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"Auch U2 machen Soul!"

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"Die Abwehr gegen Pathos ist ein Schutzmechanismus." Michael Vajna und Daniel Stoyanov alias Malky gelten als deutsche Soul-Entdeckung des Jahres.

jetzt.de: Die meisten Künstler gehen nach Berlin, um sich selbst zu verwirklichen. Warum seid ihr stattdessen nach Leipzig gezogen?

Daniel Stoyanov: Ich bin jedes Mal sehr überrascht und überwältigt von Berlin. Mir ist es irgendwie zu viel. Du lebst dort nah am Abgrund. Wenn ich dort auf den Straßen oder in der S-Bahn unterwegs bin, erlebe ich ständig krasse Szenen, die mich total schockieren und mitnehmen. Vielleicht bin ich einfach nicht der richtige Typ dafür. Hier gibt es zwar ein paar düstere Ecken, aber eigentlich ist Leipzig sehr gediegen und angenehm.  

Ihr stammt beide aus Bulgarien. Kennengelernt habt ihr euch in der Nähe von Mannheim, wo ihr als Songschreiber für Künstler wie Xavier Naidoo oder Roman Lob gearbeitet habt. Warum wolltet ihr da weg?
Uns hat gefehlt, etwas Eigenes zu kreieren und die Zügel in der Hand zu haben. Viele Musiker sprechen ständig darüber, endlich ein eigenes Ding zu machen, während die Zeit grausam vergeht. Michael war mit seiner Freundin bei einer Städtereise nach Leipzig gekommen. Den beiden hat es gefallen und sie sind hergezogen. Mich hat dann im Süden nichts mehr gehalten und so bin ich ihnen ein Jahr später hinterher.  

Dort habt ihr Malky gegründet...
...und entschieden, unser eigenes Album zu machen. Die Situation war etwas paradox, weil wir im Netzwerk unserer Kontakte mit Leipzig plötzlich völlig am Rand waren. Da wurde uns klar: Das Leben hatte uns einen ruhigen Flecken auf der Erde gezeigt, als wollte es sagen, "macht jetzt mal eure Musik. Keiner jagt euch."  

War es auch eine Rückkehr Richtung Heimat?
Darüber haben wir viel gesprochen, aber es fällt mir selbst schwer, das zu verstehen. Die hundertprozentige Heimat habe ich hier noch nicht gefunden. Die suche ich in Bulgarien, wo ich geboren bin. Aber die Richtung stimmt. Wir haben einen Drang nach Osten in der Gefühlswelt und auch in der Musik. Bei der Arbeit am Album haben wir diese melancholische und düstere Stimmung eingefangen.  

http://youtu.be/fSKCAvU0eDw

Eure aktuelle Single, „History Of Broken Hearts“, klingt wie ein fröhlicher Song - hat aber einen traurigen Text. Er handelt von der Sehnsucht nach dem fehlenden Teil im Leben und davon, dass man dieses Stück vielleicht nie findet. War die Zwiespältigkeit beabsichtigt?

Es ist gut, dass der Song so glücklich zu sein scheint. Es ist ein einfaches kleines Liedchen mit einem traurigen Kern, der davon handelt, dass man bei dieser Geschichte der gebrochenen Herzen dabei ist. Dass man gelangweilt ist, von der Liebe, aber irgendwann wird das schon hinhauen. Und, naja, dieses „schon hinhauen“ ist ja eigentlich auch traurig, wenn man das so sagt.

Woher kommt diese Traurigkeit?
In der Liste unserer Lieblingssongs sind bestimmt mehr als die Hälfte eher langsame Lieder, worried Blues und solche Sachen. Wir finden diese tiefen Nummern sehr tröstlich. Natürlich hören wir auch gerne Musik, die einen aufbaut. Da stelle ich mir beim Hören vor, dass ich der große Chef bin, das ist auch schön. Aber wenn wir uns hinsetzen und Musik machen, wird es auf natürlichem Weg eher melancholisch. Irgendwie denke ich, das hängt mit unserer Herkunft zusammen.  

Wie meinst du das?
Die bulgarische Nationalhymne ist zum Beispiel in Moll geschrieben. In Deutschland finden Leute schnell, ein Lied in Moll ist pathetisch. Auf dem Balkan nicht. Michi und ich sind auch Typen, die bei traurigen Liedern heulen können.  

Genießt ihr die Melancholie?
Ja, da steckt auch ein gewisser Stolz dahinter. Michi und ich haben Tiefen durchlebt und ich bin stolz darauf, dass diese Zeiten Narben hinterlassen haben. Wir machen traurige Lieder nicht, damit unser Publikum traurig wird. Es soll schon ein Genuss sein, einen Song zu hören.  

Das Video zu eurer ersten Single „Diamonds“ zeigt viele Szenen aus Leipzig. Spiegelt das Lied euer Gefühl der Stadt wieder?
Im ganzen Album steckt viel Leipzig. Es gibt hier einfach so viel Raum, die Stadt lässt Platz. Sie hat nicht so eine starke Rotation wie etwa Berlin, Hamburg oder Frankfurt. Die Stadt wirkt ja auf dein Gemüt. Im Optimalfall gehst du mit dieser Stimmung ins Studio und dann passiert relativ wenig mit dem Kopf, sondern mehr mit dem Herz.  

http://youtu.be/c0x5KuLw8HU  

Ist Leipzig eine melancholische Stadt?
Das ist schwer zu sagen, ich kenne ja nicht alle Facetten. Es ist nur wichtig, dass die Stadt nicht gerade das totale Kontrastprogramm bietet. Ich habe zuvor in Stuttgart gelebt und wenn ich da durch die Fußgängerzone gelaufen bin, hat sich oft ein Wutgefühl entwickelt: Wenn ich eher traurig war, hat die Stadt häufig so gestrahlt. Die Menschen dort wirkten so zufrieden. Leipzig hat schon mehr Blues in der Hinsicht.  

Wo ist eigentlich die Grenze zwischen guter Melancholie und Kitsch?

Man sollte keine Grenze ziehen. Wichtig ist nur, dass das Gefühl echt ist. Ich glaube, die Abwehr gegen Pathos ist ein Schutzmechanismus. Unsere Arbeitswelt hier funktioniert so, dass man traurige Momente besser für sich behält. Man lacht stattdessen, wenn man beispielsweise zufällig eine krasse Situation beobachtet, wenn etwa zwei Leute auf der Straße heftig miteinander streiten. Ich krieg diese Lockerheit nicht hin.  

Ihr spielt Soul, von dem ja oft gesagt wurde, kein weißer Sänger komme je an die schwarzen Urväter heran. Wie siehst du das heute?

Es gibt mittlerweile weiße Sängerinnen und Sänger, die von den schwarzen verehrt werden. Amy Winhouse, Adele... Man muss wissen, die Weißen haben auch Soul. Die Leute rasten auch zu der Musik von U2 aus, also ist es Soul.  

Ist Soul offener geworden?
Das ist ein sensibles Thema. Wenn du versuchst, als Weißer Soul-Musik für eine offene Sache zu erklären, trittst du damit jemandem auf die Füße und kriegst eine gescheuert. Das ist auch ok, denn Soul gehört erst einmal den Schwarzen. Dann aber es ist ein Geschenk an die Welt, zu tanzen und zu fühlen. Wichtig ist, dass man Soul als Trost versteht. Wenn ich zu Hause leise vor mich hersinge, trösten mich diese Vibrationen. Wenn man es so macht, ist man immer nah dran an der Wahrheit.

Da Lasse dich nieder

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Vor zwei Jahren haben wir dem Englischen Garten eine Parkbank gestiftet, die etwas in Vergessenheit geraten ist. Und das soll sich ändern. Den ganz wunderbaren dänischen Singer-Songwriter Lasse Matthiessen kennen hier noch nicht genug Menschen. Und auch das soll sich ändern. Und weil sich bei dem Talk- und Live-Musik-Format TV Noir schon etwas geändert hat – die Macher starten gerade erste Aktivitäten als Label –, trifft sich das alles sehr wunderbar. TV Noir schickt Lasse nämlich gerade crowdgefundet durch Deutschland, um ein Video zur ersten Single zu drehen. Und wo sie drehen, spielen sie auch Konzerte. Eben hier kommt alles zusammen: Bank, Lasse, TV Noir, wir und ihr.

http://www.youtube.com/watch?v=NeAqbkA3jUg

Konkret: Wir stellen die Bank und den ein oder anderen Kasten Bier (mehr mitnehmen lohnt bestimmt trotzdem), Lasse bringt seine lichtabsorbierend schöne Musik und die kräuterlikörartige Stimme, TV Noir die Kameras, mit denen alles gefilmt wird, und ihr die Stimmung. Los geht das alles am Freitag, 18. Juli, um 18.30 Uhr. Ihr seid alle herzlich eingeladen, kosten tut’s nix, aber es kann passieren, dass man gefilmt wird. Das Ergebnis findet ihr dann in den kommenden Tagen auf jetzt.de und tvnoir.de.

Und so geht’s zur Parkbank: Von der Uni kommend hinter Monopteros und Fluss rechts abbiegen, an der zweiten Gabelung wieder rechts. Wir freuen uns.


Was mir das Herz bricht: Ungeteilte Euphorie

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Es gibt Geschenke, die sind absolut selbstlos: Die Plastikknarre für den Sohn, obwohl Mama damals doch noch gegen den NATO-Doppelbeschluss auf die Straße gegangen ist. Eine Spielkonsole für den Enkel, obwohl der eigentlich mehr rausgehen sollte. Oder eine Barbiepuppen im Stripperinnen-Outfit für die beste Freundin der Tochter, von einer Mutter, die sonst gerne die Petitionen von Pinkstinks unterschreibt.  

Und es gibt Geschenke, die sind absolut eigennützig. Meistens werden sie mit dem Satz „Das wollte ich als Kind auch schon haben“ überreicht. Oft in Kombination mit einem nervösen bis grenzdebilen Grinsen, während das Geschenk ausgepackt wird. Allerdings auf dem Gesicht der Eltern. Denn die wissen ja bereits, dass unter dem Papier mit den Luftballonen ein Batikset, sämtliche „Hanni und Nanni“-Bände oder ein aufwendiger Papierdrache warten - Dinge, die sie selber in dem Alter ganz toll fanden, aber nie bekommen haben.  

Papa ist somit bereits ganz euphorisch, weil er weiß, dass der Sohn gleich dieses supergeile ferngesteuerte Flugzeug zum Selberbauen auspacken wird, das damals natürlich noch nicht ganz so toll ausgestattet war - die Lichter waren noch nicht aus LEDs und die Flugzeit kürzer. Noch während das Kind das bunte Papier vom Karton reißt, faselt er bereits etwas von „gemeinsames Projekt,den ganzen Sommer lang, nur du und ich“. Und eben weil er in seinem Kopf bereits Pirouetten fliegt, übersieht er etwas ganz zentrales: Die bereits jetzt vorhandene Skepsis im Blick des Kindes, als er zum ersten Mal das ausgepackte Flugzeug sieht. Eine Befürchtung, die sich bewahrheiten und es viel zu früh erwachsen machen wird.  


Knack!

Denn von nun an sind die Rollen vertauscht: War früher das Kind völlig aus dem Häuschen, als es das erste 100-Teile-Puzzle gelöst hatte, ist nun sein Vater nicht mehr zurechnungsfähig. Er flucht, wenn ein Teil vom Modellflieger nicht richtig passen will, jault auf, wenn der heiße Klebstoff aus der Klebepistole aus Versehen über seine Hände rinnt und ist umso stolzer, als der rechte Tragflügel nach zwei Tagen endlich fertig ist. „Das haben wir zusammen gemacht“ erzählt er stolz der Mutter und wuschelt dabei seinem Sohn durch die Haare. Die Mutter hat zu diesem Zeitpunkt natürlich längst realisiert, dass ihr Junge viel lieber Playstation spielt. Auf Papas „Guck mal wie weit wir schon sind“ schlurft er nur kurz in den Hobbyraum, presst ein „Super, Papa“ raus und geht wieder zocken. So richtig aussprechen möchte der Sohn aber nicht, dass er unter diesen Umständen vielleicht doch lieber warme Unterhosen bekommen hätte. Stattdessen erhalten alle die Maskerade aufrecht, „damit Papa nicht traurig ist“. Dabei ist es wie bei einer verschleppten Erkältung: Wird sie nicht behandelt, mündet sie in einer Herzmuskelentzündung und im schlimmsten Fall im Herzensbruch.  

So geschieht es auch mit den Wünschen, die Eltern sich auf dem Rücken ihres Kindes erfüllen: Eines Tages ist das „gemeinsame“ Projekt fertig, der Flieger ist flugbereit und das Kind empfindet auch fast schon so etwas wie Vorfreude, denn: So ein ferngesteuertes Flugzeug lenken, das macht schon Spaß.  

Als Außenstehender sieht man Vater und Sohn dann eines Tages zusammen im Park stehen. Dass Papa das Flugzeug unbedingt selber tragen wollte („Nicht, dass noch was kaputtgeht!“), war noch okay. Dass er dann den ersten Flugversuch machen muss, ist für den Sohn auch noch in Ordnung – schließlich hat er das Ding ja zum Großteil gebaut. Der Vater jubelt und jauchzt, als das Flugzeug tatsächlich in der Luft ist. „Kann ich jetzt auch mal?“ hört man den Sohn fragen. Aber er erntet nur ein „Gleich, ich muss noch was testen“.

Nach zehn weiteren Minuten braut sich ein Gewitter im Kindergesicht zusammen. Aus eigener Erfahrung weiß man: Der Junge würde eigentlich gerne heulen, wäre das nicht so wahnsinnig uncool. Denn jetzt hat auch er realisiert: Bei diesem Geschenk ging es nie ansatzweise um ihn. Nach fünfzehn Minuten ist er allerdings nicht mehr wütend: Er verachtet seinen Vater. Dafür, dass er sich so kindisch verhält. Dass er sich über ein blödes Flugzeug so wahnsinnig freut. Und als Papa dann endlich sagt: „Und jetzt zeig’ du mal, was du draufhast", entgegnet er nur, für alle umstehenden gut hörbar: „Danke, aber Modellflieger sind langweilig“.

