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Das Lied gewordene Selfie

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Vielleicht hat Andreas Bourani mit „Auf uns“ den größten WM-Hit gelandet. Über 7 Millionen Abrufe bei Youtube, 1500 Radioplays pro Woche und natürlich: Offizieller WM-Song der ARD. Die Titelmelodie des Eröffnung- und des Endspiels für 30 Millionen Fernsehzuschauer macht den 30-jährigen Augsburger zum Star. Aber was geht da eigentlich genau mit „Auf uns“? Was ist das für ein Lied, das uns auf ewig im Zusammenhang mit dieser WM verfolgen wird? Was sagt es uns?

http://www.youtube.com/watch?v=k9EYjn5f_nE&feature=kp

Ein Rezept für einen Golf-vier-Cabrio-Kracher


Es ist zuerst der Song derer, die von einem Fußballspiel ungefähr das gleiche erwarten wie von einem Rockkonzert: Jubel, Rausch, Knutschen – ein Feuerwerk aus Endorphinen.“
Sport? Super, solange „wir“ gewinnen. Die heroischen Hedonisten wollen ein „Leben ohne Reue“, was ein größenwahnsinniger Traum ist. Denn wer nie bereut, der hat nie etwas falsch gemacht – oder nie einen Fehler bemerkt.

Wer so schwarzrotgeil ist, der singt eben „Ein Hoch auf uns", nicht auf irgendjemand anderes. Subjekt und Objekt der Feierlichkeiten sind wir, wir zelebrieren uns. Wer auch immer das ist. „Auf uns“ ist ein Lied gewordenes Selfie. Und in der Karriere des Wortes Selfie steckt ebenso wie in dem Song fast alles, was in diesem Lande schief läuft: Selbstüberschätzung, Denkfaulheit, Oberflächlichkeit, Inszenierungszwang.  

Ich dachte bis kurz vor dem Finale, der Song wäre von Xavier Naidoo, so viel narzisstischer Pathos simmert im vernuschelten Text. "Sprich mal ordentlich", hätte mein in Russland halb taub geschossener Opa zu mir gesagt. Während der Text an den frommen Mannheimer erinnert, ist seine Darbietung eher Westernhagen, fast schon Grönemeyer: Ein kumpelhaftes Verschlucken der Konsonanten, ein Aufgeilen an eeeeee-heewich langen Vokalen, die dann doch preußisch abrupt abgeschnitten werden. Befreit die Wörter von der phonetischen und die Bürger von der politischen Korrektheit! In Deutschland wird endlich nicht mehr gelebt, sondern „geläääää-hämm“! Es wird nicht mehr geschunkelt, sondern wie im Video (Regie: Kim Frank) instragramesk durchgedreht. Schnappschüsse aus der ganzen Palette menschlicher Aggregatszustände, inklusive Kindern und Omas und Berlin und Homosexuellen mit Luftballons. Ekstase ja, aber in den gemütlichen Grenzen neo-bürgerlicher Fantasie. Darunter das treibende Schlagzeug, die Coldplay-Gitarren, das Kippen der Stimme ins Pharell-Falsett: So klingt postmoderne Marschmusik.  

Dieses Rezept reicht für einen Golf-Vier-Cabrio-Kracher, aber weltschlandberühmt wurde der Song erst als Soundtrack der WM, als musikalische Gleitcreme über schwitzigen Zeitlupenbildern zwischen Spiel und Beiwerk. So profan kann die Antwort auf Bouranis Frage „Wer friert uns diesen Moment ein?“ im Medienzeitalter lauten: Der gelangweilte Cutter vom SWR, wer sonst.  

WM-Songs sind wie radioaktiver Müll – sie vergehen nie ganz 


Das Lied passt zu einem Deutschland, das sich leidlich geil findet in diesem Sommer. Ohne die kindliche Freude am frischen Selbst wie 2006, dafür mit mehr Siegermentalität, mehr Rudel: Hier geht jeder für jeden durchs Feuer. Im Regen stehen wir niemals allein.“ Lukas Podolski forderte schon vor der WM: "Es muss wieder heißen: Wow, die Deutschen sind da!", und ja, er ist ein Kind polnischer Einwanderer, „ausgerechnet!“, will man ausrufen. Aber interessieren diese historisch wohlfeilen Ermahnungen noch, die Metaebene, der ganze alte Deutschland-Blues, wenn wir Brasilien schwindlig spielen, Weltmeister werden und danach den neuen deutschen Schlager singen? Muss das stets präsent sein?  

„Macht euch mal locker!“ möchte ich ihnen zurufen, und zwar allen. Den Skeptikern, damit sie feiern und Spaß in und an Deutschland haben können, ohne immer gleich den Mann mit dem Schnauzbart hinter jedem Fan lauern zu sehen, ohne jede Gefühlsäußerung ironisch wegätzen zu müssen. Spaß an Deutschland ist heute vielleicht wichtiger denn je, währendman sich fragt, ob man eigentlich in einem Land wohnt oder in einer sehr großen Geheimdienstfiliale, ob die Verfassung, auf die manche Patrioten stolz sind, überhaupt etwas wert ist.


"Denkt an die Tage, die hinter uns liegen. Wie lang wir Freude und Tränen schon teilen", singt Bourani. Warum immer dieser Pathos?

Aber locker machen sollten sich auch die Hurra-Fans, oder besser: frei von dem Pathos-Ballast. Damit sie endlich mal fröhlich besoffen eskalieren können bis zum nächsten Morgen, und zwar ohne diese ewig verkrampfte Tränendrüsendrückerei, die Bourani herbeisingt: „Denkt an die Tage, die hinter uns liegen. Wie lang wir Freude und Tränen schon teilen.“ Warum können wir nicht einfach hüpfen und tanzen? Warum sind wir dafür immer zu schwer? Ein Beispiel am Gastgeber sollten wir uns nehmen (rein musikalisch)! Oder hat man jemals Pathos in einem Samba gehört?  

WM-Songs haben eine gewisse Halbwertszeit, und ausnahmsweise trifft dieser Ausdruck: Wie radioaktiver Müll vergehen sie nie ganz. Wird „Auf uns" weiter strahlen, bis der letzte der WM-Helden seine Karriere beendet hat? So wie Gianna Nanninis „Un´estate italiana“, der Italo-Schmalz zur WM 1990, bei dem es Weltmeister Klaus Augenthaler heute noch die Härchen aufstellt?

Oder wird Bourani im Archiv der Plastikmusik vor sich hin glühen wie die meisten anderen offiziellen Songs, wie Shakiras „Waka Waka“ (2010) oder Bob Sinclairs „Love Generation“ (2006)? Oder ist das egal, weil jeder Erinnerungstrigger, jeder blaue Fleck und jede Narbe oka sind, wenn nur die Erinnerung schön genug ist? Ohren zu und durch?  

Ja, verdammt, eine Stunde nachdem Götze (Götze!) das Siegtor schoss, hing auch ich in wildfremden Armen, Bourani schallte durch die Nacht und ich dachte: „Ein Feuerwerk aus Endorphinen!“, was für eine furchtbare Metapher. Dann aber fiel mir jemand im Trikot um den Hals, und es war egal. Weltmeister wird man nicht oft, und ich liebe dieses Spiel viel zu sehr, um es mir von dieser Musik verleiden zu lassen. Ein Hoch auf uns. 

Klüger lernen – aber wie?

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Nach einer kleinen Regenpause können wir den Juli wieder so genießen, wie es sich gehört: mit typischem Sommerkram eben. Vorausgesetzt natürlich, wir sind keine Studenten. Die meisten von ihnen stecken nämlich mitten in der Prüfungszeit und spüren die schadenfrohe Sonne höchstens durchs Bibliotheksfenster. Über unmöglich zu bewältigenden Bücherbergen liegt in der stickigen Luft dann ein unangenehmer Druck – genau wie die Frage: „Wie sollen wir so viel Stoff in so wenig Gehirnmasse quetschen? Vor allem, wenn wir die Sommer-Prokrastination viel zu spät überwunden haben und die Zeit gegen uns läuft.“  



 Wenn der Lernstoff das Gehirn überfordert, sollte man mit Taktik arbeiten.

Die Antwort darauf fällt einem oft erst in der großen Verzweiflungsphase ein: Nur mit schlauen Tricks lässt sich die Herausforderung bewältigen. Man muss den Lernstoff irgendwie komprimieren, kognitionspsychologische Strategien anwenden und Abkürzungen zum Kurzzeitgedächtnis finden. Wie das geht, darüber kursieren verschiedene Theorien.  

Meine Mama hat mir mal geraten, einfach am Tag vor der Klausur alle Mitschriften unters Bett (oder noch besser: Kissen) zu legen. Aus irgendwelchen abergläubischen Gründen, vor allem aber weil Oma das schon so gemacht hat. Ich glaube, mit diesem Trick allein, wäre ich jetzt kein Bachelor-Absolvent, sondern immer noch in der zehnten Klasse.  

Zum Glück gibt es weitaus vielversprechendere Kniffe aus der Lernforschung. Zum Beispiel eine Studie der Princeton Universitätüber die positive Wirkung des Handschreibens. Sie belegt, dass wir uns Dinge viel besser merken können, wenn wir sie analog aufschreiben, statt in den Laptop zu tippen. Die Kollegin Hollmer weiß das schon seit ihrer Schulzeit und kam mit der Methode erfolgreich durch alle Bio-Klausuren. Mein Redaktions-Nebensitzer Kummert schwört hingegen darauf, den Stoff direkt vor dem Einschlafen durchzulesen. Ich habe mal recherchiert und kann bestätigen, dass der Lernprozess dann im Schlaf weiterläuft: Vom Hippocampus, dem Zwischenspeicher des menschlichen Gehirns, gelangen binomische Formeln, Rousseaus Theorien oder die Französisch-Vokabeln in die Großhirnrinde – wo sie hoffentlich bis zur Prüfung bleiben.  

Jetzt aber her mit deinen Tipps und Tricks! Wie ist das bei dir? Mit welchen Lernstrategien arbeitest du dich durch Bücherberge? Was machst du, wenn die Zeit besonders knapp ist? Und hast du vielleicht einen Tipp, wie man erst gar nicht in diese Verzweiflungsphase kommt?

Raketen und lebende Schutzschilde

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Von Rechtsverstößen ist buchstäblich schon seit dem ersten Tag dieses jüngsten Gaza-Konflikts die Rede. Am vergangenen Mittwoch mahnte der palästinensische Vertreter im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UN), Ibrahim Kraishi, im TV-Sender der Palästinensischen Autonomiebehörde: „Die Raketen, die jetzt auf Israel geschossen werden – jede einzelne von ihnen stellt ein Verbrechen dar, egal ob sie trifft oder danebengeht, weil sie auf zivile Ziele gerichtet ist.“ Die Hochkommissarin der UN für Menschenrechte, Navi Pillay, äußerte ihrerseits „ernste Zweifel, ob Israels Schläge mit humanitärem Völkerrecht und internationalen Menschenrechten übereinstimmen“ und rief zu einer „unabhängigen Untersuchung“ auf.
Kann sich Israel auf Selbstverteidigung berufen?



Die Raketenabwehrsysteme in Israel sollen die Bevölkerung vor schlimmsten Angriffen schützen

Die UN-Charta erlaubt jedem Staat, sich gegen einen gewaltsamen Angriff zu verteidigen. Der Raketenbeschuss israelischer Städte durch die Hamas ist ein Angriff, auch wenn die meisten Flugkörper am israelischen Raketenabwehrschirm „Iron Dome“ abprallen. Ist die Sache damit klar? Nein, für das Recht auf Selbstverteidigung kommt es auch auf die Vorgeschichte an, betont Kai Ambos, der an der Universität Göttingen Völkerstrafrecht lehrt – also auf die Besatzung in Gaza. Schlag oder Gegenschlag, Vergeltung oder Gegenvergeltung sähen sich oft zum Verwechseln ähnlich, und schnell lande man, auch unter Juristen, wieder bei der nahöstlichen Glaubensfrage, wer angefangen hat. Um es abzukürzen, sagt Ambos: „Israel ist nicht unzweifelhaft das Opfer. Ebenso wenig gilt das für die Hamas.“ Wichtiger sei jetzt, darauf zu dringen, dass beide Seiten nur mit erlaubten Mitteln kämpften. Da stünden beide in der Pflicht. Egal, wer angefangen hat.

