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Tagesblog - 04. August 2014

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18:44 Uhr: P.S.: Und zum Schluss sind alle wieder glücklich. Ende gut, alles gut. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann kommen die jetzt.de-Zauberhasis, -Knödelchen, -Divaleins, und -Kaulquappis morgen wieder. 





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18:26 Uhr:
Ich verabschiede mich für heute aus dem Tagesblog. Es war mir mal wieder eine Freude. Zum Abschied noch ein letztes Video – aber bitte nicht direkt nach dem Abendessen anschauen, es könnte flau in der Magenregion werden. Morgen sorgt dann Jan wieder für Schmetterlinge im Bauch bei euch. 

http://www.youtube.com/watch?v=f0xyzj545tc#t=92

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17:11 Uhr:
Bei mir landen sie auch direkt im Mülleimer neben dem Briefkasten: Werbeprospekte und vor allem die, die extra in Plastik eingepackt sind. Man fragt sich wirklich, wie die Post auf die Idee kommen konnte, ihre Werbung auch noch einzuschweißen. 

Ein Großteil der Empfänger wolle das so, sagt die Post. Die 66.500 Unterschriften für Fabian Lehners Petition sagen etwas anderes. 

Ein 18-Jähriger im Kampf gegen den Plastikwahnsinn der Post





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16:41 Uhr:
Redaktionsdiskussion des Tages:

B: Ich finde, mit Kaugummis ist es wie mit Sneaker, sie sind am Anfang und am Ende am besten.

H: Was? Das ist doch völliger Schwachsinn. 

B: Nein, genauso ist das. Am Anfang, wenn sie ganz neu sind und am Ende.

H: Ja, am Ende sind Sneaker gut, aber ganz am Anfang doch nicht. 

B: Doch ganz am Anfang.

H: Nee, die brauchen 'ne Woche. Sneaker sind eher wie eine Frisur. Die braucht auch eine Woche, bis sie gut ist.

....

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16:18 Uhr:
Heute noch nicht über das Leben nachgedacht? Dann am besten hiermit versuchen: Philosophie in 8-Bit

http://www.youtube.com/watch?list=PLghL9V9QTN0jve4SE0fs33K1VEoXyL-Mn&v=lVDaSgyi3xE

gefunden beim Kotzenden Einhorn

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15:11 Uhr:
Wenn man traurige Praktikanten-Füchse geschickt bekommt, macht man dann etwas richtig oder etwas falsch?





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15:00 Uhr:
Hihi. Gerade in meiner Facebook-Feed gefunden. Danke Juliane. 

http://www.youtube.com/watch?v=JUgEmezpS_E#t=43

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14:35 Uhr:
Nach seinem Coming-out fühlt sich Simon in der katholischen Kirche nicht mehr willkommen. Also geht er auf die Suche nach einer anderen Religion. Dabei wird ihm allerdings klar: Er wird immer ein Christ bleiben. 

Ein Text von Nathalie R. Stübenüber homosexuelle Katholiken, die bunte Kirche und heimliche Queer-Gottesdienste. 





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14:37 Uhr:
Gestern habe ich eine schon etwas ältere Folge Kulturpalast angeschaut und bin dadurch auf ein Video der Flaming Lips gekommen, das bis dahin an mir vorbeigegangen war, dafür aber umso großartiger ist, weil Miley Cyrus mitspielt und auf der Suche nach ihrem Gehirn ist. 

http://www.youtube.com/watch?v=LUX9-X2czsE

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14:12 Uhr:
Die Cosmopolitan hat sich mal richtig was getraut in Sachen Fortschrittlichkeit und Aufklärung – zumindest dachten sich die Redakteure das wohl, als sie "28 Mind-Blowing Lesbian Sex Positions" veröffentlichten. Eine Bildergalerie, die zeigt, wie Lesben Sex haben (sollten) (angeblich). 

[plugin imagelink link="http://cos.h-cdn.co/14/27/980x1470/lesbianlarge27.jpg" imagesrc="http://cos.h-cdn.co/14/27/980x1470/lesbianlarge27.jpg"]

Allerdings waren damit nicht alle einverstanden: "It was as if a straight frat boy took out his doodle pad and drew every scene from every porn he had ever witnessed with Barbie or Disney princesses playing the leading roles, with their impossibly tiny bodies and silky, gravity-defying hair."

[plugin imagelink link="http://i.huffpost.com/gadgets/slideshows/359785/slide_359785_4016740_free.jpg" imagesrc="http://i.huffpost.com/gadgets/slideshows/359785/slide_359785_4016740_free.jpg"]

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13:39 Uhr:
Möchte nur noch zu meiner Verteidigung vortragen, dass mir der Chef persönlich dieses Foto mit dem Auftrag, es in den Tagesblog einzutragen, weitergeleitet hat. Lediglich Anonymisierungsversuche stammen von mir. 

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13:36 Uhr:
Nadja hat den Kollegen (der sich noch in der Mittagspause befindet) trotz Verfremdung erkannt. "Der bringt dich um, wenn er das sieht". Habe nun ein bisschen Angst. 

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13:15 Uhr:
Einer der Kollegen wurde übrigens heute dabei erwischt, wie er sich als Minnie Mouse ins Zimmer des Chefs geschlichen hat. Was er da wollte, darüber kann man nur rätseln. Vielleicht eine Gehaltserhöhung ertanzen. (Zum Schutz des Kollegen wurde er auf diesem Beweisfoto unkenntlich gemacht.)





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12:13 Uhr:
Wir erfreuen uns gerade sehr, an einem Kommentar von lemongreen unter der Veronica-Ferres-Hass-Kolumne:

"Veronika Ferres ist out? ... oh :/ ... Hätte jemand Interesse an einem Veronika-Ferres-Federmäppchen?"

Habt ihr auch noch Fan-Artikel zu hause rumliegen, über die ihr heute nur noch den Kopf schütteln könnt. Oder welche, die ihr ganz hinten im Schrank versteckt, weil ihr euch nicht von ihnen trennen könnt, obwohl sie mega peinlich sind? Backstreet-Boys-Kissen, oder Britney-Spears-Trinkbecher?

Ich leider nicht, weil meine Eltern sich immer geweigert haben, den "überteuerten Schrott" zu kaufen. Ja ich weiß, ich hatte eine schwere Kindheit. Ich hatte auch eine Mappe voller kopierter (!schwarzweiß!) Diddl-Blätter. Auf dem Schulhof wollte nie jemand mit mir tauschen...

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11:55 Uhr:
Nadja hat sich gerade sehr über das Gürteltier gefreut. Und gleich noch einen Spaß obendraufgelegt:

http://www.youtube.com/watch?v=rGZmzi6yc28

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11:33 Uhr:
Montag ist Hasstag und der Hass ist heute besonders schön, weil er sich gegen Veronica Ferres richtet. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal hieran erinnnern:





Die Antwort auf die Frage, woher der Hass kommen könnte, ist allerdings noch erschreckender als Veronica Ferres auf Twitter: Wir sind im Prinzip alle wie sie

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11:14 Uhr:
Einziger Kosenamen, den ich für heute akzeptieren würde: Du süßes Gürteltier.

http://www.youtube.com/watch?v=HhNGdnuFQYM

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10:47 Uhr:
Nach der Konferenz ist vor der Konferenz ist nach der Konferenz. Wie steht ihr dazu, wenn Kollegen sich gegenseitig mit Kosenamen ansprechen? Mir wird ja bei Kosenamen immer ein bisschen übel, ob zu hause ode im Büro. Dachte gerade, vielleicht kenne ich einfach nur keine guten Kosenamen. Habe deswegen "Kosenamen-Generator" gegoogelt. War ein Fehler. Jetzt ist mir noch übler, weil mir dreimal "Kaulquappi" und zweimal "Divalein" vorgeschlagen wurde. 

Dann doch lieber Kollege Biazza, der den Rest der Redaktion "süße Hasen" nennt und für alle "CappuciNIO" holt. 

Ich verrate euch derweil, was heute so bei den Kollegen von sueddeutsche.de passiert:

Der Krieg in Gaza geht weiter. Hier die neuesten Entwicklungen

Später wird es noch geben:

Ein Schützenkönig darf nicht mehr Schützenkönigs sein, weil er Muslim ist, russische Jungs verwandeln ihr Wohnzimmer in einen Pool und in Indonesien ist plötzlicher ein geheimnisvoller See, der auch noch die Farbe wechselt, aufgetaucht. 

Meine Lieblingsüberschrift heute: Hitlers Gerümpel im Wald.

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09:28 Uhr:
Sitzt ihr auch manchmal am Schreibtisch, starrt vor euch hin und versucht genial zu sein? Könnt ihr ab jetzt sein lassen. Die genialen Einfälle kommen den Genies nicht, wenn sie sich anstrengen – das lässt zumindest diese Grafik vermuten. Jan Koum zum Beispiel kam die Idee für Whatsapp, weil er es sich nicht leisten konnte, seinen Vater in der Urkaine anzurufen und Caresse Crosby hat den BH erfunden, weil ihre Brüste nicht in ihr Korsett passten.

Erfolgreiche Unternehmer und ihre Aha-Momente:

[plugin imagelink link="http://editorial.designtaxi.com/news-aha0208/2-large.jpg" imagesrc="http://editorial.designtaxi.com/news-aha0208/2-large.jpg"] 
via designtaxi.com

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09:15 Uhr:
Ich hatte mir schon Sorgen gemacht und dachte, ihm sei etwas passiert: von fiesen Hackern entführt, von Pacman aufgegessen oder völlig orientierungslos und verstört im Darknet herumirrend, in das ihn schlimme Internetgangster mit Süßigkeiten und Babyhasen gelockt haben. Aber nein – der Montagsticker wurde einfach vergessen. Anlass genug für einen (verspäteten) Montagsticker





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09:12 Uhr:
Einen wunderschönen guten Morgen! Ich hätte gerne, dass wir den Start dieses Montags nutzen, um dem Universum Danke zu sagen: Danke, dass unsere Eltern damals noch keine Handykameras hatten...

http://www.youtube.com/watch?v=SF8_CtsjkvU#t=40

"Neeeiiin! Vergessen!"

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"Waaah! Vergessen!"

Jetzt ist es passiert: Ticker für Montag vergessen. 8.40 und noch immer ist er nicht auf der Seite. Damn!

Der Montagsticker kommt zwar mit der Regelmäßigkeit, mit der Montage immer wieder kommen. Aber irgendwie hat er was an sich, dass ihn für unsere Vergesslichkeit sympathisch macht. Wir sind schon mehrmals knapp daran vorbeigeschrappt, den armen Montagsticker zu vergessen. Aber irgendwie hat meistens doch noch irgendeiner irgendwann gerufen: "Waaah, wir haben noch keinen Ticker für Montag", und dann gab's kurz großes "Mist!" und "Boah!" und "Neeeiiiin!", und dann hat sich jemand hingesetzt und einen geschrieben. Nur diesmal nicht. Beziehungsweise erst, als es zu spät war.

Aber auch nicht schlimm. Dann kommt der Ticker eben heute mit Verspätung, und die Frage liefert er sich selbst quasi mit:

Was kannst du dir nie merken? Was vergisst du immer wieder, obwohl es so regelmäßig kommt wie Weihnachten? Den Geburtstag dieser einen Tante, die dann immer so sauer ist? Die Einkommensteuer? Das neue Monatsticket für die Bahn?

Drei Kinder für alle

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Bei seiner Rückkehr nach Berlin hat Bernd Lucke die ganz großen Wörter im Gepäck. Er spricht vom „Staatsversagen im Osten“, von „einer dramatischen Sicherheitslage“, und er meint nicht die Ukraine, sondern die ostdeutschen Länder. Aus Brüssel war zu hören, dass der Neu-Abgeordnete Lucke und seine Weggefährten der Partei Alternative für Deutschland (AfD) dort keinen wirklich guten Start hatten. Vorige Woche ist er nach Berlin gekommen, an seiner Seite die Landesvorsitzenden jener drei ostdeutschen Länder, in denen im Spätsommer gewählt wird. Es könnte nun um Brandenburg gehen, um Sachsen und Thüringen. Aber die Botschaften schweben darüber.



Will in die Landesparlamente: Die AfD muss dort beweisen, ob sie länger als kurz aufglühen kann

Die sächsische AfD-Spitzenkandidatin Frauke Petry widmet sich der Familie. Sie spricht über den Geburtenrückgang in Deutschland und erklärt die „Drei-Kinder-Familie“ zum Ziel, als Wertekonsens in der Gesellschaft. Ihr Kollege aus Thüringen, Björn Höcke, macht den Kampf gegen Political Correctness zu seinem Thema, sie liege wie Mehltau über dem Land.

Alexander Gauland, AfD-Vorsitzender in Brandenburg, greift den wichtigsten Satz des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff auf und widerspricht: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“. In seinem Statement spricht er sich auch entschieden gegen die Anonymisierung der Kriminalitätsstatistiken aus. Die Landesregierung sollte, so fordert die AfD, künftig kennzeichnen, welchen statistischen Anteil Ausländer an der Kriminalität in Deutschland hätten.

In den drei Ost-Ländern nimmt der Wahlkampf trotz Urlaubszeit langsam Fahrt auf. Die AfD hat gute Chancen, in alle drei Landtage einzuziehen. Eng sieht es Umfragen zufolge in Thüringen aus. In Sachsen war sie bei der Bundestags- und der Europawahl schon besonders stark, sie könnte die FDP verdrängen, die derzeit noch an der Regierung beteiligt ist.

In Brandenburg war die AfD bei den Kommunalwahlen im Mai vor allem an der Grenze zu Polen stark. Sie erklärt das mit der seit der Grenzöffnung gestiegenen Kriminalität. Gauland verlangt deshalb, dass über eine Aussetzung des Schengen-Abkommens nachgedacht wird, „um die Kontrollen nach Polen wieder einführen zu können“. Es ist einer der seltenen Momente, in denen er sich dem Land zuwendet. Der konservative Publizist, der Jahrzehnte in der CDU und einst Chef der hessischen Staatskanzlei war, lebt zwar seit Jahren in Potsdam, er war lange Herausgeber der lokalen Märkischen Allgemeinen Zeitung. Doch mit Ausflügen in die Tiefen der Landespolitik ist er nicht aufgefallen. Gauland beschäftigt sich leidenschaftlich mit historischen Zusammenhängen.

Der 73-Jährige blüht auf, wenn er über die Rolle Russlands in Europa reden darf, dann blickt er auf die Jahrhunderte, bevor er aktuell Sanktionen ablehnt. In der Landespolitik wirkt er so fremd, dass man sich schnell fragt, warum der Pensionär sich den Wahlkampf zumutet. Er tut es, weil die Partei Erfolge bei Landtagswahlen braucht, um im Bund wachsen zu können. Die AfD soll etabliert werden. Gäbe es das große Projekt nicht, hätte Gauland nie über ein Mandat in Potsdam nachgedacht.