In diesem Moment liegen drei gebrochene Herzen im Park. Das des Vaters, dessen großer Kindheitswunsch zu einer Albernheit verkommen ist. Das seines Sohnes, der mit diesem Geschenk so viel erwachsener werden musste, als er eigentlich wollte. Und das des Betrachters: Denn er weiß: Keiner der beiden wird dem anderen in den nächsten Jahren je wieder freudig etwas schenken. Die Angst, dass das Geschenk doch ein Selbstzweck ist, ist einfach zu groß.

Tagesblog - 17. Juli

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10:00 Uhr: Und hier noch ein Penis. Ganz schöner Stress hier ...




Geiler Penis!

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9:56 Uhr:
Dann der Angeber-Kuli, der ein Angeber-Bleistift ist bzw. genau genommen eine Angeber-Bleistiftverlängerung, was es nun nicht besser macht, aber das ist mir egal!




Geile Bleistiftverlängerung!

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9:54 Uhr:
Dann die Socken, die nämlich so aussehen:




Geile Socken!

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9:50 Uhr:
Eines nach dem anderen. Erstmal der Ticker, junge Freunde:

Geiles Wunschkonzert da nämlich: Welchen Roboter könntest du gut gebrauchen und wofür.





++++

9:20 Uhr:
Einen unbequemen Morgen, liebes jetzt.de.




Großer Andrang heute in der sueddeutsche.de-Konferenz und da beißen den letzten die Hunde.

Themen dort unter anderem:

  • Warten auf Beate Zschäpe: Wie wird die Hauptangeklagte im NSU-Prozess begründen, warum sie ihren Anwälten das Vertrauen entzogen hat? Wird sie überhaupt?

  • Noch mal wichtig: Das ZDF hat Angela Merkel zur beliebtesten Deutschen gekürt, obwohl eigentlich Ina Müller gewonnen hätte und es gilt jetzt herauszufinden, wer dafür seinen Job verlieren muss.


Ach so: Außerdem melde ich mich frisch, erholt und sogar etwas gebräunt aus dem Urlaub zurück. Hallo also.

Im freien Fall

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Wer das politische Zerwürfnis zwischen den USA und Deutschland studiert, der kann viel lernen: zum einen über die Deutschen, die idealistische Vorstellungen entwickelt haben über den Umgang unter Freunden in einer komplexen Welt; die vor allem in Europa einen ungeheuren Machtzuwachs erfahren haben, ohne dass sie das überhaupt gemerkt hätten oder sich die Konsequenzen eingestehen würden; die mit höchstem moralischen und politischen Anspruch die Welt benoten, ohne aber die harten Entscheidungen zu fällen, die gerade der Umgang mit anderen Staaten immer wieder erfordert.



Dunkle Stunden der Kommunikation: Die Beziehung wird auf eine Belastprobe gestellt

Und über die USA: eine Nation, die sich seit dem stahlblauen Dienstagmorgen vor fast 13 Jahren radikalisiert, gerüstet und mehrfach militärisch entladen hat; die sich nicht mal selbst mehr vertraut und lieber einen Geheimdienst oder eine Heimatschutzbehörde mehr als nötig beschäftigt, als sich auf andere zu verlassen; die den feinen Kitt von Freundschaft und Allianzen überall in der Welt zerbröseln ließ und darüber die Sprachen der Anderen verlernte.

Deutschland und die USA: zwei Nationen auf einem sehr speziellen Egotrip; zwei Nationen mit sehr eingeschränktem Gesichtsfeld – die eine fast nur auf Europa fokussiert, die andere mit dem wirren Blick einer Weltmacht auf dem Rückzug, mal in Ostasien präsent, mal in Nahost, immer weniger in Europa.
Natürlich ist es falsch, Nationen in Kollektivhaft zu nehmen. Natürlich gibt es hierzulande kluge Außenpolitiker, die sich Gedanken machen, wie das Selbstbild und das Bild der Anderen von Deutschland in Einklang zu halten sind. Der Bundespräsident ist einer von ihnen und muss dafür Prügel beziehen. Und in den USA schätzen mehr als genug Menschen den Wert der soft power, die Amerika als Demokratie-Vorbild und Leuchtturm der Freiheit entwickeln könnte.

Deutschland ist aber in seiner Mehrheit eine außenpolitisch nachholende Nation, weshalb fast zwei Drittel der Menschen tatsächlich glauben, eine neutrale Rolle zwischen dem Westen (den USA) und Russland stünde dem Land gut. Der in immer kürzeren Abständen aufflammende Antiamerikanismus zeugt von Geschichtsvergessenheit und geradezu arrogantem Umgang mit kleineren Nachbarn. Die haben nämlich in ihren Genen die Furcht vor dem irrlichternden Riesen in der Mitte Europas gespeichert und als Versicherung die USA zur europäischen Nation erklärt.

In den USA hat sich hingegen in den vielfach vergeudeten Jahren seit 9/11 eine Klasse in der Politik und im Sicherheitsapparat durchgesetzt, die Amerikas Strahlkraft schwer beschädigt und die Kunst der Bündnisfähigkeit verlernt hat.

Viele Jahre lang haben sich Deutschland und die USA still entfremdet. Die Spionageaffäre hat die Beziehung nun in den freien Fall geschickt. Vielleicht ließe sich die „Blödheit“ (Wolfgang Schäuble) einiger CIA-Mitarbeiter noch verzeihen, die sich von spionierenden Beamten mehr Profit erwarteten als von intakten politischen Beziehungen. Unverzeihlich ist aber die Ignoranz, mit der das politische Washington auf die Brüskierung reagiert.

Wo und wie Spione spionieren ist eine politische Ermessensentscheidung. Immer aber handelt es sich um einen feindseligen Akt, der politischer Legitimation bedarf. Schließlich ist auch das Militär in einer Demokratie einer zivilen und politischen Kontrolle untergeordnet. Mit der Enttarnung der US-Spione ist nun eben jenes krasse Missverhältnis zutage getreten, das die Beziehungen seit einer Dekade prägt. Die USA haben bewiesen, wie beschädigt ihr politisches Wertegerüst ist. Und in Deutschland übersteigt die moralische Entrüstung die tatsächliche Stärke des Landes, das es sich eben nicht erlauben kann, seine Bande zu den USA zu kappen – schon allein weil es zu seiner eigenen Sicherheit auf die USA und deren Geheimdienste angewiesen ist.

Deutschland ist aus unzähligen historischen und politischen Gründen auf die Partnerschaft mit den USA angewiesen. Sie gehört, wie es hochtrabend heißt, zur Staatsräson. Aber auch die USA müssen sich bewusst werden, wie groß der politische Wert dieser Partnerschaft für sie ist. Auf der Welt gibt es nicht viele verlässliche Demokratien, die an der Seite Washingtons stehen.

Diese Beziehung muss nun gepflegt werden, wenn sie nicht in ideologischen Sturzbächen und einer Flut aus Vorurteilen untergehen will. Nach Jahren der Vernachlässigung, der Blindheit und der Entfremdung braucht es eine transatlantische Neuentdeckung. Mit acht Staaten betreibt die Bundesregierung offiziell Regierungskonsultationen. Nicht mit den USA . Ein mehr als symbolisches Defizit.

Der Wikipedia-Meister

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Im August, als viele der bei Wikipedia aktiven Beitragsschreiber am Strand lagen, lief ein einzelner Verfasser zur Hochform auf. Er schrieb über Abaraeus cuneatus, eine Käferart, erstmals beschrieben 1903, keine Unterarten, über Azteca subopaca, eine Ameise, 1899 entdeckt, über Abborrhåltjärnen, ein See in Schweden, 0,0825 Quadratkilometer groß. Von Awie Aades bis Zwie Zyzzyva fügte der Autor in einem einzigen Monat des vergangenen Jahres 216664 Texte der schwedischen Wikipedia-Site hinzu, rund 7200 Artikel pro Tag. So viel schafft ein guter Journalist vielleicht in seinem ganzen Leben.



Lexikon geschrieben von Logarithmen: Etliche Artikel von Wikipedia entstammen einem Computerprogramm

Der Autor heißt „lsjbot“ und ist kein Mensch, sondern ein Computerprogramm. Unermüdlich wie ein Roboter durchforstet die Software Datenbanken wie das offizielle Artenverzeichnis der Biologie, den „Catalogue of Life“. Aus derlei Beständen trägt er in Millisekunden Fakten wie Entdecker, Verbreitung und Gattung zusammen, sucht geeignete Bilder dazu, strickt nach einer Schablone einen Text darum und veröffentlicht alles im Netz. Ein Mensch ist in diesem Prozess nicht mehr erforderlich. Dank lsjbot ist so gut wie jede bekannte Lebensform, jedes noch so seltene Insekt im schwedischen Wikipedia aufgeführt. Zugleich ist der Software-Roboter im philippinischen Wikipedia in den Sprachen Cebuano und Waray-Waray bewandert. Dort schreibt er vor allem über kleine philippinische Orte, die in keinem Reiseführer stehen.

Kürzlich knackte lsjbot die Marke von 2,7 Millionen Texten. Sein Programmierer, der Schwede Sverker Johansson, kann damit in Anspruch nehmen, für 8,5 Prozent aller Wikipedia-Einträge weltweit verantwortlich zu sein, mehr als jeder andere Mensch. Johansson hat nach eigenen Angaben Universitätsabschlüsse in Linguistik, Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften und Teilchenphysik, auch Theologie habe er studiert. Der 53-Jährige unterrichtet an der Universität Jönköping, beschreibt sich aber selbst als „chronischen Studenten“. Sein Hauptziel im Leben sei, „alles zu lernen“.

Womöglich ist Johansson irgendwann klar geworden, dass dieses Ziel für Menschen, selbst für einen eifrigen Lerner wie ihn, unerreichbar ist. Vielleicht setzt er deshalb auf eine Software wie lsjbot, die seit nunmehr zwei Jahren das Wissen der Welt sammelt und bei wikipedia.se abliefert.

Viele menschliche Wikipedia-Autoren sehen den Einzug der Roboter allerdings skeptisch. „Die deutschsprachige Wikipedia-Community hat sich eindeutig gegen Bots ausgesprochen, die Artikel neu anlegen“, sagt Jan Apel von der Wikimedia-Stiftung, der die Verwaltung der Enzyklopädie obliegt. Computergenerierte Texte nennen manche Autoren abschätzig Botikel. So ganz frei von Roboter-Software ist indes auch das deutschsprachige Wikipedia nicht. Rund 63 Bots pflegen in der deutschen Ausgabe das menschliche Wissen – sie berichtigen fehlerhafte Links, ergänzen Bildinformationen, archivieren und sichern die Seite regelmäßig. In Tausenden Artikeln über Städte aktualisieren Bots zum Beispiel automatisch die Einwohnerzahlen. Sie erledigen den Kleinkram, dessen menschliche Autoren bei mittlerweile 1,7Millionen Artikeln in deutscher Sprache nicht mehr Herr werden. Beim Saubermachen, Aufräumen und Sortieren sind die Roboter-Helfer hochwillkommen.

Doch anders als die Schweden oder auch die Holländer – hier hat lsjbots schärfster Konkurrent „Joopwikibot“ schon 500000 Artikel verfasst – ziehen die Deutschen eine scharfe Grenze: Selbst schreiben dürfen die Roboter nicht. Die meisten der Bot-Artikel seien „äußerst ernüchternd“, sagt Jan Apel, „bestenfalls reine Faktensammlungen nach dem Schema ’A ist eine Gemeinde von Bund hat XEinwohner’. Dazu eine Quelle und eine Infobox. Ende des Artikels.“ Der Informationsgehalt dieser Textstummel sei oft gering. Außerdem generierten die künstlichen Einträge oft zusätzliche Arbeit, weil jemand die Artikel später warten und auf Qualität kontrollieren müsse. „Ich mache das, um online absolute Demokratie zu schaffen“, hielt lsjbot-Erfinder Johansson im Wall Street Journal dagegen. Viele der Grundgerüste könnten Autoren helfen, darauf aufzubauen. Als etwa 2012 der Taifun Yolanda über die Philippinen fegte, starben auch in der 40000-Einwohner-Stadt Basey Menschen. Lsjbot hatte bereits einen Artikel über die Stadt verfasst, das habe Journalisten die Berichterstattung erleichtert, so Johansson.

Überhaupt: Auch Journalismus ist keine rein menschengemachte Angelegenheit mehr. Manche Medien wie die Los Angeles Times setzen bereits auf Roboterautoren. Ereignet sich zum Beispiel in Kalifornien ein Erdbeben, wird dessen Stärke von Überwachungssystemen automatisch erfasst. Die Daten gehen an den Katastrophenschutz und auch an die Zeitung. Nachts und am Wochenende, wenn kaum jemand in der Redaktion arbeitet, kümmert sich ein Computer um solche Daten und kreiert Textstücke, die dann auf der Webseite latimes.com erscheinen: „Am Ort Xkam es um YUhr zu einem Erdbeben der Stärke Z.“ Redakteure kümmern sich so schnell wie möglich darum, den Artikel auszubauen. Eine ähnliche Technik verwendet die LATimes bei Morden – hier stammen die Daten vom Gerichtsmediziner und von der Polizei. Mittlerweile ist die Times ein Vorbild für weitere Nachrichtenseiten in den USA. Der „gute, alte Journalismus“ werde deshalb aber nicht abgeschafft, sagt der Times-Programmierer Ken Schwencke. „Man muss immer noch nachträglich recherchieren, ausbauen und den guten alten Job machen.“ Auch lsjbot-Erschaffer Johansson betont den menschlichen Faktor: „Ich bin eine Person, derjenige, der ihn gebaut hat“, sagte er dem Wall Street Journal. „Ohne meine Arbeit würden alle diese Artikel nicht existieren.“

Wankas Lockmittel

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In der Unionsfraktion schien am Mittwoch schon Euphorie auszubrechen. „Der deutsche Bildungsföderalismus zeigt sich handlungsfähig“, jubelten Fraktionsvize Michael Kretschmer und der Bildungsexperte Albert Rupprecht. Der Beschluss des Kabinetts zur Änderung des Grundgesetzes beim Thema Bildung sei „ein großer wissenschaftspolitischer Erfolg“. Das Problem ist nur: Um die Pläne durchzusetzen, brauchen Union und SPD auch eine Zweidrittelmehrheit im Bundesrat. Doch dafür ist die große Koalition nicht groß genug. Sie muss mehrere grün mitregierte Länder überzeugen, sonst wird es nichts mit dem Erfolg. Am Mittwoch zeigte sich bereits, wie schwierig das wird, etwa im Fall des rot-grün regierten Nordrhein-Westfalen, das in der Länderkammer mit die meisten Stimmen hat. Für Freudenrufe in den Hochschulen ist es noch viel zu früh.



