur schwingt sie mit, diese Sehnsucht nach Beziehungen, die romantisch, aber immer auch ein bisschen kaputt und gefährlich sind. „Baby“, das ist die gutgelaunte Verzweiflung, das ist das Wissen darum, dass man sich wahrscheinlich sowieso wieder verlieren wird – aber vorher war es wenigstens wild. Vielleicht ist es auch der Wunsch danach, dass es genauso kommt, weil man ja nun wirklich nicht in der Doppelhaushälfte landen will. Schmerz macht immer noch bessere Laune als Trott. Und ein bisschen sorgt „Baby“ wohl auch dafür, dass sich die Menschen, die es singen und sagen wie die Protagonisten eines Films fühlen. Ein Schritt in Richtung Bonnie und Clyde statt ein Schritt Richtung Ehegattensplitting.

Aber wie fast alles auf der Welt ist auch „Baby“ von der Inflation bedroht. Es hat den Sprung vom Trash zur Ironie zur Hymne auf die moderne Version von Leidenschaft geschafft. Doch wenn es jetzt immer weiter und weiter verwendet wird, dann endet es wie „Schatz“: Menschen rufen es durch die Wohnung, wenn sie ihren Schlüsselbund suchen. Noch singt Hansi Hinterseer: „Du bist ein Schatz, mein Schatz, ich halt dich ganz, ganz fest.“ Wenn er bald „Schatz“ durch „Baby“ ersetzt, dann müssen Wanda und all die anderen sich und wir alle uns etwas Neues einfallen lassen. Bis dahin gilt: „Eines Tages Vegas, Baby!“

Jungs, warum die Liebe zum Alternativloch?

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Die Mädchenfrage:
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Liebe Jungs,

Thema Analsex! Fällt für uns Frauen erst einmal in dieselbe Schublade wie das Thema Sperma-Schlucken und jedes-Mal-einen-lautstarken-Orgasmus-haben. Kommt einem unangenehm bis eklig bis unmöglich vor. Aber Pornos lehren einen ja, dass das irgendwie mit dazu gehört, wenn man zu einer ernstzunehmenden Sexpraktikziererin heranwachsen will. Tut es natürlich nicht, aber das merkt man trotz aller Bemühungen von Dr. Sommer und Co meist erst später.

Und später ist es dann entweder so, dass man sich dran gewöhnt hat und Gefallen an den früheren Unmöglichkeiten gefunden hat, ungefähr so wie beim Alkoholtrinken, Rauchen oder Austern essen. Oder aber man hat damit ein für alle Mal abgeschlossen und weiß: Ich steh nicht drauf und zum Glück verlangt ja auch kein normaler Mensch, dass ich es müsste.

Beim Analsex jedenfalls wird uns, egal wie wir uns entscheiden, schnell klar: Er ist doch eher eine Vorliebe des Mannes. Weil es für den ja einfach nur schön warm und eng da hinten drin ist. Für die Frau aber ist es eine ziemliche Überwindung. Denn der tut das erstmal ganz schön weh. Man hat ja schließlich einen Schließmuskel und so. Außerdem gibt es für den Sex schon die Vaginalöffnung. Und die ist, das müsst ihr ja wohl zugeben, total super, so wie sie ist. Kann es also wirklich sein, dass ihr noch mehr braucht? 

Wenn ja, warum? Und mal so aus rein statistischem Interesse: Haut ihr eigentlich jede eurer Freundinnen mit der Bitte um Analsex an? Und wie viele von denen sind da dabei? Gehören die Analsexverweigererinnen zur Mehrheit? Und wenn ja, könnt ihr euch damit arrangieren?  Oder wollt ihr es wirklich, wirklich, wirklich in das partnerschaftliche Sexleben integrieren?