Ambos’ Kollege Jasper Finke, der an der Bucerius Law School in Hamburg lehrt, ergänzt: Auch wenn die Hamas ein „nicht-staatlicher Akteur“ sei, gelte sie nach modernem Völkerrecht als Gegner, der wie eine Armee behandelt werden dürfe.

Mehr als 160 Tote auf der einen Seite, eine kleine Anzahl Verletzter auf der anderen Seite. Sind Israels Schläge schon aufgrund dieser extrem ungleichen Opferbilanz unverhältnismäßig?

Das kann man nicht so einfach sagen. Das humanitäre Völkerrecht verlangt, dass jeder Militärschlag verhältnismäßig ist. Das bedeutet aber nicht eine plumpe Auge-um-Auge-Rechnung, sondern läuft auf die Frage hinaus: Ist eine bestimmte Härte unumgänglich, um ein legitimes militärisches Ziel zu erreichen – oder steht diese Härte „in keinem Verhältnis“ zu dem Ziel, wie es in Artikel 51 des 1. Zusatzprotokolls zu den Genfer Konventionen heißt? Israels Armee, so sagen die beiden Völkerrechtler Ambos und Finke, könne zumindest auf ihr legitimes Ziel verweisen, die Raketenangriffe der Hamas zu unterbinden.

Einfache Rechnungen funktionierten bei dieser Konfliktlage im Übrigen so schlecht wie sonst nie: „Die asymmetrische Opferbilanz hat ihre Ursache auch darin, wie die Hamas den Konflikt austrägt“, sagt Finke – „Kommandozentralen in zivilen Wohngebieten oder Gebäuden und vergleichbare Strategien. Wenn man die Frage stellt, ob Israels Militärschläge verhältnismäßig sind, ist dabei auch das Verhalten der Hamas zu berücksichtigen, das darauf abzielt, dass es zu möglichst hohen Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung kommt.“ Die Hamas bemühe sich bewusst darum, das Schlachtfeld unübersichtlich zu machen, sagt der Völkerrechtler Ambos. Das entstehende Leid von Zivilisten müsse dann rechtlich zum Teil auch ihr zugerechnet werden.

Wie ist es mit der Hamas-Taktik, Zivilisten als Schutzschilde einzusetzen?

Kürzlich nannte ein Hamas-Sprecher jene Palästinenser Vorbilder, die vor einem israelischen Angriff auf die Dächer von Gebäuden gestiegen waren. „Wenn die Leute das freiwillig tun“, sagt der Göttinger Völkerrechtler Ambos, „ist das kein illegaler Akt der Hamas.“ Nur wenige Hardliner in der juristischen Debatte wie der US- Professor Michael N. Schmitt verträten die Auffassung, dass solche Hamas-Sympathisanten wie Kämpfer beschossen werden dürften. Stattdessen blieben sie Zivilisten – und wirkten juristisch wie ein Schutzschild, weil es verboten ist, sie zu beschießen.

Was bedeutet es, wenn Israel die palästinensische Bevölkerung vorwarnt?

Israels Armee erfüllt damit eine Pflicht, die im 1. Zusatzprotokoll zu den Genfer Konventionen festgeschrieben ist. Wer in einem Wohngebiet militärisch operiert, der muss demnach „Vorkehrungen“ treffen, um Zivilisten zu schützen und von Kämpfern zu trennen. Wobei der in Tel Aviv lehrende israelische Völkerrechtler Aeyal Gross in der Tageszeitung Haaretz darauf hinweist, dass es eine solche Warnung nur in einzelnen Fällen gab. Die Armee werde dadurch nicht von Verantwortung frei: „Nicht nur, weil die Warnzeit kurz war. Oft haben die Zivilisten keinen Ort, an den sie rennen können.“

Mann mit Botschaft

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Nun würde bei der gar nicht genug zu prei-senden Komödiantin Anke Engelke nie-mand vermuten, dass sie auch noch ein politischer Mensch ist, aber sie ist es offenbar und kann sich außerdem mit Julian Assange mühelos in bestem Englisch unterhalten. Der Wikileaks-Gründer sitzt, damit das bitte nicht völlig vergessen wird, seit zwei Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London, weil er bekannt gemacht hat, wie amerikanische Soldaten Krieg gegen die Zivilbevölkerung führen. Deshalb gilt er in den USA als Hochverräter, den manche am liebsten neben Edward Snowden baumeln sähen.



Kommuniziert nur noch über Videobotschaft: Julian Assange.

Durch seine Flucht in die Botschaft konnte Assange, dem auch Vergewaltigung vorgeworfen wird, seine Auslieferung nach Schweden, aber vor allem in die USA hintertreiben, aber im Gefängnis lebt er doch. Mit der Außenwelt verkehrt der berufsmäßige Hacker, der sich rühmt, bereits mit sechzehn den E-Mail-Verkehr von US-Generälen im Pentagon gelesen zu haben, vornehmlich über das Internet. Es ist deshalb keine ganz kleine Sensation, wenn der fast schon mythische Nerd als Fernsehgast erscheint.

Die Sendung heißt Anke hat Zeit und beginnt mit der namensgebenden Frau Engelke in einem rausgesucht schlimmen Pullover, in dem sie sich auf ein weiches Kissen stützt und blockwartstreng von ihrem Fenster aus die Straße kontrolliert. Das ist aber nur das Intro, denn Frau En-gelke leitet damit eine Talkshow ein, in der es wie in vielen Fünf-nach-Acht- oder Zwölf-Uhr-Mittags-Talkshows zuginge, wäre nicht Julian Assange zugeschaltet.

Anke Engelke fragt ihn vorsichtig, was passieren würde, wenn er die Botschaft verließe. Assange ist keineswegs der humorfreie Autist, wenn er erkennt, dass er damit einem britischen Polizisten den ultimativen Karrieresprung bescheren würde. Von seiner Berufung will er aber nicht ablassen. Ihn habe nie interessiert, was an öffentlichen Verlautbarungen aus Institutionen kam, sondern viel mehr, wie es im Innern dieser Institutionen zugeht. Das eine erschöpfe sich in der Frage nach dem Befinden, während er sein Tun unbedingt als heilsam betrachtet, da er sich als jemand sieht, der einem Kranken den Puls fühlt.

Wie es sich gehört, beschwört Assange die Gefahr, die von Google, Facebook und der NSA ausgeht, aber er kann auch die tröstliche Mitteilung machen, dass das Streben der drei „Titanen“ nach Weltherrschaft gleichzeitig Leute wie ihn und Snowden hervorbringe, die sich diesem Dominanzstreben mit allen Mitteln widersetzen. Der Preis dafür ist, dass der Mann, der fast sein ganzes Leben vor dem Bildschirm verbracht hat, mittlerweile in einer allzu realen Dauerhaft sitzt.

Anke hat Zeit, WDR, 22.30 Uhr.

Tagesblog - 15. Juli 2014

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9:25 Uhr: Apropos: Was jetzt-User bangshou da in den Ticker geschrieben hat, ist zwar eine lupenreine Themaverfehlung, aber trotzdem eine fantastische Beobachtung, mit der ich hiermit den Tagesblog schmücken möchte:

Lionel Messi, der gemeinhin als planetenbester Fußballspieler firmiert, stand gestern Abend auf einer Bühne. Neben ihm die argentinische Präsidentin Kirchner, die sinngemäß sagte: "Ihr habt verloren, Jungs, aber mir war die WM eh wurscht, deshalb: Schwamm drüber!" Messi jedenfalls, hier links im Bild...

[plugin imagelink link="http://cdn4.spiegel.de/images/image-725097-breitwandaufmacher-nqfk.jpg" imagesrc="http://cdn4.spiegel.de/images/image-725097-breitwandaufmacher-nqfk.jpg"]

...weist laut bangshou auf dem Foto erstaunliche Ähnlichkeit mit diesem Herrn hier auf, die ich dringend bestätigen muss: [plugin imagelink link="http://www.kleurplaten-paradijs.com/lucky-luke-01/image/lucky-luke-01-22.png" imagesrc="http://www.kleurplaten-paradijs.com/lucky-luke-01/image/lucky-luke-01-22.png"]

Schlussfolgerung? Keine Ahnung. Hihi.

+++

9:15 Uhr
: Guten Morgen, meine Damen und Herren - müsst ihr heute zufällig lernen, weil ihr Studenten o.ä. seid? Dann investiert doch zwei Minuten, um im Ticker die Lernmethoden des Kosmos zu erfahren, es lohnt sich!

Gleich mehr hier im Tagesblog!

Killer aus der Pappschachtel

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Die Labore sind sicher.“ Immer wieder fällt dieser Satz, wenn Experten und Öffentlichkeit sich darüber sorgen, dass nach wie vor Erreger der längst ausgerotteten Pocken aufbewahrt werden. Unter strengstem Schutz, heißt es, lagern die potenziell tödlichen Viren bei der US-Seuchenschutzbehörde CDC in Atlanta und in einem staatlichen russischen Forschungszentrum in Nowosibirsk. Doch kürzlich machten Arbeiter an einem ganz anderen Ort, in einem Labor in Maryland, eine bizarre Entdeckung: Sie fanden sechs Phiolen mit Pockenerregern, versehen mit dem Datum 10.Februar 1954. Ein potenzieller Killer, vergessen in einem Pappkarton in einer Abstellkammer der Nationalen Gesundheitsinstitute, der US-Behörde für biomedizinische Forschung?



Infektöse CDC Anthrax-Bakterien wurden möglicherweise an Dutzende Wissenschaftler geschickt.

Die Flaschen waren fest verschlossen, doch wie die eigentlich zuständige CDC zwischenzeitlich festgestellt hat, enthielten zwei von ihnen noch aktive Erreger. Die Seuchenschutzbehörde konnte in diesem Fall als Retter auftreten, der die gefährlichen Viren in großer Geschwindigkeit sicherstellte, analysierte und sie nach Abschluss der Untersuchungen vernichten wird. Doch in den vergangenen Wochen ereigneten sich zwei weitere Vorfälle, die ein bizarres Licht auf jene Institution werfen, die ihr Direktor Tom Frieden als das „Referenzlabor der Welt“ bezeichnet.

Vor einem Monat wurde bekannt, dass möglicherweise mehrere Dutzend Wissenschaftler der CDC Anthrax-Bakterien zugesandt bekamen, die nicht mit der Standardmethode abgetötet und damit unter Umständen noch infektiös waren. Absender war ein CDC-Labor, dessen Arbeitsweise Frieden als „vollkommen inakzeptabel“ bezeichnete. Die Mitarbeiter hatten eine Sterilisationsmethode verwendet, die nicht der Norm entsprach. Sie hatten vor dem Absenden nicht kontrolliert, ob die Erreger tatsächlich inaktiviert waren; sie hatten offenbar gar kein funktionierendes Kontrollsystem. Der Vorfall ging nach Einschätzung der CDC glimpflich aus. Dennoch, so Frieden: „Das hätte niemals passieren dürfen.“ Gleiches gilt für einen weiteren Vorfall, den der Behördenchef als den am meisten Besorgnis erregenden unter den jüngsten Ereignissen bezeichnete. Pikant ist daran vor allem, dass er sich bereits im Mai ereignet hatte, aber erst Ende vergangener Woche bekannt wurde.