Will künftig Hochschulen stärker finanzieren: Bildungsministerin Johanna Wanka

Nach dem Willen von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) soll die Grundgesetzreform noch dieses Jahr kommen. Ihr Gesetzentwurf, der am Mittwoch das Kabinett passierte, sieht vor, dass der Bund in Fällen von „überregionaler Bedeutung“ mit den Ländern in Wissenschaft, Forschung und Lehre zusammenarbeiten darf, was eine langfristige Finanzierung von einzelnen Instituten und Hochschulen erlaubt. Bislang durfte der Bund nur Geld geben für befristete Projekte wie die Exzellenzinitiative. Alles darüber hinaus war verboten, daher der Begriff Kooperationsverbot. Die Regel zählt zu den umstrittensten Elementen der Föderalismusreform von 2006. Damit sollten die Bildung als Kernbereich der Länder gestärkt und Einflussversuche des Bundes strikt begrenzt werden.

In der Praxis heißt dies: Gerade ärmere Länder wie Sachsen-Anhalt sind überfordert mit den Kosten für Schulen und Hochschulen, Stellen werden gestrichen oder nur noch auf Zeit vergeben. Viele Wissenschaftler müssen mit Zeitverträgen arbeiten, weil die Finanzierung ihrer Stellen von befristeten Förderprogrammen abhängt. Eine langfristige Finanzierung durch den Bund könnte dies ändern.

Grünen Bildungspolitikern gehen die Pläne Wankas jedoch nicht weit genug. „Das ist sicher ein Fortschritt für den Bereich der Wissenschaft, aber viel zu kurz gesprungen. Wir brauchen in allen Fragen der Bildungskette eine Kooperationskultur“, sagte die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann der Süddeutschen Zeitung. „Wir Grünen in den Ländern sind gesprächsbereit, jetzt ist es an der Bundesregierung, auf uns zuzukommen.“ Löhrmann fordert vor allem, dass der Bund auch Schulen helfen darf, etwa bei der Sozialarbeit oder der Inklusion von Kindern mit Behinderung in reguläre Klassen. Hier rechnen Länder und Kommunen mit hohen Kosten, weil zusätzliche Sonderpädagogen und Helfer nötig sind – Kosten, die der Bund mit übernehmen könnte.

Reichere Länder wie Bayern sehen dies jedoch als Einfallstor des Bundes in die Schulpolitik und lehnen dies vehement ab. Um die Reform trotz dieses Streits durchzusetzen, verknüpft Wanka die Reform mit der vollen Übernahme der Bafög-Kosten durch den Bund. Dadurch würden die Länder etwa 1,2 Milliarden Euro im Jahr sparen. Dies ist das Lockmittel, insbesondere für die grün mitregierten Länder. Löhrmann kritisierte dies. „Genaugenommen ist es schlichte Erpressung“, sagte sie.

Wanka wollte sich nicht zu den Erfolgsaussichten im Bundesrat äußern. Es gebe laufende Gespräche, sagte sie nur. Derzeit haben Union und SPD zusammen nicht einmal die einfache Mehrheit in der Länderkammer. Die Bundesbildungsministerin müsste darüber hinaus mehrere Länder überzeugen, neben Nordrhein-Westfalen etwa das schwarz-grün regierte Hessen, das rot-grün regierte Rheinland-Pfalz oder das grün-rot regierte Baden-Württemberg. Keines dieser Länder hat sich bereits auf ein Nein oder ein Ja im Bundesrat festgelegt. CDU-Fraktionsvize Kretschmer erklärte dennoch unbeirrt, der lange Atem der Union bei dem Thema „zahlt sich aus“. Ob es so kommt, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen. Im Dezember soll die Reform zur Abstimmung in den Bundesrat.

Die jetzt-Kettengeschichte, Teil 13

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Was bisher geschah: Anna bekommt an ihrem öden Arbeitsplatz, der Tankstelle, seltsamen Besuch und haut anschließend mitten in der Nachtschicht einfach ab. Ihr Ziel: Das Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier, bei dem ihr Schwarm Gerwin Gewinner antritt. Doch dort wird Anna gefangengenommen - Gerwin und eine Fee namens Tinkerbell, die sich später als die alte Tankstellenstammkundin Liesel Maier entpuppt, sperren sie auf einem Dachboden voller berühmter Kunstwerke ein. Was haben sie vor? Annas letzte Hoffnung: ihr Chef Paul, der den Dachboden unbemerkt erreicht und sich ein Bild von der Lage gemacht hat. Aber Paul hat eine dunkle Vergangenheit und auf einmal muss sich Anna fragen, ob es ein Fehler oder Schicksal war, dass sie für Gerwin ihr BWL-Studium geschmissen und den Job an der Tanke angenommen hat...

Alle vorigen Teile der Kettengeschichte kannst du hier nachlesen. Und hier kommt Teil 13 von jetzt-Userin canettinchen.



Anna tobt. Innerlich.
Sie hört kaum, dass Gerwin sie angesprochen hat, so weit weg ist sie mit ihren Gedanken. Zum Glück scheint er gar nicht auf Antwort von ihr zu warten, Paul und er sind so auf sich selbst konzentriert, dass sie kaum einen Blick für sie übrig haben, sie wenden sich ab, als sei sie das unwichtigste überhaupt. Selbst die Liesel Maier beachtet sie überhaupt nicht. Nichts ist übrig geblieben von der netten alten Frau, die ihr immer so viel Trinkgeld gibt, weil sie doch die alte Kegelschwester von Annas Lieblingsoma ist. Sie giftet und schreit genauso herum wie die Männer.

Es geht um Bilder, um Kunst, Beutekunst, Polizei, verschwundene Hehler, Rockerbanden, bestochene Politiker, Sachverständige, es fallen Namen, und immer wieder "die muss beseitigt werden".
„Die? Wer? Ich?“, denkt Anna. Sie stöhnt, ihr Kopf platzt fast vor all den Bildern darin, unzusammenhängende, sich überlappende... der Traktor, die Fee, Gerwin... ach Gerwin... und immer wieder Paul, Preußen-Paule, Herr Wisselmann, Paulchen, Pauli.

Anna heult, ohne Tränen. Sie denkt an ihre Oma und an deren Worte als Anna zugab, das Studium schmeißen zu wollen. "Kind, watt denn? Hömma, wie du gehs getz nache Tanke hin, zum malochen? Watt soll datt denn, anne Tanke... wennze wenichstens wie Pasullkes Ella watt Ordentliches machen tätst... die is' Frisöse und lecht die beste Dauerwelle vonne ganze Siedlung und bald tut se nach Brasilien hinfahren, und daaf auffe Ehrentribüne, weilse dem einen da von Schalke immer so schön die Haar fönen tut! Aber du nache Tanke hin - und dat auch noch bei dem dicken Wisselmann - der issen ganz Komischen, sacht immer die Lissbett Maier, und die muss datt ja wissen, wo die doch mit die dicke Karre von ihrem Alten da tanken tut! Kind, nee, tu dich dat noch ma übalegen tun."

Anna blickt verwirrt hoch, ihr ist, als sei die Oma im Raum, so laut und lebensecht hört sie ihre Worte und erstmals die Warnung darin. Warum ist ihr das damals nicht aufgefallen? Anna stöhnt wieder, leise und vorsichtig, mehr denn je zuvor will sie weg, von allem hier. Der Job an der Tankstelle sollte doch nur vorübergehend sein, sie hatte doch ganz andere Ziele, bei denen allerdings weniger Paul, als mehr Gerwin eine tragenden Rolle spielte – oder besser „spielen sollte“.

Dass dieser Paul Wisselmann nichts von Betriebswirtschaft versteht, wusste sie schon nach der ersten Woche. Er hat alle ihre Vorschläge, die Tankstelle wirtschaftlicher und gewinnträchtiger zu führen, zwar dankend angenommen, aber dann in der Schublade unterm Tresen verstauben lassen. Und sie, Anna, die Dumme, die Naive, glaubte seinen schönen Worten, gab sich der Hoffnung hin, nicht nur endlich einen sicheren Nachtschalter zu bekommen, sondern letztlich mehr als nur finanziell zu profitieren, wenn er ihr Konzept schließlich erfolgreich umgesetzt hätte. Denn sie hätte ja nicht umsonst fast ein BWL-Studium mit Bestnote absolviert, wenn nicht auf einmal Gerwin ihren Weg gekreuzt hätte.

Ach Gerwin... es schien so einfach zu sein, so nah war sie ihm schon. Und Paul, dessen Zuneigung zu ihr sie womöglich falsch eingeschätzt hatte, und wie groß die Erleichterung dann war, als er kam, ihr lieber Pauli. Und jetzt das alles. Anna kneift die Augen zusammen, beißt sich auf die Lippen und... HEUL NICHT, ANNA!!! Du willst doch raus, also los, du schaffst das, du kannst das.

Sie robbt weiter, ist schon fast an der rettenden Türe, als ihr dummes langes Kleid ein Bild mitreißt. Sie kann es gerade noch auffangen, verliert ihre Klamotten, rafft sie wieder zusammen, erstarrt vor Angst, weil sie wieder ihren Namen hört im immer lauter und heftiger werdenden Streitgespräch der Männer und der Alten.

Aber sie sind so aufeinander konzentriert, dass sie scheinbar nichts anderes mitbekommen. „Welch ein Glück“, denkt Anna. "Weiter! Halt durch, Anna! Da, endlich die Türe. Drück die Klinke, Anna,... ganz leise, und öffne die Türe vorsichtig, dann bist du weg... fast... jetzt." Alles scheint zu klappen, sie wagt kaum zu atmen, nicht zu denken, dass sie es wirklich geschafft hat.

Aber - was ist denn das???

Wie das Internet... Kettenknoten verhindert

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Das Problem:
Ketten sind ein nettes Accessoire und prinzipiell ist es ja auch schön, wenn man viele davon hat. Nervig wird es allerdings, wenn man abends übermüdet alle zusammen in ein Schmuckkästchen wirft - am nächsten Tag hat man dann nämlich nur noch einen großen Kettenknoten, der mühsam entzerrt werden muss.



Die Lösung:
Ein simpler Strohhalm. Die Kette einfach dort durchziehen (ggf. den Strohhalm auf eine passende Länge kürzen) und am Verschluss wieder zumachen. So verheddert sie sich definitiv nicht mit den anderen Sachen und man spart sich mühsame Entknotungsarbeit.

Fünf Songs für Freitag

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Tweedy – Summer Noon  

http://www.youtube.com/watch?v=iyO2EY38YcA  

Moment, diese Cordhosenstimme kennen wir doch? Genau, der Mann hinter Tweedy ist Jeff Tweedy, der Häuptling von Wilco, die man eh mal wieder hören sollte. Demnächst kommt da ein ganzes Solo-Album, und das Schlagzeug im Hintergrund - das spielt Tweedys Sohn. Von wegen Angeln gehen: So wird man ein cooler Dad!

alt-J – Left Hand Free 

http://www.youtube.com/watch?v=JTWb3uPF0rY  

Die Burschen von alt-J waren ja in den letzten zwei Jahren eher so die kühneren unter den europäischen Gitarrenfummlern. Was soll dann diese neue Single? Klingt, als hätte Jack White sie in seinen Bandraum gesperrt mit nichts als Cowboystiefeln und einer Kiste Jim Beam. Nicht übel trotzdem, vor allem, wenn man Truckermusik eh nicht ganz ungut findet.


Basement Jaxx – Never Say Never
 

http://www.youtube.com/watch?v=PLFnpQrAi9c  

Krasse Typen, diese beiden Engländer: Die Songs, die jeder von ihnen kennt, stammen aus Kartoffelchip-Werbespots oder Ibiza-Reportagen auf Vox. Dabei haben die in den letzten 20 Jahren körbeweise ernstzunehmende Elektrosachen gemacht! Im Vergleich zu den fiebrigen alten Hits klingt diese Nummer fast schon schläfrig. Aber nur im Vergleich.

Tony Allen – Go Back feat. Damon Albarn 

https://www.youtube.com/watch?v=AZ0xRiRLbbc  

Das hier ist unsere Lieblingsfusion der Woche. Ein alter Schlagzeug-Grandseigneur macht Musik mit einem der größten lebenden englischen - naja, mit Damon Albarn halt. Und der ist nunmal eh menschgewordenes Glutamat: Egal wo du ihn reinmischt, alles wird geiler.

Bass Sultan Hengzt – 4 Jahre
 

https://www.youtube.com/watch?v=l8KXRgmorCI  

Weil die Berliner Kids auf Youtube gar so bös' auf ihn draufhacken, sei noch gesagt: Dieser ehemalige Battlerap-Bub häutet sich zum Songwriter und wir mögen das. Mit dem Song kann er problemlos im Vorprogramm von Stevie Wonder auftreten – würden wir ebenfalls goutieren! Aber wir sind ja auch aus München.

Wen würdest du gerne verklagen?