Aber davon mal ganz abgesehen ist die vielleicht brisanteste und spannendste aller Fragen rund um die Liebe zum Analen ja diese: Wer will denn eigentlich das Loch als Eingang benutzen, das gleichzeitig auch den Ausgang für etwas darstellt, mit dem niemand, also nun wirklich niemand, etwas zu tun haben will – der Scheiße des Menschen? 

Ihr müsst es uns erklären.

Auf der nächsten Seite liest du die Jungsantwort von lucas-grunewald.

[seitenumbruch]Die Jungsantwort: [plugin imagelink link="http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/na/nadja-schlueter/text/regular/1026940.jpg" imagesrc="http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/na/nadja-schlueter/text/regular/1026940.jpg"]

Euer Arschloch ist ja aus sexueller Warte betrachtet ein toter Winkel. Es ist halt da, in der Nähe eurer Muschi, aber es bringt nix.

Eben deshalb wird es aber interessant. Dass sich etwas nicht gescheit begründen lässt und biologisch keinen Sinn macht, hat uns Menschlein doch noch nie davon abgehalten, es zu tun. In Kathmandu gibt es urgemütliche Homestays und irre guten Tee – und trotzdem klettern die Menschen nebenan auf den Mount Everest und erfrieren da.

Ich glaube, der Mensch ist fasziniert von sowas: sinnlose Dinge, die poetisch klingen. Die Besteigung des höchsten Berges der Welt! Die Umseglung Afrikas auf einem Bambuskatamaran! Und eben auch: Die Erkundung der privatesten Nische eines Körpers!

Denn ja, es geht bei unserer Faszination für euer Zweitloch im Kern genau darum, um Privatheit. Um eine gemeinsame Expedition dahin, wo wir eigentlich nichts verloren haben. Ein Schwanz hat ja zum Beispiel auch per se nichts im Mund verloren - da kommt, nebenbei gesagt, ja übrigens auch Pisse raus. Und trotzdem macht es euch Spaß! Weil ihr mit unserem privatesten Teil gerne rumspielt.

Beim Sex geht es um Nähe und gemeinsame Ekstase, und Nähe und Ekstase lassen sich eben auch verstärken. Je nach Gusto durch Beißen, durch Lutschen und Lecken, durch Zwicken oder Peitschen. Oder eben durch das Eindringen in ein anderes Loch. Wir passen da ja nun mal schon ganz gut rein und ein anderes Gefühl ist es auch – für euch und für uns. (Weil du bestimmt gleich fragst: Rein haptisch verhält sich euer Arschloch zu eurer Muschi wie ein Ring zu einem Handschuh.)

Das mit der Nähe und Ekstase hat auch seine natürlichen Grenzen: Analsex wollen wir nicht mit jedem Mädchen. Weshalb wir übrigens auch nicht jede mit der Bitte darum „anhauen“, wie du schreibst. Wir wissen, euch kostet das derbe Überwindung und auch ein gewisse Schmerztoleranz, bis es beginnt Spaß zu machen. Und etwa die Hälfte von euch mag es generell gar nicht, womit wir auch klar kommen. Wir müssen das nicht unbedingt in unseren Beziehungssex einbauen, und wenn, dann eh nicht auf einer drei-mal-die-Woche-Basis. Eher so als optionaler Zusatzbooster.

Eins ist jedenfalls sicher. Wenn wir an euer Zweitloch wollen, heißt das schon auch: Wir finden euch besonders scharf. So scharf, dass es uns kickt, mit euch zusammen den sinnlosen Umweg über den Mount Everest zu gehen, auch wenn wir dabei vielleicht festfrieren und nach zehn Minuten im Basiscamp wieder umdrehen.

Wir haben verstanden: KW 48

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Wenn Praktikanten gehen, ist es immer traurig. Bei Gregor aber ganz besonders.

Der Film “Das Verschwinden der Eleanor Rigby” waren mal drei Filme – einer aus seiner, einer aus ihrer und einer aus beiden Perspektiven. Nur letzteres kommt ins deutsche Kino

Aha. Analsex ist für Jungs also wie eine Expedition zum Mount Everest (oder so)! 