Auch in diesem Fall verschickte ein CDC-Labor Erreger, die weit gefährlicher waren, als die Empfänger ahnten. Die Forschungsabteilung des US-Landwirtschaftsministeriums hatte geglaubt, weitgehend harmlose Influenzaviren zu erhalten. Als sich die Erreger unerwartet verhielten, wurden die Forscher misstrauisch und testeten die Proben. Es stellte sich heraus, dass sie Viren bekommen hatten, die mit dem hochpathogenen Erreger der Vogelgrippe H5N1 verunreinigt waren. Auch dieser Vorfall blieb ohne gesundheitliche Folgen für die Beteiligten. Doch die CDC sah sich veranlasst, Konsequenzen zu ziehen. Die beiden Labore, in denen sich die Zwischenfälle ereignet hatten, wurden zunächst geschlossen. Alle CDC-Labore der höchsten Sicherheitsstufen 3 und 4 dürfen nun erst wieder Erregerproben verschicken, nachdem sie sich einer Sicherheitskontrolle unterzogen haben. Die Nationalen Gesundheitsinstitute sind zu einer Inventur angehalten, um weitere heikle Funde auszuschließen.

In Deutschland ereignete sich der letzte Zwischenfall mit hochpathogenen Erregern 2009 am Hamburger Bernhard-Nocht-Institut. Eine Forscherin hatte sich beim Arbeiten mit Ebola-Erregern an einer Nadel gestochen. Am Ende konnte das Institut Entwarnung geben. Andere Unfälle hatten weiterreichende Folgen. In Russland starb vor zehn Jahren eine Forscherin an Ebola. Auch sie hatte sich mit einer Kanüle verletzt – in ebenjenem sibirischen Labor, in dem noch heute Pockenbestände lagern. Und wie aktuell die CDC musste das Institut damals einräumen, den Vorfall viel zu spät gemeldet zu haben.

Zocken mit Grenzen

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Wenn Oma und Opa dem 13-jährigen Enkel ein Rubbellos unter den Weihnachtsbaum legen, mag das harmlos erscheinen. Doch gerade für Minderjährige kann so ein Geschenk verhängnisvolle Wirkung haben, denn der Reiz am Zocken ist hoch. Doch für unter 18-Jährige ist das kommerzielle Glücksspiel in Deutschland verboten. In Belgien, Estland und Griechenland liegt die Grenze bei 21 Jahren; andere Länder wie Rumänien oder Slowenien haben keine Altersgrenze. Im Internet ist das Alter der Spieler ohnehin schwer zu überprüfen. Auf mehr als 3000 Webseiten können Spieler jeden Alters ihr Glück auf die Probe stellen. Und durch glücksspielähnliche Apps, wie sie etwa auf Facebook verbreitet sind, werden Jugendliche an den Markt herangeführt.



Zocken bis der Arzt kommt: Die EU-Kommision will junge Menschen besser schützen

Die EU-Kommission in Brüssel hat ihren Mitgliedsstaaten nun strengere Regeln für Online-Glücksspiele empfohlen. Vor allem Minderjährige sollen besser vor Spielsucht geschützt werden. Die Kommission schlägt unter anderem vor, Werbung und Sponsoring zu begrenzen, über Risiken wie Spielsucht besser zu informieren und Nutzer vor hohen Verlusten zu schützen, etwa indem Spieler vorher eine Grenze für ihre Verluste und Zeitlimits für ihr Spiel festlegen können. Online-Kredite sollen verboten werden, die Spieler sollen die Möglichkeit haben, sich selbst zu sperren.

Tobias Hayer ist Diplom-Psychologe an der Universität Bremen und Mitglied im Fachverband Glücksspielsucht. Der Jugendschutz ist einer seiner Schwerpunkte. „Die Jugendlichen denken, sie wären omnipotent und könnten das Glücksspiel maßgeblich beeinflussen“, sagt Hayer. Gerade bei Pokerspielen und Sportwetten wird der Eindruck vermittelt, es ließe sich mit Wissen und Können schnelles Geld verdienen. Die Verlockung ist groß, das Taschengeld auf diesem Wege zu erhöhen. Doch Glücksspiel bleibt Glückssache. Da die Spiele am Rechner und auf Smartphones immer und überall verfügbar sind, sind Regelungen schwierig. Die Hemmschwelle sinkt, auch weil es online keine soziale Kontrolle gibt. „Stellen Sie sich ein 19-jähriges Mädchen vor“, erklärt Tobias Hayer, „und die würde sich nicht hübsch anziehen und allein ins 30 Kilometer entfernte Casino fahren.“

Kann man Oma und Opa, die ein Rubbellos verschenken, wirklich einen Vorwurf machen? „Würden Sie dem 13-Jährigen auch eine Flasche Bier unter den Baum legen?“, erwidert Tobias Hayer bei seinen Vorträgen. Er erntet damit nicht immer Verständnis. Das sei doch etwas ganz anderes, heißt es dann.

In Deutschland regelt seit 2012 der Glücksspieländerungsstaatsvertrag die Rechtslage. Online-Glücksspiele sind im Prinzip verboten, aber es gibt Ausnahmen, die eine Lizenzvergabe zulassen. Die ist wiederum Ländersache. Prohibition ist so kaum durchzusetzen. Die Rechtslage ist kompliziert und für Verbraucher undurchsichtig. Und es ist ein Markt, mit dem der Staat viel Geld verdienen kann. Die Einnahmen aus der Rennwett- und Lotteriesteuer betrugen 2013 allein in Deutschland rund 1,6 Milliarden Euro. Der Anreiz, Glücksspiel zu kontrollieren, mag in manchen Staaten nicht sonderlich hoch sein.

Damit Oma, Opa und die Jugendlichen die Gefahren von Rubbellos und Online-Poker besser einschätzen können, ist der Aufruf zu Aufklärung nach Auffassung von Tobias Hayer richtig. Eine einheitliche Regelung, die zumindest die persönliche Identifizierung der Spieler festlegt, wäre in Sachen Jugendschutz ein guter Schritt. Doch die EU-Kommission kann den Staaten nur Tipps geben. Eine eigene Gesetzgebung ist nicht geplant.

Politik mit dem Schlauchboot

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Der Umweltschutz als zentrales gesellschaftliches Problem hat in den letzten Jahrzehnten eine Reihe mal großer, mal kleinerer Umweltverbände hervorgebracht. Deren weltweit bekanntester Vertreter ist Greenpeace. Der amerikanische Umwelthistoriker Frank Zelko hat nun eine Art Biografie dieser schillernden Organisation verfasst. Im Wesentlichen behandelt er den Ursprung von Greenpeace in Kanada und den USA seit der Zeit um 1970. Greenpeace ist ein Kind der nordamerikanischen 1968er-Kultur sowie der Proteste gegen Atomwaffentests, Walfang und Robbenfang. Mit der anderen Wurzel der Umweltverbände, dem nationalkon-servativen Heimatschutz der Zeit um 1900, hat Greenpeace dagegen wenig am Hut.



Mal mit dem Schlauchboot, mal mit dem Kutter: Greenpeace kämpft - auch gegen manche Widrigkeit in den eigenen Reihen

Zelko konzentriert sich voll auf die Greenpeace-Gründungsphase und porträtiert die einzelnen Charaktere – fast ausschließlich Männer – ausgiebig, ebenso wie ihre für Außenstehende nur schwer verständlichen Animositäten. Zuweilen ist er dabei repetitiv. Auch beschränkt er sich weitestgehend auf die Zeit bis 1980 und auf Nordamerika. Damit erzählt er weniger die Geschichte von Greenpeace als vielmehr die seiner Entstehung. Auch ist die Faktenbasis nicht immer klar. Der Autor gibt zwar an, mit diversen Greenpeace-Aktivisten gesprochen zu haben, woher er allerdings seine diversen Einblicke in das psychische Innenleben der Beteiligten hat, wird oft nicht deutlich.

Interessant wäre es gewesen, wenn Zelko auch die reale Wirkung von Umweltverbänden und ihren Themen zu ermitteln versucht hätte. Waren und sind Walfang, die Schlachtung junger Robben und Atomwaffentests im Pazifik, so verwerflich sie sein mögen, zentrale ökologische Herausforderungen? Die seinerzeitigen Greenpeace-Thesen darüber, dass Wale wegen ihres größeren Gehirns dem Menschen sicher intellektuell überlegen seien und deshalb geschützt werden müssen, wirken jedenfalls eher quasi-religiös als naturwissenschaftlich fundiert.

Gleichwohl ist kaum zu bestreiten, dass die Greenpeace-typischen Schlauchbootauftritte mit ihrem unbedingten, zudem medientauglich inszenierten Eintreten für Natur und Tiere die moderne Umweltdebatte mit angestoßen haben. Das gilt, auch wenn vielleicht mit Walen und Robben nicht die zentralen Einzelthemen aufgegriffen wurden.

Hätte das Buch auch die Greenpeace-Geschichte nach 1980 porträtiert, wäre auch zur Sprache gekommen, dass Greenpeace mittlerweile ein viel weiteres und ökologisch viel sinnvolleres Spektrum bedient. So hat Greenpeace in der Zwischenzeit gelegentlich ressourcenschonende Produkte wie energieeffiziente Kühlschränke entwickelt. Und Greenpeace unterstützt heute auch lokale Initiativen in ihrem Kampf gegen neue Braunkohletagebaue. Konsequent abgelehnt werden bei alledem jegliche finanzielle Unterstützungen aus der Wirtschaft, auch freiwillige und nicht an Bedingungen geknüpfte Spenden. So konsequent wie Greenpeace macht das kein anderer Umweltverband. Distanz hält Greenpeace auch zum in seiner Herkunft ur-sprünglich nationalkonservativen Heimatschutz, wie er für die Ortsverbände vieler klassischer Naturschutzverbände bis heute typisch ist und wo dann Biotopschutz zuweilen die großen Themen Klima oder Ressourcenschonungen völlig in den Hintergrund drängt.

Bisher hat, auch das hätte Zelko deutlicher sagen können, die auch von Greenpeace angestoßene Umweltdebatte nur teilweise zu einem guten Umweltschutz geführt. In den Industriestaaten sind Ressourcenverbrauch, Klimagasemissionen und teilweise auch Schadstoffemissionen pro Kopf seit Anfang der 1970er-Jahre nicht gesunken, sondern gestiegen. Es gibt viele Ideen, neue Techniken, Erfahrungen mit innovativen Politikinstrumenten wie Umweltabgaben und Emissionshandelssysteme, doch der ökologische Fußabdruck bleibt bei Weitem zu groß. Nur im Untertitel „Ökokonzern“, aber kaum im Text spricht Zelko an, dass Greenpeace trotz seiner Herkunft bis heute nicht so basisdemokratisch ist wie etwa Friends of the Earth, deren deutscher Zweig der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist.

Greenpeace agierte von Anbeginn vor allem mittels spektakulärer Einzelaktionen. Stellungnahmen in Gesetzgebungsverfahren oder Verwaltungsverfahren oder politische Konzepte sind nicht die klassische Greenpeace-Handlungsform. Zelko schildert die Einzelaktionen, ohne jedoch die Frage aufzuwerfen, wie sich die Wirkung von Greenpeace beispielsweise von der des BUND unterscheidet. Der BUND setzt mehr auf konkrete politische Konzepte sowie konkreten Einzelwiderstand gegen unökologische Projekte statt auf Telegenität. Nötig dürfte letztlich beides sein. Glücklicherweise beschränkt sich auch Greenpeace schon länger nicht mehr allein aufs Schlauchboot. Unbestreitbar ist: Greenpeace dürfte der bekannteste Umweltverband weltweit sein. Wohl nicht zuletzt dank seines eingängigen Namens.
Was man von den Namen BUND oder NABU (Naturschutzbund), die gern verwechselt werden, nicht unbedingt sagen kann.

Zelkos Werk ist nicht unbedingt ein Sachbuch für die allgemeine Öffentlichkeit, dazu ist das Buch teilweise zu behäbig geschrieben und lässt zu viele wichtige Fragen aus. Ein echtes Fachbuch für Experten ist es irgendwie aber auch nicht. Lohnend bleibt das Werk für diejenigen, die mit etwas Leseausdauer mehr erfahren möchten über einige Ursprünge von Greenpeace in Nordamerika in den Zeiten von Hippies und Friedensbewegung – und die sich an der einen oder anderen skurrilen Anekdote der 1968er-Zeit erfreuen.