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Man könnte fast meinen, Computerspiel-Hersteller verklagen sei das neue „Ding“ der Reichen und Schönen. Zuletzt hat Panamas ehemaliger Machthaber Manuel Noriega gegen seine Darstellung im Spiel „Call of Duty: Black Ops 2“ geklagt. Schon vor einigen Wochen klagte die Schauspielerin Lindsay Lohan die Macher des Spiels „Grand Theft Auto V“, weil sie der Meinung war, dass ein wenig schmeichelhafter Charakter nach ihr modelliert worden sei. Fies.


##!!?' Wen würdest du gerne mal verklagen?

Ebenfalls fies: Eine französische Food-Bloggerin wurde von einem Gericht in Nizza dazu verurteilt, einem Pizzarestaurant 1.500 Euro Schadensersatz zu zahlen, nachdem sie auf ihrem Blog eine negative Kritik über ihren Restaurantbericht verfasst hatte. Vor allem die Überschrift, in der sie das Restaurant Il Giardino als  „inen Ort, den man in Cap Ferret vermeiden sollte“ bezeichnete, wurde von dem Gericht als Diffamierung bezeichnet.   Was mich zum Thema des heutigen Tages bringt und der Frage, wen man gerne verklagen würde, wenn man genug Zeit, Zorn, Nerven und Geld hätte. Mir persönlich würden da ganz spontan eine Reihe von Menschen einfallen. Zum Beispiel:    

  • Der Testosteron-geplagte Kleinwagen-Besitzer, der vorgestern „aus Spaß“ versucht hat, mich mit seinem Auto vom Radl zu holen.

  • Alle Menschen, die privat im Besitz eines Hochdruckreinigers und/oder eines Laubbläsers sind (und diese auch verwenden).

  • Der Taxifahrer, der einmal um den Block gefahren ist, nur um mich in einer Einbahnstraße bespucken zu können (ich war mit dem Radl unterwegs und sollte wirklich, wirklich, wirklich defensiver fahren) 

  • Leute, die es tatsächlich witzig finden, als politisches Statement extra die Luft zu verpesten, um die ganzen Ökos zu ärgern und „Obama“ eins auszuwischen – sie nennen es „Rolling Coal“ und man bleibt wirklich fassungslos zurück, nachdem man sich ein paar dieser Videos angeschaut hat. Das ist also ein Teil der Menschheit.


Wen würdest du gerne verklagen, wenn du eine ordentliche Rechtsschutzversicherung hättest?

Fast 300 Opfer bei Absturz in der Ukraine

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München – In der Ukraine ist am Donnerstag ein malaysisches Passagierflugzeug mit 295 Menschen an Bord kurz vor dem Eintritt in den russischen Luftraum abgestürzt. Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete, dass die Maschine der Malaysia Airlines in einer Höhe von etwa 10000 Metern abgeschossen und nördlich von Tores etwa 80 Kilometer von der umkämpften ostukrainischen Stadt Donezk entfernt aufgeschlagen sei. US-Medien berichteten am Abend, die US-Geheimdienste hätten bestätigt, das Flugzeug sei von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden.



Ein russisches Flugzeug vom Typ Tupolev 214 und ein russisches Rakten Flugabwehrsystem Buk-M2 werden am 31.08.2013 bei der Luftfahrtausstellung Salon MAKS-2013 in Moskau (Russland) vorgeführt.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko bezeichnete den Absturz über dem Konfliktgebiet Donezk als „terroristischen Akt“. Er halte die Tragödie „weder für einen Zwischenfall noch für eine Katastrophe“. Die Boeing 777 war in Amsterdam gestartet und auf dem Weg in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. Offenbar hat keiner der Insassen des Flugs MH17 überlebt. Auf der Maschine waren 154 Niederländer gebucht. Auch vier Deutsche sollen unter den Opfern sein.

Anton Geraschtschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministers, sowie der Generalstab der Armee beschuldigten die prorussischen Separatisten in der Ostukraine, das Passagierflugzeug mit Hilfe des in der Sowjetunion entwickelten Luftabwehrsystem Buk abgeschossen zu haben. Präsident Poroschenko kündigte an, eine Kommission einzusetzen, die die Umstände der Katastrophe untersuchen soll.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zeigte sich entsetzt und forderte eine internationale Untersuchung. „Dass Hunderte völlig Unbeteiligte auf diese furchtbare Weise ums Leben kommen, versagt einem die Sprache.“ Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine müssten „den Rettungs- und Sicherheitskräften unverzüglich Zugang zur Absturzstelle gewähren“, sagte Steinmeier. Experten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) machten sich auf den Weg zur Absturzstelle. Die Aufständischen erklärten unterdessen, sie hätten den Flugschreiber der Maschine gefunden.

Die ukrainische Führung und die Separatisten in der Ostukraine warfen der jeweils anderen Seite vor, für die Tragödie verantwortlich zu sein. Das Innenministerium in Kiew hatte kurz vor dem Absturz behauptet, die Rebellen verfügten über Luftabwehrsysteme von russischen Typ Buk-1M. Seine Raketen können Ziele in bis zu 25 000 Metern Höhe bekämpfen. Vertreter der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“ beteuerten, dass sie mit dem Absturz der Maschine nichts zu tun hätten. Sie würden nur über Systeme verfügen, die bis zu einer Höhe von 3000 Metern reichten. Am Montag hatte das ukrainische Militär Russland indirekt vorgeworfen, eine Transportmaschine vom Typ AN-26 in 6500 Metern Höhe abgeschossen zu haben. Am Donnerstag verbreitete das ukrainische Außenministerium einen angeblichen Internet-Eintrag des selbsternannten „Verteidigungsministers von Donezk“, Igor Girkin, genannt Strelkow, wonach dieser unmittelbar nach dem Absturz der Maschine gepostet habe, „in Tores ist eine AN-26 abgeschossen worden, seine Teile liegen irgendwo in der Nähe der Kohlenmine Progress. Wir haben jeden gewarnt: Fliegt nicht durch unseren Luftraum.“ Eine hochrangige Quelle im Kiewer Außenministerium erklärte: „Die haben unsere Flüge seit Tagen gejagt.“ Wenig später dementierten die Separatisten den Eintrag als nicht authentisch, vielmehr hätten ukrainische Jagdflugzeuge die Maschine abgeschossen.

Russlands Staatschef Wladimir Putin übermittelte der malaysischen Regierung sein Beileid. Er sei traurig über „die Katastrophe über dem Territorium der Ukraine, die so viele Menschenleben gekostet“ habe. Putin telefonierte wegen der Ukraine-Krise und der damit verbundenen westlichen Sanktionen auch mit US-Präsident Barack Obama. Der Kreml erklärte, auch der Absturz der Passagiermaschine sei thematisiert worden.

Obwohl es zunächst keine Sperrung des ukrainischen Luftraums gab, entschieden die Lufthansa und weitere große europäische Airlines am Donnerstag, von sofort an den ukrainischen Luftraum weiträumig zu umfliegen. Für Malaysia Airlines ist dies bereits die zweite Katastrophe innerhalb von wenigen Monaten. Eine Boeing 777 der Fluggesellschaft war am 8.März mit 239 Passagieren an Bord nach dem Start in Kuala Lumpur in Richtung Peking verschwunden. Seiten 2 und 4

Zum Schweigen verurteilt

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Beate Zschäpe redet gern. Das tat sie jedenfalls immer. Mit Nachbarn, bei einem Gläschen Sekt. Mit der Freundin aus der Wohnung gegenüber, mal über Männer, mal über Kinder. Selbst wenn sie bewacht von Polizeibeamten vier Stunden lang im Auto sitzt, schweigt sie nicht, sondern plaudert. Übers Wetter. Über Thüringer Bratwürste. Aber auch darüber, ob sie vor Gericht reden soll oder nicht.



Kein "Guten Morgen", kein "Danke", nichts: Beate Zschäpe schweigt seit dem ersten Prozesstag

Die Frage „Reden oder Schweigen?“ begleitet die Hauptangeklagte im NSU-Prozess seit Anbeginn. Im Gerichtssaal hat man bisher kein einziges Wort von ihr gehört. Kein „Guten Morgen“, kein „Danke“, nichts. Selbst als die Mutter eines jungen Mannes, den der NSU erschossen hatte, sie unter Tränen anflehte, doch zu sprechen und nicht die Schuld anderer auf sich zu nehmen, blieb sie regungslos.

Aber es kostet Kraft, diese Fassade über Monate, Woche für Woche, aufrechtzuerhalten. Seit 128 Tagen sitzt Beate Zschäpe nun im Gerichtssaal, und ihre Kraft lässt spürbar nach. In den vergangenen Wochen litt sie immer wieder unter Übelkeit, hatte Kopfschmerzen, mehrere Prozesstage fielen deswegen aus. Einmal ging es ihr so elend, dass sie darum bat, die Nacht nicht allein in ihrer Zelle verbringen zu müssen. Sie wollte jemanden zum Reden haben. Eine andere Gefangene legte sich zu ihr.

Es brodelt in Beate Zschäpe. Sie sitzt nun seit zweieinhalb Jahren in Untersuchungshaft, sie erlebt, wie ein Zeuge nach dem anderen auftritt und seine Eindrücke über sie zum Besten gibt. Und sie kann nichts dazu sagen. Ihre Anwälte haben ihr geraten, nicht zu reden – und nun will sie diese Anwälte plötzlich loswerden. Zumindest ließ sie dem Gericht mitteilen, sie vertraue ihnen nicht mehr. Was bedeutet das? Will sie reden? Oder ist sie nur dieser Situation überdrüssig, in der sie seit über einem Jahr wie unter der Lupe betrachtet wird? Erwartet sie womöglich, dass ihre Verteidiger mit einem einzigen Schnitt durch den gordischen Knoten ihre Situation ändern? Will sie Verteidiger, die den Konflikt mit dem Gericht suchen?

Die Verteidiger suchen bisher nicht den großen Auftritt. Sie setzen allein darauf, dass sich das Konstrukt der Anklage nicht beweisen lässt. Danach war Zschäpe Mittäterin bei allen zehn NSU-Morden, indem sie die bürgerliche Fassade aufrechterhielt, ohne die ihre Freunde Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt nie so lange aus dem Untergrund heraus hätten morden können. Sie habe also arbeitsteilig einen Part in dem Mord-Trio übernommen, ohne sich selbst die Finger schmutzig zu machen, wirft ihr die Anklage vor.

Die Argumentation der Bundesanwaltschaft ist gewagt. Zschäpe war – soweit man weiß – an keinem Tatort dabei. Aber Zschäpe hatte Zugang zum Tresor in der Wohnung in Zwickau, darin lagen Waffen und die Handschellen der ermordeten Polizistin aus Heilbronn. Zschäpe verwaltete während des Urlaubs das Geld, sie war bei einer Waffenübergabe dabei, sie hatte, so erklären Zeugen, die beiden Männer „im Griff“. Ihre Fingerabdrücke wurden auf Zeitungsausschnitten gefunden, die der NSU für seine Bekennervideos verwendete.

Es hat sich bisher viel Belastendes angesammelt in diesem Prozess. Das Gericht sieht das offenbar so. Bei einer Entscheidung über die Haftfortdauer eines Mitangeklagten erklärten die Richter, die Anklage habe sich bisher bestätigt. Das musste auch für Zschäpe ein Warnschuss sein.

Nun ist vielleicht der Grundkonflikt mit den Anwälten wieder aufgebrochen. Denn obwohl Zschäpe und vor allem ihr Verteidiger Wolfgang Heer im Gerichtssaal geradezu vertraut tuscheln, hatte Zschäpe schon von Anfang an Bedenken, ob die Schweigestrategie richtig sei. Die ließ sie zumindest einmal erkennen, als sie auf einer Autofahrt lange mit einem BKA-Beamten plauderte. Der machte ihr deutlich, dass Sprechen Vorteile haben könne – so habe der RAF-Terrorist Christian Klar bis zuletzt geschwiegen und musste seine Strafe voll absitzen, die Terroristin Susanne Albrecht aber redete und kam nach ein paar Jahren frei. Zschäpe schien darüber nachzudenken, sagte dann jedoch: „Aber einen Fall wie mich hat es doch noch nie gegeben.“

Danach aber hat sie sich mit ihren Verteidigern auf diese Strategie festgelegt. Ihre Anwälte haben gute Gründe. Denn wenn Zschäpe spricht, dann muss sie schon alles sagen. Zu harmloseren Dingen zu reden und zu brisanten zu schweigen, das wäre für ihre Glaubwürdigkeit tödlich. Wenn jemand grundsätzlich schweigt, darf ihm das nicht negativ ausgelegt werden. Wenn er sich aber nur selektiv einlässt, dann kann sich ein Gericht denken, warum das wohl so ist. Und Schlüsse ziehen. Richter Manfred Götzl ist dafür bekannt, wenn nötig auch tagelang zu fragen: mit wem der NSU Kontakt hatte, wer die Bekennervideos drehte, wo sie die Waffen besorgten, wie die Opfer ausgesucht wurden, mit welchen Gesichtsausdruck ihre Männer von den Mordreisen heimkehrten. Und natürlich, was sie wusste, wie sie ihre Freunde unterstützte.
Und er würde wohl nicht recht glauben, wenn Zschäpe erzählen würde, dass sie zwar 13 Jahre lang mit beiden zusammengelebt hat, aber nichts von ihrem Treiben ahnte. Also ist eine Aussage auch riskant. Denn Zschäpe könnte dadurch zeigen, dass sie tiefer verstrickt war, als man bisher weiß. Zschäpe hat, als sie sich im November 2011 stellte, gesagt, sie wolle aussagen. Später erklärte sie, ihre Aussage werde nicht unbedingt die Höhe der Strafe mindern. Das könnte der springende Punkt sein, weswegen ihre Anwälte ihr raten zu schweigen.