Gegen den Nebel draussen hilft: Mindestens eine Reise für in den nächsten drei Monaten buchen. Und wenn sie noch so popelig klein ist.

Wenn man überhaupt keine Lust und keine Ideen für das drohende Weihnachtsgeschenkprozedere unter Freunden und Familie hat, kann man allen Betroffenen einfach vorschlagen, es dieses Jahr einfach mal zu lassen. Überraschung: Keinen störts. Alle sind erleichtert. 

Einziges Problem dabei: Wann kriegt man dann überhaupt noch mal so richtig viele Geschenke?

Eine ziemlich tolle Seite für Second-Hand-Designer-Klamotten ist Vestiaire Collective.

Hätten wir gerne verstanden, verstehen wir aber immer noch nicht (und auch nächste Woche noch nicht und über- und überübernächste auch nicht und sowieso und überhaupt nie): Makler.

Ob man das Stück Fleisch im Burger nun "Frikadelle" nennt oder "Bun" oder gleich "Burger" - das muss dringend mal abschließend geklärt werden.

In München macht ja alles früh zu, nur die Schwimmbäder und die StaBi nicht. Ein Glück!






Lügen kann man lernen.

Man kann nie genug Traubensaftschorle trinken.

Vielleicht das beste Wintergetränk: Zimttee.

...bzw. noch besser ist nur heißer Apfelsaft mit Zimt.

Ab 35 darf man sich anscheinend nichts mehr zum Geburtstag wünschen, bzw. nur für einen guten Zweck. Das ist doof!

Weihnachtskarten schreiben nervt, Weihnachtskarten kriegen dagegen gar nicht! 

Gilt übrigens auch für Weihnachtsgeschenke.

Wenn einem Idealgewicht attestiert wird, dann macht das gute Laune. Auch wenn das Kompliment von einem alten Arzt stammt, der normalerweise mit obesen Patienten arbeitet.

Wenn man keinen Bock auf Radlfahren hat, muss man nur einen Tag lang mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, schon ist man wieder geheilt.

Es sehe sich modisch vor, wer zu den Aufsichtsräten gehören will.  

Instagram ist eine Brutstätte für Frauen mit narzisstischer Störung.

Pubcrawls sind, naja, was Pubcrawls halt sind. Kann keiner so gut aufmalen wie Katz&Goldt.

Nicht verstanden: Warum glotzen einen so viele fremde Leute so doof und ausdruckslos und ausdauernd an, als seien sie Kühe? 

Man muss viel öfter Kurztrips zu Freunden in andere Städte einlegen. Auch wenn es nur für zwei Nächte ist. Und auch, wenn man glaubt, eigentlich grad überhaupt keine Zeit für sowas zu haben.

Man muss viel öfter Waffeln backen. Und Glühwein selber kochen.

Kaffee geht ganz schlecht aus hellem Teppich raus.

Das Problem der Welt ist des Menschen selbstreflektives Gehirn.


Welche Verschwörungstheorie passt zu dir?

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Du bist in einem dieser neuartigen Frozen-Yoghurt-Smoothie-Health-Food-Läden und hast unfassbaren Hunger. Was bestellst du?

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[seitenumbruch]Krass: in den Nachrichten erzählen sie von einer neuartigen Droge, die nun auch in Deutschland verbreitet wird. Leider hast du den Anfang der Nachricht nicht gehört. Was für eine Droge war das noch mal?

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[seitenumbruch]

Du sitzt mit deinem Schwarm bei einer Gartenparty etwas abseits. Er schwärmt vom vollen, goldgelben Mond. Du suchst nach einer romantischen Metapher für die Kraft des Mondes. Dir fällt keine ein. Stattdessen sagst du:


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[seitenumbruch]

Jemand von den Zeugen Jehovas steht vor deiner Tür und will dir den "Wachtturm" andrehen. Was sagst du?