Die Landesverbände einer Partei sind keine handgeklöppelten Einzelstücke, sie haben denselben Markenkern. Bei der AfD freilich steht die Landespolitik bisher schon sehr weit hinter ihren großen Themen zurück. Wie wenig regionales Profil mitunter gefordert ist, das konnte man vergangene Woche an einer Zahl ablesen, die am Rande einer Pressekonferenz in Dresden erwähnt wurde. Vor der Landtagswahl am 31. August schrieb der sächsische Landesverband der AfD, der von Petry geführt wird, Kollegen in den anderen Bundesländer an und bat um Sachspenden für den Wahlkampf.

Geliefert wurden: 80000 Altplakate; immerhin die Hälfte davon wird in Sachsen ein zweites Mal für die AfD um Stimmen werben. An ein paar Stellen mussten auf den Plakaten alte Daten oder falsche Orte überklebt werden, andere gingen ohne Beanstandung durch. Was erzählt es über die Politik, wenn mit demselben Plakat erst in Koblenz für die Bundes-AfD geworben wird und dann in Kamenz für den Landesverband in Sachsen?

Die sächsische AfD stellte auch ihre Wahlkampfspots vor; in einem davon fordert ein Senior im Sessel die Abschaffung des Rundfunkbeitrags. Da kann man noch ein bisschen mehr durcheinanderkommen mit den Zoomstufen der Politik, und wenn man Frauke Petry dann fragt, warum ihre Partei die Rundfunkgebühr als geeignetes Thema für die Landtagswahl begreife, dann sagt sie: „Weil Bildung und Medien auch einen landespolitischen Anteil haben.“ Mit dem Argument freilich könnte man in fast allem einen „landespolitischen Anteil“ erkennen.

Bei der Europawahl erreichte die AfD in keinem Bundesland einen höheren Stimmanteil als in Sachsen: 10,1 Prozent. In den Umfragen für die Landtagswahl lag sie zuletzt bei sieben Prozent, Petry glaubt, dass das auch an AfD-Positionen zu Bildung und Innerer Sicherheit liege. Neben diesen irgendwie-auch-Landesthemen sind es aber die AfD-Klassiker, die den Einzug bringen sollen: Euro und Familie. Das lässt sich anhand der Import-Plakate sehen, oder noch an ganz anderen Einfuhren. AfD-Mitglieder aus anderen Bundesländern werden in Sachsen Wahlkampf machen. Die Gäste würden die personelle Besetzung sicherstellen, sagt Petry, „gerade in der Ferienzeit und in strukturschwachen Regionen erreichen wir sonst die Bürger nur schwer.“ Wichtig sei, „dass man uns sieht“, und natürlich erwarte man von den Gästen nicht, „dass sie das Parteiprogramm referieren können“. Zudem werde stets mindestens ein AfD-Sachse mit dabei sein, und der kenne das Programm ja.

Der gedankliche Weg ist ein weiter, wenn man über die Kritik an der Euro-Rettung den Einstieg in die Politik gefunden hat und sich nun in einem Wahlkampf wiederfindet, in dem es auch mal um das Hochwasserrückhaltebecken Stöhna geht. Frauke Petry sagt, die AfD müsse trotzdem in den Landesparlamenten vertreten sein, „weil man sonst keine deutsche oder europäische Politik machen kann. Die Partei ist zwar von oben nach unten aufgebaut worden, aber dauerhaft soll sie ja von unten nach oben funktionieren.“

Natürlich, sagt auch Björn Höcke, komme die AfD „von den großen Themen her“, Euro, Familie und so fort. Aber Deutschland sei ein föderales Land, „und was auf den unteren Ebenen geleistet werden kann, soll auch dort geleistet werden.“ Höcke ist im Rheinland aufgewachsen, bei Koblenz, er ist inzwischen irgendwie auch Thüringer geworden, und auf seiner Playlist für den Wahlkampf stehen auch ein paar Nummern aus der neuen Heimat. Die AfD will den Einwohnerschwund ansprechen und das umstrittene Erziehungsgeld ausbauen. Die Mehrzahl der Titel aber sind dann doch klassische AfD-Themen, von denen manche in einer Art Franchise-Methode in gleich mehreren Bundesländern gesetzt werden. So will die AfD in Thüringen genauso den Landtag verkleinern, wie der Landesverband in Sachsen es per Volksantrag versuchen möchte.

In Brandenburg und Sachsen wird schon über mögliche Koalitionen mit der CDU spekuliert. Spitzenkandidat Michael Schierack hat eine Zusammenarbeit in Brandenburg nicht kategorisch ausgeschlossen, das muss er auch nicht – eine gemeinsame Mehrheit ist wegen der schwachbrüstigen CDU unwahrscheinlich. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich sagt, er kenne weder Programm noch Personal der AfD, und wen man nicht kenne, mit dem könne man nicht zusammenarbeiten. Das klingt deutlich, aber es könnte am Wahltag auch bedeuten: Späteres Kennenlernen nicht ausgeschlossen.

Gedenken am Menschenfresserberg

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Mit einem Besuch am Hartmannsweilerkopf in den Vogesen haben Frankreichs Staatschef François Hollande und Bundespräsident Joachim Gauck am Sonntag die zweitägigen Gedenkfeierlichkeiten zum Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren eröffnet. Der Hartmannsweilerkopf wird im Volksmund auch als „Menschenfresserberg“ bezeichnet, weil hier Zehntausende deutsche und französische Soldaten starben. Um die Bergkuppe herum liegen heute noch Metallreste, Bunker und Schützengräben.



Gemeinsam erinnern: Gauck und Hollande in der Krypta der Gedenkstätte am Hartmannsweilerkopf

Hollande sagte in seiner Rede auf dem Hartmannsweilerkopf vor etwa 300 überwiegend französischen Gästen und Gardekorps-Mitgliedern, die zum Teil in Uniformen des Ersten Weltkriegs gekleidet waren, es sei das erste Mal, dass ein deutscher Präsident diese Gedenkstätte besuche. Als einer der ersten deutschen Gäste war Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann angereist. Gauck wich von seinem Redemanuskript ab und teilte seine Überwältigung mit den Zuhörern, die zum Teil mehrere Stunden seit dem Morgen auf die Staatschefs gewartet hatten: „Unsere Großväter hätten es nicht für möglich gehalten, dass wir beide hier eines Tages gemeinsam stehen.“

Der fast 1000 Meter hohe Hartmannsweilerkopf war von 1914 bis 1918 aufgrund seiner strategisch günstigen Lage erbittert von Deutschen und Franzosen umkämpft worden. Zwischen 25 000 und 30 000 Soldaten beider Länder kamen damals bei der Schlacht ums Leben. Heute gibt es dort eine Esplanade, einen goldfarbenen Erinnerungsstein und eine düstere Krypta. Auf dem Berggipfel gegenüber steht ein überdimensioniertes Kreuz. Etwa 200000 Menschen besuchen jährlich den Berg in den Vogesen.

Hollande und Gauck nahmen in ihren Ansprachen auch auf aktuelle Themen Bezug. Hollande sagte, Frankreich und Deutschland arbeiteten beide vereint auf eine Lösung des Ukraine-Konflikts hin. Hollande erwähnte auch den jüngsten Nahost-Konflikt im Gazastreifen. Am Abend zuvor hatten mehrere Tausend vor allem arabischstämmige Menschen in Paris für ein Ende des israelischen Armee-Einsatzes demonstriert.
Bei der Zeremonie, bei der auch die deutsche Nationalhymne gesungen wurde, legten Gauck und Hollande den Grundstein für den Bau eines deutsch-französischen Lehrzentrums, das sich mit der Schlacht am Hartmannsweilerkopf beschäftigen und die Ursachen und Konsequenzen des Ersten Weltkriegs zum Inhalt haben soll. Bislang war der Hartmannsweilerkopf eine rein nationale Gedenkstätte. Mit dem unter anderem vom deutschen Außenministerium kofinanzierten neuen Museum soll ein deutsch-französischer Erinnerungsort geschaffen werden, der beide Sichtweisen auf den Krieg berücksichtigt.

Gauck sagte, es sei „lange Zeit nicht vorstellbar“ gewesen, dass Frankreich und Deutschland „einmal zwei selbstbewusste, zugleich einander freundliche Nachbarn“ sein würden. Die Versöhnung zwischen beiden Nationen „können wir nur als Geschenk begreifen“. Der Hartmannsweilerkopf sei ein Ort, „der wie wenige andere die Sinnlosigkeit dieser Jahre symbolisiert“.

Zu der Veranstaltung eingeladen waren auch Dutzende junge Männer und Frauen, die im deutsch-französischen Jugendwerk organisiert sind. Eine Jugendliche las vor, welches Rezept die junge Generation habe zur Vermeidung kriegerischer Konflikte: „Wir müssen uns einfach vernetzen“, sagte sie mit einem gehörigen Schuss Pragmatismus, „und Fremdsprachen lernen.“

Gauck sprach den Jugendlichen seinen Dank aus für ihr Engagement, das die Zivilgesellschaft bereichere. Europa, sagte der Bundespräsident, sei zwar „ein schwieriges Projekt“, dies solle jedoch kein Grund sein, „populistischen Strömungen nachzugeben, die wohlfeil mit antieuropäischen Parolen Stimmung machen“.
Nach dem Mittagessen in einem Berggasthof, in dem François Truffaut den Filmklassiker „Jules und Jim“ gedreht hat, flog Gauck anschließend weiter nach Belgien, wo an diesem Montag in Lüttich, Löwen und Mons die Erinnerungszeremonien an den Ersten Weltkrieg fortgesetzt werden sollten.

Auf dem Militärfriedhof St. Symphorien östlich von Mons soll Montagabend mit einem Konzert auch der britischen Gefallenen gedacht werden. Der britische Premierminister David Cameron wird dort eine kurze Rede halten. In Lüttich werden an diesem Montag Staats- und Regierungschefs aus 80 Ländern erwartet sowie der Herzog von Cambridge, Prinz William, und seine Frau Kate. Unter anderen kommen die Staats- und Regierungschefs von Malta, Albanien und Montenegro. Auch Vertreter der Cook-Islands werden erwartet. In Belgien wird Gauck von König Philippe empfangen. Die Feiern gelten als einer der Höhepunkte in diesem Gedenkjahr.

Auslöser des Krieges war das Attentat eines serbischen Terroristen auf den Thronfolger Franz Ferdinand von Österreich-Este und dessen Frau Sophie bei deren Visite in Sarajevo im Juni 1914. Das deutsche Reich hatte dem damaligen Habsburger-Reich Österreich-Ungarn seine volle Unterstützung zugesagt, sämtliche Truppen mobilisiert und sowohl Frankreich als auch Russland Anfang August den Krieg erklärt. 70 Millionen Soldaten aus 72 Staaten und damaligen Kolonialgebieten waren involviert. Circa 17 Millionen Soldaten und Zivilisten starben in dem Krieg.

Bissiger Protest

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Sie machen sich einen Spaß daraus, auch wenn die Sache ernst ist. In polnischen Medien und sozialen Netzwerken treten derzeit Frauen und Männer jeden Alters auf, die herzhaft in einen Apfel beißen und dabei überwiegend fröhlich lachen. „Die Äpfel der Freiheit“ lautet das Motto, das die Zeitung Gazeta Wyborcza der Massenaktion am Wochenende gegeben hat. Wer in diesen Tagen und in den nächsten Monaten polnische Äpfel oder Birnen isst, der ist damit politisch aktiv und hilft, den von Russland verhängten Importstopp für polnisches Obst und Gemüse zu unterlaufen.



Geschmacksverirrung? Polen protestiert gegen das Einfuhrverbot von Äpfeln

Die Moskauer Maßnahme, die vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise allgemein als Vergeltung für die jüngst verhängten EU-Sanktionen gegen Russland gesehen wird, ist nämlich durchaus geeignet, den polnischen Obstbauern erhebliche Verluste zu verursachen. Polen ist größter Apfel-Exporteur der Welt und hat allein 2013 nach Angaben der Regierung in Warschau nicht weniger als 804000 Tonnen Obst und Gemüse nach Russland ausgeführt. Das entspricht einem Wert von 336 Millionen Euro.

Seit Freitag ist damit Schluss. Die Moskauer Behörde Rosselchosnadsor als Aufsichtsorgan für Lebensmittelsicherheit hat mit Wirkung zum 1.August eine Einfuhrsperre verfügt. Zur Begründung erklärte sie, von den Früchten gehe eine Gefahr für die Gesundheit der russischen Verbraucher aus. Bei Inspektionen 2013 seien in polnischen Importen in 900 Fällen Missstände entdeckt worden, 90 Prozent der untersuchten Äpfel seien übermäßig mit Pestiziden belastet gewesen. Bemängelt wurden außerdem ein Befall durch Ungeziefer und fehlerhafte Lieferpapiere. Die Folge ist, dass polnische Erzeuger nun ihre Äpfel, Birnen oder Quitten, aber auch Pflaumen, Kirschen, Aprikosen und anderes Obst sowie verschiedene Sorten Kohl in Russland vorerst nicht mehr loswerden.

Die Politik spielt in den Moskauer Erklärungen keine Rolle, doch haben Politiker und Kommentatoren im Westen keinen Zweifel, dass gerade hier der Grund für den Boykott zu suchen ist. Das Reaktionsmuster ist nämlich altbekannt. Immer wieder, wenn Russland mit einem seiner Nachbarländer im Streit lag und Druck ausüben wollte, wurden die Inspektoren der Lebensmittelüberwachung aktiv. Und stets war der politische Zusammenhang leicht erkennbar.

Zum Beispiel im Fall der Ukraine, als diese vor einem Jahr noch unter dem damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch über eine Assoziierung mit der EU verhandelte, die mittlerweile von dessen Nachfolger Petro Poroschenko auch vollzogen wurde. Im August 2013 verbot Moskau den weiteren Import von Pralinen und anderen Süßigkeiten. Später traf der Bannstrahl verschiedene andere Lebensmittel, zuletzt Milcherzeugnisse.

Zuvor hatte schon Georgien mit einer jahrelangen Einfuhrsperre für seine Weine für die Unbotmäßigkeit seiner damaligen Führer gebüßt. Auch die kleine Republik Moldau, die wie Georgien und die Ukraine einen Kurs der Annäherung an die EU steuert und ebenfalls vor Kurzem ein Assoziationsabkommen schloss, wurde mehrmals von Russland mit einem Einfuhrstopp für ihre Weine unter Druck gesetzt. Erst vor zwei Wochen wurde auch über Obst- und Gemüsekonserven der Bann verhängt, am Freitag kündigte Moskau zudem die Erhebung von Importzöllen auf 19 moldauische Erzeugnisse an, darunter Fleisch, Gemüse und Wein, die bisher unverzollt blieben.

Nicht zuletzt geriet auch die amerikanische Fastfood-Kette McDonald’s, die in Russland rund 400 Restaurants unterhält, ins Visier der Hygiene-Kontrolleure. Es wurde ein Verfahren wegen Verletzung von Lebensmittelstandards eingeleitet. Der Bezug zu den US-Sanktionen gegen Russland nach dem Abschuss eines Flugzeugs in der Ostukraine drängt sich auf.