Offensichtlich tut sich Zschäpe nun nicht so leicht damit, schriftlich niederzulegen, warum sie ihren Anwälten misstraut. Am Donnerstag räumte ihr das Gericht einen zusätzlichen Tag dafür ein, bis einschließlich Freitag. Dann müssen ihre Verteidiger Stellung nehmen. Sie dürften durchaus interessiert sein an Zschäpes Argumenten, denn bisher war kein Konflikt zu erkennen. Im Gegenteil, die Anwälte hatten sich völlig auf ihre Mandantin konzentriert und schon geklagt, dass sie wegen des aufwendigen Verfahrens keine anderen Aufträge mehr annehmen könnten.

Am Dienstag, dem nächsten Prozesstag, muss dann das Gericht entscheiden, ob es dem Antrag Zschäpes nachkommt. Das wird es wohl eher nicht tun.

Tagesblog - 18. Juli

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10:52 Uhr: Schluck! Was macht denn Philipp Lahm für Sachen? Werde ich nie wieder sagen können "Da schau, da läuft er, der kleine Philipp Lahm...."?

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09:24 Uhr:
Hier sind im Übrigen die Themen aus der SZ.de-Konferenz. Wobei, eigentlich gibt es hauptsächlich ein Thema: Der Abschuss (sagt jedenfalls die USA, dass es einer war) einer zivilen Maschine über der Ostukraine. Unfassbar. An Bord waren ungefähr 100 AIDS-Experten aus aller Welt, die auf dem Weg zu einer Konferenz in Australien waren. Die Fragen aus der Konferenz: Wie muss/soll/kann die Welt auf so ein Ereignis politisch reagieren? Die Frage: Warum war der Luftraum offen und wie sieht es generell aus mit den Luftraäumen über Krisengebieten? Wie werden die Angehörigen betreut? Und - aber das ist sozusagen nur ein Nebensatz: kann eine Airline zwei so unfassbare Unglücke überstehen? (Teaser: vermutlich nicht)

Die beiden anderen Themen des Tages:
  • Die Sommer-Pressekonferenz von Angela Merkel, in der sie sich voraussichtlich zur Ukraine und zum Nahost-Konflikt äußern wird.

  • Das Bistum Limburg legt heute sein Vermögen offen.

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09:12 Uhr: Guten Morgen, Kosmos!

Ich muss heute um etwas Nachsicht bitten, meine Nacht war so, wie man es sich gar nicht wünscht: mit drei Stunden Schlaf und heulenden und zähneknirschenden Kindern, Alptraumgeplagt. Anstrengend...

Jetzt aber genug Privates und rein in die vergnüglicheren Themen. Nämlich zum Beispiel einen Tagesticker, in dem du alle Aggressionen loswerden kannst, die sich im Laufe dieser Woche aufgestaut haben.

Außerdem die Feststellung: Ein Tag, an dem man schon morgens um acht Uhr mit T-Shirt und Sonnenbrille durch die Stadt radelt, kann nur super werden. Oder?

„Ich war ein Volljunkie“

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Es war einer der dunkelsten Momente des an dunklen Momenten wahrlich nicht armen öffentlich-rechtlichen Fernsehens: Am 17. September 2012 trat die Schauspielerin Jenny Elvers sichtlich angetrunken und verwirrt in der NDR-Talkshow „DAS!“ auf. Der Anblick war nicht nur für Elvers beschämend. Auch der Sender benahm sich daneben. Statt das Interview abzubrechen und den Gast vor sich selbst zu schützen, hielt die Kamera 45 Minuten lang drauf. Als Elvers irgendwann ein Glas umstieß, witzelte die Moderatorin, dass „natürlich“ nur Wasser nachgeschenkt werde. Ein Trauerspiel. Es folgten hämische Schlagzeilen über den „Lall-Auftritt“, eine rührselige TV-Beichte und eine sehr öffentliche Trennung von ihrem Mann. Jetzt, fast zwei Jahre später, spricht Jenny Elvers zum ersten Mal über den Verlauf ihrer Therapie und weshalb sie – in Maßen – wieder trinken will. Dazu, dass ihr Freund und Manager Steffen von der Beeck kürzlich alkoholisiert am Steuer erwischt worden sein soll, was ebenfalls breit vom Boulevard berichtet wurde, will die 42-Jährige aus rechtlichen Gründen nichts sagen. Zum Gespräch in einem Wellnesshotel am Tegernsee erscheint Jenny Elvers frisch und ausgeruht. Sie antwortet auch auf unangenehme Fragen offen.



Nach beschämenden Auftritten und einer öffentlichen Trennung kämpft
Jenny Elvers um ihren Ruf.

SZ: Frau Elvers, Sie wollen wieder trinken?
Jenny Elvers: Das ist vor allem meinem Therapeuten wichtig. Er glaubt nicht, dass ich es schaffe, ganz aufzuhören. Was er mir mitgegeben hat, ist die Ansage: Heute trinke ich nicht. Morgen vielleicht, aber heute nicht. Denn dieses Ziel, ein Leben lang nicht mehr zu trinken, ist wie ein Berg, der einen einschüchtert. Die Heute-nicht-Strategie schafft Etappenziele. Aber bis jetzt habe ich die Finger vom Alkohol gelassen.

Sie gehen mit Ihrer Alkoholsucht sehr offenherzig um. Warum?
Ich bin öffentlich abgestürzt, also muss ich öffentlich auf die Beine kommen. Aber, um ehrlich zu sein: Heute bereue ich, dass ich nach der missglückten Talkshow eine öffentliche Alkoholbeichte abgelegt habe.

Warum?
Ich habe die Welt im Vollrausch verlassen und bin nüchtern zurückgekommen. Es war zu früh, ich hätte mehr Zeit gebraucht.

Sind Sie süchtig nach Öffentlichkeit?
Glauben Sie mir, ich fühle mich auch wohl, wenn ich nicht ständig in den Magazinen zu sehen bin. Nach meinem Absturz war es eher die Scham, die mich gleich wieder an die Öffentlichkeit gedrängt hat. Ich wollte allen zeigen: Seht her, mir geht’s gut! Es war ein tolles Gefühl, über den roten Teppich zu laufen und hinterher sagen zu können: Geschafft! Nicht gestolpert! Es ist ja immer die Angst da, dass mir ein Stolpern als Suff ausgelegt wird.

Holt Sie die Öffentlichkeit, die Sie immer gesucht haben, jetzt ein?
Sie hat mir einen normalen Umgang mit dem Thema Alkohol unmöglich gemacht. Wenn ich im Supermarkt einkaufe, verfolgen mich Paparazzi. Ich habe das Gefühl, die Medienwelt wartet darauf, dass ich die Wodkaflasche wieder auspacke, am besten gleich auf dem Supermarktparkplatz.

Sie haben für Ihre öffentliche Beichte aber auch Applaus bekommen.
Es ist ja nicht das erste Mal, dass jemand, der eine schwere Erkrankung hat, Anerkennung bekommt. Auch in der Klinik habe ich Menschen getroffen, die mir gesagt haben: Ich habe Ihren Talkshow-Auftritt gesehen und deswegen den Schritt in die Therapie gemacht. Traurig, nicht wahr?

Aber auch tröstlich.
Finde ich nicht. Was soll ich da antworten? Herzlichen Glückwunsch? Ich will nicht die Vorzeigealkoholikerin der Nation sein.

Lange Zeit haben Sie Ihre Trinkerei ja erfolgreich vertuscht.
Ich habe während der Arbeit getrunken, hatte aber lange Zeit keine Ausfallerscheinungen. Kein Lallen, kein Stolpern, kein wirres Zeug reden. Umso mehr frage ich mich: Wann war dieser verdammte Tag, an dem ich die Kontrolle verloren habe? Ich wüsste das gerne, um es aufarbeiten zu können. Wer das nicht schafft, wird nie kontrolliert trinken können.

Was haben Sie getrunken?
Vor allem Wodka und Gin. Mein Therapeut hat von Druckbetankung gesprochen. Weil es mir nur um den schnellen Rausch ging. In der Klinik habe ich Menschen kennengelernt, bei denen es noch heftiger war. Da war ein Topmanager, der hat Sagrotan getrunken, weil die Ehefrau den Alkohol weggeräumt hatte. Das hat mit Genuss natürlich nichts mehr zu tun.

Trotzdem haben Sie am Morgen danach funktioniert?
Anfangs schon. Natürlich habe ich gemerkt, dass ich nach dem Aufstehen gezittert habe. Aber nach einem Gläschen Prosecco war ich wieder fit. Nicht mein Kopf wollte trinken, sondern mein Körper. Ich dachte mir: Um das Zittern abzustellen, trinkst du jetzt was, und morgen lässt du es. Das habe ich mir eingeredet. Solange, bis ich morgens gar nicht mehr aus dem Bett gekommen bin. Ich war ein Volljunkie.

Wie viel hatten Sie intus, als Sie in der berüchtigten Talkshow saßen?
Nicht viel. Das Problem war, dass ich schon einen Grundpegel hatte. Da haben zwei Gläser Prosecco vor der Sendung gereicht, dass alles extrem gekippt ist.

Wann ist Ihnen klar geworden, dass Ihr Auftritt fatal war?
Sie werden es nicht glauben, aber danach war ich mit zwei Freundinnen zum Essen verabredet, da habe ich mich total klar gefühlt. Ich habe schon gespürt, dass die Sendung nicht so gut gelaufen war, aber es ging mir gut. Am Abend bin ich mit dem Gesicht auf dem Boden der Restauranttoilette aufgewacht.

Wie war der Tag danach?
Ich habe mich wahnsinnig geschämt. Ganz Deutschland hatte mich besoffen gesehen. Und Alkohol ist eine Droge, die man gern dem Penner auf der Parkbank zuschreibt.

Ist die Scham noch da?
Die habe ich erst kürzlich wieder gespürt. Zu einem WM-Spiel hatte ich Freunde eingeladen. Im Supermarkt dachte ich mir: Scheiße, Bier kaufen kann ich nicht. Wegen der Blicke. Ich habe es dann trotzdem gemacht, aber an der Kasse hätte ich am liebsten eine Erklärung dazu abgegeben.

Die Blicke, die öffentliche Aufmerksamkeit: Das sind große Themen für Sie.
Auch wenn mir das keiner glaubt, ich hatte nie den Gedanken: Ich stehe in der Zeitung, also bin ich.

Jetzt flunkern Sie aber.
Es stimmt schon, dass die Aufmerksamkeit für mich früher eine große Antriebsfeder war. Und natürlich wusste ich, dass ich abgelichtet werde, wenn ich über den roten Teppich gehe. Und wenn mein Foto in der Gala hinterher das größte ist, dann habe ich meinen Job gut gemacht. Mal ehrlich: Das ist Teil des Jobs. Aber ich gehöre nicht zu den hauptberuflichen Rote-Teppich-Geherinnen, bei denen ich mich frage, wie die eigentlich ihr Geld verdienen.

Das fragen sich bei Ihnen auch einige.
Ich bin Schauspielerin.

Sie haben die Buhlschaft bei den Berliner Jedermann-Festspielen gespielt und Lady Diana in einer Theaterinszenierung von Christoph Schlingensief. Andererseits waren Sie im „Big Brother“-Haus und füttern den Boulevard mit Schlagzeilen.
Ich finde, das eine schließt das andere nicht aus. Ich habe mich immer in beiden Welten wohlgefühlt, auch wenn weder Boulevard noch Feuilletons diesen Ausfallschritt verstanden haben.

Wann hat das angefangen: diese Lust am Fotografiert-Werden? War das, als Sie mit 17 Jahren „Heidekönigin“ wurden?
Auf jeden Fall hat sich damals eine neue Welt für mich geöffnet. Ich war noch nie geflogen, und plötzlich durfte ich als Heidekönigin nach Japan reisen. Ich war in den Zeitungen, eine Modelagentur kam auf mich zu, dann bekam ich eine Anfrage für Shampoo-Werbung. Ich habe das gar nicht überblickt. Mit 17 war ich plötzlich in einer neuen Welt. Da gab es kein Zurück mehr.

Sind Prominente besonders gefährdet?
Das weiß ich nicht. Aber ich kann Ihnen sagen, dass in der Entzugsklinik hochrangige Manager waren, auch jemand aus dem Showbereich. Alles Leute, die unter öffentlicher Beobachtung stehen.

Wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass Sie abhängig geworden sind?
Ich habe immer gern und viel getrunken, ohne dass es problematisch war. Wann es gekippt ist, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass es mit Schlaftabletten angefangen hat. Ich konnte nicht schlafen, also habe ich eine Tablette genommen, irgendwann zwei, dann drei, und trotzdem war ich um drei Uhr morgens noch wach. Also habe ich angefangen, zusätzlich ein Glas Rotwein zu trinken. Dann zwei Gläser, drei Gläser und irgendwann eine ganze Flasche.

Wie geht es Ihnen heute?
An guten Tagen komme ich klar, an schlechten bitte ich die Leute um mich herum, nicht in meiner Gegenwart zu trinken. Aber auf keinen Fall möchte ich mit Alkohol alleine sein. Als mein Mann mich kurz nach dem Entzug nach zehn Jahren Ehe verlassen hat, war ich mit 800 Flaschen Wein allein im Haus. Frisch aus dem Entzug, mit Liebeskummer: Das war heftig. Ich habe den Weinkeller sofort ausräumen lassen. Ich habe mir selbst nicht vertraut.

Wie sieht es mit dem Vertrauen in Ihrem Umfeld aus?
Ich möchte von niemandem kontrolliert werden. Der Einzige, der das darf, ist mein Sohn. Ich habe ihm einen Alkomaten geschenkt, damit er mich jederzeit testen und mir irgendwann wieder vertrauen kann.

Haben Sie nach Ihrem Talkshow-Auftritt darüber nachgedacht, hinzuwerfen und sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen – auch Ihrem Sohn zuliebe?
Das war eine Option, natürlich. Aber ich liebe meinen Beruf. Und ich kann ja nichts anderes, ich habe nichts anderes gelernt.