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[seitenumbruch]

Welches Personalpronomen benutzt du am häufigsten?


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[seitenumbruch]

Du besuchst mit deinem Partner ein Tantra-Seminar. Heute auf dem Programm: Partnertausch. Du sollst eine 75-Jährige zum Orgasmus massieren. Deine Reaktion:


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[seitenumbruch]

Hier mal ein kurzer Cut – man muss ja auch mal runterkommen, durchatmen, Körper und Geist sortieren. Wie machst du das am liebsten?


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[seitenumbruch]

Bitte vervollständige folgenden Satz: Jakob Augstein ...


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[seitenumbruch]Mal angenommen, alle Eichhörnchen der Welt haben sich dir und deiner Sache angeschlossen. Wie nutzt du deine neue Macht?

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[seitenumbruch]

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Adventskalender: Städtetrip nach Dresden

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Du willst deiner/m Freund/in, Schwester, Bruder oder wem auch immer etwas Gutes tun und dabei selbst nicht leer ausgehen? Wie wäre es mit einem gemeinsamen Städtetrip? „Dresden erleben“ heißt der Gewinn hinter dem heutigen Adventskalendertürchen! Ihr übernachtet im Azimut Hotel. Das liegt in ruhiger Lage südlich der Dresdner Altstadt. Ihr könnt also sehr viel Schönes zu Fuß erreichen.


Und falls euch das irgendwann zu anstrengend ist, könnt ihr euch auch einfach in die nächste Straßenbahn setzen oder von einem netten Busfahrer durch Dresden chauffieren lassen. Im heutigen Gewinn sind nämlich auch zwei Tagestickets der Dresdner Verkehrsbetriebe für jeweils zwei Tage enthalten.


Gewinne drei Nächte inklusive Frühstück und Begrüßungssekt auf dem Hotelzimmer im Azimut Hotel in Dresden und Karten die für Dresdner Verkehrsbetriebe im Wert von insgesamt 350 Euro. (Einlösbar Mo-So nach Verfügbarkeit). Die Fahrtkosten nach Dresden werden nicht übernommen. 


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Adventskalender: Ein Snowboard-Package von Planet Sports

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Tadaa! Trommelwirbel! Vorhang auf! Heute gibt’s den Hauptgewinn. Der Abschluss einer fantastischen Adventskalender-Türchen-Orgie. Und was der Glückspilz unter euch heute gewinnen kann, hat es in sich. Los geht es mit einem „DC Ply“- Snowboard (150cm). Dazu ein Snowboard-Helm von Bern Baker in eurer Kopfgröße. Für die perfekte Pose in der Skihütte sind noch zwei Planet Sports T-Shirts (in Wunschgröße) mit im Sackerl. Und eine Gym-Bag. Und eine Mizu-Bottle für den Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts auch noch. Uff! Weiter geht’s. Für den Wissensdurst und zur Sicherung eures Überlebens spendiert Planet Sports dann noch „Das Freeride-Überlebenshandbuch“.


Obendrauf kommt ein Gutschein im Wert von 100€ - auch von Planet Sports. Mit dem könnt ihr auf www.planet-sport.de oder in zwölf Stores in Deutschland nach Herzenslust shoppen - und dabei aus einem riesigen Sortiment wählen.

[plugin gewinnspiel id="108" name="Adventskalender 2014 - Türchen 24"] 


Adventskalender: Smartphone Moto X von Motorola

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Im Online-Atelier "Moto-Maker" kannst du bestimmen, welche Rückseite dein Handy haben soll. Zu Auswahl stehen Dutzende Farbtöne, dunkle Holzmaserungen oder Leder – für die ganz Gediegenen. Dazu kannst du dein Moto X auch noch mit Gravur oder Metallverziehrungen vollpacken. Alles, was du brauchst, ist der Code zum Moto Maker-Atelier. Und den kannst du heute gewinnen.