Auch Polen erlebt eine russische Blockade nicht zum ersten Mal, schon 2007 waren Fleischeinfuhren untersagt. Dies könnte jetzt wieder drohen, zusätzlich zum Obst- und Gemüseboykott, befürchtet der Warschauer Landwirtschaftsminister Marek Sawicki. Hilfesuchend hat er sich an die EU-Kommission gewandt, und wie er animieren auch andere polnische Politiker und Aktivisten jetzt Nachbarn und Freunde in der EU, doch demnächst tüchtig polnische Äpfel und Birnen zu verzehren. „Äpfel essen gegen Putin“, heißt die Parole, bei Twitter wurde das Stichwort #jedzjablka (Iss Äpfel) angelegt.

Im Nachbarland Litauen folgte etwa ein Dutzend Menschen spontan dem Aufruf und versammelte sich Äpfel essend vor der russischen Botschaft in Vilnius. Eine gute Nachricht kommt auch aus Tokio. Japan hat den vor 13 Jahren verhängten Einfuhrstopp für polnisches Rindfleisch aufgehoben. Damals ging es allerdings nicht um Politik, sondern um Rinderwahn.

Der lauteste Campingplatz der Welt

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Kurz die gute Nachricht vom Open Air in Wacken: Ian Kilmister hat diesmal durchgehalten, mehr oder weniger. Und jetzt noch einmal mit ein bisschen mehr Anlauf: Der Gott Dionysos, den die Römer Bacchus nannten, ist einer der ältesten der Antike, der durch ihn bezeichnete Sachverhalt, die Freuden und Tücken des Rauschhaften, gehört zu den anthropologischen Konstanten, seit der Mensch die alkoholische Gärung kennt. Man hat Dionysos genauso wie Bacchus oft mit einem Gefolge aus Mänaden dargestellt, deren enthusiastische (und das heißt wörtlich: gotterfüllte) Raserei durch das fliegende Haupthaar kenntlich gemacht ist, und nicht selten sind auch lüsterne, bierbäuchige Satyrn dabei.



Freudige Erwartung: Festivalbesucher warten am 02.08.2014 in Wacken (Schleswig-Holstein) auf den Beginn eines Konzerts.

Die Bäuche dürften auch daran liegen, dass etliche der Künstler, denen wir diese Vorstellungen verdanken, aus dem Norden kamen, wo eher Hopfen wächst als Wein. Solche mythischen Figuren sind dafür da, den jeweils eigenen Umständen angepasst zu werden. Es spricht daher einiges dafür, dass die aktuellen Inkarnationen von Dionysos und Bacchus John Osbourne und eben Ian Kilmister heißen, Ozzy und Lemmy, wie ihre jeweiligen Mänadenscharen sie nennen. Beide Briten, beide Langzeitüberlebende legendärer Intoxikationsexzesse, der eine ansonsten mit bleibenden Verdiensten um die Schwere in der Rockmusik, der andere mit solchen um die Kategorie der Geschwindigkeit, genauer: des Rasens.

Das fliegende Haupthaar ist da, die satyrnhafte Fokussierung gewisser Teile des Anhangs aufs Geschlechtliche, mitunter auch wirklich eindrucksvolle Bäuche, denn manche Strukturprinzipien bleiben stets die gleichen, auch wenn die Personifikationen wechseln. Der Vorteil von antiken Göttern gegenüber zeitgenössischen Rocksängern ist nur der, dass sie selbst nicht dem körperlichen Verfall durch das von ihnen Repräsentierte unterliegen. Während Ozzy Osbourne nach einem Rückfall in die alten Alkohol- und Drogensüchte zuletzt trotzdem wieder erstaunlich bravourös zweieinhalbstündige Monsterkonzerte mit Black Sabbath aufgeführt hat, musste Lemmy Kilmister seinen Auftritt auf dem Heavy-Metal-Festival von Wacken im vorigen Jahr nach noch nicht einmal einer halben Stunde wieder abbrechen: die Gesundheit. Allerdings ist Osbourne inzwischen auch 65 und Kilmister sogar 69 Jahre alt. Die SPD, nur mal zur Erinnerung, hält schon deutlich Jüngere für nicht mehr arbeitsfähig, selbst wenn die nie Trinker oder drogensüchtig oder prägende Figuren des Heavy Metal waren.

Jedenfalls: Deshalb war dieses Jahr der Auftritt von Ian Kilmister, genannt Lemmy, mit seiner Band Motörhead beim Festival in Wacken so zentral. Es geht nicht nur um ihn, es geht um das Ganze. Und als er am Freitagabend Punkt 21 Uhr auf die Bühne trat, da sah er, das muss man leider sagen, schon erschreckend tatterig aus, geschwächt, ja: greisenhaft, seine Stimme flatterte wie die eines Opas, der seine Enkel zum letzten Mal um sich weiß, aber dann wurden ihm seine eigenen Lieder praktisch zur Krücke, er richtete sich an ihnen auf und gewann an Sicherheit durch Tempo.

Das hätte man ja auch früher mal nicht gedacht, dass Motörhead eines Tages wie ein rasender Rollator klingen würden, und man Ehrfurcht davor hat. Nach zwanzig Minuten erstes ausgedehntes und übrigens sehr schönes Gitarrensolo von Phil Campbell, daher sofort Sorge, denn so hatte sich der Zusammenbruch beim letzten Mal auch angekündigt. Aber diese Solos müssen jetzt offenbar regulär für die Pausen sorgen, in denen Kilmister hinter der Bühne ans Sauerstoffgerät darf. Nach 35 Minuten übernimmt deshalb sein wunderbarer Schlagzeuger Mikkey Dee diese Aufgabe, und dann macht Kilmister die Stunde tatsächlich noch voll, singt „Killed by Death“ (zusammen mit der als unangekündigter Überraschungsgast über das Festival geisternden Doro Pesch) und als Zugabe auch noch „Overkill“, und mehr als 70000 Menschen vor seiner Bühne feiern beglückt den Fakt, dass er immer noch lebendig genug ist, um den Tod zu besingen. Denn der war, anders als in Arkadien, in Wacken immer schon zu Hause, allerdings als lyrisches Subjekt.

Jetzt aber wird er zunehmend auch als reale Herausforderung greifbar: Die Zeitlichkeit hat Einzug gehalten in die Welt des Heavy Metal, wo Fortschritt sonst eigentlich eher keine Kategorie ist, bisher auch nicht der des Alters. Aber nun konnte das Wacken Open Air an diesem Wochenende selber schon seinen 25. Geburtstag feiern, und Tom Araya, der Sänger der Gruppe Slayer, der selbst mit seinem weißen Wallebart inzwischen ausschaut wie ein Prophet des Alten Testaments, gratulierte fast ein wenig ergriffen. 1990, als das Festival ins Leben gerufen wurde, war Jeff Hannemann, der wichtigste Komponist der Gruppe, selber 25 Jahre alt, die entscheidende Phase seines Schaffens lag da bereits hinter ihm, und heute ist er schon nicht mehr unter uns: Vor zwei Jahren gestorben an einer Krankheit, die er sich selber ausgedacht haben könnte, als stimmungsvollen Songtitel: Necrotizing fasciitis.

Mit welcher Eisigkeit die verbliebenen Kollegen daraufhin mit einem Ersatzmann wieder zum Tagesgeschäft zurückkehrten, dem Herunterknüppeln des musikalischen Bestandes, das wurde selbst in ihrem fanatischen Anhang etwas pikiert zur Kenntnis genommen. Die Zeitschrift Metal Hammer forderte mehr oder weniger sogar die Auflösung von Slayer, was etwas heißen will bei einem Magazin von ansonsten komplett panegyrischen Haltungen. Aber vielleicht ist Pietät nichts, was man ausgerechnet von Leuten erwarten sollte, die ihr Geld damit verdienen, Tod und Teufel zu besingen, und zwar nicht einmal wegen des Todes oder des Teufels, sondern wegen der Notwendigkeit, die beiden so oft und vor so vielen Leuten zu besingen, dass die Kasse stimmt.

Metal ist ja – das lässt sich selbst bei konsequentester Weltflucht in Märchenreiche, wo nur Drachen und Streitäxte noch eine Rolle spielen, nicht ganz ausblenden – immer auch ein Business. Das Organisieren von Open-Air-Festivals ist auf der anderen Seite gleichfalls ein Geschäft, das Marktbedingungen unterliegt, und auf diesem Markt ist das Angebot an sogenannten Headlinern augenscheinlich geringer als die Nachfrage. Auch zum 25. Geburtstag sind daher weder Metallica noch AC/DC, die gemessen an ihrer Reichweite größten Bands des Genres, auf dem inzwischen größten Metal-Festival der Welt zu sehen, inzwischen fast die einzigen, die noch nicht da waren. Stattdessen unter vielen anderen aber Megadeth, Kreator, Saxon, Accept und eben Slayer sowie Motörhead, auf Festivalplakaten eher die klassische zweite Reihe (was nichts über die Qualität sagt, nur über die kommerzielle Größenordnung). Der eigentliche Headliner, so hört man als offizielle Sprachregelung, sei das Festival inzwischen selber: Wacken Open Air als Gesamtereignis. Das klingt selbstbewusst, aber dazu besteht auch Grund.

Bayreuth hat in diesem Jahr ja auch keine neue Inszenierung und ist trotzdem aus-verkauft. Der Vergleich der Wagner- mit den Metal-Festspielen hat sich nicht nur wegen der Terminkongruenz eingebürgert. Es sind die beiden deutschen Musikereignisse mit der größten internationalen Ausstrahlung, ein Grund, im Hochsommer dieses Land zu besuchen. Auch ist oft zu hören, dass in beiden Fällen mit viel Rummsbumms mythischer Bombast behandelt würde, worin sich in der Regel eine gewisse Skepsis gegenüber Gesamtkunstwerkszusammenhängen ausdrückt, in deren Innerem es völlig wurscht ist, was draußen darüber gedacht und gehöhnt wird, weil die sich ihre Kriterien selber geben. Der wesentlichste Unterschied wäre vielleicht am ehesten der, dass bedeutende Metal-Gitarristen noch mehr Stunden mit Üben zubringen als klassische Orchestermusiker, aber anders als diese ihr Geld komplett selber verdienen müssen, also ohne staatliche Subventionen. Wer wirklich böse sein will, muss nämlich ganz schön gut sein, das ist das ästhetische Paradox des Metal.

Die Feinfingrigkeit der eigentlichen Arbeit auf engen Gitarrensaiten bildet immerhin einen Kontrast zur Wucht von Klangwirkung und Publikums-Habitus, der letztlich immer noch gewaltiger ist als diese Klangwirkung und dieser Publikums-Habitus selber. Diese Virtuositäts-Krawall-Dichotomie ist der Kern eines ästhetischen Wirtschaftens, das man vielleicht insofern als dionysisch bezeichnen könnte, als es dauernd Dinge aus der eher apollinischen Welt der Barockmusik entlehnt, elektrisch verstärkt und kopfüber, höllenwärts, in den Boden rammt. Kann also sein, dass das immer breiter werdende, inzwischen auch durchaus akademische Interesse an dem einst als eskapistischer Proletenradau ab-getanen Heavy Metal (3sat! Arte Concerto!!) nicht nur ein typischer Fall dessen ist, was die Amerikaner „to get high on the low“ nennen, Begeisterung am Niedrigen, weil: So „low“ ist es ja eben nicht, selbst wenn das durch brüllende Trunkenheitszurschaustellungen immer wieder beteuert wird.

Das verstärkt den ästhetischen Gesamtkomplex sogar eher noch. Dass der wiederum in sich so mustergültig rund und geschlossen, so ganz auf sich selbst bezogen ist, macht ihn mittlerweile offenbar auch von außen bedenkenlos goutierbar: Von seiner Besichtigungsfahrt (mit anschließender Besprechung der Eindrücke bei Kaffee und Kuchen) ließ sich zum Beispiel das Altersheim Itzehoe auch in diesem Jahr weder durch Obszönitäten noch Blasphemien abschrecken.

Wacken, das schleswig-holsteinische Dorf, ist an diesem ersten Wochenende im August seit 25 Jahren vieles: ein Festival extremer Musik, der lauteste Campingplatz der Welt, die größte Bierausschankstelle, die einer bestimmten Brauerei aus Norddeutschland in den Schoß fallen konnte. Alles zusammengenommen ist es vor allem das am preußischsten organisierte Bacchanal, das sich vorstellen lässt – auch in der Selbstreflektion, von der an diesen Tagen überall Schilder künden, auf denen dann steht: „Wer schwankt, hat mehr vom Weg. Wir helfen Euch dabei.“ Zum Spektakulären daran gehört, wie reibungslos trotzdem alles abläuft, und wie friedlich, geradezu lieb die Menschen da miteinander und mit ihren Räuschen umgehen.

Ian Kilmister, genannt Lemmy, ist das Versprechen, dass dieses Wochenende im Prinzip ein ganzes Leben dauern könnte. Auch alle Wutlust will ja Ewigkeit, und an den vier Tagen von Wacken ist sie nahe dran. Das hat offenbar kathartische Wirkungen. Bilder trunkener Gewalttätig-keit, wie sie im Vorfeld jenes Westberliner AC/DC-Konzertes entstanden, das dann in dem Film „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ als, bizarrer Einfall, Konzert von David Bowie ausgegeben wurde, die verschwinden offensichtlich mit der zunehmenden Härte, Geschwindigkeit, Brutalität der Musik. Man könnte auch sagen: Das Dauerfeuer macht mürbe.

In der Feldkuhle, wo das Festival einst begann und jetzt die Künstlergarderoben stehen, da wird nach dem Auftritt Sushi und Eiskrem gegessen, man bekommt Tee, und: Ein Pianist klimpert leise Barmusik. Das muss man den Siebzigtausend, die vorne professionell zum Rasen gebracht werden, nicht unbedingt sagen. Aber verstehen kann man es irgendwie.

Die Story bin ich

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Die Zukunft des Journalismus trägt iPhone und Jutebeutel. Im Treppenhaus eines Berliner Hinterhofs drängen sich junge Leute. Am Eingang vom „Lehrter Siebzehn“ bezahlt man drei Euro Eintritt und bekommt den Hashtag #ujournalism auf den Arm gestempelt. Drinnen gibt es den Blick über Berlin, außerdem unverputzte Decken mit postindustriellem Charme und an der Bar Moscow Mule. Irgendwer twittert: „So viele schöne Menschen hier.“



Wer steht im Vordergrund - Journalisten oder die Story? Hier: Ein Berichterstatter in Burkina Faso

Die Journalisten Mark Heywinkel (Voice of Vocer) und Jens Twiehaus (Medium Magazin) haben gemeinsam mit der Autorin Rabea Edel zum Urban journalism salon eingeladen. Live und vor Publikum soll ein Magazin entstehen, zum ersten Mal. Reporter sollen auf der Bühne von ihren Recherchen erzählen, Infografiken bauen, Podcasts produzieren. Und die Zuschauer – mehr als 300 Menschen, laut Handzeichen zu etwa zwei Dritteln Journalisten – sollen dabei mitmachen. Eine Moderatorin führt durch das Programm. Das orientiert sich mit Ressorts wie Ausland, Inland, Wirtschaft und Do-it-yourself an einem klassischen Print-Magazin.
Zu Beginn sieht es ein bisschen nach Poetry Slam aus. Auf der Bühne steht ein junger Mann, vor ihm ein etwas zu niedriges Mikrofon.