Frank Zelk: Greenpeace: Von der Hippiebewegung zum Ökokonzern. Aus dem Englischen von Birgit Brandau. Vandenhoeck & Ruprecht, 2014. 358 Seiten, 34, 99 Euro.

Felix Ekardt leitet die Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und lehrt an der Universität Rostock.

Kosmoshörer (Folge 23)

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Montag:    
Es wurde ja schon bemängelt, dass es hier soviel um Spotify geht. Ich komme da aber auch nicht drum rum. Seit ich Spotify habe, höre ich zum Beispiel oft Musik, die ich seit 10 Jahren nicht gehört habe. Heute also mal Kula Shaker. Wie so vieles damals vom großen Bruder verordnet bekommen (an dieser Stelle ein Lob an ihn: mit 18 oder 19 Jahren seine vier Jahre jüngere Schwester freiwillig zu Konzerten und Festivals mitzunehmen: Respekt!) Thematisch unpassend zum ersten Tag der Woche daher: 

Kula Shaker – Last Farewell

Dienstag:   
Ich sitze den ganzen Tag am Schreibtisch und puzzle an meiner Diss. Dazu kann ich am besten klassische Musik hören, denn erstens stört da kein Text, zweitens fühle ich mich immer direkt viel seriöser und ehrgeiziger, wenn ich Klassik höre. Ich glaube, ich sitze dann auch gerade und benutze weniger Schimpfwörter. Derzeit hoch im Kurs: 

http://www.youtube.com/watch?v=NLrNhMGPQtk&list=PLF81B6EFFAE902A3B&feature=share&index=14

Mittwoch:    
Klassik schön und gut, aber wenn man müde und schlapp ist, helfen eher härtere Rhythmen. Ich habe neulich durch den New Yorker Nicole Atkins entdeckt und lieben gelernt. Das neue Album „Slow Phaser“ ist sehr, sehr gut. Aber an mein Lieblingslied von ihr, „Maybe Tonight“ kommt es (noch) nicht heran. 

http://vimeo.com/1353638

Donnerstag:   
Nachdem ich Nicole Atkins bei Spotify rauf und runter gehört hatte, schlug mir das System Janne Schra vor. Ich bin dem System dafür sehr dankbar, denn oft genug liegt es mit seinen Empfehlungen ja auch katastrophal daneben. Hört man zum Beispiel nur mal kurz Westernhagen oder Grönemeyer, kommt als Empfehlung direkt Pur! Schreck lass nach. Und auch was im Anschluss an die Holländerin Janne Schra direkt an niederländischer Volksmusik empfohlen wird, ist zum Gruseln. Also, hört Janne Schra, aber lasst euch keinen Bären aufbinden!

http://www.youtube.com/watch?v=rYak6-gDM7k&feature=youtu.be

Freitag:    
Es ist den ganzen Tag Konferenz über Area Studies. Es läuft keine Musik, überhaupt gar keine. Auch nicht in der Abendveranstaltung. Auf dem Weg dorthin kommen mir aber – wie immer auf dem Fahrrad – irgendwelche Musikschnipsel in den Sinn. Heute etwas Bossa Nova von Stan Getz, den ich erst neulich entdeckte. 

http://www.youtube.com/watch?v=C05lOdUkzMI&feature=youtu.be

Samstag:  
Abends Geburtstagsparty eines Freundes, dessen Lieblingslied „Pure“ von den Lightning Seeds ist. Es läuft immer irgendwann. So auch heute. Es ist aber auch wirklich verdammt gut. 

http://www.youtube.com/watch?v=6myNbk15sMs&feature=youtu.be

Sonntag:  
Der Sonntag steht im Zeichen des Nichtstuns und Entspannens. Ich ziehe mich nicht an und bin den ganzen Tag im Schlafanzug unterwegs. Zeitunglesen, Frühstücken, nochmal Schlafen, Kochen, Telefonieren, Holland-Mexiko, und dann bald ins Bett. Ich finde, zu solchen Tagen passt immer Rufus Wainwright. Alles. Es ist so herrlich unaufgeregt, fantastisch gut gemacht und außerdem erinnert es an die USA-Reise vor einem Jahr. 

Rufus Wainwright – Perfect Man

Auf der nächsten Seite: der ausgefüllte Musik-Fragebogen von frzzzl

[seitenumbruch]
Gute Musik – was ist das für dich?
Musik, die mir im Gedächtnis bleibt, ohne zu nerven!

Wie hörst du Musik: Klassisch im CD-Spieler, auf dem Handy, über Streaming-Portale?
Mittlerweile höre ich schon viel über Spotify, aber durchaus auch viele Platten. CDs eigentlich gar nicht mehr. Die sind seit dem letzten Umzug immer noch im Keller. Und mein Handy ist von anno dazumal, Musik kennt das gar nicht.

Wo hörst du Musik? Vor allem unterwegs, nur daheim, zum Einschlafen?
Daheim fast nur am Wochenende. Morgens läuft sonst immer WDR5, und abends muss auch mal Ruhe sein. Tagsüber aber gerne am Schreibtisch als beruhigende Hintergrundmusik (siehe Klassik) oder als Aufputscher zwischendurch. Und natürlich im Auto. Zum Einschlafen dann lieber Podcasts, oder Harry Rowohlt! Haltet Ausschau nach „Knolls Katzen“ auf „Rumba, Rumba, Rumba ist modern“, das aber online leider schwer zu finden ist. Daher an dieser Stelle nur die ausdrückliche Ermahnung: Knolls Katzen! Er liest es nur, es ist von Jan Neumann.

Hast du eine Lieblingsband oder Musiker, von denen du alles hörst?
Schwierig! Ich war mal extrem musikaffin, aber das ist stark verebbt. Ich höre heute vor allem das, was der Mann hört, entdecke aber gerne zwischendurch auch mal Neues und höre das dann exzessiv. Momentan eben Janne Schra, Nicole Atkins, und schon verhältnismäßig lange Rufus Wainwright (nicht mehr neu). All time faves werden aber wohl die Beatles bleiben. Das war meine erste richtige Musik, die mir mein Vater mit etwa fünf Jahren aufgezwungen hat. Ich war die Einzige, die zum Sportunterricht in der ersten Klasse keine Rolf Zuckowski Kassette, sondern die Beatles dabei hatte!

Welche Musik magst du gar nicht und warum?
Raggae und Ska. Ich weiß noch nichtmal, wie man das schreibt. Gefällt mir einfach nicht. Und bei aller musikalischer Reife: Mit Jazz kann ich mich immer noch nicht so recht anfreunden. Sehr gespalten, der Jazz und ich. Dabei ist eine meiner besten Freundinnen Jazz-Sängerin!

Was war deine erste eigene Platte – und wohin ging dein Musikgeschmack von da aus?
Nachdem ich mich eben mit den Beatles in der Kinderstube geschmückt habe, muss ich nun ganz schön zurückrudern: Meine erste eigene CD, selbst bezahlt und alles, war DJ Bobo "Freedom"! Ich war etwa acht Jahre alt, vermute ich, und musikalisch nicht zurechnungsfähig.

http://www.youtube.com/watch?v=FenKVtzRr0I&feature=youtu.be

Tatsächlich habe ich aber parallel auch immer noch die Beatles gehört. Mit 12 war ich dann mal auf einem Backstreet-Boys-Konzert (in Herne!). Wobei ich gerade feststelle, dass das Video ja fast schon wieder gut ist:

http://www.youtube.com/watch?v=6M6samPEMpM&feature=youtu.be

Dann wurde aber bald alles besser. Mein Bruder nahm sich meiner an und eröffnete mir die Welt der guten Musik. 

http://www.youtube.com/watch?v=eYO1-gGWJyo&feature=youtu.be
(Da gibt es doch tatsächlich dramaturgische Parallelen zu den Backstreet Boys!)

http://www.youtube.com/watch?v=9DgyeIm2CQ4&feature=youtu.be
(Meine Freundin und ich fanden Ebbot damals aus irgendwelchen Gründen irgendwie sexy!)

Zudem brachte uns mein Vater aus freien Stücken „(Whats the story) Morning Glory“ aus England mit. Danke, Papa! 

http://www.youtube.com/watch?v=r8OipmKFDeM&feature=youtu.be 

Und meine Eltern schafften Kabelfernsehen an dem Tag an, an dem Viva auf Sendung ging. Danke, Eltern! Es kam dann alles, wie es kommen musste: Brit Pop, Indie, Festivals, so ungefähr bis 22 oder 23 nahm ich das alles sehr ernst. Dann gab es Wichtigeres. 

Gehst du gern auf Konzerte, und auf welche zuletzt?
Eigentlich ja, aber das letzte ist schon lange her. Vor zwei Jahren Sufjan Stevens, das war wohl das beste Konzert, auf dem ich je war. Diese Kostüme! Dieser ganze Irrsinn! Und dann eine halbe Stunde ein Referat über einen wahnsinnigen Künstler, der das Jenseits gesehen hat.  

http://www.youtube.com/watch?v=H5jWiZ18ez0&feature=youtu.be 

Aber ich gehe auch gerne in die Philharmonie, kann man in Köln mit Abendkassenkarten sehr preiswert, und dann sogar mit etwas Glück auf den besten Plätzen sitzen. 

Wie entdeckst du neue Musik und was ist deine neueste Entdeckung?
Mittlerweile über Spotify, und durch den New Yorker, der immer sehr gute Beschreibungen und Empfehlungen hat. Allerneueste Entdeckungen, wie bereits beschrieben, Nicole Atkins und Janne Schra. Und eine interessante Entdeckung war auch Gesualdo durch einen Film von Werner Herzog. Das ist aber nix für nebenher, da muss man konzentriert zuhören. Und mehr als ein Stück ist auch schwer zu ertragen. Aber beeindruckend! 

http://www.youtube.com/watch?v=s_q3EJNUKis&feature=youtu.be

Ansonsten tu ich mich oft schwer mir Empfehlungen von anderen. Ich muss dann immer an Super-Hans aus der hierzulande weniger bekannten britischen Serie "Peep Show" denken, der mal sehr weise sagte: „People like Coldplay and voted for the Nazis – you can’t trust people!“ 
Will sagen: Die besten Freunde können den größten Schrott hören und empfehlen. Irgendwie muss man’s eben selber entdecken. 

http://www.youtube.com/watch?v=93WRQ8HT_WA&feature=youtu.be

Verrate uns einen guten Song zum... 
Aufwachen:

http://vimeo.com/38445263

Tanzen:

http://www.youtube.com/watch?v=zaTbC7EWjKk&feature=youtu.be

und:

http://www.youtube.com/watch?v=jySfU10IQu4&feature=youtu.be

Der Tanz mit den Särgen ist ungefähr so lässig wie Christopher Walken in Weapon of Choice. Auch gut zum Tanzen!

http://www.youtube.com/watch?v=ZM1fkHQP_Pw&feature=youtu.be

Traurig sein:
Wie fast alles von David Gray:

http://www.youtube.com/watch?v=b5ULnWcSebA&feature=youtu.be

Sport treiben:

http://www.youtube.com/watch?v=ZQ-au1PBDMQ&feature=youtu.be

Als nächsten Kosmoshörer wünsche ich mir:
Falls sie noch nicht dran war: kathrin-hollmer!

Alle Kosmoshörer findet ihr wie immer gesammelt hier:
Kosmoshörer

Möchtest du  auch Kosmoshörer werden und deine Musik-Gewohnheiten dokumentieren? Dann schreib eine jetzt-Botschaft an teresa-fries oder eine Mail an teresa.fries@sueddeutsche.de

Wie grille ich vegetarisch?