Speed-Dating mit Lobbyisten

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Brüssel – Michael Dolan muss sich keine Sorgen machen, dass der EU-Diplomat seine Botschaft nicht hört. Dafür spricht Dolan einfach viel zu laut. „Das ISDS-System ist aus unserer Sicht NICHT NEUTRAL!“, schleudert er Ignacio Garcia Bercero vom Podium aus entgegen. Bercero, Chef-Unterhändler der EU für das Freihandelsabkommen mit den USA, sitzt ungerührt in der ersten Reihe des Brüsseler Konferenzsaales und hört sich das alles geduldig an.



Im Mai zeigen Demonstranten in Hamburg ihren Unmut über das Freihandelsabkommen mit den USA.

ISDS ist eine dieser kryptischen Abkürzungen, die derzeit viele Bürger auf beiden Seiten des Atlantiks aufwühlen. Sie steht für „Investor State Dispute Settlement“ – das Recht der Unternehmen, Staaten vor intransparenten Schiedsgerichten auf Milliardensummen zu verklagen.
Dolan bräuchte das Mikro nicht, das vor ihm auf dem Pult steht. Er gestikuliert und donnert, so hat er es schon 1999 beim „Battle of Seattle“ getan, als seine „Teamster“, die Trucker und Milchbauern, das Treffen der WTO-Konferenz lahmlegten. 15 Jahre später nutzt er seinen Auftritt wieder, um gegen einen ungezügelten Freihandel zu kämpfen.

Die Delegationen von EU und USA haben ihre sechste Verhandlungsrunde einen Tag unterbrochen, um den Anliegen der sogenannten Stakeholder zuzuhören, all jenen Gruppen, deren Interesse an den Verhandlungen offiziell anerkannt ist. Auch Bürgerrechtler werden hier zu Lobbyisten, denn es geht um harte Überzeugungsarbeit. Dolan ist einer von 71 Rednern, die den Beamten im Namen ihrer Organisationen erklären, was am Ende im TTIP-Vertrag stehen soll – und was auf gar keinen Fall rein darf.
An diesem Mittwoch begegnen sich im Brüsseler Konferenzzentrum zwei Lager, die sich sonst eher aus dem Weg gehen. Den einen kann Freihandel nicht frei genug sein, die anderen fürchten, dass Konzerne am Ende mehr Rechte haben als Staaten und ihre Bürger. Die einen sind angetrieben von Wirtschaftsinteressen und viel Geld, die anderen von Idealismus und viel Angst.

Pharmaverbände, Saatguthersteller, Verbraucherschützer, Bürgerrechtler – jeder Sprecher hat fünf Minuten für seine Kommentare, danach sind vier Minuten Zeit für Fragen. Speed-Dating für Interessenvertreter. Die Unterhändler, die die Lobbyisten bezirzen wollen, sitzen in der ersten Reihe; dahinter Abgesandte der übrigen Stakeholder.

Betroffen sind 820 Millionen Menschen, fast die Hälfte der Weltwirtschaft, Regeln für Tierschutz oder die Vergabe von öffentlichen Aufträgen: Bei TTIP geht es irgendwie um alles, deshalb kommen jetzt auch alle nacheinander auf das Podium. Eine Umweltschützerin lehnt ISDS, das Sonderklagerecht für Investoren gegenüber Staaten, ab – auch nachdem die EU die ursprünglichen Ideen abgeschwächt und online die Meinungen von mehreren Zehntausend Bürgern eingeholt hat. Nein, das Klagerecht müsse drinbleiben, verkündet dagegen der Mann vom Bund der Deutschen Industrie. TTIP könne einen reformierten, transparenten „Goldstandard“ für ISDS enthalten, Vorbild sein für weitere Abkommen. Andere, so die Vertreter der Autohersteller, wollen gleiche Standards, damit sie nicht zwei Versionen von einem Auto bauen müssen – eine für die USA, eine für Europa.

Ein bisschen Mitleid mit den Unterhändlern von EU und USA ist angebracht. In vier verschiedenen Räumen haben sie drei Stunden unter anderem gehört: Warum europäische Schiffsbauer sich benachteiligt fühlen, warum amerikanische Chemikalienstandards für Kosmetika ein Problem sind – und dann noch die wirre Rede eines holländischen Aktivisten, der plötzlich auf Deutsch Zitate von Philosophen von sich gibt: „Das Ding ist ein Ganzes an Bestimmungen“ – „Alles ist eine Abstraktion“. Was er damit wohl sagen will: TTIP ist nur für die Reichen, irgendwie.

So transparent waren Freihandelsgespräche noch nie, schwärmen Vertreter der EU-Kommission und Industrie-Lobbyisten. Doch natürlich ist das Stakeholder-Treffen auch eine Show-Veranstaltung. EU und USA wollen zeigen, dass sie Bedenken ernst nehmen und die Öffentlichkeit informieren. Dieses Signal wird für die verhandelnden Behörden immer wichtiger, je mehr Bürger befürchten, dass TTIP und Demokratie unvereinbar und europäische Standards in Gefahr sind. Erst am Dienstag wurde die Europäische Bürgerinitiative „Stop TTIP“ präsentiert.

Was bringt diese Konferenz also? Die amerikanische Umweltschützerin sagt: „Jeder sagt seinen Spruch. Es ist eine Wohlfühlübung.“ Meist fragen die Verhandler aus Washington und Brüssel noch ein oder zweimal höflich nach, dann ist der nächste Lobbyist dran. Andreas Thurner von der österreichischen Landwirtschaftskammer findet: „Die Verhandler kennen eigentlich alle Argumente. Der Neuigkeitswert dürfte gering sein.“ Das echte Lobbying findet woanders statt, erzählt Thurner: „Die wichtigen Botschaften werden nicht bei einer Konferenz überbracht. Man versucht immer, direkte Treffen zu bekommen.“ Sein belgischer Lobby-Kollege sagt grinsend: „Das hier ist nur wichtig für Gruppen, die nicht so gut organisiert sind wie wir.“

Thurner hat sich die 71 Präsentationen gar nicht angehört, ihn interessiert vor allem der Nachmittag, wenn die Chef-Unterhändler Dan Mullaney und Ignacio Garcia Bercero unter Ausschluss der Presse die Stakeholder in einem „Debriefing“ über den Stand der Verhandlungen unterrichten. Ausgerechnet in diesem Rahmen findet die lauteste Präsentation statt, die einem Überfall gleicht. Plötzlich erheben sich sieben Aktivisten von ihren Stühlen und rufen „Stop TTIP“. Sie tragen gelbe T-Shirts, auf denen ihre Botschaft steht: „There is no transparency without the texts. #giveusthetexts“. Es ist die wichtigste Forderung der TTIP-Kritiker: Transparenz – sie wollen mehr Details über die Verhandlungspositionen erfahren. Wenige Sekunden später stürmen Sicherheitsbeamte in den Saal, ein Aktivist klammert sich so lange an eine Stuhllehne, bis ihn zwei Männer wegtragen müssen. Kurz darauf ist der Tumult vorbei, die Aktivisten müssen das Tagungszentrum verlassen.

Die Gruppe trifft sich in einem Straßencafé um die Ecke. Die Aktivisten klappen ihre Notebooks auf, tippen das WLAN-Passwort ein und sichten ihr Material. „Das Video hat genau die richtige Länge, drei Minuten halten die Leute durch“, freut sich der Belgier Michel Cernak. Noch während das Debriefing mit Mullaney und Bercero läuft, werden Fotos und Videos bei den sozialen Netzwerken hochgeladen. Twitter und Facebook, das sind die wichtigsten Werkzeuge der TTIP-Gegner im Kampf um die öffentliche Meinung. Anders als in den Konferenzräumen dürfte ihre kompromisslose Haltung im Internet mehr Verständnis finden.

Tod am Strand

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Tel Aviv – Am Strand haben sie ein wenig Zerstreuung gesucht beim Fußballspielen, und schon allein das kann einem zum Verhängnis werden in diesen Tagen im palästinensischen Gazastreifen. Vier Jungen im Alter von neun bis elf Jahren sind mitten beim Bolzen zum Ziel eines israelischen Angriffs geworden. Sie hatten keine Chance, nun sind sie tot. Die vier gehörten zu einer einzigen Familie, sie waren Cousins, die Väter verdienen ihr Geld als Fischer. Nun hat die Familie Bakr vier kleine Körper zu begraben – und keiner kann ihr eine Antwort geben, warum die Kinder ihr Leben lassen mussten.



Unter dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas leiden auch die Kinder. 50 Jungen und Mädchen sind unter den Opfern, noch viel mehr haben ihr Zuhause verloren.


Von der israelischen Armee ist zu hören, dass dieser Vorfall nun untersucht werde. Das hört man immer in solchen Fällen, und manchmal ist es das Letzte, was man hört. Allerdings hat der Tod der vier Jungen international und auch in Israel selbst so viel Aufsehen erregt, dass die Armee in Erklärungsnot zu geraten droht. Schon einige Stunden nach dem Geschehen wurde deshalb eine erste Pressemitteilung veröffentlicht, in der von einem „tragischen Vorgang“ die Rede ist, die aber auch betont, dass das israelische Militär „niemals die Absicht hat, Zivilisten zu treffen, die von der Hamas in diese Auseinandersetzung hineingezogen werden.“

Noch gibt es widersprüchliche Angaben darüber, ob die Kinder durch Granatenbeschuss vom Meer aus getötet wurden, wo Israels Marine mit ihren Schnellbooten patrouilliert, oder bei einem Luftangriff. Als erstes Ergebnis ist inzwischen lediglich bekannt gegeben worden, dass die Armee „ein terroristisches Ziel“ beschossen habe und die Kinder dabei womöglich versehentlich getroffen wurden. Sieben andere Menschen – Kinder und Erwachsene – wurden obendrein noch verletzt.

Kollateralschaden nennt man das beim Militär. Im Gazastreifen selbst jedoch spricht man von einem „kaltblütigen Massaker“. So hat es Abdel Karim Bakr gesagt, der Onkel der vier Jungen. Ein Arzt im Schifa-Krankenhaus, wohin die Verletzten gebracht wurden, spricht von einem „feigen Verbrechen“, und die Hamas hat umgehend Rache geschworen. „Israel wird für all diese Verbrechen bezahlen“, kündigte ein Sprecher an.

Dabei sind dies längst nicht die ersten Kinder, die in diesem Krieg getötet wurden. Die Familie Kawara im Süden des Gazastreifens hatte gleich am ersten Tag den Tod von fünf Jungen zu beklagen. Auch andernorts wurden ganze Familien unter den Trümmern ihrer bombardierten Wohnhäuser begraben. Unter den inzwischen fast 230 Todesopfern dieses zehntägigen Kriegs sollen mehr als 50 Kinder sein.

Am Strand von Gaza aber hat es dieses Mal internationale Augenzeugen gegeben. Der Beschuss ereignete sich in unmittelbarer Nähe des Al-Deira-Hotels, in dem die meisten Journalisten absteigen. Der Korrespondent der britischen Zeitung Guardian saß während des Vorfalls auf der Terrasse, weil dort das Internet am besten funktioniert – und leistete hinterher noch erste Hilfe bei den Verwundeten. Er hat gesehen, wie spielende Kinder aufgeschreckt von einer Explosion davonrannten – und dann gleich noch ein zweites Mal beschossen wurden. Peter Münch

"Weg mit den sexuellen Labels!"

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Dass das Mädchen mit der roten Haartolle überhaupt noch mal zurückkommen würde, hätten viele nicht geglaubt. Und Elly Jackson, wie La Roux mit bürgerlichem Namen heißt, zweifelte selbst daran. Je größer der Erfolg und je voller die Konzerte wurden, desto schlimmer wurden Jacksons Angstzustände und Panikattacken. Sie traf die hohen Töne immer schlechter, schließlich blieb die Stimme ganz weg. Die Hits, die Goldenen Schallplatten, der Grammy 2011 für das beste Dance-Album verschlimmerten die Krise, ihr Produzent Ben Langmaid stieg aus. Doch Jackson, 26, geboren im Londoner Arbeiterviertel Brixton, nahm trotzdem ein zweites Album auf. Es ist ein würdiger Nachfolger für das umjubelte Debüt von 2009.

jetzt.de: Dein neues Album heißt „Trouble in Paradise“. Fasst das deine Gefühlslage der vergangenen Jahre zusammen?
La Roux: Ja, mein Gott, was war das alles ein Elend (lacht).

Immerhin kannst du darüber lachen.

Ja, jetzt. Aber wenn du die Probleme gar nicht so schnell bewältigen kannst, wie neue Probleme auftauchen, ist das wirklich hart. Ich dachte tatsächlich, meine Karriere wäre vorbei. So vieles ging bei mir schief, und es hat Jahre gedauert, bis ich wieder in die Spur fand.

Du sollst Schwierigkeiten gehabt haben, mit dem Ruhm zurechtzukommen.
Der Erfolg und das Berühmtsein als solches waren gar nicht mal so schlimm. Umgehauen hat mich die Radikalität, mit der sich mein Leben veränderte. Ich hing in Brixton rum, arbeitete in einer Bar, war gerade mit der Schule fertig. Nebenher machten wir das „La Roux“-Album, und auf einmal saß ich quasi der ganzen Welt gegenüber. Ich hatte keinen Filter, laberte wild drauf los und musste dann ständig lesen, wie umstritten oder kontrovers meine Aussagen seien. Dabei bin ich lediglich keiner dieser zensierten und dressierten Cartoon-Popstars, die nur Blech reden. Und es bleibt dabei: Ich will lieber unangemessen sein als langweilig.



"Kinder gehen auf meine Musik ab wie auf Kindercrack." - La Roux.

Warum hast du nach deiner Krise weitergemacht?
Ich musste erst meine Stimme wiederbekommen, bevor ich merkte, dass ich die Bühne vermisst hatte. Ich wollte nicht so sang- und klanglos abtreten. Mir wurde klar, dass ich noch genug Hunger und Antrieb für die Arbeit vor den Kulissen habe. Also habe ich mich reingehängt.