Hanno Hauenstein liest Auszüge aus seiner Reportage über die Wasserversorgung in Israel und Palästina. Schwer zu sagen, ob der Text, wenn man ihn gedruckt vor sich hätte, besser wäre. Zum Vorlesen taugt er jedenfalls nicht. Die Sprache ist sperrig, manches Bild schief. Prompt beschwert sich die Crowd auf Twitter. Allerdings nicht über den Text, sondern darüber, dass vorgelesen wird.

Beim Auftritt der Crowdspondents passiert ein wenig mehr. Die Journalistinnen Lisa Altmeier und Steffi Fetz rollen eine Kleiderstange auf die Bühne. Davor sitzen sie, lassen sich filmen und produzieren so live eine Folge ihres Video-Podcasts. Online haben sie Geld gesammelt, um jede Woche eine Geschichte zu recherchieren, die ihnen ein Leser vorgeschlagen hat. Diese Woche war das Schicksal von Flüchtlingen Thema, die in den 90er-Jahren nach Deutschland kamen. Im Rheinland haben sie mit ehemaligen Asylbewerbern gesprochen. Aber was genau die Geschichte sein soll, bleibt unklar. Im Podcast gibt es ein paar eingespielte O-Töne („Die Leute haben uns komisch angeschaut“), dazu ein paar Sätze der Reporterinnen – das war’s.

Beim Urban journalism salon kann man ganz gut über den eigenen Berufsstand nachdenken: Warum gründen derzeit so viele junge Journalisten eigene Projekte? Warum setzen so viele davon auf die Personality der Autoren? Wird der Reporter zum Entertainer, wenn man ihn auf eine Bühne stellt? Und wie viel Selbstdarstellung verträgt der Journalismus?

Den zumindest unterhaltsamsten Auftritt an diesem Abend als „Live-Magazin“ hat dann kein Journalist, sondern ein Designstudent. Thilo Kasper veranstaltet eine Performance zwischen Karneval und Kindergeburtstag. Es geht um die Zukunft der politischen Karikatur und die Frage, ob diese online weiterleben wird. In einem Schlauchboot stellen ein paar Zuschauer auf der Bühne die Akteure des Print-Journalismus dar: den Karikaturisten, die Redaktion, die Zeitungsleser.

Im Saal verteilt sitzen die Mitglieder der Netzgemeinde, die mit den großen Pappschildern als Blogger, Twitterer und Facebook-Nutzer gekennzeichnet werden. Die, so Kasper, seien viel zahlreicher als die paar Menschen auf der Bühne. Karikaturen werde es in Zukunft nicht mehr geben, stattdessen Memes, also Bilder oder Videos mit oft satirischem Inhalt, die sich über soziale Netzwerke verbreiten. Das Schlauchboot des Print-Journalismus werde kentern, glaubt er. „Alles wird sich ändern!“, ruft Kasper. „Wir sind gerade erst am Anfang!“ Das Publikum jubelt. Es feiert sich ja schließlich auch ein bisschen selbst.

charlotte-haunhorsts Kochwoche

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Da fast alle Kochwochen mit irgendeiner Relativierung dessen, was jetzt folgt, anfangen, ziehe ich gleich und sage: Ich habe gefühlt, verdammt nochmal, selten so viel gearbeitet, wie die letzte Woche. Die Redaktion war urlaubsbedingt halbiert, ich hatte aber natürlich noch zwei Textabgaben (die ich immer noch nicht erfüllt habe). Also verzeiht, dass ich quasi nicht gekocht habe.

Montag:
Furchtbarer Morgen. Wegen eines Unwetters in Leipzig und eines verschollenen Lokführers (kein Quatsch) war ich erst um zwei Uhr nachts zurück in München. Morgens also maximal ausgeschlafen (bis acht!), Frühstück ausfallen lassen und direkt in die Redaktion. Mittags gabs ein mittelgutes Frischkäserisotto mit Hühnchengeschnetzelten, aber ich habe mich danach schon viel lebendiger gefühlt. Nach der Arbeit um sieben noch todmüde in den Supermarkt geschwankt und Sachen für Salat gekauft. Habe diese Saison einen starken Mango-Faible, also hau ich die in jedem Reifezustand in alles rein. Auch in diesen Salat (der übrigens sehr gut war). Nebenbei tue ich etwas, das nur sehr selten passiert: Ich gucke Fernsehen. Bekomme aber eh fast nix mehr mit und gehe dann früh schlafen.




Dienstag:
Heute bin ich eine echte Reporterin. Heißt: Nix mit Büro! Stattdessen springe ich um neun in ein Redaktionsauto und brause für ein Interview nach Schwaben. Im Auto trinke ich einen Mitnehmkaffee und esse ein Tomate-Mozarella-Brötchen, beim Interview bieten mir die sehr netten Menschen dann sehr gute vegane Schoko-Zitrone-Muffins an (habe ich aus Höflichkeit aber nicht fotografiert). Wie immer in meinem Leben ist auf dem Hinweg die A9 gesperrt, zurück tuckere ich deshalb direkt gemütlich über die A8. Um vier bin ich wieder im Büro, Jakob schenkt mir ein Kinder-Pingui. Als ich gegen sieben Uhr nach Hause gehe bin ich so hungrig, dass ich mir im dm so Marzipan-Ingwer-Pralinen kaufe, mit denen ich schon immer geliebäugelt habe. Fünf davon esse ich auf den zehn Metern zwischen dm und Supermarkt.



Danach gibt es noch Vollkornbrot mit Leberkäse und Senf, habe ich aber bei so viel Hunger vergessen zu fotografieren. Aber ein Bild vom Kühlschrank habe ich aus unerfindlichen Gründen gemacht. Zu meiner Verteidigung: Der Alkohol ist noch von diversen Feiern übrig!




Mittwoch:
Zum Frühstück gibt es eine Runde Obst von der Caféteria denn ich weiß: Heute Mittag wird es in der Kantine Hack-Käse-Burrito geben! Danach fühlt man sich auch wie einer, also morgens lieber nicht so viel vorlegen. Abends habe ich trotzdem wieder Hunger, also betreibe ich Resteverwertung mit dem Salat und der Mango von Montag, gemischt mit gratiniertem Ziegenkäse (ist das gratiniert, wenn man Honig draufhaut und das anbrät?) und Preiselbeeren. Ich bin sehr glücklich danach.




Donnerstag:
Highlighttag, denn: In der Kantine gibt es WIENER SCHNITZEL! Mit Kartoffel- und Feldsalat. Und Zitrone. Und Preiselbeeren. Hach, das könnt ihr Bayern einfach. Breche an diesem Tag das Credo, nicht das Kantinenessen zu fotografieren, weil der Nachtisch einfach so unfassbar wie ein Zwiebelturm aussieht. Das mit den schöneren Kirchtürmen habt ihr Bayern übrigens ebenfalls besser drauf (Ausnahme: Der Michel in Hamburg und St. Thomas in Berlin Kreuzberg). Leider ist auf dem Bild ein Filter, weil ich's auch für jetzt.de auf Instagram gepostet habe. Aber natürlich noch besser für die Vorstellung:



Nach der Arbeit habe ich dann noch Chorprobe. Da ich in einem Kneipenchor singe gilt hier die Devise "xy Bier sind ein Schnitzel" und da ich ja bereits mittags eins hatte, bleibt es bei zweien. Außerdem gab's vorher mit Nadja noch zwei Kugeln eis bei True & 12, ich hatte Schoki und Zitrone-Basilikum.




Freitag:
Heute werde ich, juchei, das erste Mal wirklich erfüllen, was der Titel dieser Kolumne verspricht: Kochen! Morgens gibt es deshalb eine Butterbreze, mittags nur Salat, denn ich weiß ja: Abends geht's rund! Ein paar Freunde kommen zu Besuch, wir haben uns auf ein indisches, grünes Curry mit viel Koriander und Minze geeinigt, das es sowohl mit Hähnchen, als auch in einer vegetarischen Variante mit Süßkartoffeln, Karotten und Paprika geben wird. Hier das Rezept, für alle die es interessiert:



Ich kaufe also im Bollywood-Store, dem India-Asia-Laden meines Vertrauens, tütenweise frische Kräuter, Zimtstangen und Gemüse, das wir gemeinsam in der Küche zerhäckseln. Das Resultat sieht so aus, reicht tatsächlich für eine indische Großfamilie und am Ende riechen wir alle stark nach Knoblauch, sind aber glücklich!



Als Nachtisch hat teresa-fries noch Schokopudding mit Sahne, Keksen und Schokoraspeln mitgebracht, das gibt uns den Rest.




Samstag:
Entgegen allen Vorsagen ist heute prima Wetter. Also schnell Brötchen auf die Hang geholt und zum Starnberger See gefahren. Als dort ein Gewitter aufzog, gings wieder zurück. Bei strömendem Regen Kuchen aus dieser Auswahl im Café Jasmin geholt. Ich hatte Erdbeer-Schmand (unten Mitte), war prima!



Da die indische Großfamilie immer noch nicht vorbeikam, abends Resteverwertung betrieben und das Curry vom Vortag aufgegessen. War durchgezogen noch ein bisschen besser.




Sonntag:
Zum Frühstück bei meiner Namensvetterin im Café Lotti gegessen, totales Mädchending, aber sehr lecker. Ein bisschen im Olympiapark spazieren gewesen, danach Kuchen geholt und erst nachdem fast alles weg war dran gedacht, ihn zu fotografieren. Bisschen unappetitliches Foto also, sorry. WAR mal ein Sauerkirsch-Streusel-Kuchen.



Abends gibt's dann - passend zum Wochenendmotto - was grünes gehäxeltes zu Essen: Dicke Nudeln mit selbstgemachtem Pesto aus Rucola (noch besser sind Radieschenblätter, gabs aber nicht), Sonnenblumenkernen, Parmesan und Pecorino. Dazu: Kirschtomaten. Prima!



[seitenumbruch]
1. Welches ist dein Lieblingskücheninstrument und warum?
Mein Bosch-Häxler. Sieht ein bisschen aus wie 'ne Moulinette und häxelt besser als der Standmixer. Nur bei großen Massen wird's kritisch, da bräuchte ich wohl mal einen Pürierstab.

2. Welches war dein allerschlimmstes Küchenmissgeschick?
Als mein Praktikum in der jetzt-Redaktion rum war (Januar 2011) wollte ich zum Abschied einen Kuchen backen. Leider hatte ich keine Ahnung von Gasherden und der Käsekuchen war am Ende völlig schwarz (außen) und völlig flüssig (innen). Habe ihn dann weggeschmissen und Krapfen gekauft, war wohl auch okay.

3. Dein Lieblingsgewürz:

Kardamon! Am liebsten grüner in Chai-Tee.

4. Was machst du am liebsten während des Essens?
Mich unterhalten, klar! Wenn niemand live da ist telefoniere ich auch.

5. Was klebt an deinem Kühlschrank?
Eine abwischbare To-do-Liste. Gerade stehen "Liebe" und "Verhütung" drauf, wobei zweiteres ein Witz von Besuchern war. Außerdem hat da mal jemand einen Wellensittich drauf gemalt, der aber eher aussieht wie ein Huhn mit Rastafari-Mütze. Deshalb machen wir ihn nicht weg.

6. Woher nimmst du dir deine Rezeptideen?

Die meisten Sachen kann ich von meiner Mama, Kuchen habe ich bei meiner Oma gelernt. Ansonsten kaufe ich aber auch gerne mal ein Kochbuch oder versuche Dinge nachzukochen, die's im Restaurant gab.

7. Irgendwelche außergewöhnlichen Fressangewohnheiten? Erzähl!
Ich kann immer Nudeln Bolognese essen. Sogar in Indonesien haben es meine Freundinnen geschafft, das für mich aufzutreiben. Ansonsten habe ich, wie man wohl merkt, einen Faible für Süßes. Auf der Arbeit gibt es immer Nachtisch für mich, am Wochenende Kuchen. Und ich esse gerne Käse mit Marmelade und Salzbutter auf allem.

8. Zeig uns mal ein Foto von deiner Küche und/oder von deinem Lieblingsessensplatzerl!

Habe neuerdings ein Wohnzimmer und auch einen Großfamilien-Küchentisch! Yay!




9. Wer ist der König im Obstsalat?

Mandeln!

10. Verrat uns doch deinen besten Küchentipp!
Öhm - bei Bolognese den Knoblauch immer erst reinwerfen, wenn das Fleisch schon drin ist und das ganze dann mit Rotwein ablöschen - ist das ein Küchentipp?

Und: Nominiere jemanden für zukünftige Kochwochen!
jetzt-user turnover. Der schreibt mir nämlich immer so viele Burger-Tipps, dann will ich auch was sehen!

War der Nationalsozialismus eine Diktatur?

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„Der Nationalsozialismus war keine Diktatur“ – 24 Prozent der Schüler stimmen dieser These zu, unter den Jugendlichen mit Migrationshintergrund sogar fast 31 Prozent. Das hat eine Studie der Berliner Freien Universität zum Geschichtsbild vor zwei Jahren ergeben, 7500 Neunt- und Zehntklässler aus fünf Bundesländern kreuzten dazu Fragebogen an.



Haben teilweise erschreckende Wissenslücken: Jugendliche in Deutschland

Was wissen Schüler über das Dritte Reich und den Holocaust – und wie ordnen sie ihre Informationen ein? Und was ist mit türkisch- und arabischstämmigen Schülern? Die Frage, ein Dauerbrenner unter Geschichtslehrern, steht nun wieder im Fokus. Angesichts der jüngsten antisemitischen Ausfälle bei Demonstrationen zum Nahost-Konflikt hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) kürzlich für mehr historische Aufklärung über den Holocaust plädiert. „Zur Integrationspolitik in Deutschland und Europa gehört auch, die geschichtliche Erfahrung des Holocaust zu vermitteln“, sagte er.

Im vergangenen Herbst hatte eine Delegation der Kultusministerkonferenz (KMK) Israel besucht. In einer Erklärung, von der KMK und dem israelischen Bildungsministerium unterzeichnet, verpflichteten sich die Länder: Schüler sollen über die Geschichte des jüdischen Vorkriegslebens in Europa sowie des Holocaust in einer altersangemessenen und wirksamen Weise in ganz Deutschland informiert werden. Betont wird insbesondere das Thema Lehrerfortbildung. Diese Erklärung ist erstmals eine Vereinbarung für alle Bundesländer. Bisher gab es nur Vereinbarungen einiger Bundesländer mit Israel.

Wissenschaftler weisen jedoch darauf hin, dass Judenfeindlichkeit unter migrantischen Jugendlichen auch aus anderen Lücken im Unterricht erwächst. So spiele die Geschichte des Nahost-Konflikts in der Schule normalerweise keine Rolle, sagte die Politologin Yasmin Kassar kürzlich der Berliner Zeitung. Dort werde zwar der Holocaust durchgenommen, aber was danach geschehen sei, lernten die meisten Schüler nicht. Viele junge Migranten hätten zum Nahost-Konflikt deshalb sehr viel Halbwissen oder gar kein Wissen.