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Grillen bedeutet nicht einfach nur Lebensmittel anzubrutzeln, sondern auch Gemeinschaft. Wer mit seinen Freunden ein Feuer anzündet und in der Glut stochert, erlebt ein kleines Sommer-Abenteurer. Leider gibt es eine Gruppe, die in solchen Grill-Kollektiven oft mit mangelnder Akzeptanz zu kämpfen hat: die Vegetarier. Das weiß ich, weil ich mit meinem alufolierten Feta am Rost dumme Fragen und mitleidige Blicke anziehe. Irgendwie scheint Grillrauch die Toleranz gegenüber alternativen Ernährungsformen zu vernebeln. Das ist schade, weil vegetarisches Grillgut die Sommerabende noch bunter, abwechslungsreicher und leckerer machen könnte.

„Vegetarisch grillen ist superleicht. Probleme kann es höchstens geben, wenn Vegetarier und Fleischesser an einem Grill zusammen kommen“, sagt Mona Ridder. Sie betreibt das vegetarische Restaurant Lokalhelden in Augsburg und ist Freizeit-Grillexpertin. Schließlich würden manche Vegetarier nicht wollen, dass ihr Maiskolben in Steaksoße brutzelt oder die Würstl berührt. Dafür hat sie eine Lösung parat: „Einfach immer ein Stück Alufolie mitnehmen.“ 

Im Schutz der Alufolie kann man als Vegetarier fast alles auf den Rost legen, was eben nicht Fleisch oder Fisch ist. Am meisten Auswahl hat man bei Gemüse, das man gut auf Spießen mixen kann. Für besonders grillgeeignet hält Ridder weiche Sorten wie Paprika, Zucchini und Aubergine, weil sie schnell gar werden. Aber auch Pilze und Maiskolben funktionieren. In einer einfachen Marinade aus Öl, Gewürzen und frischen Kräutern schmeckt alles doppelt so lecker. Mona Ridders wichtigster Tipp für Ungeduldige: „Gemüse vorkochen, damit es später schneller geht.“ Das gilt vor allem für Maiskolben, die sonst außen schnell dunkel werden und innen roh bleiben.

Als idealer Steakersatz eignen sich Halloumi oder Feta. Entweder kauft man fertigen Grillkäse im Supermarkt – oder mariniert den Schafskäse selbst und bastelt zusammen mit dem Lieblingsgemüse ein Alufolienpaket daraus. Auch hier gilt: mit Öl, Kräutern und Gewürzen schmeckt’s besser.

Denjenigen, die den obligatorischen Grillkäse zu langweilig finden oder sich vegan ernähren, rät Mona Ridder, sich an einem Burger zu probieren. „Man kann ganz viele Arten von Bratlingen auf den Grill legen, da können sogar Fleischesser neidisch werden." Grünkernschrot, Sojageschnetzeltes, Kichererbsen oder Haferflocken zum Beispiel. Grünkern enthält natürliches Bindemittel, die anderen Varianten lassen sich vermischt mit Ei oder in der veganen Variante mit Sojamilch formen. Die Soßen dazu sollte man unbedingt selber machen, findet Mona Ridder. Ihr Favorit: Aus Tomatensoße, Tomatenmark und Zucker eigenes Ketchup kochen. Ansonsten passen Zaziki, Guacamole oder Mango-Chutney gut zu den vegetarischen Burgern. 

Was oft vergessen wird, aber die Grill- und Lebensqualität ungemein steigert: Nachtisch! Mona Ridder empfiehlt, Bananen auf dem Rost zuzubereiten. Weil sie in ihrer Schale schön weich werden und nicht auf die Glut tropfen.

Daniela Gaßmann, 24, zwingt Fleischliebhabern regelmäßig Grillkäse und -gemüse auf. Inzwischen bringen die manchmal sogar selbst marinierten Feta mit.


Fünf Tipps für den vegetarischen Grillabend:

1. Oberste Vegetarier-Regel: Beim Grillen immer ein Stück Alufolie dabei haben. Weil das Essen dann nicht in der Steaksoße brutzeln muss und nichts durch den Rost fällt.

2. Als Steakersatz eignet sich Grillkäse besonders gut. Auch lecker, und sogar für Veganer geeignet, sind Bratlinge für den fleischlosen Burger. Zum Beispiel aus Grünkernschrot, Kichererbsen oder Sojageschnetzeltem.

3. Wer ungeduldig ist oder Maiskolben grillen will, sollte das Gemüse Zuhause vorkochen.

4. In einer Marinade oder mit Soße schmeckt alles doppelt so lecker. Wer es einfach will, mischt Öl, Gewürze und Lieblingskräuter. Profis können sich an einem Mango-Chutney, selbstgemachtem Ketchup oder kreativen Eigenkreationen versuchen.

5. Auch Nachtisch kann man grillen. Bananen und Ananas sind schön süß und werden auf dem Rost weich. 

"Wir passen auf, was ihr auf Wikipedia treibt!"

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jetzt.de: Auf Ihrem Twitter-Account @Bundesedit sammeln Sie anonyme Änderungen auf Wikipedia, die von den Netzwerken der Bundesregierung, des Bundestages, der Bundesministerien und Bundesämter aus vorgenommen wurden. Warum?

Thomas Schulze:
Es gab in der Vergangenheit Versuche von Unternehmen, aber immer wieder auch von Politikern, Einträge in der Wikipedia zu schönen. Ein prominentes Beispiel ist Christian Lindner, der vor einiger Zeit beschuldigt wurde, Einfluss auf seine Darstellung auf Wikipedia genommen zu haben. Das soll der Account aufdecken.  

Nach vier Tagen findet man dort aber eher profane Dinge: Jemand hat im englischen Wikipedia-Eintrag über Manuel Neuer einen Rechtschreibfehler verbessert. Ein anderer schrieb in Per Mertesackers Eintrag das „starke“ Echo in der Presse nach seinem Ausraster in ein „starkes und polarisierendes“ Echo um.

Das klingt alles banal, und von mir aus kann der Regierungsapparat gerne Einträge in der Wikipedia ändern. Da sitzen auch Menschen, von denen sich jeder mit etwas anderem auskennt, das ist die Idee von Wikipedia. Und das wäre wenigstens sinnvoll verwendete Zeit.  

Was soll Ihre Arbeit dann?
Ich will verhindern, dass das, was Wikipedia ausmacht - nämlich, dass jeder sein Wissen beisteuern kann -, missbraucht wird.  

Wie kamen Sie auf die Idee?
Ich entdeckte am Samstag zufällig den Account @Congressedits, der dasselbe für die IP-Adressen des US-Kongresses macht. Der Autor des deutschen Blogs Nerdcore fragte, wer so etwas für Deutschland "bauen" könnte. Eine halbe Stunde später war es erledigt.  

Warum haben Sie sich da gemeldet?

Im Grunde ist das mein Job, nur dass ich sonst ähnliche Projekte für Unternehmen realisiere. Mit meiner Software-Entwickler-Firma habe ich schon andere Open-Data-Projekte unterstützt, zum Beispiel die Veröffentlichung des Haushaltsplans von Frankfurt. Der Web-Entwickler Ed Summers, der die Version für den US-Kongress programmiert hat, stellte den Code unter freier Lizenz online, seit dem Wochenende kommen immer mehr Versionen dazu, aus Kanada und Schweden. Norwegen macht so etwas schon länger.

Es gibt auch mehrere deutsche Accounts.
Ja, @Reichtstagedits zum Beispiel, der benutzt dasselbe Gerüst, hat allerdings weniger Follower. Mir war es wichtig, dass wir das nicht nur für den Bundestag machen. Parteibuchträger gibt es an vielen Stellen. Wir bauen das auch noch weiter aus und fügen weitere, uns bekannt werdende Netze anderer Regierungseinrichtungen hinzu.

Wie kommen Sie an die Daten?

Die Server der Wikipedia schreiben alle Änderungen, die vorgenommen werden, in eine Art Liveticker, den jeder einsehen kann. Als angemeldeter Benutzer taucht man dort mit Namen auf, aber wenn man anonym Dinge ändert, wird die IP-Adresse des Anschlusses notiert, von dem aus die Änderung durchgeführt wurde. Die greift unser Bot ab und vergleicht sie mit den Listen der Netze von den Bundeseinrichtungen, die auch öffentlich zugänglich sind. Wenn eine IP-Adresse aus einer Bundeseinrichtung dabei ist, wird der Eintrag ein paar Sekunden später auf Twitter gepostet und die Änderungen verlinkt. Wir verknüpfen eigentlich nur zwei öffentliche Informationen miteinander und publizieren sie. Ich will nichts bewerten. Der Account soll nur ein Hinweisschild sein.  

„Achtung, hier könnte was geschönt sein“?
So ungefähr, ja. Es kommt relativ häufig vor, dass irgendwelche Leute Quatsch oder merkwürdige Äußerungen in Artikel schreiben, was andere wieder rückgängig machen müssen. Ich weiß nicht, ob wir jemals jemanden finden, der tatsächlich negative Sachen beschönigt. Wir können außerdem nicht nachvollziehen, wer genau die Änderung gemacht hat, weil wir nur die IP-Adresse haben. Und es gibt  genug Schlupflöcher.

Wenn ein Politiker etwas anonym ändern will, kann er das von zu Hause aus machen.
Genau, dann wird er vielleicht nie auffallen.

Wozu dann der Aufwand?

Ich will den Politikern signalisieren: Wir passen auf, was ihr auf Wikipedia treibt. So wie der Staat gerne auf uns Bürger guckt, guckt hier der Bürger auch mal darauf, was der Staat so macht. Und ich hoffe, dass mit dem Account mehr Leute darauf aufmerksam werden, dass Wikipedia eine Versions-History anbietet, auf der man sieht, was daran geändert wurde. Und dass man sich die anschauen sollte, bevor man etwas zitiert.


Mehr Infos über @Bundesedit gib es bei den Kollegen von der SZ.

In die Tasche gesteckt

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Morgens, wenn der Strom der Mitarbeiter sich auf dem Weg durch den grauen Betontunnel von der S-Bahn zum SZ-Hochhaus erst zur Schlange dehnt und schließlich an der roten Fußgängerampel wieder zur Traube staut, erkennt man sie am besten. Einzeln, verstreut, wie zufällig hingetupft unter all den Anderen: Menschen mit leeren Händen und freien Schultern und Rücken. Menschen, deren Gang federnder, leichter  wirkt als der ihres Umfelds. Freier. Keine Tasche hemmt sie und kein Koffer. Und ich glaube, sie sind mächtig.

Wohl auch, weil sie selten sind und keine einheitliche Gruppe bilden. Weil man sie überall sehen kann und doch selten sieht. Wahrscheinlich hasse ich sie sogar, vielleicht beneide ich sie auch nur. In den schlimmsten Momenten halte ich sie für gefährlich. Die grausigsten Taten werden doch von den strukturiertesten Menschen begangen, oder? Und was sollen diese Menschen schon anderes sein als strukturiert? Manisch, fanatisch strukturiert! Und dazu genügsam.  



Wie machen die das?


Die Werbung lügt schließlich. Mich belügt sie zumindest. Wenn sie behauptet, alles würde immer einfacher und kompakter. Wenn sie sagt, man brauche nur noch ein Gerät für alles, weil das richtige Gerät schließlich alles könne. Was ja fast stimmt. Aber eben nur fast und dieses "Fast" ist die Crux. Das "Fast" bekämpft meinen Rücken. Das "Fast" füllt meine Tasche jeden Morgen mit scheinessentiellen Unwichtigkeiten.  

Einem iPad zum Beispiel, weil die Zeitung darauf doch übersichtlicher aussieht als auf dem iPhone – und das Internet auch. Mit einem zusätzlichen Buch, das ich gerade auf Papier lese, obwohl auf dem Tablet doch noch mindestens acht unberührt herumfliegen. Weil: Woher soll ich denn bitte morgens beim Losgehen wissen, wann ich abends heimkomme, und wie, und in welchem Zustand und was ich dann lesen oder hören will und was nicht?! Die Vorstellung jedenfalls, irgendwo zu Stranden und zwar ohne genug Lesestoff, Musik und Kommunikationsmittel für jede Stimmung und Lage, macht mich nervös. Eigentlich fast panisch. Ich behaupte, da ein Kind meiner Zeit zu sein.