Wir verlosen den Code, mit dem du ein Android-betriebenes Moto X-Smartphone (16 GB) im Wert von 529 Euro selbst gestalten kannst.


[plugin gewinnspiel id="107" name="Adventskalender 2014 - Türchen 23"]

Adventskalender: Zwei Winterjacken von O'Neill

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Charger und Chrystal, so heißen sie. Und sie sind gekommen, um dich zu wärmen.

Der Chrystal Anorak von O’Neill ist für Frauen designt worden und wurde, wie das Bild schon verrät, vom klassischen Button-Down-Shirt inspiriert. Zudem passt er als Anorak super zu der Comeback-Party, die der 90ies-Style momentan feiert. Warm wird der Anorak durch stoff-technische Spielereien, deren Namen so science fiction-mäßig klingen, dass man einfach an sie glauben muss: 8K/8K Wassersäule, Breathability und der Firewall Technology.


Jungs können die Charger Jacket von O’Neill gewinnen. Sie ist der beste Begleiter, wenn die Sonne sich partout nicht zeigen will, das nächste Abenteuer aber trotzdem laut ruft. Das Charger Jacket ist ein Teil der O'Neill-Adventure-Serie. Die wasserabweisende DWR-Beschichtung hält dich bei jedem Wetter trocken und warm.


Zusammen mit der Agentur Sweet Communication verlosen wir das Charger Jacket für Jungs für 170 Euro und den Chrystal Anorak für Mädels für 180 Euro. Beide Jacken sind jeweils in Größe M. Bitte angeben, ob du die Jungs- oder Mädchen-Jacke haben möchtest!


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Adventskalender: 250-Euro-Gutschein von Fashionid.de

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Falls du noch auf der Suche nach einem extravagantem Outfit für Silvester oder eine neuen Winterjacke bist, haben wir heute das Richtige für die im Adventskalender.


Zusammen mit Fashionid.de verlosen wir einen 250 Euro-Gutschein. Egal ob zehn Mal die gleiche Mütze für dich und deinen Wanderverein, ein Kleid, mit dem du alle umwerfen willst – und es dann doch nur einmal trägst - oder ein schickes Paar Schuhe fürs nächste Bewerbungsgespräch: Mit deinem Gutschein kannst du im Online Shop von Fashionid.de bestellen, was du möchtest.


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Adventskalender: Samsung Galaxy Tab 4

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Auf dem Sofa, in der S-Bahn oder in der Universität: Wir schenken dir heute zusammen mit deinhandy.de das Samsung Galaxy S4. Der auch noch gut aussieht: 10,1 Zoll Bilddiagonale, Leder-Optik, schlank und flach. Aber auch die inneren Werte zählen: ein großer Arbeitsspeicher (1,5GB) kombiniert mit einem starken Akku sorgen für bequemes Arbeiten oder Sich-berieseln lassen.


Deinhandy.de legt uns ein Samsung Galaxy Tab S4 10.1 WI-FI im Wert von 259 Euro in den Adventskalender.


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Adventskalender: Ein limitierter Kunstdruck und ein Teeset von "Paper and Tea"

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Draußen pfeift der Wind ums Haus. Drinnen tanzen die Teeblätter im heißen Wasser auf und ab. It's Teatime! Und besonders lecker ist der frisch aufgebrühte Tee im robusten und pflegeleichten Teeset „Personal Serrenity“ aus Glas.

Zu diesem Gewinn gibt es einen Kunstdruck. Denn neben dem Tee, hat sich Paper and Tea auch schönen Dingen aus Papier verschrieben. Darauf steht geschrieben: "You drink coffee I drink tea my dear". Der Tee (zum Beispiel Grüntee der Sorte „Imperial Dragon“) ist natürlich auch noch dabei.


Zusammen mit „Paper and Tea“ verlost jetzt.de ein Teeset und einen Kunstdruck im Wert von 235 Euro.


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