Die kleine Hannah und das große Grauen

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Hannah war nicht im Konzentrationslager. Und obwohl sie Jüdin ist, hat sie die Ghettos in ihrer Heimatstadt während des Naziregimes nur von außen erlebt. Sie hat niemanden sterben sehen, niemand ist vor ihren Augen verprügelt worden. Und dennoch ist Hannahs Geschichte der perfekte Ansatz, jungen Schülern etwas über den Holocaust beizubringen. Oder besser: gerade deswegen. Hannah erzählt nicht vom Genozid, vom grausamen, teils industriellen Mord an sechs Millionen Juden während der Diktatur der Nationalsozialisten. Sie erzählt davon, wie sie sich eines Morgens von ihrem Vater verabschieden muss, weil es gefälschte Ausweise nur für sie und ihre Mutter gibt. Wie er ihr verspricht, sie nach dem Krieg abzuholen. Und wie ihr das Schweigen der Mutter später verrät, dass sie ihn nie wiedersehen wird. Eine solche Geschichte versteht ein Viertklässler. Das ganze Ausmaß eines Völkermords versteht er nicht.



Holocaust-Gedenkstätte Yed Vashem, hier gedenkt Ministerpräsident Stefan Weil

Einzelnen Menschen wie Hannah nahekommen – das nimmt Andreas Herberg-Rothe als wichtigsten Impuls von einem Seminar in Yad Vashem mit. Herberg-Rothe ist Politik- und Ethiklehrer an einer Waldorfschule in Fulda. In der Fortbildungsabteilung der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem hat er gemeinsam mit einer Gruppe hessischer Lehrer fünf Tage lang Vorträge gehört und Diskussionen geführt zum Thema: Wie kann ich für Schüler heute die Gräueltaten der Nationalsozialisten greifbar machen? Es ist eine Frage, die nun oft gestellt wird in diesen Wochen, da Mi-granten, offenbar aus palästinensischen oder arabischen Familien, auf Demonstrationen gegen Israels Militäreinsatz im Gazastreifen Hass-Parolen gerufen haben gegen „die Juden“. Ein neuer Antisemitismus wird da sichtbar – und eine neue Herausforderung für Lehrer, dem entgegenzutreten, auch mit dem Blick auf das Leid, das Antisemitismus bereits angerichtet hat.

Lehrern aus aller Welt in dieser Frage Hilfestellung zu geben ist das Ziel des Fortbildungszweigs von Yad Vashem, der „Internationalen Schule für Holocaust-Studien“. Das deutschsprachige Büro richtet im Jahr rund 15 Seminare aus. Außerdem werden dort Lehrmaterialien entwickelt, von den publizierten Erfahrungen eines Zeitzeugen bis zur Planung einer konkreten Unterrichtsstunde. Hinter allem steht die Idee: nicht die Geschichte von sechs Millionen getöteten Menschen zu erzählen. Sondern von sechs Millionen mal einem Menschen. So wie die Lebensgeschichte von Hannah Gofrith, auch sie ist veröffentlicht als ein Buch, das mit Schülern gelesen und behandelt werden kann.

Während in Zeitung, Internet und Fernsehen regelmäßig das ganze Ausmaß der Schoah thematisiert werde, sollten Lehrer vor allem jüngeren Schülern einen Weg über Einzelschicksale bauen. Das sagt Noa Mkayton, Leiterin des deutschsprachigen Büros. Das umso mehr, als die Kinder oft schon vorher mit dem Holocaust konfrontiert worden seien. Und genau hier liege eine Ursache für das Desinteresse und die Ablehnung, die vielen Lehrern entgegenschlagen, sobald sie das Thema auf den Stundenplan heben: Die Kinder kennen den Holocaust schon. Aber auf einer abstrakten Ebene, die sie nicht fassen können. Wenn sie ihre Eltern oder Lehrer nach Gaskammern oder Todesmärschen fragen, dann hören sie oft nur ein unvorbereitetes: „Dafür bist du noch zu jung, das hast du in der neunten Klasse.“ Steht der Holocaust dann aber auf dem Lehrplan, gibt es keine Fragen mehr. „Denn das Kind hat – verständlicherweise! – zugemacht“, sagt Mkayton. „Wie soll es auch anders mit einer Information umgehen, für deren Verarbeitung es schlicht noch nicht emotional reif ist?“

So dürfe kein Erstkontakt mit einem Thema laufen, das bis heute wichtig sei; und das in mehr Fächer gehöre als in Geschichte, sagt Mkayton. Deutsch, Kunst, Musik, Ethik und Religion – die Schoah hat so viele Lebensbereiche beeinflusst, so viel Altes zerstört und, in der Verarbeitung, Neues geschaffen, dass sich die meisten Fächer eignen, mit Kindern darüber zu sprechen. Und ihnen die Aktualität des Themas zu vermitteln. Ein Ereignis wie der Holocaust sagt sehr viel über die Gefahren aus, die selbst in einer kultivierten, zivilisierten Gesellschaft stecken, denn die Akteure waren keine Monster. Sie waren Ehemänner, Mütter, Nachbarn. Hier können auch Schüler erreicht werden, die argumentieren: So etwas würde doch heute, in einer Gesellschaft wie der unsrigen, nie passieren. Der Holocaust zeigt: Es konnte eben doch.

„Wichtig ist, dass ich im Unterricht schon vor dem Ausbruch des Schlimmsten ansetze – in den goldenen 1920ern vielleicht, in der Zeit vor dem Weltkrieg“, sagt Andreas Herberg-Rothe. Er will mit seinen Schülern über das ganz Alltägliche sprechen: die Einrichtung der Wohnungen von Juden und Nazis etwa, die sich im Vorkriegsdeutschland kaum unterschieden. Über das kulturelle Leben, Bücher, die gelesen wurden, Konzerte, die gegeben wurden. So könnten die Kinder die Menschen einordnen. Noa Mkayton stimmt dem zu: „Wenn ich sehe, wie ein völlig ausgehungerter Mann im gestreiften KZ-Anzug erschossen wird, dann kann nicht einmal ich, als Erwachsene, eine emotionale Bindung zu ihm herstellen. Wenn ich aber weiß, dass dort ein Familienvater steht, wenn ich mir vorstellen kann, was er für ein Leben kannte, welche Hoffnungen er hatte und welche Pläne – dann wird sein Schicksal greifbar. Dann kann ich das Grauen verstehen.“

Besonders von Kindern mit Migrationshintergrund hören Lehrer oft die Frage: „Was habe ich damit zu tun?“ Weil sie oder ihre Familie aus anderen Ländern kommen, fühlen sie sich von diesem Teil der Geschichte noch weniger betroffen als ihre Klassenkameraden. Die Verfolgung der Juden war allerdings bei Weitem nicht auf Deutschland beschränkt. Polen, die Niederlande und Frankreich haben massive Verhaftungen, Abschottungen in Stadtvierteln oder Ghettos und Deportationen gesehen. Und selbst Länder wie Albanien können ihre eigene Geschichte vom Holocaust erzählen: Rund 2000 Juden konnten sich vor der Verfolgung der Nationalsozialisten retten, weil sie von Einheimischen, vielfach Muslimen, versteckt wurden – selbst in der Zeit, in der das Land von Deutschland besetzt war. Über Geschichten wie diese können Schüler, deren Familien aus ähnlichen Kulturkreisen kommen, Brücken zur eigenen Identität schlagen und damit eine persönliche Verbindung zum Geschehenen herstellen.

Im Klassenzimmer soll das Ziel letztlich nicht das Verurteilen von Menschen oder Handlungen sein. „Das gehört in den Gerichtssaal“, sagt Mkayton. Stattdessen sollen die Schüler in die Lage versetzt werden zu beurteilen. Das heißt für die Leiterin des deutschsprachigen Büros: das Geschehene moralisch und emotional einordnen zu können. Andreas Herberg-Rothe zieht den Schluss: „Es ist zu einfach zu sagen: Die waren böse, also handeln wir anders. Wir müssen versuchen, die Entscheidungen der damals Handelnden zu verstehen. Nur dann können wir für uns selbst, für unsere Gegenwart, etwas daraus lernen.“

Woher der Hass... auf Veronica Ferres

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Veronica Ferres sitzt bei Stern TV und spricht über ihr neues Filmprojekt. „In meinem nächsten Zweiteiler spiele ich eine jüdische, von Al Kaida verfolgte, halbseitig gelähmte und geschiedene Deutsch-Russin, deren Mann bei einem Bombenanschlag verbrennt“, sagt sie und sieht dabei sehr ernst aus, weil es sich natürlich um einen sehr ernsten Film handelt. 





Obwohl Veronica Ferres wirklich oft im Fernsehen sitzt und so oder ähnlich von ihren dramatischen Rollen erzählt, stammt das Zitat aus der TV-Parodie-Sendung Switch reloaded, in der sie von Susanne Pätzold gespielt wurde. Es ist der klassische Ferres-Witz: Die Vroni hat schon so viele dramatische Mutter-Randgruppen-Holocaust-Flüchtlings-DDR-Armuts-Selbstlosigkeits-Rollen gespielt, immer mit ein bisschen Ruß auf den hohen Wangenknochen, einem Riss im Kleid und zerwühltem blondem Haar, dass man nur noch darüber lachen kann, wenn sie wieder mal ihre Kinder rettet oder in einem Versteck kauert. 

Veronica Ferres wird wegen ihrer etwas einseitigen Rollenwahl ausgelacht, ist ein beliebtes Listen-Journalismus-Objekt (welche Rollen sie schon hatte, mit welchen triefenden Sätzen sie diese angekündigt hat, wie oft sie schon von wem wann wie verrissen wurde) und kommt in beinahe jeder Filmkritik schlecht weg. Es herrscht also eher nicht so gute Ferres-Stimmung da draußen. Ihr Name wird in Foren-Diskussion mit Titeln wie „Irrationaler, zügelloser Hass: Eure Anti-Schauspieler“ oder „Welche deutschen Schauspieler mögt ihr GAR NICHT?“ genannt (gerne auch in Verbindung mit Til Schweiger, „kann BEIDE NICHT MEHR SEHEN bitte bitte bitte“) und eignet sich gut dafür, in leicht angetrunkenen Partyrunden hitzige Diskussionen und ausgewachsene Schimpftiraden auszulösen, in denen Begriffe wie „Pfannkuchengesicht“, oder „olle Gretel“ vorkommen.

Dabei ist Veronica Ferres ja eigentlich sehr erfolgreich. Sie hat schon haufenweise Preise gewonnen, zwei moralisch integre Kinderbücher geschrieben und spielt sogar in internationalen Filmen mit, was nicht vielen deutschen Schauspielern vergönnt ist. Sie ist die Vorzeige-Dame der deutschen Film- und Fernsehindustrie. Und das ist gleichzeitig das Problem.

Die Ferres-Hasser wollen das nämlich nicht. Sie finden, dass eine Frau, die sich auf politisch korrekte, seichte Frauenrollen einschießt und eine Theaterrolle als Prostituierte mit der Begründung ablehnt, das sei nicht mit ihrer „künstlerischen Integrität“ vereinbar, nicht für die deutsche Unterhaltungsindustrie stehen sollte. Das ist ihnen peinlich, weil es so langweilig und wenig mutig ist, und sie haben Angst, dass es auf sie, die ja hier leben und fernsehen und manchmal sogar ins Theater gehen, zurückfällt. Darum distanzieren sie sich.

Das Problem ist aber: Es stimmt. Die deutsche Unterhaltungsindustrie ist ja wirklich so: seichte Rollen aus dem Kosmos der Geschichtsaufarbeitung, eine High Society, in der man an der Seite von Carsten Maschmeyer groß in der „Bunten“ rauskommt, moralisch integre Kinderbücher, Rumgesitze in Talkshows. Die bundesrepublikanische Unterhaltungsindustrie steckt in den Neunzigerjahren fest und Veronica Ferres mit ihr und als ihr Aushängeschild. Und weil wir es auch in so vielen anderen Bereichen nicht aus den Neunzigern herausschaffen und, jetzt nur mal als Beispiel, Mütter viel zu oft immer noch so sind, wie die Ferres im Fernsehen, steht sie am Ende vielleicht sogar für Deutschland als Ganzes.

Der Ferres-Hass ist also die Angst davor, selbst genau so zu sein. Dass man es nie weiter schaffen könnte als bis zu einer Rolle in „Das Geheimnis der Wale“, in die „Alete“-Werbung und an die Seite von Carsten Maschmeyer. Veronica Ferres, das ist die große Trägheit, der wir alle immer wieder verfallen. Und bekanntlich hasst man ja das am meisten, was einem am nächsten ist. Jedes Land bekommt eben die Veronica Ferres, die es verdient.

Altpapier in Frischhaltefolie

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Bei vielen schaffen es die Ausgaben von "Einkaufaktuell" nicht einmal durch die Wohnungstür, sondern wandern vom Postkasten direkt in den Müll. Dabei müsste man sogar noch trennen, denn das Blättchen, das aus einem TV-Programm und viel Werbung besteht, ist eingeschweißt in Plastikfolie. 

Ein schlechter Scherz der Post? Das fragte sich wohl auch der 18-jährige Fabian Lehner, als er das Heftchen zum ersten Mal zugestellt bekommt: "Ich kannte das Heft vorher nicht und hab deswegen mal recherchiert."



"Unnötiger Plastikmüll", findet Fabian Lehner und 66 480 Unterstützer stimmen ihm zu.

Das Ergebnis seiner Recherche: blanke Umweltverschmutzung, diese Plastikverpackung. Um etwas dagegen zu tun, startete Fabian eine Online-Petition. Bis jetzt haben 66.595 Befürworter unterschrieben.

Die ersten 50.000 Unterschriften hat Fabian schon vergangenen Mittwoch an die Post übergeben. Mit enttäuschendem Ergebnis: "Das fand auf einem Stehtisch im Gang statt, Vorschläge von mir wollten sie gar nicht hören – sie wollten nur die Unterschriften." Fast drei Stunden reiste er an, um dann in 15 Minuten abgefrühstückt zu werden: "In gewisser Weise macht es mich wütend, wie die Post damit umgeht", sagt Fabian. Ihm sei schon klar gewesen, dass die Post nicht von heute auf morgen das Plastik weglasse. Auch wenn man sich fragt, wie sie überhaupt auf die Idee gekommen sind, ihre Werbung in Frischhaltefolie zu hüllen.

In einer Pressemitteilung heißt es dazu: "Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass die einfache Haushaltswerbung häufig geknickt und manchmal sogar vom Regen durchweicht beim Empfänger landet. Die (...) Folie sorgt dafür, dass ‚Einkaufaktuell’ frei von Schmutz und Nässe und übersichtlich sortiert in die Briefkästen kommt." Laut Post begrüßten das sowohl die Handelskunden als auch der Großteil der Empfänger. Im gleichen Papier brüstet sich der Konzern damit, dass die Folie deutlich dünner als ein menschliches Haar sei.

Fabian meint selbst, dass er kein frenetischer Umweltfreak sei. Aber: „Ich finde, die Verpackung dieses Blättchens ist etwas, das wirklich nicht sein muss“. Er plant für die kommenden Wochen einen runden Tisch, bei dem die Post mit Umweltverantwortlichen reden kann – die Zahlen würden schließlich deutlich zeigen, dass hier etwas getan werden müsse.