Menschen ohne Tasche: beneidenswert freie Wesen, die peinigend in sich ruhen


Ebenso, wie bei der Unfähigkeit, Arbeit und Privates zu trennen. Ich trage ständig Arbeitskram von der Redaktion nach Hause ("Lese ich später noch schnell."), und wie zum Ausgleich Privatkram in die Redaktion ("Fülle das Versicherungsformular schnell noch aus, bevor der Stress richtig losgeht."), schicke mir halbfertige Dokumente von A nach B und vice versa und immer so weiter ohne dass das ehrlich Sinn oder wenigstens ein erkennbares Ende hätte.

Und das erklärt wenigstens das unklare Gefühl zwischen Neid und Hass. Weil man ja meist hasst, was man insgeheim beneidet. Und ich stelle mir Menschen ohne Tasche als beneidenswert freie Wesen vor, die peinigend in sich ruhen. Die eine 40-minütige Pendelfahrt ohne Buch und Kopfhörer überstehen, weil sie einfach nur sitzen können wie das Männchen im Loriot-Comic. Die offenbar wissen, was sie von morgens bis abends brauchen, weil Stimmungsschwankungen ihnen fremd sind. Die die Zeitung nicht noch eilig in der S-Bahn nach Informationen durchwühlen müssen, weil sie sie beim Frühstück (frisch gepresster Orangensaft!) schon ganz gelesen haben. Für die der Begriff "Work-Life-Balance" keinerlei Bedeutung hat, weil etwas gar nicht benannt werden muss, das sich ganz von selbst einpendelt. Dienst ist da Dienst und Schnaps ist Schnaps. Und wenn ich das denke, fühle ich mich klein und jung und schwach und mein Rücken tut gleich noch mehr weh.  

Also bin ich hin zu einem – ein eher entfernter Bekannter – und habe ihn gefragt, etwas gereizter wohl als man gemusst hätte: "Was kannst du, was ich nicht kann? Warum hast du keine Tasche dabei?! Ich halte dich für sehr mächtig." Der Typ sah mich an, mit einem Blick, mit dem man Kindern erklärt, warum sie ins Bett müssen, und stellte eine gandenlose Gegenfrage, die alle Befürchtungen bestätigte: "Was sollte ich denn unterwegs brauchen?"

Frühstücksmilch und Partnerlook

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Wer meiner Schwester Nessi und ihrer besten Freundin Anna beim Synchron-Frühstücken zusieht, der wird seinen verschlafenen Augen kaum trauen. Als allererstes bohren beide ihren Teelöffel tief in die Kakao-Tüte, befördern dann irgendwie einen riesigen Pulverberg heraus und lassen ihn in die jeweils eigene Spongebob-Tasse rieseln. Parallel. Genau zwei Löffel, dann wird die Milch dazu gegossen. Anschließend schmieren sie Nutella zwischen ungetoastete Weißbrotscheiben oder füllen an gesunden Tagen gleichgroße Portionen Müsli in ihre Schüsseln. Der Dresscode dazu: verstrubbelte Dutts, schwarze Leggins und wahlweise Tanktop oder das Poolparty-Shirt von der Abi-Fahrt.  



Wenn Freunde viel Zeit miteinander verbringen, kann es sein, dass sie sich sogar bei der Müsli-Portion aneinander orientieren.

Wenn ich die beiden bei ihrer morgendlichen Choreografie beobachte, kommt es mir so vor, als würde Anna sich mit meiner Schwester die Mutter teilen – und nicht ich. Ihre Australienreise, ein halbes Jahr in der gemeinsamen WG und die lange Freundschaft haben sie zu eineiigen Zwillingen gemacht, zumindest was gewisse Gewohnheiten angeht.  

Verwunderlich ist das nicht. Menschen passen ihre Verhaltensweisen nun mal automatisch aneinander an, wenn sie viel Zeit miteinander verbringen. Die Psychologie beschäftigt sich schon lange mit diesem Phänomen. Eine aktuelle Studie hat sogar herausgefunden, dass sich Freunde genetisch ähneln.

Ich habe mein Erbgut zwar noch nicht untersuchen lassen, kam mir aber vor ein paar Wochen selbst wie ein Freundinnen-Klon vor. Oder besser: Ich sah so aus. Ohne uns abgestimmt zu haben, saßen meine ehemalige Mitbewohnerin und ich im selben Outfit im Café. Beide trugen wir schwarze Used-Jeans zu grauen Strickpullis, darunter guckten zwei Bubikragen aus Spitze hervor. Als wäre der ungewollte Partnerlook nicht peinlich genug, bestellte jede von uns eine heiße Zitrone mit Ingwer. Danach haben wir uns geschämt, aber auch ein bisschen gefreut. Schließlich kann man diesen Vorfall ja als Freundschaftsbeweis sehen.  

Hattest du auch schon mal ein ähnliches Erlebnis? Welche Gewohnheiten teilst du mit deinen Freunden? Essrituale? Gestik? Mimik? Marotten? Bestimmte Floskeln? Einen ähnlichen Klamottenstil? Oder andere Gemeinsamkeiten, die ich vergessen habe?

Tagesblog - 16. Juli 2014

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09:58 Uhr: Mir ist heute wieder aufgefallen, wie unterschiedlich die Nachrichtenseiten aufmachen. Eine Auswahl:

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Immerhin Fußball ist jetzt nicht mehr dabei. Und das müsst ihr für heute wissen:

* Im Norden des Gazastreifens werden die Bewohner aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Die Entwicklungen auf SZ.de

* Gustl Mollaths Name findet sich auf einer Liste in einer Akte des NSU-Untersuchungsausschusses. Kein Witz!

* Erstmals seit den Spionagevorwürfen haben Obama und Merkel miteinander gesprochen. Wie's war.

* Kurzfristig hatte die deutsche Fußballnationalmannschaft ja auf der ganzen Welt einen bescheidenen, guten, sympathischen Ruf. Den haben sie mit ihrem blöden Schmähgesang aber auch schon wieder los.

* Anke Engelke hat jetzt wirklich mit Julian Assange gesprochen. Hier gibt's ihre Sendung zum Nachsehen.

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(Foto: markusspiske/photocase.de)

09:15 Uhr:
Ich bin zurück aus der SZ.de-Konferenz und hab die Nachrichten mitgebracht. Die gibt es gleich. Vorher ein Hinweis auf unseren heutigen Ticker: Wir wollen wissen, welche Gewohnheiten ihr euch von anderen Abschaut. Das kann alles sein, Müsli-Ess-Rituale, der Klamottenstil, seltsame Floskeln. Freunde sollen sich sogar in ihrer DNA ähneln: Das könnt ihr jetzt schlecht schnell mal rausfinden, deshalb her mit euren abgeschauten Angewohnheiten!

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08:30 Uhr:
Guten Morgen, ihr Schnuffis! Es ist ein Jammer, dass in unserer Sommer-Challenge unter "Sommer-Autsch" nur bepflasterte Wehwehchen fallen. Ich hab mir nämlich auf dem Weg hierher mindestens zwei blaue Flecken geholt. Vielleicht kleb ich da auch Pflaster drauf, um aufzuholen. Aber sonst geht's mir gut. Ich hoffe, euch auch!

Jung, euroskeptisch, weiblich

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Der britische Premierminister David Cameron hat die größte Kabinettsumbildung seiner vierjährigen Amtszeit vorgenommen. Außenminister William Hague trat im Zuge der Neuordnung von seinem Posten zurück, der bisherige Bildungsminister Michael Gove wurde zum Parlamentarischen Geschäftsführer ernannt. Seine Nachfolge tritt Nicky Morgan an. Sie ist eine von drei Frauen, die neu ins Kabinett einziehen, womit Cameron den Frauenanteil in seiner Regierungsmannschaft verdoppelt.

Mit dem umfassenden Umbau richtet Cameron die Partei auf die Parlamentswahl im Mai 2015 aus. In erster Linie will der Premier das Erscheinungsbild der Konservativen ändern, das bisher durch mittelalte Männer von Elite-Universitäten bestimmt wird. Durch die Neubesetzungen gibt es künftig zudem mehr Vertreter in der Regierung, die einen regionalen Akzent sprechen. Cameron strebt zehn Monate vor der Wahl einen Imagewechsel der Tories an. Das Ausmaß dieser Neuausrichtung hat die politischen Beobachter auf der Insel überrascht.

Nachfolger von William Hague als Außenminister wird Philip Hammond, der bisherige Verteidigungsminister. Hammond gilt in der Partei als EU-Skeptiker. Vor wenigen Monaten hatte er gesagt, wenn es eine Volksabstimmung über den EU-Verbleib Großbritanniens zu den jetzigen Bedingungen gäbe, würde er dagegen stimmen. Zwar galt auch Hague als moderat europaskeptisch, doch mit der Ernennung Hammonds setzt Cameron ein Zeichen nicht nur an den rechten Flügel seiner eigenen Partei. Er will auch Wähler der EU-feindlichen Ukip-Partei ansprechen, die bei der Europawahl im vergangenen Mai stärkste Kraft geworden war.

Cameron hat seine Regierung nicht nur europaskeptischer und weiblicher, sondern auch deutlich jünger gemacht. Neben der 41 Jahre alten Nicky Morgan tritt die 38Jahre alte Liz Truss in die Regierung ein, sie übernimmt das Umweltministerium. Die 46 Jahre alte Esther McVey, Parlamentarische Staatssekretärin im Arbeitsministerium, erhält zwar kein eigenes Ressort, sie nimmt jedoch künftig an Kabinettssitzungen teil. Dafür ist der 74 Jahre Kenneth Clarke, bisher Minister ohne Geschäftsbereich, nicht mehr Teil der Regierung. Auch George Young, 73, der bisher als Parlamentarischer Geschäftsführer wirkte, zieht sich zurück.

Der vormalige Außenminister Hague wird Vorsitzender des Unterhauses. Er hat angekündigt, bei der Wahl 2015 nicht mehr anzutreten. Bis dahin soll er im Wahlkampf der Tories eine prominente Rolle spielen. Eine weitere wichtige Personalie ist die Nominierung Lord Jonathan Hills als EU-Kommissar. Hill gilt als unideologisch, erfahren und als guter Verhandler. Er soll eine tragende Rolle im Vorhaben der Tories spielen, im Falle eines Wahlsiegs 2015 die Bedingungen der EU-Mitgliedschaft neu zu verhandeln. Auf Grundlage des Ergebnisses dieser Verhandlung soll es 2017 eine Volksabstimmung über den Verbleib Großbritanniens in der EU geben.

Die Rückkehr der Taucher

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Reiseveranstalter müssen ziemlich flexibel reagieren. Das lässt sich zurzeit exemplarisch im Nahen Osten beobachten. Kaum hatte das Auswärtige Amt den Reisehinweis für die ägyptische Sinai-Halbinsel entschärft, waren wegen der Zuspitzung in Israel Rundreisen durch dieses Land nicht mehr möglich. Ob es angesichts der Entwicklung eine wirklich gute Idee einiger Reiseunternehmen ist, ihr Angebot für das Nachbarland Jordanien auszubauen, das wird sich erst noch zeigen.



Träumen von der Tiefe: Auch die Tauch-Urlauber wollen mehr Flexibilität

Doch es gibt nicht nur unangenehme Überraschungen aus dieser bei deutschen Urlaubern vor allem im Winter beliebten Region. Der Tourismus kehrt zurück nach Ägypten. Die Hotels am Roten Meer sind schon wieder fast so gut gebucht wie früher. Die Taucher tauchen wieder auf. Nur der Kulturtourismus nach Luxor und Assuan ist noch nicht wieder in Gang gekommen. Von den Nilschiffen fährt nur ein kleiner Teil wieder zu Kreuzfahrten aus.