„Trouble in Paradise“ klingt immer noch nach den Achtzigern und Bands wie The Human League, der Sound ist aber etwas weicher, sanfter, abgerundeter. Liegt das am Alter?
Der Klang ist etwas wärmer geworden, meine Stimme vielleicht auch. Ich kann gar nicht festmachen, woran das genau liegt. Einen übergeordneten Plan für dieses Album hatte ich nicht, ich habe einfach Songs geschrieben, lange getüftelt und am Computer herumgeschnipselt, bis ich glücklich mit dem Ergebnis war.

Vor fünf Jahren warst du neben jungen Frauen wie Ellie Goulding oder Little Boots Teil einer Mädchen-machen-tanzbaren-Electrosynthiepop-Bewegung. Und jetzt?
Habe ich null Ahnung, wo ich stehe. Wir waren ein ganzes Rudel von Mädels, die meisten sind nicht mehr dabei. Ich fürchte, meine Musik gilt jetzt als EDM, was ich im Grunde schrecklich finde. Weil EDM so sauber und kalkuliert klingt - mal abgesehen davon, dass die Amerikaner reichlich spät auf diesen Dance-Music-Zug aufgesprungen sind und dafür jetzt so tun, als hätten sie das alles erfunden. Das ist neuerdings Musik für Stadien, und logischerweise ist für Nuancen dabei kein Platz. Ich sehe dort nicht so meinen Platz, gerade meine neuen Songs sind ja doch ziemlich ausgefeilt und akzentuiert.

http://www.youtube.com/watch?v=pnCLiNDx1qU Der Song "Uptight Downtown" vom neuen Album.

Hast du in letzter Zeit auf einem EDM-Festival gespielt?
Zwei Mal. Beim ersten Mal gingen die Leute voll ab, das war echt Wahnsinn. Beim zweiten Mal guckten sich alle nur entgeistert an, weil sie mit meinem introspektiven, leicht dubbigem Zeug überhaupt nicht zurechtkamen. Ich bin wirklich gespannt, denn ich weiß nicht, wo ich musikalisch hingehöre, und ich kann nur hoffen, dass der Markt für meine Musik überhaupt noch existiert. Das ist zwar ganz befreiend, aber ich veröffentliche das Album in ein schwarzes Loch hinein. Ich denke zum Beispiel: Ich bin 26, und die Musik im Radio ist viel zu jung für mich. Oder anders: Ich bin zu alt fürs Radio.

Mit ihren 80ern-Einflüssen dürfte deine Musik doch speziell bei 30- bis 50-Jährigen gut ankommen.
Stimmt. Die sagen mir wirklich alle „Oh, deine Musik erinnert mich an früher“. Oder „Bevor ich dich entdeckte, habe ich jahrelang keinen Pop mehr gehört.“ Witzigerweise kommen meine Songs aber auch bei kleinen Kindern sehr gut an. Die Kinder meiner Freundinnen gehen dabei ab wie auf Kindercrack. Mir wäre es auch zu eng, nur die coolen 19-Jährigen anzusprechen. Queen, Prince, Eurythmics, Stevie Wonder – das sind alles großartige Popkünstler mit einer breitgefächerten Zielgruppe.

Ist Annie Lennox, die Sängerin von Eurythmics, ein Idol für dich?
Total. Als ich noch viel jünger war, gab Annie mir das Gefühl, dass es okay ist so zu sein wie ich bin. Dass man zusammen mit einem Look zwar eine bestimmte Persönlichkeit, aber keine bestimmte sexuelle Identität annehmen muss. Annie Lennox ist eine Homo-Ikone, ohne selbst homosexuell zu sein – das finde ich toll.

"Popmusik von Männern kann richtig ekelhaft sein."



Du selbst wehrst Fragen zu deiner sexuellen Identität stets ab. Warum eigentlich?

Weil ich nicht an sexuelle Identitäten glaube. Kein Mensch ist nur das eine oder das andere oder irgendwas Festgelegtes dazwischen. Das ist ein dummes, altmodisches Konstrukt. Das Leben ist komplizierter als „Mädchen mag Junge“, „Mädchen mag Mädchen“ oder „Junge mag Junge“. Dass überhaupt Leute von sich zum Beispiel sagen können „Ich bin schwul“, das erstaunt mich. Ich könnte das nicht. Also: Weg mit diesen Labels!

Es geht auf dem neuen Album mehrfach um Sex. In „Cruel Sexuality“ oder in dem Song mit dem schönen Titel „Sexotheque“.
So heißt in Nachtclub in Montreal. Ich fand den Namen auf Anhieb genial. In dem Song geht es um diese perversen, widerlichen Typen, die Oralsex in ach so viele lustige Metaphern verpacken und damit auch noch Erfolg haben. Popmusik, speziell Popmusik von Männern, kann richtig ekelhaft sein. Ich fände es entsetzlich, wenn meine Kinder solche Songs, und ich nenne jetzt keine Namen, mitsingen würden. Das hat doch alles nichts mit dem Leben zu tun. Ich jedenfalls hatte noch nie einen One Night Stand und ich habe auch noch nie einem Typen in einem Nachtclub einen geblasen.

Wovon handelt „Cruel Sexuality“?
Nicht von Sex. Sondern vom Gegenteil. Manchmal will ich gar keine sexuellen Gefühle aufkommen lassen, manchmal ist mir einfach nicht nach Sex oder nach dem Gedanken an Sex. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich 14-jährige Mädchen mit so einer Oralsexnummer, wie sie permanent im Radio laufen, identifizieren können. Die finden sich eher darin wieder, wenn ich sage, ich will von diesem ganzen Sex-Kram jetzt mal eine Weile nicht belästigt werden.

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Das Album "Trouble in Paradise" erscheint am 19.Juli.

Erfundene Liebe

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Ansgar von Lahnstein? Tanja und Clarissa von Anstetten? Charlie aus dem "Schneider's"? An diese Figuren kann man sich erinnern. Die gab es auch schon, als wir noch "Verbotene Liebe" guckten. Nun soll die Sendung zugunsten des Quizduells mit Jörg Pilawa abgesetzt werden. Der richtige Zeitpunkt, um sich zu überlegen: Was für Rollen hat die ARD wohl für all diese unbekannten Menschen vorgesehen, die momentan die "Verbotene Liebe" füllen?

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Das denkt die Redaktion:



"Szenen mit einem Messer, einem Teddybären und einem brüllenden, stark behaarten Mann"
Katharina von Unheld ist der jüngste Zugang der Serie. Ihre Ankunft war allerdings ebenso überraschend wie mysteriös: In ihrer ersten Szene hat sie einen verheerenden Autounfall mit einem Oldtimer, von dem nichts bleibt als eine fast vollständige Amnesie und eine Geburtsurkunde, die Katharina als verschollene Großnichte des Serien-Patriarchen Fridtjof von Unheld ausweist. Dass die Urkunde ebenso falsch ist wie ihre Haarfarbe, ahnt vorerst niemand. Am wenigsten die liebenswerte Frau mit dem quasi nicht hörbaren rumänischen Akzent. Allerdings plagen sie immer wieder Albträume: Szenen mit einem Messer, einem Teddybären und einem brüllenden, stark behaarten Mann, der in einer brennenden Hütte gefangen ist. Als die Bilder auch tagsüber auftauchen, flüchtet sie sich in Kokain und eine Affäre mit ...
jakob-biazza

"Tochter mittelloser algerischer Bauern, ihre Mutter hat Krebs und kann die Behandlung nicht selbst bezahlen."
Véronique Zisiny ist eine ehemalige Liebschaft des ältesten und verantwortungsbewussten Sprosses aus dem Adelsgeschlecht der von Lahnsteins. Als dieser seinen Master of Business Administration an einer südfranzösischen Privatuni macht, lernt sie ihn beim Segeln kennen. Sie erkennt ihn sofort als gute Partie, und wickelt ihn mit ihrer betörenden Schönheit im Nu um den Finger. Als er bemerkt, dass sie ihm regelmäßig Geld klaut, beendet er die Beziehung. Doch unerwartet taucht Véronique als neue Angestellte im Büro der Firma des Grafensohns auf und flirtet ihn unaufhörlich an. Als sie das auch auf dem Sommerfest vor den Augen seiner Frau tut, kommt es zum Eklat, und unter großem Tränenausbruch kommt ans Licht, warum sie all so hartnäckig an das Grafengeld will: Sie ist Tochter mittelloser algerischer Bauern, ihre Mutter hat Krebs und kann die Behandlung nicht selbst bezahlen. Wird dieses Schicksal das Herz des Grafen erweichen?
christian-helten

"Verlorene Tochter des seit Jahren als verschollen geltenden Grafen"
Die Halbargentinierin Jacky Lola gibt sich als verlorene Tochter des seit Jahren nach einem Flugzeugabsturz als verschollen geltenden Graf von Lahnstein aus. Ihren Erzählungen zufolge soll Graf Lahnstein ihre Mutter, eine argentinische Hotelköchin, vor 28 Jahren auf einer Geschäftsreise unwissentlich geschwängert haben. Vorerst gewähren die Lahnsteins ihr Wohnrecht, doch als immer wieder "Schwierigkeiten" mit dem noch ausstehenden DNA-Test von Jacky auftauchen, beginnt man vor allem in der weiblichen Fraktion der Schlossgemeinschaft Zweifel zu hegen: Ist diese Frau wirklich, wer sie vorgibt zu sein? Die Männer der Schlossgemeinschaft hingegen lassen nichts auf die schöne und interessante Jacky kommen: Sie sei dem Vater ja wohl wie aus dem Gesicht geschnitten.
mercedes-lauenstein

"Eigentlich heißt sie Carmen und kommt aus der Unterschicht"
Ella von Büren kommt als aufstrebende Partyplanerin aus gutem Hause an den Büren-Hof, wo sie die sommerliche Spendengala für krebskranke Kinder organisieren soll. Mit ihrer Schönheit und der fliederfarbenen Tisch-Deko bezirzt sie den 50-jährigen Graf Casper von Büren. Schon kurz nach der Blitzhochzeit stirbt er an einem mysteriösen Herzstillstand. Was nur die Zuschauer und die greise Mutter von Büren wissen: Ella ist eine Möderin. Eine Woche lang hat sie jeden Abend Gift in Caspers Wein gemischt, um sich als Alleinerbin nach Hawaii absetzen zu können. Eigentlich heißt sie Carmen und kommt aus der Unterschicht. Kurz vorm Check-in am Flughafen wird Ella/Carmen in der letzten Folge von uniformierten Polizisten in Handschellen abgeführt – der alten Gräfin, die die Geburtsurkunde der Intrigantin gefunden hat, sei Dank.
daniela-gassmann


Das sagt der ARD-Text:


Die schöne Giselle Schulz kommt nach Düsseldorf, um ihre Zwillingsschwester Caro zu besuchen. Die Zwillingsschwestern sind wie Tag und Nacht: Während sich die unscheinbare Caro schon ein Leben lang um ihre Schwester kümmert, interessiert sich Model Giselle hauptsächlich für ihre Schönheit und Karriere. Beim Modelabel LCL, wo ihre Schwester als Designpraktikantin arbeitet, macht sich Giselle Hoffnungen auf eine Modelkarriere. Ausgerechnet dort begegnet Giselle ihrer alten Jugendliebe Thore Hellström. Die alten Gefühle flammen auf, doch auch Caro hat längst ihr Herz an den smarten Creative Director verloren. Allerdings hat Thore nur noch Augen für Giselle...

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Das denkt die Redaktion:



"Insgeheim träumt er von Vanessas Bruder Niklas, wie er mit nacktem Bizeps ein Glas Milch holt"
Milan Moreno wirkt anfangs wie ein Macho, weil er mit der Mofa-Gang aus der 12. Klasse abhängt. Um seinen streitenden Eltern aus dem Weg zu gehen, lässt er sich auf eine Beziehung mit dem Klassenschwarm Vanessa ein und zieht vorübergehend mit in ihr Kinderzimmer. Während seine Freundin total verknallt ist, leidet Milan unter quälenden Kopfschmerzen und einem wiederkehrenden Tagtraum: Vanessas Bruder Niklas, wie er mit nacktem Bizeps ein Glas Milch aus dem Kühlschrank holt, weil er genau wie Milan nicht schlafen kann. Doch was würden bloß seine Freunde denken, wenn sie wüssten? Und sein Soldaten-Vater, der von Milan erwartet, dass er sich sofort nach dem Schulabschluss ebenfalls von der Bundeswehr verpflichten lässt? Erst in der letzten Folge gibt Milan seinen Gefühlen nach – und erwidert Niklas’ Küsse, als dieser sich morgens zu ihm unter den Duschkopf stellt.
daniela-gassmann

"Geheimer Loverboy zweier Königsbrunn-Bewohnerinnen"

Marco Lipitz ist der enterbte Sohn eines norddeutschen Bauerns. Er leidet an Pseudologie, dem krankhaften Verlangen zu lügen. Orientierungslos lässt er sich nach dem Rauswurf vom väterlichen Bauernhof durch das Düsseldorfer Nachtleben treiben und verdreht den Frauen mit den irrsten Geschichten über sich und sein Leben den Kopf. Er avanciert zum geheimen Loverboy gleich zweier Königsbrunn-Bewohnerinnen, ohne dass diese etwas von ihrer Konkurrenz zueinander ahnen. Als eine von ihnen schwanger wird, drohen seine Lügengebilde endültig in sich zusammenstürzen und er trifft eine folgenschwere Entscheidung.
mercedes-lauenstein

"Kam wegen des Versprechens Fußballprofi zu werden"
Paolo (Nachname unbekannt), dem Gärtner der von Unhelds. Paolo kam nach Deutschland mit nichts in den Taschen als dem Versprechen eines windigen Sportmanagers, dass er ihn zum Fußballprofi machen werde, und dem Foto eines kleinen Mädchens. Von den unzähligen Schicksalsschlägen in seinem Leben geprägt hat der schon immer schweigsame Mann das Reden ganz eingestellt. Nur manchmal schreckt er nachts aus dem Schlaf hoch, den Namen „Maria“ noch auf den Lippen. In seiner letzten Szene sieht man, wie er mit Katharina einen Waldweg geht, der zum reißenden Abschnitt eines Flusses führt.
jakob-biazza