Die Post schreibt in ihrer Erklärung noch, dass durch die Reduktion der Papierdicke des Heftchens (52 statt 55 Gramm pro Quadratmeter) eine jährliche Einsparung von 1000 Tonnen Papier stattgefunden habe. Wie viele Tonnen Plastik sich durch die Einsparung des Einschweißens ergeben würden – das schreiben sie nicht.

Fabian sammelt weiter Unterschriften – in der Hoffnung, doch noch etwas ausrichten zu können. Vielleicht braucht er aber auch eine neue Taktik: zum Beispiel eine Aktion unter dem Hashtag #returntosender. Unter dem werden werden auf Twitter schon seit langem Fotos von unsinnger Werbung gepostet, die vom Empfänger direkt wieder in den Briefkasten gesteckt werden. Was würde die Post wohl machen, wenn am nächsten Samstag alle 66.595 Unterstützer von Fabians Petition ihr „Einkaufaktuell“ direkt zurückschicken würden? Wetten, sie würde nicht trennen?!

Wie hältst du es mit den Nackideis?

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Deutschland ist FKK-Meister. Das kann man immer wieder lesen, gerade hat Expedia Entsprechendes in einer Studie herausgefunden. Was darin nicht steht: Die Sache mit dem Nacktmachen ist auch in Deutschland regional unterschiedlich geregelt. In der DDR gehörte die Freikörperkultur zum kulturellen Selbstverständnis, auch wenn die politische Führung des Landes das nicht immer gerne sah. Dementsprechend kann man auch heute noch an Brandenburger Seen und an der Ostsee viele Nackedeis begucken. Aber auch in Bayern ist Kleidung zweitrangig: An der Münchner Isar gibt es spezielle Nackt-Zonen und im Englischen Garten ist niemand wirklich überrascht, wenn irgendwo ein unbekleideter Opi entlangrennt. In anderen Teilen Bayerns war Nacktbaden wiederum bis 2014 verboten, seitdem kann jede Kommune selbst darüber entscheiden, wo man sich ausziehen darf und wo nicht.


Wo siehst du dich in diesem Bild? Bist du Teil der Gruppe? Oder schaust du angewidert weg?

Nun muss natürlich nicht jeder Dinge tun, bloß weil sie erlaubt sind. Deshalb fragen wir heute im Ticker dich ganz persönlich: Wie hältst du es mit dem Nacktsein in der Öffentlichkeit? Reißt du dir an jedem See sofort die Klamotten vom Leib? Bist du Teil-Nackidei, also obenrum ist okay, untenrum eher nicht so? Oder fühlst du dich von nackten Geschlechtsteilen in deiner Intimssphäre gestört und plädierst zumindest für eine Badebekleidungspflicht?

Was ihr wollt

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Wenn Kinder im Laden ein neues Spielzeug sehen, das sie unbedingt haben wollen, dann brauchen sie oft nicht viele Worte, um den Eltern ihren Wunsch klarzumachen: Sie zeigen einfach darauf.
Die Geste ist so eindeutig und effizient zugleich, dass sich Online-Händler das simple Prinzip nun zu eigen machen, um ihren erwachsenen Kunden das Einkaufen zu erleichtern. Anstatt sich auf Internetseiten mühsam über ganze Suchbegriff-Ketten an das gewünschte Produkt heranzutasten, haben jetzt die ersten Anbieter den Smartphones ihrer Kunden das Zeigen beigebracht. Wer etwas sieht, das er haben möchte, richtet einfach die Kamera des Telefons darauf, und die Software erledigt den Rest. Ein paar Klicks und der Kauf ist abgeschlossen – eine Sache von Sekunden.



Intelligentes Auge: Die Kamera soll Kunden künftig beim Kauf unterstützen

Als erstes Großunternehmen hat der amerikanische Versandhändler Amazon die Technik per Smartphone-App eingeführt, bislang jedoch nur auf dem US-Markt. Dort stellte Amazon seinen Kunden, die über Apple-Geräte verfügen, bereits Anfang Februar die App „Flow“ vor. Ob Buch, Shampoo oder Tabasco-Flasche: Innerhalb von Sekunden erkennt ein Algorithmus, was sich vor der Kameralinse befindet, und bietet dem Nutzer die entsprechenden Produkte zum Kauf an.

Nun hat der Bekleidungs-Versandhändler Zalando eine ähnliche Technik in Deutschland auf den Markt gebracht: Seit wenigen Tagen ist die iPhone-App des Unternehmens mit einer Fotofunktion ausgestattet. „Online-Shopping findet nicht mehr ausschließlich zu Hause statt, sondern immer mehr unterwegs“, sagt Zalando-Manager Daniel Schneider. In den ersten Tagen soll es bereits mehrere Tausend Abfragen via Handykamera nach einem Kleidungsstück gegeben haben, sagt eine Sprecherin des Unternehmens. „Wir sehen ein sehr großes Potenzial in der neuen Technik.“

Aber woher weiß ein Computer eigentlich, was ein Rock ist und was eine Bluse? Er weiß es eigentlich gar nicht, sondern geht meist nach rein statistischen Verfahren vor. Das Bild, nach dem gesucht werden soll, wird in eine Wolke aus markanten Punkten umgewandelt. Entscheidend ist dabei das Verhältnis der Punkte zueinander – so funktioniert eine Erkennung auch, wenn die gesuchte Aufnahme aus einem etwas anderen Abstand oder Winkel aufgenommen wurde. Vereinfacht gesprochen, sucht der Computer nach der statistisch gesehen größten Übereinstimmung von Punktewolken.

Ähnlich ist es auch bei der Spracherkennung. Computer sind noch weit entfernt davon, tatsächlich zu verstehen, was ein Mensch sagt oder gar, was er wirklich meint. Durch immer höhere Rechenleistung, bessere statistische Modelle und eine Sammlung an Aufnahmen gesprochener Sprache wurde diese Technologie in den vergangenen Jahren aber verbessert. Navigationssysteme moderner Autos verstehen inzwischen Anweisungen wie: „Navigiere nach Berlin, Friedrichstraße 52.“

Vor etwa zwei Jahren erregte Google mit einem Projekt Aufsehen, das in der Lage war, auf Videos des eigenen Portals Youtube Katzen oder Menschen zu erkennen. Das Besondere daran war, dass das System von sich aus lernte, diese Muster wiederzuerkennen. Die Forschungsabteilung des Internetkonzerns hatte dafür ein künstliches neuronales Netz entwickelt. Um die zehn Millionen Bilder zu durchforsten, die Google als Rohmaterial verwendet hatte, mussten allerdings 1000 Computer mit insgesamt 16000 Prozessoren zehn Tage lang rechnen.

Und dieses neuronale Netz war immer noch um ein Vielfaches weniger leistungsfähig als die durchschnittlich knapp eineinhalb Kilogramm Gehirn eines Menschen. Einfacher ist es dagegen, Bilder in eine Ansammlung aus wichtigen Punkten umzuwandeln. Diesen Prozess haben die Bilder bereits durchlaufen, die in der Datenbank der britischen Firma Cortexia – das ist der technische Partner von Zalando – stecken. Kommt ein neues hinzu, versucht das System, das gesuchte Objekt zu identifizieren, fertigt davon eine Punktewolke an und sucht dann in der Datenbank nach Übereinstimmungen.
Damit die Suche funktioniert und die Nutzer nicht frustriert werden, muss die Datenbank möglichst viele und möglichst passende Muster enthalten. Besonders wertvoll wird ein solches System, wenn den Nutzern nicht nur passende Schuhe, Blusen oder Hosen auf ihrem Smartphone angezeigt werden, sondern wenn man dazu auch ihren Preis erfährt und sie mit einem Klick auch bestellen kann.

Die Entwicklung der neuen Funktion hat nach Angaben von Zalando etwa ein halbes Jahr gedauert – und müsste demnach just begonnen haben, als Amazon seinen neuen Dienst in den Vereinigten Staaten vorgestellt hat.

Bislang gibt es die App nur für Apple-Betriebssysteme, für Android soll sie in den nächsten Wochen zur Verfügung stehen. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres haben 41 Prozent aller Nutzer die Internetseite von Zalando von mobilen Endgeräten aus angesteuert, bei anderen Online-Händlern dürften die Zahlen ähnlich hoch sein. Laut einer Online-Umfrage des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) gaben zudem 57 Prozent aller befragten Smartphone- und Tablet-Besitzer an, ihre Geräte auch zum Online-Shopping zu nutzen. Das sind 17 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor.

Bleibt die Frage, ob die neue Technik den klassischen Ladenbesitzern nicht ein Dorn im Auge wird – wenn Kunden sich nicht nur umfangreich beraten lassen, sondern den gewünschten Gegenstand gleich im Laden per App günstiger im Netz ordern. „Im Einzelfall kann so etwas natürlich vorkommen“, sagt ein Sprecher des Handelsverbands HDE. Einer Studie zufolge würde jeder dritte Kauf im Laden mit einer Online-Recherche vorbereitet, umgekehrt sollen sich in elf Prozent der Fälle Kunden erst im Geschäft beraten lassen und dann im Netz einkaufen. Mit der neuen Technik, mag nun so mancher Händler fürchten, könnte sich der Anteil erhöhen.

Knallharte Währung

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Es gibt einen erlesenen Club in Hollywood, dem derzeit exakt elf Menschen angehören. Es gibt keinen Türsteher, der Zugang wird über den Gehaltsscheck geregelt. Mitglieder in diesem Verein sind jene Schauspieler, die mit mindestens einer Million US-Dollar pro Folge entlohnt wurden - das sind bislang Charlie Sheen (Two and aHalf Men, 1,75 Millionen), Raymond Barone (Everybody Loves Raymond, 1,25 Millionen) und Tim Allen (Home Improvement, 1,25 Millionen) sowie die Hauptdarsteller von Mad About You (Helen Hunt und Paul Reiser) und Friends (Jennifer Aniston, Courtney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc, David Schwimmer und Matthew Perry), die jeweils eine Million Dollar erhielten.



Und immer mehr: Drei Hauptakteuere von "Big Bang Theory" wollen ihre Gage drastisch erhöhen

In diese Gesellschaft wollen nun auch Johnny Galecki, Jim Parsons und Kaley Cuoco aufgenommen werden. Sie fordern für ihre Beteiligung an der Serie The Big Bang Theory ebenfalls eine Million Dollar pro Episode. Weil die Verhandlungen stocken, wurde die Produktion der achten Staffel, die im Herbst beim Sender CBS ausgestrahlt werden soll, erst einmal verschoben. Aus Branchenkreisen ist zu hören, dass die drei Hauptdarsteller durchaus Erfolg haben könnten – schließlich nimmt der Sender pro Werbeminute etwa 650000 Dollar ein und kann es sich kaum leisten, auf die derzeit erfolgreichste Sitcom im amerikanischen Fernsehen zu verzichten.

Gehälter von Seriendarstellern steigen oftmals sprunghaft an, als prägendes Beispiel lohnt der Blick auf Al-Bundy-Darsteller Ed O’Neill. „Ich habe für die ersten Folgen von Eine schrecklich nette Familie 10000 Dollar pro Folge angeboten bekommen – und angenommen, weil ich dachte, dass die Serie ohnehin nicht lange laufen würde“, sagte er kürzlich der SZ. Aufgrund des immensen Erfolgs stieg sein Gehalt zunächst auf 60000 und dann auf 110000 Dollar pro Episode. Für die letzten beiden Staffeln bekam er dann pro Folge etwa 550000 Dollar. „Da war die Serie aber nicht mehr wirklich gut“, sagte O’Neill. Bedeutet: Weniger bekannte Schauspieler bekommen zunächst ein relativ geringes Gehalt, als eine Art Erfolgsprämie wird es schnell deutlich angehoben.

O’Neill, mittlerweile ein etablierter Schauspieler, konnte dann bei seinem Engagement in der Sitcom Modern Family 100000 Dollar pro Folge verlangen (Halle Berry verdient bei Extant die gleiche Summe), mittlerweile wurde aufgrund des Erfolgs auf 200000 Dollar angehoben. Seine Kollegen Sofia Vergara, Ty Burrell, Julie Bowen, Jesse Tyler Ferguson und Eric Stone-street verdienen nach einem langwierigen Streit mit Fox heute 175000 Dollar.

Ähnlich verhält es sich bei The Big Bang Theory: Die drei Hauptdarsteller bekamen während der ersten drei Spielzeiten durchschnittlich etwa 60000 Dollar pro Folge, danach wurde das Gehalt erst auf 200000 und dann auf 325000 Dollar angehoben. CBS befindet sich nun in einer schlechten Verhandlungsposition. Zum einen ist die Serie in diesem Jahr für sieben Emmys nominiert (darunter Jim Parsons als bester Hauptdarsteller), zum anderen hat der Sender die Produktion um zwei Spielzeiten verlängert und auch die Nebendarstellerinnen Melissa Rauch und Mayim Bialik mit neuen Verträgen über jeweils 100000 Dollar pro Folge ausgestattet.

Die Erfahrung aus ähnlichen Streitigkeiten bei Seinfeld oder den Simpsons lehrt, dass die Schauspieler (oder Sprecher) am Ende genau das bekamen, was sie verlangt hatten. Die Frage lautet also weniger, ob Galecki, Parsons und Cuoco so viel Geld verdienen werden, sondern vielmehr, wie lange es bis zu einer Einigung dauert. Auch das könnte schnell gehen, eine an der Produktion beteiligte Person sagt, dass die Dreharbeiten bereits am Mittwoch wieder aufgenommen werden sollen. Dann hätte der Eine-Million-Dollar-Club schon 14 Mitglieder.

Tagesblog - 5. August 2014

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17:55 Uhr: Eine aktuelle Umfrage belegt, dass Klaus Wowereit der unbeliebteste Politiker Berlins ist. Die Analyse der jetzt.de-Politikredaktion heute Morgen: Die Schwaben müssen nun um ihre Vormachtstellung als unbeliebteste Haupstadtbewohner fürchten.

Klarer Fall, was da hermuss: ein Bildervergleich. Jetzt hier reinklicken und Urteil fällen!

Hier schonmal die Rubrik "Mit Ei".
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Einen schönen Abend euch - morgen fetzt hier der Charles Haunhorst!

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16:52 Uhr:
Was, wenn morgen so ein Brief bei euch im Kasten läge?

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Zwei britische Künstler machen das: Fremden Leuten handgeschriebene Briefe schicken. Und zwar im Tausenderpack. Weil: Sie möchten allen Leuten dieser Welt einen Brief schreiben. Hä? Ja. Konzeptkunst halt, jedenfalls ein hübsches Gaga-Projekt, deshalb hat Daniela mal schnell mit einem von ihnen gesprochen. Hier das Interview!

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16:05 Uhr:
Wenn die NSA mein Smartphone gehackt hat, weiß dort jetzt ein Sachbearbeiter, wie tranig ich auf mein Display glotze, wenn ich im Büro Instagram checke, während ich telefoniere. So:    





Seit wir in Handys und Laptops Kameras drin haben, können die von der NSA uns ja nämlich überall sehen. Zack, reingehackt, Schnapp, heimlich Fotos gemacht. Wie es ist, wenn man von Hackern richtig hart rangenommen wird, hat letzten Herbst jemand im Spiegel ausprobiert und ganz unterhaltsam aufgeschrieben.