„Ägypten ist die Überraschung dieses Jahres“, sagt schon jetzt Dietmar Gunz, der Mehrheitseigner der FTI Group. Gunz hatte sich vor einem Jahr ebenfalls ziemlich optimistisch gezeigt, was Ägypten angeht. Im Frühjahr war dann der ägyptische Milliardär Samih Sawiris bei FTI und den RTK Reisebüros eingestiegen. Sawiris gehören 19 000 Hotelbetten – unter anderem in Andermatt und El Gouna. Er kann jetzt auf eine schlagkräftigere Vermarktung durch die insgesamt 11 400 Reisebüros des FTI-Verbundes hoffen. Gunz sieht sich mit 85wöchentlichen Verbindungen von 20Flughäfen aus sowie mit dem Angebot von 159 Hotels und neun Nilschiffen als „unangefochtener Marktführer“ in Ägypten, wo der Tourismus seit Beginn des arabischen Frühlings in der Krise steckte – also nun schon dreieinhalb Jahre.

FTI will nun im Winter sein Kreuzfahrtschiff MS Berlin bis Ende Februar ins Rote Meer schicken und eine Kombination aus Badeurlaub in Ägypten und Kulturreise in Jordanien anbieten. Die ohnehin schon günstigen Reisen nach Ägypten werden im Winter noch einmal billiger wegen des für die deutschen Urlauber vorteilhaften Wechselkurses. Thomas Cook und Neckermann geben diesen Vorteil mit um minus drei Prozent angepassten Preisen an ihre Kunden weiter, hieß es jetzt bei einer Veranstaltung in Rottach-Egern. Um eine Buchung in Ägypten zu erleichtern, bieten mehrere Veranstalter die Möglichkeit, noch bis einige Zeit vor der Abreise kostenlos auf andere Ziele umzubuchen.

Beim Reiseportal Holiday Check sieht man einen Zusammenhang zwischen der Rückkehr von Ägypten und der Entwicklung in Tunesien: Dort gingen die Buchungen um 9,4 Prozent zurück. Auch die Preise sinken leicht, nämlich um ein Prozent. Den größten Nachlass gibt es für Fernreisen nach Thailand, die fünf Prozent günstiger werden. Das Land reagiert darauf, dass nach etlichen politischen Unruhen doch deutlich weniger Urlauber hinfahren, obwohl sich die Demonstrationen auf Bangkok konzentrieren und in den beliebten Küstenorten wenig zu spüren sind.

Inzwischen informieren sich fast alle Käufer von Pauschalreisen zuerst im Internet, immerhin 90 Prozent. Danach aber sucht in Deutschland immer noch ein hoher Prozentsatz den persönlichen Kontakt im Reisebüro zum Fachmann oder in den meisten Fällen zur Fachfrau. Diese verfügen inzwischen über kleine und große Bildschirme, auf denen sie bewegte Informationen zeigen können. Den klassischen Reisekatalog gibt es zwar noch, doch dessen Bedeutung nimmt langsam, aber stetig ab. Reine Internetanbieter hatten nie einen.

Auf diesen Trend reagiert die DER Touristik Köln mit einem neuen Veranstalter ganz ohne Kataloge. „Mit Travelix sind wir unter den großen Reiseveranstaltern ein Vorreiter des papierlosen Reiseverkaufs“, sagt DER-Chef Sören Hartmann. Die Preise seien so aktuell und scharf kalkuliert, „dass sie bei Erscheinen eines Kataloges schon überholt wären“. Thomas Cook bringt für seine Fernreisen einen gedruckten Katalog nur noch einmal im Jahr heraus, den Preisteil allerdings weiterhin für Sommer und Winter getrennt.

Generell streben die Reiseveranstalter nach immer individuelleren Angeboten. Der Urlauber soll möglichst nicht merken, dass er einer von vielen Millionen Kunden der Reiseindustrie ist. So setzt der Studienreise-Spezialist Studiosus auf kleinere Hotels und Begegnungen, die nur in kleinen Gruppen möglich sind. Ein Beispiel: Mit jungen Neapolitanern geht es abends hinab in Katakomben, wo sich frühe Christen vor fast 2000 Jahren versteckten. Bei der Tui kann man am Mittelmeer einen Urlaubstag individuell gestalten, es gibt den Ausflug aus dem Baukasten. Thomas Cook bietet Sicherheit für durstige Norwegen-Urlauber in Form eines vorab buchbaren Getränkepaketes zum Festpreis.

Ob der reiseerfahrene Urlauber von heute auf einen Reiseleiter auch gut verzichten kann, das ließ Cook-Chef Michael Tenzer untersuchen. Das Ergebnis: Für sehr viele Pauschalreisende trägt der Reiseleiter entscheidend dazu bei, ob jemand zufrieden heimkehrt. Die Schlussfolgerung: Den Reiseleiter wird es weiter geben. Er wird sich aber umstellen müssen. Die Sprechstunden in den Hotelhallen werden weniger. Thomas Cook rüstet seine Reiseleiter mit Tablet Computern aus. Sie sind dann technisch in der Lage, Fragen von Gästen immer zu beantworten. Theoretisch rund um die Uhr, in der Praxis wohl – wie bisher – nach dem Frühstück oder abends nach der Rückkehr ins Hotel. Tagsüber genießen Urlauber Sonne und Strand – die Reiseleiter dürfen sich dann ebenfalls erholen.

Wenn Ingenieure träumen

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Nebelig ist es; im Zwielicht der Morgendämmerung sind die weichgezeichneten Umrisse von Schlafenden hinter Moskitonetzen zu sehen. Das sind nicht die harten Konturen der Eindeutigkeit – auch Jiro, unser Held, kann seine unmittelbare Umgebung nur verschwommen sehen und trägt deshalb eine dicke Brille. Nur die Sterne kann er gut erkennen. Jiro ist ein Träumer, ein Visionär, dessen Scharfsichtigkeit für die Ferne im quälenden Kontrast zur Fehlsichtigkeit in der Nähe steht.



Digitale Umsetzung eines Kampfflugzeuges - eine von vielen Herausforderungen bei der Gestaltung eines Trickfilms

Diese Diskrepanz ist ein zentrales Motiv dieses grausam schönen Trickfilms, der der letzte sein soll des japanische Anime-Meisters Hayao Miyazaki. Der hatte angekündigt, danach in den Ruhestand zu treten, schlägt mit „Wie der Wind sich hebt“ aber noch einmal ein neues Kapitel seines Schaffens auf. Miyazaki ist berühmt als Schöpfer phantastischer Welten. Er zeichnet atemberaubende Trickfilme, darunter „Das Schloss im Himmel“, 1986, „Prinzessin Mononoke“, 1997, oder „Das wandelnde Schloss“, 2004. Für seine Alice-im-Wunderland-Variation „Chihiros Reise ins Zauberland“, 2001, bekam er den Oscar.

Flussgötter, Hexen, Waldwesen oder sprechende Goldfische sind sein Metier. In „Wie der Wind sich hebt“ orientiert er sich nun erstmals an einer wahren Geschichte – der Biografie des Luftfahrtingenieurs Jiro Horikoshi. Für Mitsubishi entwarf Horikoshi im Zweiten Weltkrieg das Zero-Flugzeug, das damals beste Jagdflugzeug der Welt: eine kleine, schnelle, wendige Maschine, die für Kamikaze-Einsätze verwendet wurde, auch der Angriff auf Pearl Harbor 1941, dem Geburtsjahr Miyazakis, wurde damit geflogen. Will man diesen Baumeister von Kriegsmaschinen als Held eines Zeichentrickfilms sehen?

Das Zwielicht, in das Miyazaki seinen Filmanfang taucht, das womöglich die politischen Orientierungsschwierigkeiten seines Helden vorwegnimmt, verschwindet urplötzlich, als Jiro vom Giebel seines Elternhauses aus in die Luft geht. Als sein Gleiter, ein Flugzeugrumpf mit Vogelschwingen, abhebt, fällt Sonne auf die Erde und die Bilder strahlen in sommerlichen Farben. Ein anderes Japan ist da zu sehen, bäuerlich, unschuldiger vielleicht als das moderne Japan. „Ich möchte Japans grünende Landschaften von der Taisho-Ära bis zur Showa Ära in äußerster Schönheit darstellen“, hat Miyazaki den Look seines Films kommentiert – und es gelingt ihm, hier im Traum eines Jungen, der später Luftfahrtingenieur werden wird. Der Traum endet mit einem Absturz.

Die Bilder, die Miyazaki entwirft, sind wunderbar, mitreißend, sinnlich, mit kühnen Perspektiven und leuchtenden, „italienischen“ Farben. Denn Jiro begegnet im Traum auch dem italienischen Luftfahrtpionier Gianni Caproni, mit dem er luzide über das Fliegen und Träumen spricht, beide kosten das Freiheitsgefühl voll aus, wenn sie während des Fluges über eine Tragfläche spazieren, ihre Umwelt – im Traum – nach Augenblickseingebungen gestalten. Caproni wird Jiros Vorbild. Er erklärt dem Jungen auch, dass der Traum vom Fliegen ein vergifteter Traum sei, weil Flugzeuge nicht ihrer Schönheit wegen gebaut werden, sondern als Kriegsmaschinen oder um Geld zu verdienen. Kommerz und Krieg – sind auch die Einsatzgebiete des Films. Aber, wie Caproni provozierend fragt: Was willst du – eine Welt mit Pyramiden oder ohne?

„Wie der Wind sich hebt“ ist vielleicht Miyazakis persönlichster Film; am Ende ist auch der Filmemacher und ganz besonders der Trickfilmer eine Art Traum-Ingenieur. Miyazakis Begeisterung für das Zusammenspiel von Natur und Technik konnte man auch in seinen früheren Filmen schon sehen, ebenso seine Leidenschaft für das Element Luft – wie oft ließ er seine Figuren fliegen oder schweben! In „Wie der Wind sich hebt“ kostet er das Spiel mit dem Wind noch einmal voll aus. Der Wind bläst Hüte weg, pustet durch Blätter oder eine Wiese. Und er trägt ein Papierflugzeug zu einem Mädchen – ausgerechnet dieser Liebesbote wird zum Vorbild für die tödliche Jagdmaschine, an der Jiro mit fast krankhafter Besessenheit tüftelt.

Jiro ist ein unpolitischer Held mit altmodischen Tugenden. Ein Vertreter des alten Japan vielleicht – Miyazaki platziert ins Zentrum seines Films eine „Zauberberg“-Sequenz, mit Jiros tuberkulosekranker Geliebten und einem Brunnenkresse mümmelnden Europäer, eine Karikatur, der er den Namen Hans Castorp gegeben hat. „Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder“, singt Castorp den Lilian-Harvey-/Zarah-Leander-Hit. Es ist Krieg, aber hier wird fein Urlaub gemacht, in einer allerdings äußerst ungesunden, dekadenten Atmosphäre.

Jiros Firma schickt ihn nach Nazi-Deutschland, zu Studienzwecken, wo er die deutsche Ingenieurskunst bewundert. Und auch für die politischen Gegebenheiten in Japan, die Instrumentalisierung durch seine Firma oder das Bespitzeltwerden durch die Geheimpolizei interessiert sich Jiro nur am Rande. Er ist ein unpolitischer Held, der für die Dinge auf dem Boden fast blind ist – ein unpolitischer Film, wie Miyazaki vorgeworfen wurde, ist „Wie der Wind sich hebt“ aber nicht.

In Japan war er ein Kassenerfolg, wurde aber von links wie rechts auch kritisiert. Dass er dem Ingenieur von Kriegsmaschinen mit viel Sympathie begegnet, sich zum Teil wohl auch mit ihm identifiziert, dürfte ihm die eine Seite übel genommen haben – dass Miyazaki erklärter Kriegsgegner ist und man das dem Film auch ansieht, die andere.