"Er entstellt Katjas Pferd mit Säure"
Marco Delano, 23, ist noch nicht lange in Düsseldorf. Er hätte das Zeug gehabt, Profi im Dressurreiten zu werden. Doch mit 19 beendet ein Sturz und ein gebrochenes Becken seine bis dahin steile Karriere. Er sucht Trost in Drogenräuschen, wird abhängig von Crystal Meth und rutscht immer tiefer ab. Irgendwann erkennt er, dass er so nicht weitermachen kann und geht auf gut Glück nach Deutschland, wo ein entfernter Cousin ihm den Job bei den von Anstettens vermittelt. Beim Picknick während eines Ausritts ins Hubbelrather Bachtal kommen die hübsche, adelige Patrizia und der junge Spanier sich näher, von da an ist es um ihn geschehen. Er schreibt ihr einen Liebesbrief und versteckt ihn in Patrizias Satteltasche. Wochenlang erhält er keine Antwort, er ist traurig, aber sein Stolz verbietet es ihm, nachzufragen. Eines Abends hört er aber, wie die Tierärztin mit einer Freundin telefoniert und ihr erzählt, dass sie den Liebesbrief entwendet hat. Marco, längst wieder in alte Konsummuster zurückgefallen, rastet aus und entstellt Katjas Pferd mit Säure.
christian-helten

Das sagt der ARD-Text:


Emilio ist ein charmanter Latin Lover und – obwohl er eigentlich alle Frauen liebt – mit Kim Wolf verheiratet. Wenn der Südamerikaner nicht gerade versucht, ein lesbisches Model zu bekehren, herrscht weitestgehend Friede bei dem jungen Ehepaar. Emilios größter Traum ist es, sich als Koch mit einem eigenen Restaurant zu verwirklichen, und seiner verwöhnten Kim ein Leben außerhalb der elterlichen Wohnung zu bieten. Doch bei der Erfüllung dieses Traums stehen ihm sein südamerikanisches Temperament sowie sein Hang zur Untreue leider im Weg...
[seitenumbruch]

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Das denkt die Redaktion:



"Franky Nos gerissener Halbbruder Dietmar will ihm das rettende Erbe streitig machen"
Frank Neinhauser ist Inhaber einer Werbeagentur. Seine Freunde nennen ihn nur „Franky No“, seit er einem lukrativen Übernahmeangebot einer großen US-Agentur widerstand, um die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter zu sichern. Doch dann kam die Krise, seitdem laufen die Geschäfte nicht mehr gut, die Firma ist kurz vor dem Bankrott. Um Freunde, Familie und Mitarbeiter nicht zu belasten, sagt Frank niemandem etwas. Er beginnt, die Bilanzen zu fälschen, verstrickt sich immer tiefer in ein Lügenkonstrukt, das er doch nur geschaffen hat, weil er es allen recht machen wollte. Als seine Frau ihm sagt, sie erwarte ein weiteres Mal Zwillinge, erleidet er einen Nervenzusammenbruch. Welch Glück, dass sich kurz darauf herausstellt, dass Onkel Karl, der seit Jahrzehnten zurückgezogen in Chile lebt, dahingeschieden ist und ein üppiges Erbe hinterlassen hat. Das könnte Franky No retten. Wäre da nicht sein gerissener Halbbruder Dietmar, der ihm die rettenden Millionen streitig machen will.
christian-helten

"Er kam als Hausanwalt und verliebt sich in die Tochter des toten Grafen"
Dr. Hasso Hauenstein, Mann der wahnsinnig klugen, gut aussehenden Düsseldorfer Zahnärztin Clara Hauenstein-Schlosser und Vater ihrer fünf Kinder, kommt als Hausanwalt nach Königsbrunn, um die durch das Auftauchen von Jacky Lola wieder einmal angestoßenen Erbschaftsangelegenheiten ein für alle Mal auseinander zu dividieren. Schon nach der ersten Besprechung zwischen Hasso und Jacky unter vier Augen wird klar, dass sich beide unsterblich ineinander verliebt haben und sie jetzt mehr als nur ein Problem zu klären haben.
mercedes-lauenstein

"Alles kulminiert in einer grauenhaften Gewalttat"
Ulrich Pfuffendorf ist der Pfarrer des Dorfes, an dem die von Unhelds ihr Schloss haben. Ein frommer, ein aufrichtiger Katholik. Warmherzig und gütig. Ein Salomo, den alle Dorfbewohner gerne um Rat fragen. Als er eines Tages im Beichtstuhl allerdings Paolos Geheimnis hört, verändert sich Pfuffendorf. Erst kaum merklich, dann immer drastischer entzieht er sich seinem Amt, kann die Klagen seiner Mitmenschen immer weniger ertragen. Bis alles in einer grauenhaften Gewalttat kulminiert.
jakob-biazza


Der Harvard-Absolvent schwängert die Nichte der Hausherrin
Obwohl Patrick Koch keinen Adelstitel trägt, geht er als engster Vertrauter der Familie im Büren-Schloss ein und aus. Der Harvard-Absolvent verwaltet die Finanzen der Familie, berät sie in Rechtsfragen - und schwängert die Nichte der Hausherrin, Cecile-Luise von Büren. Kurz nach dem Frauenarztbesuch entdeckt sie beim Kuscheln unter Patricks dichtem Bart eine Narbe als Zeichen für seine dunkle Vergangenheit. Er gesteht: Seine einjährige Reise nach China war eine Lüge. Nach einem missglückten Aktiengeschäft war seine Geldnot so groß, dass er sich der Führungsriege der bulgarischen Organ-Mafia anschloss. Als Cecile-Luise das erfährt, macht sie tränenüberströmt einen Termin für eine Abtreibung aus.
daniela-gassmann


Das sagt der ARD-Text:



Hagen ist der älteste Sohn von Ludwig von Lahnstein. Die Jockette Dana Wolf ist seine große Liebe. Die beiden wünschen sich nichts sehnlicher als ein gemeinsames Kind, doch Dana kann keine eigenen Kinder bekommen. Dies belastet die Beziehung so sehr, dass Hagen nach einem Streit mit seiner Frau, eine Nacht mit Jessica verbringt. Als sich herausstellt, dass Jessica schwanger ist, wird die junge Ehe auf eine harte Probe gestellt. Noch vor der Geburt seines Sohnes begleitet Hagen seinen Vater auf einen Segeltörn auf die Bahamas. Seitdem galten die beiden nach einem schweren Unwetter als verschollen. Im Dschungel kämpfen sie ums Überleben. Während Ludwig den Kampf verliert, schafft es Hagen zurück zu seiner Familie nach Düsseldorf. Als veränderter Mensch ist er nun bereit, das Erbe als Familienoberhaupt anzutreten und Dana zurück zu gewinnen…                   
[seitenumbruch]
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Das denkt die Redaktion:



"Hat bereits mit 22 einen Doktor in Biologie, aber noch keinen Freund"
Die schüchterne Sabine Jünger hat mit nur 22 Jahren bereits einen Doktor in Biologie und will jetzt unbedingt Professorin werden. Sie hatte noch nie einen Freund und sieht außerhalb der Uni immer weniger Sinn im Leben. Also drängen einige ihrer Kommilitoninnen sie dazu, im Nebenjob als Barfrau anzufangen, obwohl sie dafür nicht gemacht ist. Bei einer Schicht lernt sie die verruchte, 20-jährige Catherine kennen, eine Französin, die als Kindermädchen des Sohnes von Ansgar von Lahnstein auf Königsbrunn arbeitet und seit Monaten eine Affäre mit dem sehr viel älteren Ansgar hat. Catherine lädt sie zu einigen Drinks in Ansgars Wohnung ein. Stark betrunken landen alle drei miteinander im Bett, was Sabines Welt so durcheinander bringt, dass sie am nächsten Morgen erschrocken abhaut. Catherine und Ansgar aber hat das Erlebnis so angetan zurückgelassen, dass sie von nun alles daran setzen, Sabine zu weiteren Liebesabenteuern zu überreden. Und es scheint, als könnten sie damit Erfolg haben.
mercedes-lauenstein

"Als Marie auf die Idee kommt, ihre altbackene Brille abzunehmen, wird sie wunderschön"
Marie Lehmann mag etwas unscheinbar wirken, ist aber heimlicher Publikumsliebling der Serie. Als Kinderärztin legt sie viele Nachtschichten im Krankenhaus ein, in ihrer Freizeit sitzt sie einsam mit einer Schokoladeneis-Packung vor dem Fernseher und sehnt sich nach Liebe. An einem verregneten Tag nimmt Maries Leben eine dramatische Wendung: Sie stolpert über den bewusstlosen Grafen Alfons-Leonhart von Büren, den jüngsten und schönsten Sprössling des Adelsgeschlechts. Bei seinem Sonntagsspaziergang wurde er von einem ominösen Geisterfahrer gerammt. Mit Mund-zu-Mund-Beatmung rettet Marie sein Leben. Alfons-Leonhart schenkt ihr im Gegenzug seine Liebe und einen Diamantring. Marie ist jetzt überglücklich und wunderschön – weil sie endlich auf die Idee kam, ihre altbackene Brille abzunehmen. In der letzten Folge die Traumhochzeit mit 1000 weißen Tauben. Wie im Märchen.
daniela-gassmann

"Ihr Traum: Die Teilnahme bei den deutschen Meisterschaften auf dem Rücken von Ramirez, bei dessen Geburt sie selber assistierte"
Katja Schneider ist seit acht Jahren die Tierärztin auf dem Gestüt der von Anstettens. Die 33-jährige gewissenhafte Schwäbin ist leidenschaftliche Dressurreiterin und in ihrem Sport wesentlich talentierter als Patrizia, die jüngste von Anstetten, die nur reitet, um ihren Vater nicht zu enttäuschen. Katjas großes Ziel ist die Teilnahme bei den deutschen Meisterschaften, auf dem Rücken von Ramirez, dem Rassehengst, bei dessen Geburt sie selbst assistierte. In ihren Träumen sieht sie Marco, Patrizias schmucken Reittrainer, wie er ihr von der Tribüne aus zujubelt, als sie auf dem Treppchen steht – auch wenn sie weiß, dass er in Patrizia verliebt ist, weil sie beobachtet hat, wie er in deren Satteltasche einen Liebesbrief deponiert hat. Sie nimmt den Brief mit, Patrizia soll nie von Marcos Schwärmerei erfahren. Wie falsch diese Entscheidung war, merkt sie erst, als sie eines Morgens ihr geliebtes Pferd Ramirez blind im Stall stehen sieht.
christian-helten

"Ihre Eltern kehrten von einem Wanderausflug nicht mehr zurück"
Henriette Weiske ist die Ziehtochter von Ulrich Pfuffendorf, und zwar seit ihre leiblichen Eltern – Henriette war da vier Jahre alt – von einem Wanderausflug nicht mehr zurückgekehrt sind. Die junge Frau, die viel Zeit in der der Kirche beigestellten Bibliothek verbringt, ist die einzige, die früh die Veränderungen Pfuffendorfs bemerkt. Seine Härte, die Kälte, die seine Augen ausfüllt, machen ihr immer mehr Angst. Als sie ihn deshalb zur Rede stellt, eskaliert die Situation. Weiske-Darstellerin Simone Weilandt übernimmt daraufhin die Hauptrolle im München-Remake von „Verliebt in Berlin“.
jakob-biazza

Das sagt der ARD-Text:


Hochmotiviert kommt die clevere und gut organisierte Caroline "Caro" Schulz, die eigentlich gelernte Buchhalterin ist, nach Düsseldorf, um eine Ausbildung in der Designabteilung von 'LCL' zu beginnen. Denn ihr größter Traum ist es, selbst Mode zu machen. Doch es kommt auch diesmal alles anders als geplant...

Wir haben verstanden: KW 29

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Aus der Sammlung "How to extraordinarily pimp your daily life": Einfach mal das Bett neu beziehen, frisch geduscht hineinfallen und losschlafen.

Wenn es mehr Pools voller Aufblasschwimmtiere gäbe, wäre die Welt ein besserer Ort.

In die Jahre gekommene Fahrgeschäfte in Provinzfreizeitparks sind oft besser als die neuen hochmodernen High-Tech-Karussells, die dort auch herumstehen.





Manche Kapitäne verlassen das Schiff, obwohl ein baldiges Sinken unwahrscheinlicher ist als je zuvor. 

Manche erwarten wirklich, dass betrunkene Fußballprofis, die gerade Weltmeister geworden sind, beim Jubeln darauf achten, auch noch eine Medaille für Political Correctness zu bekommen. #gauchogate

Als Gauchos werden in Argentinien, Paraguay, Uruguay und in Brasilien vorwiegend Nachkommen von iberischen Einwanderern und Indigenas bezeichnet, die in den Pampas Viehzucht betreiben. 

Rihanna interessiert sich für Fußball. Beziehungsweise: für Fußballer.

Geheime Gemeinheitsregel des Lebens: Wünscht man sich mal, krank zu sein, wird man es nicht, kann man es grad überhaupt nicht gebrauchen, zack, wird mans.

Da gruselt es den Zahlenverschwörungstheoretiker: Laut eines Facebookposts der Website flightradar24 ist die über der Ukraine abgestürzte MH17 am Tag ihres Absturzes am 17. Juli 2014 genau 17 Jahre lang geflogen. Ihr erster Flug fand nämlich am 17. Juli 1997 statt.

Wir sind so durchschaubar.

TTIP spricht man “Tiii-Tipp” aus. Nicht “Teh teh ieh peh”.

Nichts ist aufrichtiger, als die Liebe zum Essen.

Menschen ohne Taschen beherrschen insgeheim die Welt.

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