Erschreckend jedenfalls, wie leicht das geht - deshalb hat Tim uns einen Eintrag fürs "Lexikon des guten Lebens" recherchiert zu der Frage: Wie schütze ich mich vor meiner eigenen Webcam? Hier nun zu lesen, und danach: ein Post-it aufs Smartphone, aber flott! 

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15:20 Uhr:
Heil Hipster! Schmissige Überschrift neulich im Rolling Stone, zu einem Artikel über den neuen Trend unter Neonazis, sich modisch zu kleiden. Der NDR hat gestern Abend einen Beitrag gesendet, in dem ein Reporter dem Phänomen nachspürt - und der ist ziemlich unterhaltsam geworden!

Hier geht's lang zur Mediathek. 

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12:50 Uhr:
Na, meine kleinen Lieblinge, habt ihr schon gegessen? Ich: ja. Falls ihr gerade an der heimischen Küchenzeile steht und nach Inspiration sucht - wie wär's mit 'nem lecker Möhrensalat?

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Oder diesem Schmackofatz hier:

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Mehr Fotos von engagierten Hobbyköchen, die leider fotografisch etwas, öhm, underperformen, sammelt dieser Blog hier.

(Via Nadja vom Tisch rechts von mir.)


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11:10 Uhr:
Es ist Zeit für die wöchentliche Portion Musik-Voyeurismus - der Kosmoshörer der Woche stammt von Digital_Data und hat spürbaren Niederbayern-Bezug. Für mich eine Überraschung: Der Mann benutzt folgenden Song als Klingelton:

http://www.youtube.com/watch?v=QQ4QRVK_Oes

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9:55 Uhr:
Es ist teuflisch kalt heute in der jetzt.de-Maschinenhalle, bin ich froh um mein Flanellhemd aus der Winterecke in meinem Schrank!

Wir trotten nun in die Konferenz, kurz noch der Überblick über die Nachrichten des Morgens:

  • Zwei amerikanische Surfer wurden im Wasser angegriffen - von einem Babyseehund!


http://www.youtube.com/watch?v=97McCuWAynA

Alles weitere in Kürze hier im Tagesblog, wir bleiben dran.

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9:00 Uhr:
Einen guten Morgen, liebe jetzt-Kosmonauten! Während wir hier die Maschinen anwerfen, quatscht ihr doch schonmal im Ticker über nackte Ärsche.
 
[plugin imagelink link="http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/ch/charlotte-haunhorst/text/regular/1023123.jpg" imagesrc="http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/ch/charlotte-haunhorst/text/regular/1023123.jpg"]

Ich werf mir eben den Blaumann über und bin gleich wieder da.

Total Schnuppe

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August ist Sternschnuppenzeit. In klaren Nächten flitzen – vor allem nach Mitternacht – Dutzende Meteore über das Firmament. Die meisten gehören zu den Perseiden. Der Name bezieht sich auf das Sternbild Perseus, aus dem die Leuchtspuren offenbar stammen. Radiant heißt dieser Ausgangsort am Himmel. Er beruht auf einem perspektivischen Effekt – ähnlich wie Schneeflocken, die während einer Autofahrt scheinbar von einem bestimmten Punkt hinter der Windschutzscheibe ausströmen. Das Auto lässt sich mit der Erde vergleichen, die Schneeflocken sind winzige Partikel, die im Weltraum treiben. Während die Erde mit Tempo 108000 um die Sonne läuft, passiert sie jedes Jahr zwischen 17. Juli und 24. August eine ausgedehnte Wolke von Bröseln, die der Komet 109P/Swift-Tuttle hinterlassen hat. So kommt es zum kosmischen Schneegestöber.



Schauer am Sternernzelt: Hier der Himmel über Klosterlangheim

Die Perseiden werden seit mindestens 2000 Jahren beobachtet. Darauf jedenfalls weisen Aufzeichnungen in alten asiatischen Chroniken hin. Über die Natur der Sternschnuppen herrschte lange Zeit Unklarheit. Der griechische Gelehrte Aristoteles etwa hielt sie für Ausdünstungen der irdischen Atmosphäre. Erst um das Jahr 1794 brachte sie Ernst Florens Friedrich Chladni mit Meteoriten in Verbindung, mit Steinen also, die buchstäblich vom Himmel fallen. Im 19. Jahrhundert glaubte man, die Meteoriten hätten ihren Ursprung in einem zerbrochenen, planetenähnlichen Körper in der Umlaufbahn zwischen Mars und Jupiter. Der Mathematiker Adolphe Quételet stellte 1835 fest, dass die Perseiden jährlich vom Himmel fallen. Und Giovanni Schiaparelli schließlich erkannte um 1862, dass hinter diesen im Volksmund „Laurentius-Tränen“ genannten Sternschnuppen ein Komet steckt, eben 109P/Swift-Tuttle.

Das Maximum der Perseiden erwarten die Astronomen heuer am Morgen des 13. August gegen 3.30 Uhr. Beobachter legen sich zwischen 22 und 4 Uhr auf die Lauer. Dann sollten bis zu 100 Meteore pro Stunde aufflammen. Allerdings gibt es ein Problem mit dem Licht: Just zur besten Sternschnuppenzeit erreicht der fast volle Mond im Süden seine höchste Stellung – viele leuchtschwache Schnuppen werden in seinem Glanz am aufgehellten Himmel untergehen.

Merkur bleibt im August verschwunden. Venus strahlt tief am morgendlichen Osthimmel, verblasst aber Ende des Monats schon nach einer Stunde Sichtbarkeit in der Dämmerung. Mars wandert von der Jungfrau in die Waage und zeigt sich am Abendhimmel. Jupiter im Krebs tritt im Laufe des August am morgendlichen Firmament auf; am 18. August steht der Gasriese sehr nahe an der Venus. Saturn in der Waage leuchtet am Abendhimmel, am 26./27. August wird er in nicht allzu großer Distanz von Mars überholt.

Uranus in den Fischen finden erfahrene Sternfreunde in den Abendstunden, Neptun im Wassermann gelangt am 29. August in Opposition zur Sonne und zeigt sich die gesamte Nacht. Der Fahrplan des Erdbegleiters: Erstes Viertel am 4., Vollmond am 10., Letztes Viertel am 17. und Neumond am 25. August. Wegen seiner Erdnähe erscheint die Scheibe des Vollmonds am Abend des 10. August besonders groß.

Ende einer filmreifen Flucht

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Dieser Gefängnisausbruch wird nicht nur den Berlinern in Erinnerung bleiben – alles daran hat das Zeug zu einem spannenden Drehbuch. Zwei Männer durchsägen die Gitterstäbe ihrer Zellen, seilen sich an verknoteten Bettlaken aus dem ersten Stock in den Hof ab und klettern auf ein Dach. Und das in der JVA Moabit, einem Untersuchungsgefängnis mitten in Berlin. Sie kriechen durch eine Öffnung, werfen Kleidungsstücke über einen vier Meter hohen Zaun und hangeln sich darüber, fast wie in einem alten Ausbrecherfilm mit Clint Eastwood. Dann sind sie verschwunden, der eine 16 Tage lang, der andere 73. Der zweite Ausbrecher wurde Ende vergangener Woche nun verhaftet, in Reinickendorf im Nordwesten der Hauptstadt. Nach Angaben der Berliner Polizei war man ihm seit einiger Zeit per Zielfahndung auf der Spur, man habe einen Tipp bekommen.



Ein Stofflaken hängt am 19.05.2014 in Berlin über einem Drahtzaun an der Justizvollzugsanstalt (JVA) Moabit, aus der zwei Gefangene geflohen waren. Nach zweieinhalb Monaten ist auch der zweite Häftling nach dem Ausbruch aus dem Berliner Gefängnis Moabit gefasst worden.

Zurück blieben in Moabit ein paar dunkle Jacken und Pullover am Stacheldraht auf der Gefängnismauer und jede Menge offener Fragen. Wo konnten die beiden so lange stecken? Wer hat ihnen geholfen? Und was sagt das über den Zustand von Berlins Gefängnissen aus? Zumindest die erste Frage kann man jetzt beantworten. Ausbrecher Nummer eins, ein mutmaßlicher Betrüger, der seinen Lebensunterhalt mit gestohlenen Baumaschinen und Autoteilen verdiente, kam nach der Flucht im Hotel „Smart Stay“ in Berlin-Charlottenburg unter, für 49 Euro die Nacht.

Er tarnte sich mit rot gefärbtem Bart und gekünstelt osteuropäischem Akzent, den er sich zugelegt hatte. Eine Angestellte an der Rezeption erkannte ihn dennoch auf den Fahndungsfotos und rief die Polizei. Ausbrecher Nummer zwei, der 34-jährige Metin Müslü, der einen Berliner Clubbetreiber beraubt und getötet haben soll, vermutete man eigentlich in der Türkei. Er hielt sich nach Angaben der Berliner Polizei allerdings in einer Privatwohnung versteckt, die seit einiger Zeit observiert wurde.

Als die Fahnder merkten, dass nicht der kleine Mann, der sonst dort wohnte, zu sehen war, sondern ein großer, behäbiger wie der Gesuchte, habe man Donnerstagnachmittag vergangener Woche zugegriffen, sagt Martin Steltner, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft. Darüber, wie man auf Müslü kam, will Steltner keine Auskunft geben. Nur so viel: Es habe einen „Tippgeber aus dem persönlichen Umfeld“ gegeben. Müslüs persönliches Umfeld war seit März 2013 die JVA Moabit und bestand aus 932 Mitgefangenen. Was die Vermutung zulässt, dass einer von ihnen mehr wusste und redete. Wer auch immer es war, er wird die 5000 Euro Belohnung erhalten, die von der Staatsanwaltschaft ausgelobt worden waren.

Schwieriger zu beantworten ist die Frage, wer den beiden geholfen hat. Ob sie etwa Unterstützung im Inneren der JVA hatten. Martin Steltner von der Berliner Staatsanwaltschaft hält sich dazu bedeckt. Er räumt aber ein, dass es ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Strafvereitlung gebe, also untersucht werde, ob und wer die beiden der Strafverfolgung entzogen haben könnte. Dass in Berlin gegen Justizvollzugsbeamte ermittelt wird, wäre nicht das erste Mal. Vor einigen Jahren stand ein Beamter aus der JVA Tegel wegen Bestechlichkeit vor Gericht, er soll für einen Gefangenen gegen Geld Lebensmittel und Kosmetika ins Gefängnis geschmuggelt haben.

Fest steht, dass die Zustände in der JVA Moabit verbesserungsbedürftig sind. Das Untersuchungsgefängnis mit seinen sternförmig angeordneten Gebäuden galt bei seiner Erbauung als die modernste Haftanstalt Europas, unter anderem wegen der verschlungenen Gänge, durch die man die Gefangenen von der Öffentlichkeit unbemerkt bis zur jeweiligen Anklagebank im angrenzenden Kriminalgericht bringen kann. Das ist allerdings gut 130 Jahre her, heute macht Moabit wegen baulicher Mängel Schlagzeilen. So waren, wie im Rechtsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses herauskam, zum Zeitpunkt des Ausbruchs zahlreiche Bauarbeiten im Gange. Das Dach wurde repariert, ein Gerüst stand herum.

Auch waren die Zellen der Ausbrecher nicht mit Mangan-Hartstahlgittern versehen, wie es modernen Sicherheitsstandards entspricht. Ein Alarm wurde nicht als solcher erkannt, Bilder auf der Überwachungskamera weggedrückt. Ob dahinter „Schlamperei im Quadrat oder vorsätzliche Handlungen“ stecken, wie es Martin Steltner von der Berliner Staatsanwaltschaft ausdrückt, wird unter anderem eine Untersuchungskommission herausfinden müssen. Ende August will sie ihre Ergebnisse präsentieren.
Und die beiden Ausbrecher?

Sie sind zurück in Moabit, in Einzelhaft, und dürfen keinen Kontakt mit anderen Insassen haben. Metin Müslü wird demnächst wieder durch die unterirdischen Gänge in den Saal 806 des Berliner Landgerichts gebracht werden, wo gegen ihn und einen anderen Mann ein Mordprozess läuft. Ansonsten können die Ausbrecher nur für Straftaten, die sie während der Flucht begangen haben, belangt werden. Die Flucht selbst ist für Flüchtende nicht strafbar. Das Freiheitsrecht steht über allem, das gilt für die beiden Berliner genauso wie für den Ausbrecher, den einst Clint Eastwood im Film „Flucht von Alcatraz“ verkörperte.

Kosmoshörer (Folge 26)

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Sonntag: 
Ich starte wie schwindlicht erst Mittwoch, kann mich aber noch erinnern, was vorher war. Ich bin ein Seventies/Eighties-Kid und entsprechend verwöhnt. Von dieser – für mich – goldenen Zeit ist  natürlich mein Musikgeschmack geprägt. Einige Sachen werden hier trotzdem ganz anders sein. Und da ich nächsten Sonntag nicht kann, beginne ich mit dem vergangenen.





Bei „immer wieder sonntags“ in der ARD, trat die Landshuter Madls-Band "Blechbixn" im Telefon-Voting an. Leider verloren sie mit ihrem Titel „Sommerliab“ (Sch... Preißn). Die waren aber auch vor ein paar Wochen am Bismarkplatz hier um die Ecke. Nette Mädels.

http://www.youtube.com/watch?v=SYbP9Prn-FU

Montag:
Mein Handy klingelt und es ertönt "The Black Horse and the Cherry Tree" von KT Tunstall. Der Start "Two, three four Huuu Huuuu" ist die Mutter aller Klingeltöne und geiler Sound. Und das Video ist todesgeil geschnitten. One-Woman-Band.

http://www.youtube.com/watch?v=QQ4QRVK_Oes

Dienstag: 
Heute entdecke ich auf jetzt.de den Kosmoshörer von schwindlicht und das Lied ... halt, das gibt eine Endlosschleife. Besser nicht sonst stürzt jetzt.de noch ab.

Dienstag ist auch Castle-Tag, also die ABC-TV-Serie. Die läuft zwar in US am Montag, aber da ist bei uns schon Dienstag. Im Moment ist aber Sommer-Pause, also genug Zeit für Re-Runs. Castle liefert mir auch gute Musik, die oft excellent in die Handlung eingebaut ist, wie "So What ?" von Pink, Sara Jackson-Holman mit "Into The Blue" oder eben Nitzer Ebb in "Punked" S03E14. Hier checken die gerade ob antike Waffen tatsächlich so unpräzise sind:

http://www.youtube.com/watch?v=itxpoyA3PYQ

Überhaupt die Filmmusik zu Castle von Robert Duncan ist außergewöhnlich.

Mittwoch: 
Nach Raumschiff Enterprise (Da-da-Daaa Digital_Data ihr versteht) und der genialen Folge "The Trouble with Tribbles" laufe ich in eine Kino-Sendung rein und bin wieder mal enttäuscht. Nicht von dem Film von der Sendung. Wehmut nach "Trailer" vom ORF *schnief*. Da fällt mir ein, Trailer hatte eine super Titelmusik. Was war das noch ... googlen ... als erstes finde ich Foreneinträge von Leuten, die auch die Titelmusik von Trailer suchen. Links funktionieren aber nicht (mehr), bin ich zu spät, dauert etwas, die vierte Version ist dann das:

http://www.youtube.com/watch?v=jSimbyS_YlA

So läuft das oft bei mir.