Düster und beängstigend sind die realistischen Szenen. Das große Kanto-Erdbeben, das 1923 Tokio und Yokohama zerstörte, ist aus Jiros Perspektive zu erleben – in tsunamigleichen Wellen bebt die Erde. Anschließend rollt Feuer ebenfalls in Wellen über die Stadt. Miyazaki hat mehrere Jahre an seinem Film gearbeitet, in der Zwischenzeit das Erdbeben und den Tsunami von 2011 erlebt mit der darauf folgenden Reaktorkatastrophe von Fukushima. Das dürfte seinen Bildern entfesselter Naturgewalt ihre Eindringlichkeit gegeben haben und einen mahnenden Furor.

Miyazaki hat angekündigt, dass „Wie der Wind sich hebt“ sein letzter Film sein wird, er sich damit in den Ruhestand verabschiedet. Caproni, der Flugpionier, scheint diesen Schritt im Film vorwegzunehmen. Der Krieg ist da gerade vorbei, das Land auch dank der Flugzeuge Jiros völlig zerstört. Für Caproni, den Ästheten, Genießer und Grandseigneur, ist das aber kein Grund, von seinem Stil Abstand zu nehmen und gewöhnlich zu werden. „Möchtest du mich nicht mal besuchen?“, fragt er Jiro, „ich habe einen guten Wein.“ Das kann unmöglich das letzte Wort des großen Filmemachers Hayao Miyazaki sein.

Kaze tachinu, Japan 2013 – Regie, Buch: Hayao Miyazaki. Künstlerische Leitung: Yoji Takeshige. Hauptanimation: Kitaro Kosaka. Animationskontrolle: Hitomi Tateno. Farbdesign: Michiyo Yasuda. Regie CGI: Atsushi Okui. Schnitt: Takeshi Seyama. Musik: Joe Hisaishi. Universum, 126Minuten.

Die App, die einen schlanker macht

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Selbstporträts sind ja vor allem deshalb beliebt, weil man damit seinen Mitmenschen mitteilen kann, an welch aufregendem Ort man sich gerade befindet – so wie sich der Erfolg vieler sozialer Netzwerke dadurch erklären lässt, dass Menschen ihren Freunden, Bekannten, vor allem aber Ex-Partnern zeigen können, wie aufregend das eigene Leben doch ist. Ein Selfie aus dem Estádio do Maracanã kurz vor dem Finale der Weltmeisterschaft transportiert eine Botschaft mit kaum zu überbietendem Neidfaktor: Ich war dabei, als Mario Götze den Ball über die Linie schubste.



Mit wenigen Klicks kann jedermann die Pfunde purzeln lassen

Wer kein Foto aus dem Stadion, von der Oscar-Verleihung oder wenigstens neben einer Berühmtheit vorweisen kann, der kann zumindest die eigene Attraktivität dokumentieren – ein beliebter Ort dafür ist das Badezimmer. Da präsentieren Männer den korrekten Sitz der Oberarmmuskulatur oder junge Frauen unter Zuhilfenahme des Entengesichtes ihre wunderbaren Wangenknochen. Die Botschaft dabei lautet: So sehe ich wirklich aus, das hier ist ein spontanes, ehrliches und ungeschöntes Zeugnis meiner äußerlichen Vorzüge.

Doch das muss nicht immer stimmen, auch diese Bilder lassen sich mit zahlreichen Programmen in wenigen Schritten vor der Veröffentlichung bearbeiten: glattere Haut, volleres Haar, strahlendere Augen. Die wohl einfachste und dennoch skurrilste Form der schnellen Selbstverbesserung ist die Handy-App „Skinnee Pix“: Der Benutzer kann dabei per Knopfdruck bestimmen, ob er auf dem Foto fünf, zehn oder gar 15 Pfund leichter erscheinen möchte. Die App passt in eine Zeit, in der Geschäfte nicht mehr nur Kleider der Größe „0“ anbieten, sondern auch in „000“. In der ein Satz von Wallis Simpson, der Duchess of Windsor, aus den 1950er-Jahren noch wahrer zu sein scheint als damals: „Man kann niemals zu reich oder zu dünn sein.“

Das führt direkt zurück zu der Frage, ob man eine App wie Skinnee Pix braucht, die einen bis zu 15 Pfund leichter erscheinen lässt. Ja, es gibt offensichtlich Menschen, die sich für diese Form der virtuellen Verbesserung begeistern – aber das sind jene, die sich von der Realität verabschiedet haben und ihr soziales Leben, womöglich ihre komplette Existenz in die Virtualität verschoben haben. Alle anderen brauchen das nicht.

Gute Posts, gute Laune?

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Gegruselt hat es mich schon, als das rauskam - wenn auch nicht so sehr, dass ich mich abgemeldet hätte: Facebook hat bei über 600.000 Menschen die Auswahl der Nachrichten in der Timeline manipuliert. Das Ergebnis: Wem mehr glückliche Nachrichten angezeigt werden, der ist selbst glücklicher. Bedeutet aber auch: Packt man einem Nutzer mehr deprimierende Posts in den Newsfeed, wird er unglücklich. Facebook kann dir also, zugespitzt gesagt, eine Depression verpassen. Und es ist nur ein gedanklicher Katzensprung zu der Vorstellung, dass das Netzwerk so bald auch Einfluss auf Beziehungen oder politische Einstellungen nehmen kann.

Lauren McCarthy gibt sich damit nicht zufrieden. Die Wirkung von Facebook auf unseren Gefühlshaushalt will sie nicht leugnen - aber sie will selbst bestimmen, welche Wirkung das ist. „Warum sollte Zuckerberg entscheiden, wie du dich fühlst?“, fragt sie. “Hol dir die Kontrolle zurück!“ Sie will die böse Macht nutzen und für das Gute einsetzen, sozusagen. Dafür hat sie den „Facebook Mood Manipulator“ programmiert. Eine Browser-Erweiterung, die einen mit einfachen Reglern steuern lässt, welche Gefühle man von seinem Newsfeed vermittelt bekommt. Und zwar mit genau dem gleichen System, das Facebook für sein Experiment genutzt hat. Ich probiere es einen Tag lang aus.



Ein Regler für bessere Laune?


Gleich nach der Installation wird mir ein kleines Kästchen auf Facebook angezeigt. Es gibt vier Regler, je einen für „positive“, „emotional“, „aggressive“ und „open“. Jeden davon kann ich auf „less“ der „more“ stellen. Ich kann mir als einen Facebook-Gefühls-Cocktail mischen. Ich habe keine Lust, mich aggressiv zu fühlen, ich möchte positiv und offen sein. Also: entsprechende Regler auf „mehr“, die anderen auf „weniger“.  Und tatsächlich, mein Newsfeed lädt sich automatisch neu. Folgende Posts zeigt er an:

  • This week's “This Is My Next” will tell you which weather app to buy (Irgendwas mit Technik)

  • Fortunately, it doesn’t take much to offset the harmful effects of sitting (Irgendwas mit Gesundheit und Bürotätigkeit)

  • How Vanessa Feltz’s bravery exposed our shameful culture of victim blaming (Irgendwas mit sexueller Belästigung)

  • Irgendwas mit Fußball von der SZ

  • The Job Centre in Deptford has been turned into a job centre-themed bar called the job centre (Irgendwas mit Gentrifizierung)

  • How Bad Media Coverage Makes Things Worse for Transgender Victims of  Violence (Irgendwas mit Gewalt und Medien)


Erster Gedanke: Der Manipulator filtert alle Posts von echten Menschen aus meinem Newsfeed. Er hinterlässt die der Nachrichtenseiten und Blogs. Zweiter Gedanke: Sexuelle Belästigung, Gewalt und Gentrifizierung in Deptford ist nicht gerade das, was mein Gemüt vor Freude hüpfen lässt.

Auf dem Tablet vergleiche ich, was Facebook mir ohne den Manipulator anzeigen würde. Das Ergebnis ist auf zwei Arten enttäuschend. Zum einen ist da unter den ersten zehn Posts wirklich keiner von echten Menschen (was entweder heißt, ich habe zu wenig Freunde oder zu viele Nachrichtenseiten abonniert). Zum anderen ergibt die Auswahl der Posts, die der Manipulator rausfiltert, keinerlei Sinn. Nicht angezeigt werden mir: ein Posts vom Guardian, „Heavenly nipples celebrates sexual diversity at the Glastonbury“, ein neutraler Artikel von “Psychology Today” und die NEON, die eine dramatisch veranlagte Leserin zitiert, die sich wünscht, nichts mehr zu spüren damit sie wieder atmen kann. Nichts also, was sich von der Auswahl des Manipulators stark unterscheidet.

Ist die Mischung der Gefühle das Problem? Überfordere ich also das Programm? Ich versuche, nur ein Gefühl einzustellen. Und sehe: Es tut sich ohnehin nur etwas, wenn ich den „positive“-Regler bewege. Also alles nur Quatsch?

Ich schreibe Lauren McCarthy eine Mail, der Erfinderin des „Manipulators“. Sie erklärt, dass es sich dabei auch um ein Kunstprojekt handele. Sie will zeigen, wie Algorithmen das bestimmen, was wir zu sehen bekommen - dass wir aber auch so etwas wie eigene Aufmerksamkeits-Filter haben. Warum funktioniert der Manipulator aber nicht? Antwort: Das Programm und der zugrundeliegende Algorithmus könnten leider nicht mit deutscher Sprache arbeiten. Nicht besonders zufriedenstellend, diese Antwort - denn im Test kamen die meisten Posts von englischsprachigen Seiten.

Im Grunde sollten wir uns vermutlich freuen, dass der Mood Manipulator so schlecht funktioniert. Denn wie das Facebook-Experiment basiert es auf dem Textanalyse-Programm LIWC. Ein System, das laut McCarthy für lange Texte und Reden entwickelt wurde. Wenn es für ihren Manipulator nicht funktioniert, dann darf man das wohl für das Facebook-Experiment auch annehmen. Und das wiederum weckt berechtigten Zweifel an dessen Ergebnis. Es gibt also Grund zur Hoffnung, dass auch weiterhin niemand manipuliert, wen wir mögen und was wir wählen. Zumindest nicht mehr als ohnehin schon.    

Karten fürs Munich Mash gewinnen

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BMXer Moritz Nussbaumer hat für uns den Kommen&Gehen-Fragebogen ausgefüllt

Woher kommst du?
Aus Heidenheim an der Brenz, Baden Württemberg.
  
Was willst du hier?
Eine gute Zeit mit meinen Freunden und eventuell die Wildcard für den BMX Street Rink.
  
Was bringst du uns mit?
Mein Rad, welches ich dann aber weiter mit nach Wien nehmen werde.
  
Welchen Münchner oder welche Münchnerin würdest du gerne mal kennenlernen?
Denjenigen, der noch nie auf dem Oktoberfest war.
  
München bei Nacht – wo geht’s hin?
Erst an den Gärtnerplatz und dann ins Atomic Café.
  
Welches Klischee über München ist dir das liebste?
Nackerte, Dackel und der FC Bayern – und nichts anderes.
    
Was müsste München tun, um dich zum Bleiben zu bewegen?
Mietpreise verringern, lockerer werden und konstant mindestens +10 Grad im Winter haben.
 
Wir verlosen Karten je fünf Mal zwei Karten für das Munich Mash am Wochenende im Olympiapark. Ihr könnt Tickets für das BMX Street Rink Final (So., 20. Juli, 13 Uhr) und das Swatch Prime Line Final (16.30 Uhr) gewinnen. Besonders Glückliche können beide Events sehen und insgesamt sechs Backstage-Touren übers gesamte Gelände einstreichen. Dabei zu sehen:

  • Athletes‘ Areas

  • Riders Lounge

  • IP-Bereich

  • Controll Tower

  • Start-Turm (MTB)

  • Ü-Wagen

  • Event Regie/ Judging areas

  • Media Center


Die Tour wird voraussichtlich gegen 10.00/10.30 Uhr am Sonntagmorgen, 20. Juli, stattfinden. Das Gewinnspiel geht bis Donnerstagnacht, die Gewinner benachrichtigen wir am Freitagmorgen.
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