Donnerstag: 
Donnerstag ist Filmclub-Tag und Videos machen ist eines meiner wichtigsten Hobbies. Ein Video von mir wurde vom Verband als Beispiel für das kommende Thema Musikvideos ausgewählt, Genaueres weiß ich nicht, hoffentlich nicht als schlechtes Beispiel. Dabei wurde auf Teerarbeiten nachts auf der B11 zu "Push, Push" von Falco geschnitten, leider ist das gesperrt. Ein "früheres Werk" ist Canon Rock, da hab ich Landshuter Gebäude zu Musik animiert. Die Musik mag ich sehr, eine tolle Mischung aus Klassik und Rock. So gelingt der Sprung in die Moderne.

http://www.youtube.com/v/3wqfaXO1ns4

Freitag: 
Irgendwie beim Googeln auf lustigste Musikvideos gestoßen. Uiii! Und Nummer 10 ist das hier. Nicht abschalten bevor Beaker kommt, das ist klassisch (der Gag ist Jahre vorbereitet) und wohl alle Figuren, die die hatten, sind mit bei.

http://www.youtube.com/watch?v=tgbNymZ7vqY

Samstag: 
Samstag ist der Tag an dem wir oft irgendwas filmen. Letzten Samstag beispielsweise die Landshuter Talente. Die singen viel 80er und 90er Jahre im Karaoke nach, aber sehr gut und die Musik gefällt natürlich (Hinweis an the-wrong-girl, auch „Tainted Love“). Auf meinem YouTube-Kanal sind inzwischen alleine gut zwei Dutzend selbst gefilmte und geschnittene Live-Musik-Videos und bei meinem Clubkollegen ähnlich viele. Und es ist immer noch was auf der fast vollen 3 TeraByte-Platte, das auf den Schnitt wartet. Im Moment suche ich gerade alte Aufnahmen durch, um für das diesjährige Stadtspektakel einen neuen Trailer zu erstellen. Vielleicht so wie den hier.

Hier mein derzeitiger Channel-Trailer mit 9 Songs in 1 Minute für den schnellen Überblick:

http://www.youtube.com/watch?v=msmdoV0mdgA

Auf der nächsten Seite findest du den ausgefüllten Musikfragebogen von Digital_Data.

[seitenumbruch]Gute Musik – was ist das für dich? 
Melodisch, meistens mit gutem und auch starkem Rhythmus (also gerne viel Schlagzeug) und wenn es sehr gut ist, dann zum Beispiel mit einer Steigerung und/oder entsprechenden Variationen. "Music" von John Miles erfüllt das schon extrem gut.

http://www.youtube.com/watch?v=egwARrX1ik8

Wie hörst du Musik: Klassisch im CD-Spieler, auf dem Handy, über Streaming-Portale? 
"Klassisch im CD-Spieler", der ist gut. Das muss "Klassisch am Plattenspieler" heißen, wenn überhaupt. Aber in den letzten Jahren fast nur noch in Form von Videos am PC. Bild und Ton gehört für mich einfach zusammen, ich bin ja genau mit entstehen der Videoclip-Szene groß geworden, und dann hat die Musik auch meine volle Aufmerksamkeit. Ich mag's aber auch, wenn andere neue Bilder zu bekannten Videos machen. Hier eine Office-Dub-Versionen, da gefällt mir Musik und Ausführung sehr gut.

http://vimeo.com/173714

Falls übrigens die jetzt.de-Redax mal auf die Idee kommen sollte ein Office-Dub-Video zu machen, ich mach sofort die Kamera.

Wo hörst du Musik? Vor allem unterwegs, nur daheim, zum Einschlafen? 
Eigentlich nur noch zu Hause als Videos oder live. Als Video hat dann die Musik einfach meine volle Aufmerksamkeit. Zu Hause immer mal zwischen durch und damit täglich, wenn ich gerade Lust habe. Live-Musik oft mit Kamera, weil wir die Musiker dann auch filmen. Dadurch hat man auch viel näheren Kontakt zu den Musikern, viele sind schon richtig gute Freunde.

Hast du eine Lieblingsband oder Musiker, von denen du alles hörst? 
Ich sag ja immer "Von Abba bis AC/DC, auch wenn das im Alphabet nicht allzu weit ist". Von ABBA hab ich alles und kenn ich alles. Das war gerade so die Zeit ab '74, da war ich zwölf. Bei AC/DC gefallen mir tatsächlich fast alle Hits sehr gut und ich hab von denen die meisten Singles überhaupt. Später dann noch Michael Jackson, aber heute hat es kein Sänger und keine Gruppe mehr in diese Alles-Mögen-Situation geschafft.

Ich weiß noch wie wir mit Freunden nach Bon Scotts Tod diskutierten und Angst hatten, dass es mit AC/DC nun aus ist, doch dann kam mit Brian Johnson ein neuer Lead Sänger und mit "Back in Black" (was für ein Titel nach diesen Ereignissen), das dritt meist verkaufte Album, damit hab ich Nummer 1 und Nummer 3, und das sagenhafte "Hells Bells".

Welche Musik magst du gar nicht und warum? 
Stumpfes "Dumm-Dumm-Dumm" ohne jede Variation. Oft also Hip-Hop, Techno und so, da gibt's nur wenig was mir gefällt, deswegen probiere ich es nur noch selten. Aber im Prinzip kann es jede Richtung schaffen mich zu begeistern.

http://www.youtube.com/watch?v=2cIOeM0IgG0

Das war jetzt vom Genre Hip Hop (eehhh) von einer Boy Band (eeeeehhhh) und trotzdem gefälltst mir. Ist aber das einzige von denen.

Was war deine erste eigene Platte – und wohin ging dein Musikgeschmack von da aus? 
Meine erste Platte war ein Doppelalbum von ABBA natürlich: „The Very Best of ABBA“ 1976 mit 24 Songs.





Hier mal auch wieder etwas neben dem Mainstream eine B-Seite mit viel Schlagzeug natürlich: "Rock Me". Das ist überhaupt so etwas, was für mich gilt. Da fällt der Name eines sehr bekannten Interpreten z.B. Abba und jeder sagt: "Dancing Queen" und ich sage "Tiger", "Hole in Your Soul" oder "On and On and On" gefallen mir aber besser. Das ist bei vielen so.

http://www.youtube.com/watch?v=Io3KJD_HNhE

Danach wurde es auch etwas härter. Hier mal Stingray „Better The Devil You Know“, eher unbekannt, aber genau mein Ding.

http://www.youtube.com/watch?v=mYVNsANQFYs

Aber auch softe Sachen haben ihre Chance, wie z.B. „I love you always forever“ von Donna Lewis. Und wegen dem Filmen interessiert mich heute auch Instrumental-Musik sehr stark.

http://www.youtube.com/watch?v=8cMDF1XaCTY

Gehst du gern auf Konzerte, und auf welche zuletzt? 
Wie schon erwähnt, Stadtspektakel Landshut, aber inzwischen kommen durch das Stadtspektakel auch viele Künstler zu Konzerten nach Landshut oder eben Landshuter Talente oder Blechbixn. Ich mag's eher übersichtlich und in kleinem Rahmen und nah dran (wie mit El Trio Chikiboom in der Küche !! vom Bistorant Michelangelo, 3 Sängerinnen, 3 Zuschauer/Köche und 2 Kameramänner).

http://www.youtube.com/watch?v=5-fAbJ0xzX8

Oder hier eine After Party Fun, ein Duell zwischen Gitarre und Violine. Epic. Leider schlechte Bildqualität.

http://www.youtube.com/watch?v=56MVQQM8tyQ

Wie entdeckst du neue Musik und was ist deine neueste Entdeckung? 
Früher in der Rock-Disco Musikpalast in Taufkirchen. Daher stammt viel meiner Kenntnisse aus der Zeit der 80er und 90er, ich war nie so ganz der Radiotyp, nur anfangs als man aus Geldmangel noch Radiomusik bei Tommy und "Pop nach acht" aufnehmen musste. Auch im Auto liefen meist selbst zusammengestellte Kassetten. Heute läuft viel über Fernsehserien, (Kino-)Filme und Webseiten. Das Letzte, was mich fesselte, wurde mir via Facebook empfohlen und war 2Cellos, die beiden Kroaten und ihre Interpretationen mag ich eh sehr, dann noch "Thunderstruck" und das Video auch noch augenzwinkernd. Perfekte Mischung.

http://vimeo.com/90677519

Verrate uns einen guten Song zum...   
Aufwachen:

Auf meinem Handy sind einige feste Wecker-Musiken. Mein Favorit ist "Why Don't You Get A Job" von The Offspring. Der Song baut sich so richtig schön langsam auf erst nur ein Wassersprenger, dann Stimme, Schlagzeug, Musik, Chor usw. 

The Offspring – Why Don't You Get a Job?

Oder der hier:

http://www.youtube.com/watch?v=rV7RJXLwTvA

Natürlich ohne den Vorspann.

Tanzen: 
Von Nick Kamen "I promised myself", das hat einen perfekten Disco-Fox-Rhythmus, wer es da nicht schafft. Aber das kennen sicher die meisten, deshalb Pierre Groscolas mit "Lady lay" von 1974.

http://www.youtube.com/watch?v=ShIt7ZjkGU8

Traurig sein: 
Sorry, in meinem Leben ist kein Platz um traurig zu sein und das auch noch mit Musik zu verstärken ... Dafür was zum

Fröhlich sein:

http://vimeo.com/12282491

Wer danach keine gute Laune hat, ist selbst schuld.

Sport treiben: 

http://www.youtube.com/watch?v=OYyUHJQjBp0

oder wenn's Weihnachten etwas rockiger zugehen soll.

Als nächsten Kosmoshörer wünsche ich mir: 
b_last_o, weil er wollte mir Musik schicken für meine Arbeit beim WM-Tippspiel und ich hab total verschwitzt zu antworten.

Alle Kosmoshörer findet ihr wie immer gesammelt hier:

Kosmoshörer

Möchtest du auch Kosmoshörer werden und deine Musik-Gewohnheiten dokumentieren? Dann schreib eine jetzt-Botschaft an teresa-fries oder eine Mail an teresa.fries@sueddeutsche.de

Wie gefährlich ist meine Webcam?

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Irgendwann reichte es mir. Ich – eigentlich eher ein Informatik-Blindgänger – hatte offenbar einen Artikel zuviel zum Thema Überwachung gelesen. Ich chatte schon mit einer App verschlüsselt, habe verschlüsselte Mails versandt. Doch beim Videochat war ich bislang sorgenlos. Und das kleine schwarze Loch am oberen Rand meines Notebooks blickte mich permanent an. Also klebte ich die Webcam auf meinem Laptop ab. Sicher ist sicher. Zum Skypen musste ich jedes Mal das Post-it lösen, auf Dauer ist das aber nervig. Das Bundesministerium bietet sogar als Gratis-Set Sticker an, die man auf seine Webcam kleben kann.

Doch ist die ganze Aufregung notwendig? Muss ich Angst haben, dass mich NSA-Mitarbeiter beim Umziehen bespannen, wenn der Laptop aufgeklappt ist? Falk Garbsch vom Chaos Computer Club erklärt: „Die Frage nach der Sicherheit der Kamera ist in erster Linie eine Frage nach der Sicherheit des Computers. Ist der Computer sicher, ist die Kamera das auch. Denn diese agiert nicht losgelöst vom PC.“ Also ist es der Computer selbst, der unsicher sein könnte.

Anders sieht es beim Video-Chat, beispielsweise bei Skype aus. Hier ist gewollt, dass die Kamera Bilder ins Internet überträgt. Die Verbindungen, die Skype dabei verwendet, sind verschlüsselt – mit AES (Advanced Encryption Standard), was eine nicht allzu leicht zu knackende Sicherheitsstufe ist. Microsoft kaufte das Unternehmen 2011 – für achteinhalb Milliarden Dollar. Das macht den Umgang mit Skype für die Benutzer aber nun gefährlich, denn gerade bei den großen amerikanischen Softwarekonzernen hat die NSA, nach allem, was man weiß, mehr oder weniger kompletten Zugriff auf Nutzerdaten.

Hierin liegt also die Krux: Obwohl die Verbindungen selbst sicher sind, können doch die Daten beispielsweise von Microsoft abgegriffen werden. Florian Glatzner vom Bundesverband der Verbraucherzentrale sagt: „Bei Microsoft liegen die Daten dann offen für die Geheimdienste.“ Er sagt aber auch, dass es zu Skype keine Alternative gebe, die dermaßen einfach zu bedienen sei und zugleich halbwegs sicher verschlüssle.

Dennoch kann man etwas gegen die Paranoia tun. Etwa mithilfe des benannten Aufklebers auf die Kamera. Glatzner selbst dreht die Kamera immer weg, sodass sie niemanden im Sichtfeld hat. Er sei ja schon ganz firm in dem Gebiet, doch selbst er sieht sich nicht in der Lage, seinen Windows-PC ausreichend abzusichern. Denn: „Das Abdecken ist eine sinnvolle Maßnahme, da der Aufwand relativ gering – der Nutzen aber immens ist“.

Mancher glaubt, die LED-Diode sei ein einfacher Indikator für die Kameraktivität: Die werde schon anspringen, wenn die Kamera benutzt werde. Diese auszuschalten sei gar nicht mal so einfach , sagt Garbsch. Aber ein guter Hacker könne auch sie umgehen.

Und selbst Schüler sind teilweise dazu in der Lage. Glatzner weiß von einem Fall aus den USA, bei dem ein Schüler ein Programm auf Schulrechnern installierte und damit ein Mädchen, das eine regionale Miss-Wahl gewonnen hatte, über die Webcam beobachtete.  

Selbst Fachleute können sich also nur mit dem Abkleben behelfen. Doch, so der PC-Experte Falk Garbsch, wenn man schonmal beim Abkleben sei, müsse man „das Mikrofon konsequenterweise schon auch mitnehmen“ – es übermittelt zwar nur Ton, doch wer will schon, dass jedes gesprochene Wort mitgehört wird?  
Fünf Tipps für sicheres Videochatten: 

1. Wer ganz sicher gehen will, der lässt es: Die gängigen Videochatprogramme können einfach Opfer einer Bespitzelung werden. Alternative ist der reine Textchat – beispielsweise mit der als abhörsicher geltenden App „Threema“.

2. Mab sollte sich wenigstens ein wenig absichern, wenn man videochattet. Dazu im Idealfall ein, zwei Virenschutzprogramme installieren.

3. Die Kamera sollte in der Zeit, in der man sie nicht für den Videochat benutzt, gesichert sein. Das Mikrofon abzuklemmen oder abzukleben ist zusätzlich klug.

4. Generell sollte man vorsichtig sein, was man vor der Kamera veranstaltet: Striptease oder andere kompromittierende Tätigkeiten sind eher nicht empfehlenswert.

5. Wer Mitmenschen, die ihre Kamera abkleben, belächelt, liegt falsch – es mag zwar paranoid wirken, sie handeln aber richtig.

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